: was bisher geschah
Hugo Chávez und die Grundzüge seiner „bolivarianischen Revolution“
Hugo Chávez (48), der aus einfachen Verhältnissen stammt, schlug schon früh die Militärlaufbahn ein. 1982 gründete er mit gleich gesinnten Kollegen die „Revolutionäre Bolivarianische Bewegung“. Ein blutig niederschlagener Hungeraufstand im Februar 1989 erwischte die Verschwörer jedoch auf dem falschen Fuß. Zwar schlug ein Putsch drei Jahre später fehl, aber durch einen kurzen Liveauftritt im Fernsehen wurde Chávez zum Volkshelden: Der Fallschirmjäger hatte durchblicken lassen, dass er sein Projekt gegen das unpopuläre Establishment weiter betreiben werde. Nach zwei Jahren Haft wurde er begnadigt, scharte einen bunten Haufen Unzufriedener um sich und setzte auf den Machterwerb über Wahlen. Die Präsidentschaftswahl von 1998 gewann Chávez mit 56 Prozent. Seine Popularität nutzte er zur Verabschiedung einer neuen Verfassung, zum Umbau des Staatsapparats und für eine Reihe von weiteren Wahlsiegen bei Parlaments- und Präsidentschaftswahlen (2000: 59 Prozent). Die Sozialreformen seiner „bolivarianischen Revolution“ organisiert er hemmungslos autorität von oben. Mit einer tiefen Rezession nimmt die Armut im Erdölland Venezuela seit Anfang 2002 wieder zu. Ein Putsch der Rechten gegen ihn im April diesen Jahres scheiterte an Chávez Rückhalt bei den Armen und im Militär. Die seither anhaltende Polarisierung mündete Anfang Dezember in eine Streikbewegung, durch die die Opposition Neuwahlen erzwingen will. GD
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