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Mega-Transport mega-überwacht

12 Castoren nach Gorleben: Polizei behindert Proteste und schikaniert die Presse

Es war der größte Transport bislang: Zwölf Castoren rollten Mitte November aus der Wiederaufarbeitungsanlage La Hague ins Zwischenlager Gorleben. Die Proteste waren wieder bunt und vielfältig, fielen aber insgesamt geringer aus. Zum einen aufgrund der Teilnehmerzahl – geschätzte 2000 bis 3000 –, zum anderen, weil wegen der totalen Überwachung durch 16.000 Polizisten geplante Aktionen nicht realisiert werden konnten. Dafür wurde der Transport erstmals schon vor Lüneburg mehrfach durch Blockaden und Ankettaktionen aufgehalten.

Thematische Schwerpunkte der Proteste waren diesmal die ungelöste Endlagerfrage und die Einschränkung der Grundrechte – weshalb beispielsweise die Auftaktkundgebung am Erkundungsbergwerk Gorleben stattfand und in Lüneburg der Sitz der Bezirksregierung und Polizeikasernen blockiert wurden. Hier kam es auch zur spektakulärsten Aktion des Transports: Eine Stunde vor Ankunft des Castorzuges am 13. November blockierten rund 30 DemonstrantInnen die Hauptstrecke und zwangen einen ICE zum Halt. Wie sich später herausstellte, war ein Spitzel des BGS dabei.

Im gesamten Wendland behinderte die Polizei massiv die Presse – die Methoden reichten von Durchlassverboten über Prügelandrohung bis zur Festnahme einer Fotojournalistin. 950 DemonstrantInnen wurden in Gewahrsam genommen. hedi

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