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Sexarbeiterin über Zwangsprostitution„Ich kenne kein einziges Opfer“

Undine aus Hamburg ist seit 20 Jahren Hure. Sie spricht über das rot-grüne Prostitutionsgesetz, über schüchterne Männer im Puff und die Moral der Deutschen.

Prostituierte in einem Bordell in Freiburg: Steht sie freiwillig dort? Bild: dpa
Simone Schmollack
Interview von Simone Schmollack

taz: Undine, als das Prostitutionsgesetz 2002 in Kraft trat, sollte Sexarbeit ein normaler Beruf werden – so wie Bäcker, Lehrerin, Busfahrer. Haben Sie einen normalen Beruf?

Undine: Nein. Bedauerlicherweise.

Ist das rot-grüne Prostitutionsgesetz gescheitert?

Das Gesetz war ein guter Anfang, aber es hat nicht die gesellschaftliche Anerkennung gebracht, die wir uns erhofft hatten.

Woran liegt das?

Teilweise haben die Kommunen und die Länder gegen das Gesetz gearbeitet. Statt die Arbeitsbedingungen von SexarbeiterInnen zu verbessern, passierte genau das Gegenteil. Es gibt immer mehr Sonderbesteuerungen. In manchen Stadtteilen großer Städte und in vielen kleineren Gemeinden dürfen Prostituierte aufgrund der Sperrgebietsverordnung gar nicht arbeiten. Oft haben einzelne Beamte zu viel Spielraum, den sie nutzen, um ihre persönlichen Moralvorstellungen durchzusetzen.

Bild: bizarrlady-undine-hamburg.de
Im Interview: Undine

39, lebt und arbeitet in Hamburg. Sie hat Physik studiert und betreibt eine Website, über die man sie buchen kann.

Frauen, die offenbaren, dass sie anschaffen, werden schräg angeschaut. Männer, die zugeben, dass sie ins Bordell gehen, auch. Was ist das Problem?

Einerseits haben viele Menschen Angst vor offen gelebter Sexualität. Da spielt auch die Moral, die beispielsweise durch die christlichen Kirchen vorgegeben wird, eine große Rolle. Andererseits geht es um Macht.

Wie meinen Sie das?

Ich habe den Eindruck, manche Prostitutionsgegnerinnen möchten Männer quasi erziehen: Wenn der Mann ins Bordell gehen kann, fällt Sexentzug als Druckmittel schon mal aus. Männern, die zu Huren gehen, wird zudem rasch unterstellt, sie übten Gewalt an Frauen aus.

Das sind alles nur Mythen?

Ja. Viele Männer, die in Bordelle gehen, sind schüchtern. Und sie verhalten sich gegenüber den Frauen dort völlig normal.

Die Polizei lügt, wenn sie von Menschenhandel und Zwangsprostitution in Bordellen und auf dem Strich spricht?

Nein, solche Fälle gibt es. Aber das sind wenige. Ich fürchte, dass mit ihnen als Schreckensbeispiele Politik gegen Prostitution an sich gemacht werden soll. Ich bin seit 20 Jahren Sexarbeiterin und habe Kolleginnen aus aller Herren Länder. Aber ich kenne kein einziges Opfer.

Es heißt, dass vor allem Frauen, die aus Familien stammen, in denen sexuelle Grenzen überschritten wurden, in die Prostitution abgleiten. Da kann doch von Freiwilligkeit kaum die Rede sein …

Das sind Behauptungen, die nicht belegt sind.

Viele Prostituierte arbeiten anonym, Sie auch. Warum?

Meine Anonymität wahre ich nur meinen Gästen gegenüber. Ich will vermeiden, dass ein Kunde bei mir zu Hause vor der Tür steht. Meine Freunde und meine Familie wissen Bescheid.

Was sagen Sie, wenn Sie nach Ihrem Beruf gefragt werden?

Dass ich Sexarbeiterin bin. Ich identifiziere mich damit.

Steuer und Versicherung erkennen diese Bezeichnung an?

Nein. Beim Finanzamt gelte ich als Freiberuflerin. Und bei meiner Krankenkasse, bei der ich schon lange gemeldet bin, spielt das keine Rolle.

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81 Kommentare

 / 
  • T
    Thorsten

    Anita, Sie beschreiben hier ja genau das Problem und tappen trotzdem in die Falle.

     

    Es wird zuviel unbewiesenermaßen behauptet. Und damit meine ich jetzt sowohl die Schwarzer-Fraktion, wie auch die der Verharmloser.

     

    Nur: Verantwortungsbewußte politische Lösungen lassen sich doch nicht auf der Grundlage von Spekulationen und ideologisch eingefärbten Mutmaßungen entwickeln. So etwas ist doch nicht seriös.

  • A
    Anita

    @petronius

     

    Eigentlich habe ich nur zu verdeutlichen versucht, dass wenn jemand sagt, er kenne niemanden, der xyz tut, es noch lange nicht heißt, dass es niemanden gibt, der xyz tut.

     

    Es gibt Millionen von chinesischen Elektrikern.

    Und dass ich sie nicht kenne, liegt nicht daran, dass es sie nicht gibt, sondern nur daran, dass ich nicht weit rum komm.

     

    Und was soll das bitte mit meiner Phantasie zu tun haben?

  • T
    Thorsten

    @Jule

     

    Wenn Sie der Blick über den europäischen Raum heraus interessiert, hätte ich hier zwei Links für Sie. Zunächst einen Text von Elena Jeffreys mit dem Titel 'Criminalisation harms sex workers' und zum anderen ein erschütterndes youtube in dem sichtbar wird, wie es aussieht, wenn Zwangsrettung gegen den Willen der Betroffenen geschieht (ab Min. 16:30).

     

    Denn was in dieser oft sehr unsachlich geführten Debatte in der Regel vergessen wird: Den in der Sexarbeit tätigen Frauen und Männern würde mit einem Verbot in vielen Fällen die Existenzgrundlage entzogen.

     

    http://www.abc.net.au/unleashed/55476.html

     

    http://www.youtube.com/watch?v=lM8wQJF_qxU

  • D
    dieta

    Offensichtlich hat Undine das unheimliche Glück ganz konkurrenzlos und nicht in einem der "wenigen" Billigbordelle für ein paar Euro rackern und jeden Drecksack nehmen zu müssen! Sie darf frei wählen, tut es freiwillig und hat offensichtlich viel Spaß an der Sache. Das ist fein für sie und ich verstehe natürlich, dass sie in ihrem Glück die Ausbeutung von Frauen, seien es die "wenigen" aus Osteuropa oder auch die "ganz seltenen" aus Afrika und Asien negieren und das Verhältnis zwischen Freier und Hure verharmlosen kann. Oder täuscht das Ganze und sie wurde von ihrem Zuhälter zu diesem werbewirksamen und harmlosen Fachgespräch mit der Taz gezwungen? Oder will uns dieser Artikel klar machen das dass Leben unter dem Motto "was ich nicht weiß, macht mich nicht heiß" viel besser zu genießen ist?

     

    beste grüße

  • P
    petronius

    Anita:

     

    "Ich bin seit 5 Jahren Elektriker. Und ich kenne keinen einzigen chinesischen Elektriker. Heißt das, es gibt kaum chinesische Elektriker?"

     

    ja, das heißt es für den ihnen bekannten bereich

     

    oder daß sie das elektrikerwesen hierzulande nicht kennen, obwohl sie angeblich elektriker sind

     

     

    aber was sie eigentlich sagen wollen, ist doch wohl, daß nicht sein kann, was nicht sein darf, bzw. die realität sich an ihrer schlechten fantasie auszurichten habe

  • U
    Undine

    Wow, das ist ja eine interessante Debatte geworden.

     

    Zu den ad hominem-Argumenten kurz die Fakten:

     

    Ich bin keine Domina, ich lege lediglich aus persönlichem Interesse einen beruflichen Schwerpunkt auf SM und andere kreative Formen von Sexualität. Übrigens aktiv und passiv. Und ich "mach auch die Beine breit" für meine Kunden, wenn das gebucht wird bzw. ins Spiel passt. Ganz ohne Aufpreis. :)

     

    Die Gesetzgebung macht übrigens keinen Unterschied zwischen Erotikmasseurinnen oder Dominas (die beide häufig keinen penentrativen Sex anbieten) und anderen Formen von Sexarbeit. Wir würden allesamt im gleichen Maße zu Opfern der derzeit zu befürchtenden Zwangsrettung (i.e. "Verschärfung des Prostitutionsgesetzes").

     

    Und: ja, meine Honorare liegen im gehobenen Bereich. Das heisst weder, dass das immer so war, noch dass ich keine persönlichen Kontakte zu Kolleginnen aus anderen Teilen der Branche habe.

     

    Als Antwort auf "Aber du bist ja auch die Ausnahme" verweise ich immer gern auf https://feministire.wordpress.com/2011/11/13/what-is-a-representative-sex-worker/

  • M
    Marvin

    Offener Brief von Dona Carmen e.V. zur geplanten Verschärfung der Prostitutionsgesetze (ein Schelm, wer einen Zusammenhang zur jüngsten Berichterstattung des Spiegel und anderer Konzernmedien sieht).

    Dort wird noch einmal hervorragend ausgearbeitet, wie weit die Prostitutionsgegner auf Kriegsfuß mit der Realität stehen:

    http://www.donacarmen.de/wp-content/uploads/2013/06/PM-10-Erkl%C3%A4rung-Bundestag1.pdf

  • PJ
    Plattform: Ja bitte!

    Dann eben nochmal (wurde am 01.06.13 gegen 18 Uhr nicht frei geschaltet, weshalb auch immer):

     

     

    @Mann und kein Freier:

     

    Ja, ich möchte als Frau so ein Möglichkeit der Plattform in der taz (und nicht nur dort).

     

     

     

    Meine Erfahrungen sind die, dass oft oder gerade Männer, die meinen emanzipierte Frauenversteher und Frauenschützer zu sein, die größten (Macht)Probleme mit sich und der Beziehung zwischen Frauen und Männern zu haben. Sorry, diese Männer meinen vielleicht, dass sie jede Frau vergewaltigen, wenn sie mit ihnen schlafen (möchten), aber dem ist definitiv nicht so. Es gibt durchaus auch Frauen, die ihren Trieben gerne nachgehen und diese auszuleben auch genießen können.

     

    (Solche Männer bekriegen dann z.B. später ihre Exfrauen (und Kinder) psychisch und vor Gericht mit übelsten Methoden wegen Sorgerecht etc. Nach außen hin sind sie aber weiter der smarte, emanzipierte Geschäftsmann oder gar Psychologe - natürlich studiert!)

     

    Und ja: Auch Frauen fehlt manchmal die Möglichkeit der Triebbefriedigung. Ja, auch unter den Frauen gibt es geschlechtliche Wesen!

     

    Selbst wenn frau studiert hat und sich auch für emanzipatorische Frauenthemen durchaus interessiert und einsetzt!

     

    Um mit dem Kopf klar denken und täglich arbeiten zu können, tut Sexualität ausleben zwischendurch einfach auch mal gut. Ähnlich wie Sport oder andere Tätigkeiten auch. Nur Kopf geht nicht lange gut.

     

    Ich bin als Frau sehr dafür, dass Prostitution ein gesellschaftlich anerkannter Beruf wird, gerne auch Ausbildungsberuf. Auch wenn ich selbst in dem Gewerbe nicht tätig bin. Es gibt auch unter kranken und behinderten Menschen einen großen Bedarf an SexualarbeiterInnen.

     

    Schwarze Schafe und schlimme Geschichten gibt es in dem sensiblen Bereich auf jeden Fall. Das wird aber nicht besser, wenn die Prostitution weiter so schlecht angesehen wird.

     

    Wieviele Menschen werden bitteschön z.B. von Ärzten, Kliniken oder auch Lehrern psychisch und/oder physisch übelst zugerichtet? Es sind eine ganz schöne Menge! Aber die zählt niemand, weil Ärzte und Lehrer gesellschaftlich gedeckt werden. Sind ja anständige Berufe.

     

    Ich möchte das Leid vieler Zwangsprostituierten auf keinen Fall klein reden, aber bei dem Thema Prostitution gibt es eben viele Bereiche, die es gesellschaftlich zu diskutieren und zu klären gibt. Eben nicht nur die "bösen" Seiten.

     

    Nur weil ein paar Lehrer unfähig sind, wird auch die Schule nicht abgeschafft. Weil ein paar Ärzte pfuschen, auch nicht unser Krankenkassensystem. Es wird vielleicht darüber nachgedacht, es zu verbessern.

  • W
    Würstchenbudenzauber

    @Jule

    "Ich habe manchmal einfach die Befürchtung, dass durch einen derart offenen Umgang mit Prostitution in den Köpfen mancher Männer die Frau zu einer geringeschätzten Ware verkommt."

     

    Das ist so seitdem es Prostitution und Menschenhandel gibt. Historisch ist beides miteinander verknüpft, die selbstbestimmte Hure war immer eine Ausnahme. Inzwischen mag es mehr Frauen geben, die weitgehend unabhängig arbeiten, das Gros der Frauen ist dies nicht.

     

    --------------------------------

     

    Im übrigen stimme ich der nüchternen und differenzierten Einschätzung @H. Gantris zu und möchte noch hinzufügen: die Doppelmoral beginnt u. a. da, wo Freier sich nicht vorstellen mögen, dass ihre Mütter und Töchter sich selbstbewusst, offen und fröhlich als "Sexarbeiterinnen" verdingen.

  • T
    Tilopa

    @Jule: Zur Sexarbeit aus Sicht der Frauenrechte möchte ich dir zwei aktuelle Artikel empfehlen (heute ist übrigens internationaler Hurentag):

     

    http://frauenundhiv.info/aktuelles/internationaler-hurentag-sexarbeiterinnen-haben-keine-lobby

     

    http://menschenhandelheute.net/2013/06/02/warum-bleiben-sexarbeiter_innen-von-der-debatte-uber-gewalt-gegen-frauen-ausgeschlossen/

     

    Ansonsten ist m.E. eine der kompetentesten Informationsquellen zur Sexarbeit im deutschsprachigen Raum das Sexarbeiter_innen-Forum sexworker.at. Du und alle anderen Interessierten sind herzlich eingeladen, sich dort zu informieren und alle möglichen Fragen zu stellen. :)

     

    Beste Grüße

    Tilopa

  • T
    @Tom

    "Es ist eines der wenigen Berufsfelder, in denen Frauen besser verdienen als Maenner."

     

    Nicht unbedingt. Im Ruhrgebiet sind die Preise im Keller, was heterosexuelle (Straßen-)Prostitution angeht. Mannmännliche Prostitution bewegt sich so zwischen 100-150 Euro pro Stunde.

    Letztere läuft freilich zumeist übers Internet (einschlägige schwule Seite mit großer Escortabteilung). Und schon sind wir beim Thema: Auch Frauen, bei denen die Anbahnung so abläuft, verdienen gut bzw. teils besser als Männer in dem Gewerbe. Das Billigangebot betrifft die Straßenprostitution. Sollte die EU nun so unfassbar bescheuert sein, ein Prostitutionsverbot durchzusetzen, wäre der Effekt, dass offizielle Escortseiten abgeschaltet würden. Verlagerung zur Hinterhofprostitution. Nachteile für alle Seiten.

  • P
    Peterchen

    Also den meisten Leuten hier muss ich einfach mal zurufen: Fickt mal wieder ordentlich, anstatt so einen Quatsch zu labern.

    Von mir aus auch gern eine geschlechtsneutral geformte Plastikpuppe ... Aber entspannt euch mal bitte per sexueller Befriedigung.

     

    Dieses dümmliche Geschwafel dass Sex eigentlich nur Macht ist oder dass der Mensch gar keinen Sex braucht um artgerecht zu leben oder dass Sex sowieso verboten gehört ... sorry, habt ihr schonmal drüber nachgedacht dass vielleicht ihr diejenigen mit psychologischen Problemen seid und nicht die Freier und die Prostituierten?

  • S
    sarko

    @Sexperte :

    "Ich bin Experte für Sex, denn ich habe schon viel darüber gelesen. (Ganz viel Schlaues, Theoretisches und Wissenschaftliches) Deswegen weiß(!) ich auch genau(!) so gut wie Du, dass es um Macht und nicht um Sex geht."

     

    Ich verachte "Experten" , die besser wissen , was in einem anderen vorgeht , als dieser selbst . Und wenn sich dieses "Wissen" nicht nur auf

    e i n e n , sondern auf Millionen Menschen bezieht , kennt meine Verachtung keine Grenzen .

     

    "Macht" ...- das muß wohl so ein Trieb sein , der speziell oder besonders Männer ua zB in den Puff treibt , um dort eine vorübergehende "Abfuhr" zu erhalten . Mehr als eine Milliarde armer Teufel von Männern müssen sich (ganz oder nebenbei)zur Machtbetätigung damit begnügen , bei ihrem Solo-Heimsex auf Pornofilme zu schauen . Lust spielt dabei ü-ber-haupt keine Rolle ! (Ob der Herr wohl noch Hirn vom Himmel wirft ...?)

    Zum Glück hat der Trieb evolutionär nebenbei auch bewirkt , dass es die Spezies noch gibt .

  • H
    Horsti

    @ alreech schrieb:

     

    "natürlich geht es dem Freier um Macht.

    So wie es in einer sexuellen Beziehung immer um Macht geht.

     

    Auch in vielen Ehen oder Partnerschaften gibt es einen dominanten Partner der bestimmt wo es lang geht, oder der durch seine bessere materielle Situation (höherer Verdienst) dem finanziell schlechter gestellten Partner materielle Vorteile aus der Partnerschaft gewährt."

     

    Also mit anderen Worten: Der Mann hat Macht und nutzt diese in einer Partnerschaft aus. Gähn, diese einseitige Sichtweise wird der Realität nicht gerecht. Nicht umsonst hat die Prostituierte im Interview durch die Blume gesagt, daß Frauen in Beziehungen durch Sexverweigerung Macht ausüben.

     

    BTW: Niemand hält Frauen davon ab sich finanziell schlechter gestellte Partner zu suchen, außer vielleicht ihre eigenen biologischen/sozialen/kulturellen Präferenzen.

  • F
    Frau

    Als Kiezbewohnerin bekomme ich mit: Ja, es wird sehr viel Druck auf Frauen ausgeübt anzuschaffen und Geld abzugeben. Rockergruppen greifen vielfach das Geld ab. Den meisten Frauen geht es beschissen, besonders die aus dem Ex-Ostblock. Den abkassierenden Herren weniger, die leben gut im Bereich organisierter Kriminalität. Die Frauen sind Ware, die eine bestimmte Rendite erbringen müssen.

     

    Wer das so locker flockig als freiwillig und toll darstellt, lebt entweder hinterm Mond oder profitiert davon.

     

    Wenn alles so toll ist, dann könnte man in den Jobcentern doch prima junge, arbeitslose Menschen für Puffjobs werben. Warum dann die Doppelmoral wenn der eigenen Tochter / Sohn Hartz4 gestrichen werden würde, weil er/sie die Beine / Mund nicht breit machen würden?

  • UW
    Un Wichtig

    „Ich kenne kein einziges Opfer“ - lächerlich

     

    Die Aussage seitens Undine, dass in "ihrem Umfeld" keine Opfer anzufinden sind, kann richtig sein.

     

    Im Bereich Honorar kann jeder nachlesen, dass der Mindestpreis bei 150 EUR liegt und Ihr Angebot demzufolge wohl eher in die Oberklasse einzuordnen ist.

     

    Fakt ist aber, dass "die Opfer", die Undine nie zu Gesicht bekommt, in den unteren Preisklassen zu finden sind. Dieser Sachverhalt wird in diesem Artikel völlig ausgeblendet.

  • R
    Reiner

    Merke: die unterbezahlte Prostitution fürs Finanz- und Monopolkapital (- für die Hundtsche und Quandtsche Bourgeoisie)!

     

    Und wie steht es um die reale Prostitution der täglichen Lohnarbeit (Produktion-Wissenschaft-Büro etc.) im Kapitalismus ("Soziale Marktwirtschaft"), für weniger als Brutto: 15-Euro-Std.?

     

    Aufwachen, brave Michels und "Sozialpartner" (für "8,50 Euro"-Std.")

  • T
    Tantris

    lestmal im Spiegel nr22,da stehts anders.

     

    Hier schrieb vermutlich ein Sprachrohr der Bordellbetreiber.

     

    Wenn Frauen so was freiwilli machen weils da viel Kohle für wenig Leistung gibt,verachte ich sie.

  • J
    Jule

    Hallo, ich finde das Thema sehr interessant, noch mehr Informationen wären wünschenswert. Warum arbeitet jemand als Sexarbeiterin? Wie ist die Arbeit? Und Statistiken würden mich auch interessieren.

     

    Ich habe manchmal einfach die Befürchtung, dass durch einen derart offenen Umgang mit Prostitution in den Köpfen mancher Männer die Frau zu einer geringeschätzten Ware verkommt. Wenn eine andere Frau erniedrigt wird, fühle ich mich automatisch selbst erniedrigt, weil ich das Gefühl habe dass mein ganzes Geschlecht an sich erniedrigt wird, und da bin ich mit eingeschlossen. Bitte nicht falsch verstehen, ich will damit nicht sagen, dass Prostitution gleichzeitig Erniedrigung bedeutet!

     

    Es gab vor kurzem eine Werbung, die mit leicht bekleideten Frauen warb "so billig gabs noch nie". DAS war meiner Ansicht nach eine Form der Erniedrigung eben dieser Frauen. Und ich habe Angst, dass ein eben solcher Umgang mit Frauen aus Prostitution erwächst ... aber vielleicht muss es das nicht, vielleicht kommt es wirklich darauf an, wie man mit dem Thema umgeht. Vielleicht kann unsere Gesellschaft ja einen Weg finden, auch Sexarbeiterinnen als vollwertige Menschen wahrzunehmen, die eben nicht nur benutzt werden ...

     

    Es ist ein schwieriges Thema und ich hoffe jemand versteht meine Gedanken dazu. Ich wollte einfach deutlich machen warum ich gewisse Ressentiments gegen Prostitution (nicht gegen Prostituierte) habe, aber mit gut recherchierten und seriös verfassten Artikeln lasse ich mich auch gern von etwas anderem Überzeugen.

  • D
    D.J.

    @GenderIn,

     

    sorry, war auch drauf reingefallen ;)

     

    @Tom

     

    Besten Dank für den sachlichen, unaufgeregten Beitrag!

     

    @kannes,

     

    falls ernstgemeint: Was Sie wollen, sind staatlich zertfizierte Sexarbeiter/innen.

    Gab es so ähnlich übrigens schon mal. Im Zeitalter verstärkter obrigkeitlicher Kontrolle in den Städten im 15. Jahrhundert. Löste eine mehr oder minder "liberale" Haltung während des Mittelalters ab. Fortan keine Prostitution ohne Erlaubnis und Kleiderordnung, beschränkt auf städtisch kontrollierte Häuser. Vorläufer des absoluten Prostitutionsverbots (freilich nutzlos) in der extrem repressiven Atmosphäre des Zeitalters der Reformation und Gegenreformation.

     

    Und Frage an alle, die das schwedische Modell verteidigen: Wo zieht man die Grenze von Prostitution. Wird auch der 80jährige, sieche Millionär, der eine 25jährige heiratet, fortan als Freier bestraft?

     

    Täuscht euch nicht, u.a. an der Frage entscheidet sich, ob wir in einer offenen, freien oder repressiven Gesellschaft leben wollen. Frauen und Männer sollen nicht zulassen, dass ein Bündnis aus Ultrakonservativen und Nanny-Pseudolinken hier den Sieg davonträgt!

  • V
    viccy

    @ tara

    Und wenn Mann nun keine Lust hat, sich einen von der Palme zu wedeln, was dann? Dann willst Du ihm vorschreiben, dass er das aber gefälligst zu tun habe. Sorry, aber das geht Dich nix an :-)

  • KK
    Kein Kunde

    Also hier gibt es entweder ein sehr befremdliches Verständnis von Macht, oder hier schreiben nur Großverdiener.

     

    Ich für meinen Teil muss meine Dienstleistung mehrere Stunden anbieten um mir auch nur eine Session in einem Studio leisten zu können.

     

    Da bin ich mir über die Machtverhältnisse aber recht klar.

     

    Hier geht es doch gar nicht um Frauen auf dem Straßenstrich oder im Flatratepuff, sondern um solche, die bewusst einen Beruf ergriffen haben und auch entsprechend behandelt werden sollten.

     

    Wir fangen ja auch nicht damit an alles und jeden zu kriminalisieren, nur weil irgendwo Illegale mitarbeiten zu schlimmsten Bedingungen.

     

     

    Und die finanzielle Not, die ausgerechnet Frauen auf den Strich treibt, haben die Männer nicht auch?

    Und wo geht diese Not los?

    Vermutlich beim H4 Regelsatz.

    Und bitte nicht mit der Lohndifferenz argumentieren, die ist kein Prälkariatsproblem, da verdienen beide Geschlechter gleich schlecht.

  • J
    Johann

    @tara: Du möchtest eine Sexarbeiterin, die sich outet und für ihre Rechte kämpft, jetzt nicht ernsthaft dadurch diskreditieren, dass sie unter den Diskriminierten ja eine "Privilegierte" sei?

    Ja, was glaubst du denn, wer die Interessen ihrer KollegInnen besser vertreten könnte?

     

    Etwa du als Eine, die zwar keine Ahnung von der Materie hat, dich dafür aber umso dreister anmaßt und das Bedürfnis nach Sex mal eben universell für "verzichtbar" erklärst?

  • T
    Tom

    so wie jeder TV-Fussballgucker meint, der bessere Trainer zu sein, scheinen hier auch viele Ihre "Erfahrungen" im Rotlichtmiljoe aus dem "Tatort" oder der Bildzeitung zu haben (wobei in diesem einen Fall die Bild sogar noch kompetenter zu sein scheint :-)

     

    Klar gibt es Ausbeutung im Sexbusiness – das faengt vom unbedarften Maedchen, die ihren "Freund" so sehr liebt, dass sie ihm zuliebe alles macht was er verlangt an, und hoert bei den Girls aus Rumaenien oder Nigeria, die unter falschen Versprechungen hergelockt wurden, und die nun ihre "Schulden" abarbeiten muessen noch lange nicht auf.

     

    Waehrend ersteres nochnnter die Rubrik "Selbstausbeutung" faellt, ist letzteres auch nter Freiern nicht gerne gesehen (man braucht sich nur die Diskussionen in einschlaegigen Foren wie "Freiercafe" oder "Rheinforum" anzusehen).

     

    Die Fragen sind aber: wieviele sind es, die auf welche Weise auch immer, zur Prostitution gezwungen werden – und wo findet man sie (und wo nicht)

     

    In den etablierten Wohnzimmerpuffs und Saunaclubs naemluch eher nicht – die haetten zu viel zu verlieren, haben (da gut bezahlt wird) kein Problem, erfahrene Damen mit Spass am Beruf zu finden, und liefen ohnehin Gefahr, dass die Kundschaft (die sehr auf eine Art "fair trade sex" aus ist) zur Polizei laeuft, falls ihnen etwas komisch vorkommt.

     

    Anders sieht es auf der Strasse aus: da kann ein Zuhaelter noch Druck ausueben und aufpassen. Und ganz jeglicher Kontrolle entziehen sich dann private Sexparties gegen Bezahlung, in die man nur kommt, wenn man persoenlich bekannt ist.

     

    Das interessante nun: je liberaler die Gesellschaft gegenueber kaeuflichem Sex ist, deste mehr verlagert sich das "Geschaeft" von versteckten, unkontrollierten hin zu den etablierten Clubs, wo eben nicht nur Ordnungsamt und Polizei, sonder auch die Freier schon aufpassen, das es nicht allzu schlimm abgeht.

     

    Das Gegenteil kann man heute in Schweden beobachten: nicht nur werden Freier dort leicht erpressbar (da gesetzlich verfolgt), dies haelt sie dann auch davon ab, eventuelle Zwangsprostitution zu melden. Denn das so ein Verbot die Prostitution abschaffen wuerde glaubt auch in Schweden laengst niemand mehr - statt dessen foerdert es die negativen Seiten der Prostitution.

     

    Also besser man goennt den Freiern ihren Spass - und den Damen ihre Einkuenfte (nebenbei bemerkt: Es ist eines der wenigen Berufsfelder, in denen Frauen besser verdienen als Maenner ;-)

  • T
    tara

    Wer stellt eigentlich immer die Behauptung auf "alle" Frauen bräuchten keinerlei Triebabfuhr? Und könnten ja prima ohne Sex? Das mag für einen Teil zutreffen, mit Sicherheit nicht für alle. Was machen die armen Frauen denn, die aus welchen Gründen auch immer keine andere Person dazu abbekommen? Vergewaltigend durch die Gegend ziehen?

     

    Trotzdem kommen sie nicht auf die Idee, jemanden dafür zu bezahlen sondern können, falls niemand passendes des Weges kommt, auch ohne eine andere Person ihren "Trieb" abreagieren - es gibt schließlich genug Möglichkeiten, dies ohne eine andere Person zu tun.

     

    Es ist hier die Frage, inwieweit schaffe ich es, meinen Trieb zu kontrollieren bzw. in andere Bahnen (Solobespaßung oder was auch immer sich als Sublimierung anbietet) zu lenken. Niemand "braucht" eine andere Person zur Triebabfuhr, das geht immer auch alleine. Und vor allem hat niemand einen Anspruch darauf, einen anderen für seine sexuelle Befriedigung nutzen zu können. Wer mit diesem Grundverständnis einer Gesellschaft nicht klarkommt oder das ablehnt, der läuft hoffentlich nicht allzulange frei herum.

     

    Diese billige und undurchdachte Rechtfertigung der Existenz von Prostitution geht mir schon seit langem auf die Nerven.

     

    Gleichzeitig werden nämlich Frauen, die offensiv auf der Suche sind nach sexueller Befriedigung und Spaß gerne schnell mal abgewertet, da kommt selten jemand auf die Idee, "Frauen haben ja auch sexuelle Bedürfnisse" zu sagen und das einfach ganz ok zu finden - nein, häufig erfolgt eine mehr oder weniger starke Abwertung als "Schlampe". Bei Männern, die aus welchen Gründen auch immer keine Frau finden (und ich klammere hier mal Körperbehinderte oder exotische sexuelle Vorlieben aus) könnte man ja auch mal argumentieren: streng dich an, sei ein bisschen attraktiv für die Damenwelt, dann wird's auch was mit dem Sex. Und vor allem akzeptier die Frau, die genau das gleiche tut wie du und denke nicht irgendwo - "eigentlich ne Schlampe".

     

    Zu der präsentierten Person: nach Durchsicht der Preise, die da aufgerufen werden, ist auch durchaus klar, dass das ein völlig anderes Milieu ist als das, in dem die meisten Prositutierten tätig sind. Würde jede Dame diese Raten verlangen, könnten einige Etablissements dichtmachen.

  • T
    tommy

    Einfach nur unmoralisch!!!

  • W
    WampenPaule

    Putzfrauen, Marktfrauen, Hilfskräfte werden auch ausgebeutet, warum interessiert das niemanden?

     

    Ich vermute ideologische Gruende bei den Befuerwortern des Prostitution-Verbotes.

     

    Und seltsam dass sich die Prostituierten gar nicht helfen lasse wollen...?!

  • IN
    Ihr Name - top secret
  • DR
    Dr. rer. nat. Harald Wenk

    Die Hetze und Sabotage der Proistuierten, von der Undine berichtet, erklären sich psycholgisch durch den starken Mechanismus de Identifizietung und Nachahmung de Affektem, der sozilapsycholhgsisch dazu führt, dass ziemlich ddirekt undfadrtt ogne Bremse, dienderen nach den Vorstelluiungen von einem selbst leben sollen. Kirz, Übergiffigkeit und Infantlisierumng deranderen.Venünftige Memnschf beschränkren das uf das als "gut" beweisbare, hire aus derantroplogisch-psycholgisch-medizinischen Sexualforschung, während "Machtmenschen" sich da einfach auf angemasste Autorität verlassen.

    Schöne, philosophisch treffende Worte für bösestes Spiel der spiessbürgerlichungen Normalsierungen bis in die kleiensten Phantasien hinein.

     

     

    Die Weltgeschicht (global, zeotlich) hat selten ein so dumm-verdummend-prüde Kultur wie dier christliche bzw. westliche gesehen.

     

    Jede "Entschamung", "Entabuisierung", Renaturlsierungf der Sexualität ist da abzufeiern und der seltsame, klammheimliche Rollback selbst hinter die Errungenschaften der 70iger hier, durch die starke instutionelle Stellung der Kirchen leichtest erklärbar, zu geisseln (die christen kennen das dann wenigstens, wie und wo es richtig eingesetzt wird).

     

    Nietzsche als Pfarrerssohn kante die Heimtücke der Theologen. Sie übertrifft die Phantasie der allermeisten um zigtauend Potenzen (Kastrationen inklusive). Nietzsche wurde am Tag nach der Abgabe seines "Antichrist" für verrückt erklärt. Syphilis -bei Prostuiertern geholt, angeblich.

     

    Wiretief wir unter den Konventionen ztur Bedürtfnisunterdrpückungund Verbergung leiden, ahne die emisetn schon nicht mehr. Seelenamutiert. Ist doch das Bedürfnisgefüge das Wesen eines Menschen - nicht etwa sein sozailer Status, Kontostand oder Ansehen.

  • H
    Hannes

    Ich war noch nie im Puff. Aber ehrlich gesagt, wenn ich Argumentationen höre, wie

     

    "Es ist doch offensichtlich was Prostitution ist: Macht kaufen, Frauen ausbeuten und Männern die Möglichkeit geben das zu tun auf Kosten von Frauen."

     

    Hört sich das nach konservativ-feministischen Klischees an. Aber bei jeder Tätigkeit geht es im weitesten Sinne auch um Macht.

     

    Jeder verkauft seine Lebenszeit im Job. Als Käufer bin ich immer mächtiger als der Verkäufer, das fällt heutzutage nur nicht so auf, da viele Angestellte bei Riesenfirmen arbeiten, in denen der Konkurrenzdruck nicht sehr hoch ist. Ganz anders bei Freiberuflern, da wird stark verhandelt, und wenn man am Ende den Auftrag nicht bekommt, steht man ohne Essen da. Da verkaufen sich auch viele Menschen unter Wert.

    Und: Es gibt Paar-Beziehungen, in denen Ausgebeutet und um Macht gerungen wird. Das ist eigentlich viel schlimmer, als in einem begrenzten, professionellen Umfeld.

     

    "Dieser ganze alberne Quatsch mit Trieb-abfuhr gehört ins unterste biologistische Klischeekästchen."

     

    Mag sein, dass Menschen zur Triebabfuhr in den Puff gehen, aber manchmal ist es einfach schön, in den Arm genommen zu werden. Vor allem, wenn man niemanden hat der das mal tut.

    Menschen sind keine Maschinen. Wir besitzen Triebe und manchmal will/muss man eben die Triebe ausleben und nicht alles unterdrücken. Und nicht nur der Freier folgt seinem Trieb, es gibt auch Menschen, die anderen gerne etwas Gutes tun, und selbst dabei genießen. Nehmen sie zum Beispiel Krankenpfleger, die anderen Leuten gerne helfen und das als absolute Erfüllung betrachten. Das ist menschlich!

     

    "Ich als Mann finde Freier peinlich, rufschädigend und eklig."

     

    Andere Menschen fändes es ekelig und peinlich, Blasenkatheter auszuwechseln und Penisse alter Männer waschen zu müssen. Es gibt vieles, was einem in der Welt Peinlich sein kann. Schämen sie sich auch dafür, dass Menschen dicke Autos fahren, mehr Geld als andere verdienen, Altkleidersammlungen die Arbeitsstrukturen in der dritten Welt beeinflussen, Massentierhaltung unmenschlich ist usw.? So ist die Welt nunmal. Schämen Sie sich nicht nur für die Männer, schämen Sie sich für die Menschheit!

     

    Es wäre gut, wenn Menschen für die Arbeit und den Lebensstil anderer Menschen Respekt zeigen würden, das geht aber nur, wenn man versucht, deren Handlungsweisen zu verstehen.. Wenn das getan wird, kann man auch daran arbeiten, die Verhältnisse zu verbessern und gegen "Ausbeutung" vorzugehen.

  • A
    Alreech

    natürlich geht es dem Freier um Macht.

    So wie es in einer sexuellen Beziehung immer um Macht geht.

     

    Auch in vielen Ehen oder Partnerschaften gibt es einen dominanten Partner der bestimmt wo es lang geht, oder der durch seine bessere materielle Situation (höherer Verdienst) dem finanziell schlechter gestellten Partner materielle Vorteile aus der Partnerschaft gewährt.

     

    Hier stellt sich zu recht die Frage ob dies in einer Zeit in der durch künstliche Befruchtung die Fortpflanzung von der Sexualität gelöst werden kann dies noch zeitgemäß ist ?

    Durch Verzicht auf Sexualität kann eine ungeheure kreative Energie freigesetzt werden die zum Aufbau eine besseren Gesellschaft verwendet werden könnte.

     

    Die Bekämpfung der Prostitution und anderer menschenverachtenden Formen der sexuellen Natur des Menschen (Ehe, Partnerschaften, Erotik und Pornographie) ist da nur ein schritt zu einer besseren Welt.

    Es macht keinen Unterschied ob ein Mann zu einer Prostituiert geht und dort für Sex bezahlt oder ob er durch seinen höheren Verdienst eine junge Ehefrau aushält.

    Prostitution ist beides, auch wenn die Prostituierte/Ehefrau dem Widersprechen mag.

  • HL
    Hauke Laging

    @Mann und kein Freier

     

    Bei Leuten ohne Pufferfahrung, die keine Hemmungen haben zu verkünden, was offensichtlich sei, und damit denjenigen mit Pufferfahrung widersprechen

     

    "Es ist doch offensichtlich was Prostitution ist: Macht kaufen, Frauen ausbeuten und Männern die Möglichkeit geben das zu tun auf Kosten von Frauen."

     

    wünsche ich mir als Ergänzung des Beitrags das Ergebnis des Intelligenztests. Alternativ ist pathologische Selbstüberschätzung sicherlich eine Erklärung für derartige Entgleisungen.

     

    Die "wirkliche Wahrheit" wird nur von Leuten wie diesem Schnacker verbreitet, die nicht auf die allgemein erfassbare Realität beschränkt sind, sondern sogar in die Köpfe anderer Leute hineinsehen können. Aber auch ohne jemals im Puff gewesen zu sein, kennt und weiß er massenhaft betroffene (Frauen und Männer). Er hat bestimmt mal ein Buch gelesen.

     

    "ihre verdrehte Sicht auf die Dinge". Die Interviewte hat eine Beobachtung geäußert, die nicht seriös anzuzweifeln ist (außer natürlich von denen, die ohne jede Sachkenntnis alles wissen). Dass ihre Perspektive nicht repräsentativ ist, macht ihre Sicht nicht zu einer verdrehten. Hoffentlich war das jetzt nicht zu kompliziert.

     

    "Dieser ganze alberne Quatsch mit Trieb-abfuhr gehört ins unterste biologistische Klischeekästchen." Es muss schon "alberner Quatsch" sein. Passt prima zu den "wirklichen Wahrheiten". Auf die Kacke hauen zur Selbstvergewisserung. Ich muss mir gerade vorstellen, dass man im Puff mal laut ruft, "Männer gehen nicht wegen ihres Sextriebs in den Puff". Von welcher Seite das Gelächter wohl größer wäre? Aber für die Ideologieverwirrten kein Problem: Weder die Frauen noch die Männer im Puff wissen, warum die Männer da sind. Das müssen sie sich von den erleuchteten Studiengängen (die ohne Mathe auskommen), von den Leuten ohne Pufferfahrung und ohne Freier im Bekanntenkreis erklären lassen. Meine Güte, was für ein Spaß. Wer soll denn so was ernst nehmen?

  • Z
    Zuckerwatte

    Wie kann ein Interview mit einer Domina repräsentativ für Prostitution stehen? Sexuelle Dienstleistung im SM-Bereich kann keineswegs mit "normaler" sexueller Dienstleistung verglichen werden, da Dominas ohne Zuhälter und selbstbestimmt arbeiten. Ohne Zuhälter gibts klar auch keine Zwangsprostitution. Im Standardpuff sieht das doch anders aus.

    Sehr erstaunt hat mich, dass ich erst am Foto unterm Text über die dort angegebene Homepage herausfinde, dass das Interview mit einer Domina und nicht mit einer Hure geführt wurde...

  • F
    Freier

    Jegliche Diskussionen bzgl. das Für und Wider der Prostitution laufen ins Leere, solange wir diesen scheinheiligen Umgang mit der männlichen (und wohl auch weiblichen) Sexualität in der Gesellschaft betreiben. Die 'Aufklärung' hat noch nicht einmal begonnen. Ich bin immer wieder erschüttert ob der Reaktion, wenn ich befreundeten Mädels auch nur andeute, was Kerle so untereinander bereden und was wir so tun. Männer vögeln gern. Das war so, ist so und wird immer so bleiben.

  • E
    emil

    @Alex

    was sie behaupten mag für sie zutreffend sein, das hat aber noch längst nichts mit anderen menschen und deren empfindungen zu tun.

     

    dass sie sex mit schönen normalen frauen bevorzugen steht ihnen frei. das aber als erstrebenswertes ideal hinzustellen klingt ein bisschen nach zu viel ferngesehen.

     

    sie sollten unbedingt hinterfragen, was normal eigentlich sein soll. sind menschen normal, die so fühlen und sexualisieren wie sie? und was ist mit anderen, sind die abnormal? und wer stellt überhaupt die norm und bestimmt damit über andere?

  • HG
    H. Gantri

    Ich verstehe die Empörung auf beiden Seiten, und ich glaube das beide berechtigt emotional werden. Vielleicht weil es beide Varianten gibt.

     

    Es gibt bestimmt den tiefenpsychologisch verkorksten Mann der unbewusste Motive (vlt. auch die häufig angesprochenen Macht- und Demütigungsmotive) befriedigt, in dem er zu einer unter ebenfalls tiefenpsychologisch erklärbaren Zwang stehenden Prostituierten geht die die Traumata ihrer Kindheit nachstellt o.ä.

     

    Es gibt aber sicherlich auch freie Männer, denen es aus anderen Gründen nicht gelingt eine liebevolle Sexualpartnerin für sich zu finden, die einfach nur das brennende Bedürfniss nach fremder Haut, nach Sex haben und die zu einer ebenfalls freien Prostituierten gehen, die vielleicht entschieden hat das sie mit der emotionalen Beilast dieser Tätigkeit umgehen kann und vielleicht sogar genau diesen Menschen "helfen" will.

     

    Freilich sind das Extrempole auf einem Kontinuum und die Realität liegt sicherlich irgendwo in der Mitte. Ich muss allerdings zugeben, dass auch ich eine Tendenz zur ersten, zur dysfunktionalen Version, annehme.

     

    Festzuhalten für den Einzelfall ist doch: zu einem Prostituiertenbesuch gehören immer zwei. Da den Mann zum Einzeltäter zu verurteilen beweist eben keine beziehungs-psychologische Einfühlsamkeit.

     

    Für das große Ganze, also die Machtverhältnisse die diese Situation provozieren liegt bislang keine Erklärung vor die irgendetwas sichern kann - und die wird es auch nicht geben. Solche Theorien sind Phantasien, und daher sollte man sie auch mit Demut zitieren - nicht versuchen Diskusionspartner damit zu erdolchen.

     

    Diese Über-einen-Kamm-Scheren-Praktik der Genderisten hier finde ich fast unangenehmer als die oberflächliche Argumentation der Verharmloser..

     

    Lasst uns doch konstruktiv diskutieren!

  • M
    Malina

    Vielen Dank für das Interview, das wenigstens einen kleinen Kontrapunkt gegen die unerträgliche Hetze des "Spiegel" in der aktuellen Ausgabe setzt.

    Wie "seriös" dort gearbeitet wurde, zeigt eine Gegendarstellung der Sexarbeiterin Carmen in ihrem Blog:

    http://courtisane.de/blog/?p=659

     

    (Dort sind auch weitere Gegendarstellungen zu den Behauptungen des Hauptartikels verlinkt, die sich einige TeilnehmerInnen hier ebenfalls erst mal durchlesen sollten, anstatt gegen Prostituierte, Freier und MigrantInnen zu hetzen. Diese Menschen haben Rechte - und übergriffige Gouvernanten und konservative Hardliner haben da gefälligst die Finger von zu lassen!)

  • E
    emil

    @peter

     

    ich fürchte ihr begrenzter dualismus frau/mann lässt den nötigen weitblick vermissen. sie können ruhig weiter an irgendwelche biologismen glauben. dann nehmen sie aber ebenso zur kenntnis, dass die kategorie geschlecht in völlig verschiedenen ausprägungen zu tage tritt was mit zweierlei varianten keineswegs ausreichend zu beschreiben ist.

     

    davon abgesehen glauben sie ernsthaft, dass alles was sich frau nennt bestimmt eigenschaften vereint und so und so ist?

    da halte ich es ja für wahrscheinlicher, dass mein sternzeichen mein leben steuert. immerhin ist dort die varianz mit 12 doch deutlich erhöht.

  • IB
    Ich bin Freier

    @"Mann und kein Freier",

    lies mal bitte das hier und denke darüber nach: https://feministire.wordpress.com/2012/09/24/just-dont-call-it-slut-shaming-a-feminist-guide-to-silencing-sex-workers/

     

    Dort wird ganz hervorragend geschildert, mit welchen Methoden Sexarbeiterinnen, die sich trauen, sich politisch einzumischen, von konservativen "Feministinnen" und ihren Verbündeten aus der christlichen Ecke ständig mundtot gemacht werden.

     

    Ansonsten würde ich dir eigentlich raten, selbst mal ein bisschen "Praxiserfahrung" im Bordell zu sammeln, anstatt hier fröhlich deine Vorurteile in die Welt zu posaunen. Andererseits liest sich dein Text derart komplexbeladen, dass man dich wahrscheinlich wirklich keiner Sexarbeiterin zumuten kann.

  • F
    Frida

    Und immer wieder bei mir die Frage, wie man aus dem simplen Aneinanderreiben von Epidermen (Seneca) so ein riesen Gewese draus machen kann.

     

    Was kann denn falsch daran sein, wenn sich zwei Menschen konsent Lust verschaffen und einer dabei Geld verdient, liebe "die Prositution ist so pööööse"-Fraktion? Erklärt mir das mal. Wenn ihr nämlich sagt, die eine konsente Lustgebung ist ok, die andere aber nicht, dann kommt ihr spätestens bei durch Nichtprositutionssex ausgelebten Perversionen arg ins Schwimmen und warum Homosexualität dann akzeptabel sein sollte, könntet ihr auch nicht mehr klar sagen. Im Übrigen würde mich auch mal interessieren, wer ihr seid zu bestimmen, die eine Lust sei ok, die andere aber nicht. Menschen wie ihr bewirken im Endeffekt nur, dass nicht nur Prosituion, sondern Sex an sich so ein kleines schmutziges Geschäft bleibt, bei dem man aufhört nachzudenken und nur noch einfachen ressentimentären Trieben nachgibt. Das dadurch errichtete Dunkelfeld ist genau das, was Gewalt in der Prostitution überhaupt ermöglicht, weil ein nicht verschämtes, sachliches Vortragen der Probleme in diesem Beruf (Ausbeutung, physische Gewalt, Erpressung) dadurch gar nicht mehr möglich ist.

     

    Aber hauptsache mal in 1950iger-Manier die Unterdrückungsdiskurse starten und als einzige Lösung die Abschaffung der Prostitution implizieren.

  • S
    Sexperte

    @ Mann und Un-Freier:

     

    Ich bin Experte für Sex, denn ich habe schon viel darüber gelesen. (Ganz viel Schlaues, Theoretisches und Wissenschaftliches) Deswegen weiß ich auch genau so gut wie Du, dass es um Macht und nicht um Sex geht.

  • V
    viccy

    @ Mann und kein Freier

    Es gibt Männer, die tun Dinge, die Du nicht tust. Das scheint hart für Dich zu sein, wenn man Deinen Galle&Geifer-Kommentar liest. Aber so ist es nun einmal.

  • H
    Horsti

    @ Mann und kein Freier:

     

    Wenn Frauen für menschliche Grundbedürfnisse wie Sex (nicht selten sehr viel) Geld verlangen, dann stellt sich die Frage wer hier wen ausbeutet, und wie die Machtverhältnisse wirklich stehen. Von der "Würde" für ein Grundbedürfnis zahlen zu müssen, mal ganz zu schweigen.

    • H
      hans
      @Horsti:

      Sie werden also von Prostituierten ausgebeutet? Ist wirklich eine Schande, dass die ihr Grundbedürfnis nicht kostenlos befriedigen wollen.

  • W
    Wolfgang

    Und wie steht es um die reale Prostitution im Arbeits- und Erwerbsleben fürs herrschende Kapital der Großbourgeoisie?

     

    Wenn Menschen sich im gesellschaftlich 'anerkannten' (klein-bürgerlichen) Berufsleben für weniger als 15 Euro die Stunde verkaufen müssen, handelt es sich hierbei nicht um Zwangsarbeit und -prostitution, für die Profitinteressen und Verwertungsinteressen der Bourgeoisie und Aktionäre?

     

    Aufwachen, brave Michels der Finanz- und Monopolbourgeoisie! = und deren "Soziale Marktwirtschaft", sowie deren gesellschaftspolitische Lobby-Administration und "Sozialpartner" - in Parteien, Ver-'Bild'-ungseinrichtungen, Gewerkschaften, Bundes-Regierungen und Parlamentsmehrheiten!

  • N
    Nasenbär

    @Mann und kein Freier:

     

    Ist es nicht schön, sich selbst aufzuwerten, indem man alle anderen abwertet? Schon dein Name sagt ja aus, wie kompetent du zu diesem Thema sprechen kannst. Nämlich gar nicht.

    Dir scheint nicht aufzufallen, dass es gerade du bist, der Frauen abwertet, indem du dir anmaßt, besser für die betroffene Person sprechen zu können als sie selbst. Ist ja logisch, dass sie nur ihre "Sicht auf die Dinge" verkauft, während du die "Wirklichkeit" kennst. Sie ist ja nur eine (moralisch niedrig stehende) Prostituierte und du ein (moralisch hoch stehender) anständiger Mann, richtig? Dass du dich (womit du ja prahlst) mit dem Thema nicht erster Hand auskennen kannst, während es ihr Beruf, ihr Alltagsleben ist, scheint deinem Anspruch auf die Wahrheit ja keinen Abbruch zu tun.

    Dass Feier für dich "Würstchen" sind finde ich wiederum unterhaltsam. Ist das nicht so ein Begriff, mit dem die eigene (hegemoniale) Männlichkeit betont und andere Formen der Männlichkeit abgewertet werden, indem ein kleiner Penis unterstellt wird?

    Bitte, bitte, geh dich irgendwo aufregen, wo es auch einen Grund gibt. Hier spricht eine Frau, die ihrem Beruf offensichtlich freiwillig und gerne nachgeht und die offensichtlich Kunden hat, die ihr die Arbeit nicht vermiesen. Niemand hier schadet irgendjemandem anderen.

    Und wenn du deinen christlichen Moralisierungstrieb dann doch abführen musst, schau lieber auf die katholische Kirche und was dort vor sich geht.

  • TS
    Theodor Schultze

    Also ich muss auch sagen, so einfach wie es sich die ganzen Gender-Basher hier machen ist die Sache dann auch wieder nicht. Und da muss ich "Mann und kein Freier" recht geben: dieser biologistischer Mist degradiert den Menschen zum Tier und ich teile ein solch menschenverachtendes Menschenbild nicht. Als Biologe weiß ich auch, dass es Quatsch ist und der Mensch nicht als triebgesteuertes Wesen durch die Gegend eiert, auch wenn wirklich sehr, seeeehr oberflächliche und ungebildete Menschen das gerne so sehen würden, weil es eine sehr einfache Erklärung ist.

    Es ist aber auch genauso falsch das Problem der Machtausübung bei der Prostitution allein den Männern zuzuschreiben. Es gibt ja nicht nur Prostitution zwischen einem Mann und einer Frau. Der Umstand, dass dies vielleicht die häufigste Form ist, ist wie schon gesagt ja auch nur die Folge der gesellschaftlichen Geschlechterverhältnisse. Männer sind nicht von Geburt an triebgesteuerte Freier die Macht auf das andere Geschlecht ausüben wollen. Manche (hoffentlich wenige) werden von der Gesellschaft dazu gemacht und das ist das Problem.

    Und ja um das zu verstehen muss man unter Umständen in das ein oder andere Buch schauen, es tut mir wirklich Leid. Nicht alle Dinge zwischen Himmel und Erde lassen sich auf Stammtischniveau klären, auch wenn es wahrscheinlich lustiger wäre.

  • SI
    soo isses

    Hey , @BlödMann-und-kein-Freier ,... Sie schließen von sich und ihrem angeborenen Testosteron-Pegel auf alle Männer allgemein .

    Ich sage Ihnen mal was als Philosoph und Kenner der Hirnforschungsergebnisse : Wenn es so etwas wie Willensfreiheit überhaupt gibt , dann am allerwenigsten auf einem Gebiet wie dem so stark hormongesteuerten Sex .

  • KR
    Karl Ranseier

    @Mann und kein Freier

     

    'Und ausser dem "rufschädigend" finden das wohl auch die meisten "Sexarbeiterinnen"'

     

    Aha, und wie viele Sexarbeiterinnen kenn Sie denn? Oder ist das nur eine Vermutung auf Grund Ihrer persönlichen Einstellung?

  • D
    D.J.

    @Mann und kein Freier

     

    Nun, an unserer Überheblichkeit müssen wir aber noch ein wenig arbeiten gelle?

     

    Übrigens zeichnen sich Länder mit einem Prositutionsverbot fast immer auch durch andere Arten sexueller und sonstiger Repression aus.

    Und oft durch hohe Gewaltaffinität bei jungen Erwachsenen. Vielleicht würde sich auch mal lohnen, einen Zusammenhang des idiotischen schwedischen Prostitutionsverbots mit den Krawallen der letzten Tage zu bedenken?

  • G
    GenderIn

    Sorry an alle, die sich zu recht über meinen Beitrag aufregen. Es sollte beißende Ironie sein, was ich durch meinen Nick "GenderIn" ausdrücken wollte.

     

    Das solche Einstellungen leider nicht immer Ironie sind, zeigt der Beitrag von @Mann und kein Freier.

     

    Insofern ist Eure Empörung über meine "Troll-Haltung" und die vermutlich "Nicht-Troll-Haltung" von @Mann und kein Freier völlig berechtigt.

     

    Lasst uns für die Freiheit kämpfen. Es gibt EU-Bestrebungen, nach schwedischem Vorbild die Prostitution verbieten zu wollen.

  • MU
    Mann und kein Freier

    Es werden sich immer wieder opportunistische "Sexarbeiterinnen" finden, die ihre verdrehte Sicht auf die Dinge als die wirkliche Wahrheit verkaufen.

    Aber muss die taz denen eine Plattform geben? Es ist doch offensichtlich was Prostitution ist: Macht kaufen, Frauen ausbeuten und Männern die Möglichkeit geben das zu tun auf Kosten von Frauen. Und letztlich ja auch ihrer eignen Würde (falls man bei diesen Würstchenn von Würde reden kann). Dieser ganze alberne Quatsch mit Trieb-abfuhr gehört ins unterste biologistische Klischeekästchen. Und @Peter, die Machtverhältnisse drehen sich um nach Bezahlung? Vielen Dank, das hat meinen Tag trotz Regen gerettet, extrem komisch... Wenn wohl auch ungewollt von Dir. Ich als Mann finde Freier peinlich, rufschädigend und eklig. Und ausser dem "rufschädigend" finden das wohl auch die meisten "Sexarbeiterinnen" (super, noch ein Lacher), Und zwar berechtigterweise.

  • A
    Alex

    @ GenderIn

    Ich habe KEIN Soziologie-, Psychologie- und Judith-Butler-Studium absolviert, ich bin einfach nur ein normaler Mann mittleren Alters, der sexuell erfahren ist und kann dir versichern, dass es im Puff rein um den sexuellen Spaß und um die Befriedigung des Sexualtriebes (welcher übrigens einer der stärksten menschl. Triebe überhaupt ist) geht. Dass Sex mit einer schönen Frau eines der schönsten Erlebnisse beschert weiß jeder Mann, und es sollte eigentlich auch jede Frau wissen, die ein gesundes Verhältnis zu Ihrer Sexualität hat und dementsprechend Sex geniessen kann. Dazu braucht man übrigens KEINE Therapeuten und Gesprächskreise ;)

    • R
      rosa
      @Alex:

      Ja genießen sie nur Ihre Sexualität an der schönen Frau. Haupsache ihr Bedürfnis ist heilig.

  • TS
    Theodor Schultze

    Ich bin mir nicht sicher ob Gender in diesem Zusammenhang zwangsläufig eine Rolle spielt. Ich vermute mal, dass die Erfahrungen die Frau Undine hier schildert, ebenso von anderen KollegInnen geteilt werden unabhängig davon welchem Geschlecht sie sich zugehörig fühlen.

    Es ist ja eher eine Folge der gesellschaftlich konstruierten Geschlechterrollen, dass eventuell häufiger Männer Bordelle aufsuchen.

    In einer Welt ohne Geschlecht kann es ja durchaus immernoch Bordelle geben und die moralischen Bedenken ob ein menschlicher Körper Ware sein darf werden dann genauso bleiben wie in unserer heutigen Welt. Und es wird immernoch Menschen geben, die sagen sie möchten freiwillig ihren Körper zur Ware machen und andere die ihnen diesen freien Willen absprechen wollen.

  • BD
    über die Nasenspitze hinaus

    Was für ein dämliches Interview.

     

    sex sells. Wollte die taz mal wieder ein bißchen einheizen oder was?

     

    Mein Gott.

  • V
    viccy

    @ GenderIn

    Hast den Artikel eigentlich gelesen?

     

    Insbesondere die Aussage "Die meisten Männer im Puff sind schüchtern. Sie verhalten sich gegenüber den Frauen völlig normal."

     

    Aber wahrscheinlich brauchst du den Artikel gar nicht lesen und weiß auch so, was - in Wahrheit - da drin steht. Du weißt ja sogar, warum Peter in den Puff geht, ohne ihn zu kennen.

     

    Beeindruckend, zu welcher hellseherischen Wahrheitfindung dich deine akademische Bildung befähigt..

     

    An die taz: Danke, dass auch mal die andere Seite zu Wort kommt und nicht nur Femen-Aktivistinnen und Emma-Jüngerinnen, die die Sache überwiegend theoretisch sehen.

  • P
    Panamalarry

    @GenderIn:

     

    Bin mir nach wie vor nicht sicher, ob ich das ernst nehmen soll, was Sie schreiben. Also eigentlich klingts nach Satire.

     

    Aber in den letzten 2 Jahren hab ich einiges in Leserkommentaren für Satire gehalten, was dann doch ernst gemeint war ...

    :-)

  • JM
    John M. Keynes

    Ich ging früher gelegentlich ins Puff oder nahm bezahlte Sexdienste in Anspruch. Um Macht ging es mir dabei nie, sondern einzig und alleine um Sex, punkt. Schwachsinn, was uns da die Gender- und Feministinnenliga einzutrichtern versuchen. Die konstruieren sowieso aus jeder zwischenmenschlichen Interaktion ein Machtverhältnis, bzw. ein Hierarchiegefälle, vor allem da, wo weit und breit keines auszumachen ist. Ich kenne viele Männer, die bezahlte Sexdienste in Anspruch nehmen. Von Macht hat da noch nie jemand gesprochen, sondern nur von schönen Frauen, schönen Brüsten, schönen Hintern; gutem Sex (was auch immer darunter verstanden wird in diesem Kontext) und heissen Momenten. So. Dass es den Prostitutionsgegnerinnen auch (oder sogar vor allem?) um die Kontrolle über die männliche Sexualität geht, wie Undine anmerkt, glaube ich ebenfalls.

  • M
    makrozensus

    wat icke nich kenn jibts nicht......

     

    die zwangsprostituieren die herrn michael friedman und auch sportmanager,kaufleuten,sogar nem damals amtierenden ministerpräsidenten und andere spitzen mitglieder unserer gesellschaft zu willen sein und bedienen mußten,die liste mit den namen liegt auch beim tollsten presseverlagt im tresor,bekamen eben nicht den lohn sondern ihre zuhälter,die vor gericht gute karten hatten,denn ihre kundschaft machte hinter den kulissen druck.

     

    fresse halten gegen mildes urteil.die sächsische lösung....

     

    der oelprinz friedmann ist heute noch stinkesauer,daß er als einzigster vor gericht gezerrt wurde.

     

    die andern warn halt nicht so blöd öffentlich zukoksen

     

    die große weite welt is nun mal ooch in berlin ungerecht ......

  • I
    ironimus

    Nach @GenderIn stand ich vor der Frage : Ist das nun Satire oder Realsatire ? Habe mich nach kurzem Schwanken für Letztere entschieden .

     

    Dabei kam mir auch Folgendes in den Sinn : Mindestens 1 Milliarde Männer (grobe Schätzung) auf der Erde kennen und benutzen Pornofilme zur Stimulierung ihres Solo-Heim-Sex' - ... alle nur "verhinderte" Machtausüber gegen Frauen ??!

    Aber , liebe GenderIn , man wird im Laufe des Lebens toleranter (ein gewisses Maß Grips vorausgesetzt...) : wo käme man hin , wenn man sich über die vielen Sorten der Milliarden Halb- und Ganzverrückten aufregen würde .

  • F
    Friederike

    Vielen Dank, Undine, vielen Dank, taz, für dieses Interview. Es gibt hier endlich einmal die Realität wieder, die ich selbst als Sexarbeiterin erlebt habe.

     

    Die unsägliche SPIEGEL-Titelgeschichte in der letzten Nummer hat wirklich wehgetan. Es ist atemberaubend, wie "Einmischerinnen" wie die unerträgliche Schwedin Ekman mit unseren Freiheitsrechten umgehen. Das Prostitutionsgesetz hat einen echten Fortschritt gebracht, aber es reicht noch nicht aus. Auf diesem Weg muss man weitergehen! "Genderinnen" mit ihren Machtphantasien müssen endlich in die Schranken verwiesen werden - sie sind es, die die Freiheit ihrer Mitmenschen und ihre sexuelle Selbstbestimmung beschneiden wollen.

  • LS
    Ludwig Staab

    Prostitution ist laut "Spiegel" und natürlich erst recht der "Emma" ein einziges Kapitalverbrechen in denen Frauen entweder a) mit Gewalt genötigt werden b)finanziell übelst ausgebeutet werden (mit absurden Mieten für ihre Zimmer in den Laufhäusern oder c) arme Vergewaltigungopfer versuchen mit ihrem Traumata klarzukommen.

    Und nun kommt die Taz und meint es gäbe kaum Opfer.

     

    Ein Königreich für einen gut recherchierten, sachlichen und differenzierten Artikel zum Thema Prostitution!!!!

  • V
    valeria

    Der Linke MdB Niema Movassat - ist unter anderen gegen den Belo Monte Hydro-Elektrik-Staudamm in Brasilien, weil ihm die Rosa Luxemburg Stiftung die Warnung des oestreichischen katholischen Bischofs Erwin Kraeutler eingetrichtert hatte: "DER BAU DES STAUDAMMES FOERDERT DIE PROSTITUTION!" (Was manche MdB "Parlamentarier" auf ihren "Dienstreisen" hoeren und dann ihren Waehlern berichten...)

  • K
    kannes

    Die Sache mit dem Prostitutionsgesetz wurde

    nicht richtig zu Ende gedacht.

    Für das Prostitutionsgewerbe muss

    es für die SexarbeiterInnen Rechte und

    Pflichten geben!

    Prostituiertenrechte/-pflichten:

    - Volljährigkeit + 2 Jahre

    - wöchentliche Gesundheitsuntersuchung

    (ebenso für Schutzleute des Sexgewerbes)

    zwecks sicherster Erkennung und sofortiger

    Behandlung und Eindämmung von Krankheiten

    - Anzeigepflicht für bezeugte Verbrechenstatbestände

    - maximale Ausübungsdauer des Berufes 5 Jahre

    - darf in 4-5 Sternehotels ihre Gäste empfangen

    - keine Gefährdung der Sexkonsumenten durch

    festgestellte Krankheiten erlaubt

    - Ablehnungspflicht bei Unsicherheit, ob

    Klient(m/w) eine Geschlechtskrankheit hat

    (bzw. bei Klarheit das eine Geschlechtskrankheit vorliegt

    - keine Suchtmittelabhängigkeit, anderenfall Lizenzentzug

    - Teilnahme an psychologischen Kursen

    - Teilnahme Deeskalationstechniken

    - Vertragsverhandlungsrecht

    - Mode/Stil

    - Körperbewußtseinsschule

    - Rechtskunde(Vertrag, Strafrecht, Menschenrecht, Grundrecht)

    - Haftpflicht, Krankenversicherungspflicht, Rentenversicherungpflicht

    - Prostituierte BESTIMMT als EINZIGE

    PERSON, ob und wieviel Mal und mit wem

    sie Geschlechtsverkehr hat

    - alle Prostituierten müssen EIGENE

    UNTERNEHMERINNEN sein, kein Steuerbarkeit

    durch ein Management erlaubt!!

    -Pflicht zur klaren schriftlichen Angebotserklärung

    ihrer Dienstleistung

    -Pflicht zur Offenlegung und jederzeitig

    Verfügbarmachung der elektronischen Terminplanung und Buchungsaufträge (zur Überprüfung der

    Videoaufnahmen der Rezeptionen der Hotels

    ---> Ermittlungserleichterung)

    - alle Prostituierten müssen voll geschäftsfähig sein (Sprachkundenachweis, Rechtskundenachweis,

    Eintrag in die automatischen Gesundheitsdienste,

    Versicherungsnachweise, Vermögensteuerkarte)

    - (Elendsprositution wird damit automatisch

    illegal)

    - Fäkalsexpraktiken wegen Infektionsgefahr

    und Gefahr der Entstellung der Gesellschaft verboten als Geschäftssexpraktiken

    - Gewaltsexpraktiken

    (Vergewaltigungsrollenspiele )

    als Geschäftssexpraktiken verboten, wegen Gefahr für Leib und Leben und

    Hinzerziehungsgefahr zu SextäterInnen und

    Sexopfern

     

    ----> Pflicht der SexarbeiterInnen

    Freier und Allgemeinheit und sich selbst

    zu schützen!!

    - Zahlung über Hotelüberweisung

    Prostituierte mieten Zimmer in 4-Sternehotelanlage;

    HotelbetreiberIn verrechnet die Zimmerkosten

    + Nuttenaufschlag

    ----> Hotel überweist die Buchung auf das Konto

    der Prostituierten(Sofortbuchung muss

    erfolgen) - Freier zahlt cash!!

     

    (- Nutten dürfen nicht in Bargeld kassieren,

    da zu häufig Anlaß für sehr schwere Gewalt;

    auch keine Scheckkarten- /Kreditkartenannahme erlaubt, da

    Mißbrauchsgefahr vielfach bestätigt)

    - maximal 3% der Betten der Hotels dürfen mit

    Nuttendienstleistungen bestellt werden

    (Hausverbot für bestimmte Nutten möglich, aber

    nicht generelles Verbot!;

    in all den Hotel herrscht striktes Waffenverbot

    --> diskrete Detektoren)

    - Nutten dürfen keine Anteile an den Hotels

    besitzen, in den sie verkehren

    und keine Schutzleute direkt und fest engagieren

    (Schutzleute sind nur über Agenturen zu buchen)

     

     

    Für das Schutzpersonal(ehemals dann Zuhälter)

    muss es aber AUCH ZWINGENDE

    RECHTE UND PFLICHTEN geben:

    z.B.: eigene Berufsausbildung zum Schutzmann/-frau

    für SexarbeiterInnen

    -zwingende sofortige Erreichbarkeit durch Polizei

    -dürfen keine illegalen Suchtmittel konsumieren und keinen Alkohol

    - müssen sich den polizeilichen Anordnungen sofort fügen(Rücksprache aber mit Staatsanwalt/Gericht erlaubt im Streitfall)

    - werden durch eigene Sicherheitsunternehmen geführt und dürfen nicht von den SexarbeiterInnen oder

    den Puffbesitzern angestellt werden.

     

     

     

    - Verhaltenstest(keine Neigung zu Ausrastern

    oder Anstachelungen zur Gewalt)

    -sehr gut in Verteidigungstechniken

    -Führungszeugnis( VerstümmlerInnen, Pädophile,

    Mehrfachtotschläger, Junkies(auch Anabolika), Drogendealer, Drogenschmuggler, Mehrfachvergewaltiger, Kleptomanen,

    Giftmischer (alles m/w)) werden nicht akzeptiert!!!

    - medizinische Kontrollen auch

    auch für die Schutzleute

    (Kontrolle auf Geschlechtskrankheiten,

    Posttraumatische Belastungsstörungen,

    Hämatome, Hirngerinsel, Herzfunktionen,

    Blutergüsse, abnorme Veränderungen,

    Suchtmittel u.ä.)

    -Pflichtversicherungen(Krankenversicherung,

    Haftpflichtversicherung, KFZ-Versicherung,

    Berufshaftpflicht, Rentenversicherung ) sind vor Auszahlung

    des Gehalts abzuziehen

    -Führerscheinpflicht + Sanitätsdienst vorgeschrieben

    -Mündigkeit und Geschäftsfähigkeit

    -Teilnahme an Supervision

    -psychologische Kurse

    -Konflikttrainningskurse

    -geprüfte Kenntnisse in Vertragsrecht

    -geprüfte Kenntnisse in Strafrecht

    -Sport

    -Deeskalationstechniken

    -Zeugenschutz

    -Anzeigepflicht bei bezeugten

    Verbrechenstatbeständen (auch

    bei Lebensgefahr, wenn gegen großen Fische geht!)

    -Auskunftspflicht hinsichtlich möglicher

    Verbrechen

    -Festgeld keine Provisionsvergütung

    (Kontooffenlegungspflicht, keine

    Buchungen auf das Konto der Schutzarbeiter

    möglich; leben ausschließlich vom Festgeld( 35000€ pro Jahr (Tarifvertrag))

    Alle Schutzarbeiter

    des Sexgewerbes bekommen den gleichen Lohn,

    so dass kein Anlaß für Rivalitäten

    und Preistreiberei herrscht.

     

    Es reicht nicht die Puffbesitzer und Prostituierten

    mit Gesetzen zu versehen.

    Der ganze Laden gehört unter öffentlicher Aufsicht

    und der Beufsordnung unterworfen.

    Dann kann man sofort Jagd auf die illegalen

    Sicherheitsleute machen und damit den Menschenhandel

    dramatisch einschränken.

    Jeder der sich in Puffs aufhält ohne Kunde zu sein

    bzw. keine staatliche Anerkennung

    zum Sexarbeiter(m/w) oder Schutzmann/Schutzfrau hat, kann damit

    sofort festgenommen werden.

    Bei Verdachtsmomenten(zum Beispiel Mitgliedschaft

    bei Rockergruppen---> darf Polizei

    Hausverbote für 5 Jahre verhängen, sofern

    die Person dann aus dem Rockerclub ausgetreten ist

    und keine neuen Straftaten festgestellt werden

    konnten------> falls weiterhin Mitgliedschaft

    oder neue Verbrechen ---> automatische

    Hausverbotsverlängerung)

    Das hat dann finanzielle empfindliche Konsequenzen auf deren ArbeitgeberInnen.

    So kann man die familiäre Prostitution und illegale

    Bandenprostitution sehr schnell bekämpfen!

    Die Strafgelder für illegale Prostituierte und

    illegale Schutzleute für Sexarbeiter könnten

    einige Kommunen wieder etwas aufpäppeln.

    Weitere Verbrechen müssen gar nicht erst nachgewiesen werden, um wesentliche Milieumitglieder aus der Verbrecherszene

    kaltzustellen. Der Ermittlungsaufwand

    verschlankt sich dramatisch.

     

    Illegale Sexdienstleister und illegale

    Schutzleute ohne deutsche Staatsbürgerschaft

    müssen unverzüglich ausgewiesen werden und

    bekommen ein 5-jähriges Einreiseverbot!

  • HL
    Hauke Laging

    Ich bin immer wieder entsetzt, aus welch abseitigen Perspektiven das Thema Prostitution in Deutschland betrachtet wird.

     

    Dass eine deutsche Professionelle keinen Kontakt zu Zwangsprostituierten (im weitesten Sinn) hat, drängt sich auf. Eine Zwangsprostituierte zeichnet sich vermutlich geradezu dadurch aus, dass sie keine solche Kontakte hat (haben kann). Welche Relevanz hat also ihre persönliche Erfahrung? Die macht andererseits klar, dass das deutsche Rotlicht-Milleu keine Zwangsprostituierten "braucht". Die übliche angedeutete Gleichsetzung aus der denkbeschränkten, aber meinungsstarken politischen Ecke ist schlicht unsinnig.

     

    Deutschlands Prostitutionsproblem besteht im wesentlichen darin, dass sich hier auch Frauen (und Männer) aus Ländern mit problematischem Wohlstandsniveau prostituieren dürfen (ohne einer rigiden staatlichen Kontrolle zu unterliegen). Wenn der Betreiber auf dem Weg in den Knast wäre, wenn die total überforderte Polizei bei ihm z.B. eine Rumänin findet, dann wäre das Thema schlagartig weitestgehend erledigt. Aber das wäre für manche Großgeister dann wohl "rassistische Diskriminierung". Politisch korrekt ist nur, (auch) den west- und mitteleuropäischen Frauen den Job wegzunehmen, um diejenigen zu "schützen", die hier sowieso nicht "gebraucht" werden.

     

    Dass in dem Gewerbe Frauen mit Missbrauchshistorie stark überrepräsentiert sind, dürfte niemanden mit Grundkenntnissen in Statistik verwundern. Das heißt natürlich nicht, dass sich fast nur vorgeschädigte Frauen dafür entscheiden. Der Anteil dieser Frauen ist nämlich bei Akademikerinnen und Schulabbrecherinnen nicht gleich groß. Für die Schulabbrecherin hat die Einkommenssituation den größeren Reiz.

     

    Ich glaube, von denjenigen ohne Rotlichterfahrung hat kaum jemand eine realistische Vorstellung davon, wie es im gehobenen Drittel der Szene zugeht (wessen Versagen ist das eigentlich?). Eine Meinung dazu hat natürlich trotzdem jeder. Seit über zehn Jahren wird versucht, die Deutschen auf Bio-Essen zu trimmen. Leider gibt es keine gesellschaftliche Prägung hin zu besserer Prostitution. Das würde nicht alle Probleme lösen, aber quantitativ einiges entspannen.

  • T
    Timpossible

    Peter schrieb:

    "Frauen haben aber meistens kein Bedürfnis nach dieser Art der Triebabfuhr."

     

    Wie jetzt? Sind wir jetzt ins 19. Jahrhundert abgerutscht, in dem die gängige Meinung war, dass Frauen keine eignen Sexualität besitzen?

     

    Prostitution gab es immer und wird es immer geben. Es ist weit aus besser es zu legalisieren und eine gesellschaftliche Akzeptanz zu schaffen als Prostitution zu kriminalisieren und Kunden wie Sexarbeiterinnen in ein schlechtes Licht zu rücken bzw dafür zu sorgen dass man sich im Falle von Missbrauch zu sehr seines Tätigkeit schämt um zur Polizei zu gehen.

     

    Soweit

    Tim

  • D
    D.J.

    @GederIn.

     

    Kleiner Tipp: Studieren Sie das reale Leben. Und stellen Sie fest, dass nicht alles SchwarzWeiß, GutBöse, MachtOhnmacht ist. Ich weiß, klingt banal, ist es auch. Um so trister, dass man es dennoch erwachsenen Menschen sagen muss.

    Gegen die Nannies jeden Geschlechts und Nichtgeschlechts dieser Welt, gegen jeglichen Zwang, aber auch besonders perfide Machtausübung unter dem Deckmantel des vermeintlichen Wissens, was für andere das Beste ist. Für eine tatsächlich liberale Gesellschaft.

  • TA
    Thomas aus dem Westen

    @ GenderIn

    Ihre hier formulierte Aussage ist nach objektiver Betrachtung doch nichts weiter als ein erweiterter Versuch der Ausübung von(Penetrations)Macht.

    Was Sie hier machen ist genau dass, was Sie einem Puffbesucher vorwerfen. Ob man zur Penetration jetzt 5 bis 15 cm zwischen den Beinen oder die plakative Nutzung einer Wissensmonstranz nutzt, unterm Strich (oder war es auf) kommt es auf das Selbe heraus.

  • C
    Cometh

    Das interessante Problem ist ja, dass es "Undine" nach Meinung der Genderisten gar nicht geben darf. Sie ist sozusagen, in der Welt der Genderisten, ein Vogel, der nicht existiert oder den man ignorieren oder abschießen kann.

     

    Ich fordere Artenschutz für die "Undines". Ist doch prima, dass Leute eine gut bezahlte Tätigkeit finden, die leidlich Spass macht.

     

    Man komme mir nicht mit: Das kann man nur bis 40 erfolgreich machen. Robben wird schon mit 35 aussortiert, wetten?

  • T
    Tom

    Also, ich nutze im Puff gerne jede Gelegenheit, mich auch etwas "privat" mit den Mädchen zu unterhalten. Da habe ich viel erfahren, über seltsame Kunden, über Probleme mit anderen Mädchen oder auch Stress mit dem Betreiber - manchmal auch sehr persönliches über ihr Privatleben.

     

    Klar gibt's da die jungen Dinger, die "ganz ganz arg verliebt" in ihren "Freund" sind, und ihm zuliebe Geld verdienen, und da gibt es auch die, die für ihre Kinder in fernen Ländern Geld anschaffen (Sex wird besser bezahlt als Putzen).

     

    Und, ja auch Prostituierte haben Tage, an denen sie keine Lust haben und lieber im Bett geblieben wären, auch da ist das ein Beruf wie jeder andere.

     

    Aber nie habe ich auch nur den Verdacht gehabt, diese Frau wird hier zu irgend etwas gezwungen - jedenfalls nicht mehr als ich "gezwungen" bin, morgens zur sozial akzeptierten Arbeit zu gehen.

     

    Hätte ich einen solchen Verdacht - auch nur den leisesten - würde ich natürlich sofort zur Polizei gehen, bzw. eine der anonymen Hotlines anrufen.

     

    Und nach allem, was ich so bei Unterhaltungen mit anderen Puffbesuchern mitbekommen habe, würden es die meisten Freier wohl ähnlich halten.

     

    Nun gehe ich aber auch nicht in die wirklich miesen Etablisments, halte nix vom Strassenstrich, und wenn ich mich nicht mit der Dame unterhalten kann, winke ich ohnehin ab. Ich vermute auch, dass es die wirklich üblen Vorkommnisse auch eher (=nicht nur, aber eben mehr) in den nicht-öffentlichen Bereichen der Prostitution geben dürfte: Privatpuffs, in die man nur mit Einladung kommt und ähnliches.

     

    Man darf Vermutungen anstellen, was übrig bleibt, sollte die regulierte Prostitution verboten würde - die brutalen Zuhälter mit ihren Privatparties reiben sich die Hände.

     

    Man muss ja nur mal nach Schweden schauen...

  • KK
    Kein Kunde

    @ GenderIn

     

    Gerade bei der Dame aus Hamburg wage ich stark zu bezweifeln, dass Penetration auf der Karte steht.

     

    Oha, Butlers Ideen sind also nur da merkbar, wo Butler studiert wurde.

    Auch schön.

  • CT
    Christophe T.

    ich dachte es geht um Sex! Was hat das jez mit chin. Elektriken zu tun?

     

    Mal ganz nüchten bretrachtet - ich bin fest überzeugt dass es im Pfuff um genau das gleiche geht wie beim Gratis sex halt auch. Zuneigung, Aufmerksamkeit, Bestätigung und ein bischen Adrenalin.

  • P
    Peter

    @ boateng: Die Damen von Herrn Friedmann bekommen 1.000-2.000 Euro pro Nacht. Steuerfrei. Da hält sich mein Mitleid in Grenzen.

  • F
    faulpelz

    ... dass nicht sein kann, was ncht sein darf.

  • B
    boateng

    "Ich kenne kein einziges Opfer"

    Na, da könnte ein gewisser Herr Friedmann, alias Paolo Pinkas sicherlich anderes berichten.

  • V
    vulkansturm

    @ von Anita

    Wenn Sie seit 5 Jahren in Deutschland als Elektriker arbeiten und noch keinen chinesischen Elektriker kennnengelernt haben, dann ist das schon mal ein Indiz dafür, dass es in Deutschland wenig chinesische Elektriker gibt.

  • G
    GenderIn

    @Peter:

     

    Du meinst nur, es ginge dir nur um Sex im Puff.

     

    Aber tatsächlich geht es Dir um Macht. Du merkst es nur nicht, weil Du kein Soziologie-, Psychologie- und Judith-Butler-Studium absolviert hast.

     

    Gehe in Dich, betrachte Dich selbst, rede viel mit Deinem Therapeuten und in Gesprächskreisen und Du wirst merken, dass Du eigentlich gar keinen Sex, sondern (Penetrations-)Macht willst.

  • P
    Peterchen

    @Anita

     

    Sie haben die Aussage von Undine nicht verstanden. Sie verneint keineswegs dass es chinesische Elektriker gibt. Sie widerspricht jedoch der Behauptung, dass alle Elektriker Chinesen sind.

    Sind Sie Chinese?

  • P
    Peter

    Genderinnen behaupten immer wieder, es ginge Männern im Puff nur um Machtausübung. Das ist Blödsinn. Es geht um Sex, um Triebabfuhr. Um nichts weiter.

     

    Im Gegenteil: Da üblicher weise Vorkasse herrscht, drehen sich die Machtverhältnisse im Zimmer nach Bezahlung schlagartig auf den Kopf.

     

    Das können sich die Genderinnen aber nicht vorstellen, da sie ja qua Ideologie davon ausgehen, dass Männer und Frauen gleich sind (und nur durch die Gesellschaft verzogen). Frauen haben aber meistens kein Bedürfnis nach dieser Art der Triebabfuhr.

  • A
    Anita

    Ich bin seit 5 Jahren Elektriker. Und ich kenne keinen einzigen chinesischen Elektriker. Heißt das, es gibt kaum chinesische Elektriker?