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Nach Amoklauf an US-SchuleNur zwei Tote? Versendet sich!

Ein 14-Jähriger schießt in seiner Schule um sich. Das wirkt nicht mehr länger nach als ein, zwei Tage. Amerika hat sich in einen Alltag mit Waffen gefügt.

Die Kameras sind weg: Eingang der Marysville Pilchuck High School am Samstag. Bild: ap

War was? Am Wochenende in den USA? Eine Schießerei an einer Schule? Ach richtig, ein 14-jähriger Junge hat in der Kantine seiner High School in Marysville im US-Bundesstaat Washington um sich geschossen. Mit einer Pistole, Kaliber 40, legal erworben. Er hat zwei Mädchen und sich selbst getötet, drei weitere Schüler verletzt. Hätte man drei Tage später schon fast vergessen können, wäre die zweite Schülerin nicht erst gestern ihren Verletzungen erlegen.

Das Opfer schafft es noch einmal in die internationalen Nachrichtenschleifen, in den USA springen die Fernsehsender auf, die 24 Stunden lang Nachrichtenprogramm produzieren müssen. In allen größeren Medien Amerikas jedoch ist das kaum noch mehr als eine Kurzmeldung.

Ein Amoklauf in einer US-Schule wirkt nicht mehr länger nach als ein oder zwei Tage. Denn sterben nicht genug Kinder und Jugendliche, werden Schießereien mittlerweile eher als Alltag anstatt als etwas Außergewöhnliches wahrgenommen. Tragisch, aber Normalität. So wie die jährlich wiederkehrenden Naturkatastrophen mit Hurrikans und Schneestürmen oder die Wahlkampfzyklen mit Rededuellen und Skandalen. Waffengewalt in Schulen, Kinos oder Shoppingcentern ist zu einem bloßen Schulterzucken verkommen, solange nicht Dutzende Menschen sterben. Und das gilt gleichermaßen für Politiker, Bürger, Journalisten. Was soll man auch machen?, scheint die Frage hinter diesem Resignieren zu sein, nichts wird sich jemals ändern.

Natürlich spielen sich kurz nach einer Tat die immer gleichen Reflexe ab: Die Bilder der Trauer, die Rufe nach besseren Waffenkontrollen und mehr Gesetzen. Aber bei zwei Toten tritt nicht einmal US-Präsident Barack Obama vor die Kameras, der Präsident wird „auf dem Laufenden gehalten“ und dann gibt es schriftlich nachgereichte Betroffenheitsfloskeln.

Neuer Aktionismus wäre lächerlich

Tatsächlich würde er sich mit neuem Aktionismus lächerlich machen, striktere Waffengesetze hat es unter seiner Präsidentschaft noch nicht einmal gegeben, nachdem im Dezember vor zwei Jahren 20 Grundschulkinder von einem Amokläufer erschossen wurden. Wieso sollten zwei tote Kinder und ein 14-jähriger Schütze daran jetzt etwas ändern? Da reicht die Ebolapanik im Land gerade sehr viel weiter als die Panik vor Waffengewalt.

Amerika hat sich gefügt in einen Alltag mit Waffen und damit in einen Alltag der Gewalt. Die laute Debatte wird nicht darüber geführt, wie die Unmengen von geschätzten 300 Millionen Waffen in Privathand reduziert werden können, sondern darüber, wie man die Waffen mit noch mehr Waffen bekämpfen kann. In Texas hält man es an immer mehr Schulen für eine gute Idee, die Lehrer mit Waffen auszustatten. Damit, so die Argumentation, könne ein potenzieller Amokläufer gestoppt und Kinder könnten gerettet werden.

Ob ein Mathelehrer und eine Geschichtslehrerin von Haus aus eine sichere Eingreiftruppe darstellen oder womöglich nur für noch mehr Opfer sorgen, wird wohl erst der nächste Amoklauf zeigen. Sind es nicht die Lehrer, glauben die Konservativen und Waffenbefürworter an den aufrechten Bürger, der im McDonald’s oder Gap das Böse mit einer Waffe stoppen kann.

Gegen diese Stimmen kommen zwei lächerliche Tote nicht an, zu viele Menschen sterben jeden Tag in den USA durch Waffengewalt. Die Amerikaner stehen vor der zentralen Frage, wie sie dieser Gewalt begegnen wollen. Amokläufe, das zeigt eine aktuelle Studie des FBI, nehmen immer weiter zu. Die öffentliche Auseinandersetzung darüber wird geringer. Das dient vor allem den Waffenbefürwortern im Land und ihrem Szenario: dem Showdown zwischen Amokläufer und bewaffnetem Familienvater im Supermarkt. Das wäre dann aber endlich wieder eine Schlagzeile.

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65 Kommentare

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  • ...letztlich wird man dem, soweit verbreiteten, Waffenfetischismus nur mittels sozialer Ächtung zurückdrängen können. War ja bei Rauchen das gleiche. Alles andere ist illusorisch !!!

  • Nochmal nach England: zu dem von Ihnen verlinkten Artikel muss ich sagen, dass diese Tabelle schon ein bißchen seltsam ist: Erstens Mal finde ich eine andere Tabelle, wonach die Kriminalität in D genauso hoch ist wie in UK. Gut. Bei Ihrer nun frage ich mich, was gemeint ist mit "Gewaltkriminalität", denn das Ganze wird nochmal unterteilt in Diebstahl, Raub und Tötungsdelikte. Während es bei Diebstahl und Raub wirklich schlimm aussieht, ist es bei den Tötungsdelikten nicht ganz so krass. Anyway, ich denke Ihnen ist jedes Mittel recht zu beweisen, dass Schusswaffen nichts mit Töten zu tun haben. Übrigens frage ich mich auch - eingedenk Ihrer Bemerkung "in dem das Recht des Stärkeren und Skrupellosen gilt und in dem der Ehrliche der Dumme und das wehrlose Opfer ist." - haben Sie wohl manchmal Lust, so mit der Waffe in der Hand ins Amt zu gehen und ihrem Sachbearbeiter mal zu zeigen, was Sache ist?

    • @Ute Krakowski:

      UNODC-Zahlen für 2009:

       

      England/Wales: 41 Tote durch Schusswaffen, das sind 6,6% der Opfer von Tötungsdelikten. Das ergibt dann total 621 Opfer.

       

      Deutschland: 158 Schusswaffenopfer, entspricht 26,3%. Total 600 Opfer.

       

      Und Deutschland hat schlappe 20 Millionen mehr Einwohner als UK.

       

      Tötungsdelikte werden nicht dadurch verhindert, nur weil ein mögliches Tatmittel nicht zur Verfügung steht.

  • Wenn man wie ich so einen Druck im Kopf verspürt, dass man sich am liebsten ein Loch in denselben schießen möchte (Stichwort: Spannungskopfschmerz), ist man letztendlich doch froh, dass man keine Schusswaffe griffbereit hat.

    • @R R:

      Interessante Theorie. Deshalb lebt dann Robert Enke wohl noch. Weil er keine Schusswaffe hatte...

  • USA: Wo Mord normaler ist als Sex.

    • @Dudel Karl:

      Da 95-96 % der SW-Delikte erfüllten Mordmerkmalen sich als sogen. "milieugebundene Kriminalität" in mehr oderw eniger abgeschotteten Gesellschaftsteilen vollzieht, sollten Sie die Hypothese nochmal überarbeiten.

       

      Karl

      • @KarlM:

        Also ist "das Milieu" - was auch immer man darunter verstehen mag - welches die Waffen benutzt, nicht Teil der US-Gesellschaft, die Industrie, die die Waffen produziert und vertreibt aber schon?

        • @Dudel Karl:

          Ich habe nur erklärt, warum sich für die 95% der Mord-Delikte in USA kein Schwein (also der grosse Rest der Gesellschaft) interessiert.

           

          Karl

        • @Dudel Karl:

          Das Milieu sind kriminelle Gangs, die sich mit illegalen Waffen, vorzugsweise vollautomatische wie der guten, alten AK-47, gegenseitig das Licht ausblasen.

          Diese Waffen stehen in riesigen Stückzahlen zur Verfügung, kommen illegal ins Land und sind für relativ kleines Geld zu haben.

          Davon abgesehen, ist die Herstellung einer einfachen, vollautomatischen Schusswaffe in jeder einigermaßen ausgerüsteten Hinterhofwerkstatt möglich. Die Gangster brauchen keine teuren Präzisionswaffen für statische Einzelschüsse auf 25 oder 50 Yard, sondern hohe Feuerkraft auf ein paar Meter Entfernung.

          • @Benedikt Krainz:

            Hätte ich mir ja denken können, daß da wieder der Russe dahintersteckt. Aber irgendwie müssen ja auch sozial Benachteiligte sich mit Waffen ausrüsten, wenn alle anderen Leute es auch tun, meinen Sie nicht? Oder soll Waffenbesitz eine Privileg der Reichen sein und die Armen spielen Zielscheibe? Ich schlage vor, die US-Regierung sollte jedem Staatsangehörigen eine Knarre kaufen und alle anderen Waffen verbieten, wegen dem Chancenausgleich. Dann kommt´s nur noch drauf an, wer schneller zieht. Dann wird bestimmt endlich Frieden und Ruhe einkehren im Land der unbegrenzten Unmöglichkeiten.

            • @Dudel Karl:

              Haben Sie keine Möglichkeit einen konstruktiven Beitrag zu schreiben?

               

              Es sind hier ja als "Hauptgruppe" nicht per se "sozial Benachteiligte", das wäre ein eher revolutionärer Ansatz! Die Haupttätergruppe sind Gangmitglieder die letztlich um Macht und Einfluss kämpfen. Dafür werden auch möglichst überfallartige Angriffe gefahren, um den Widerstand der anderen bewaffneten Gruppe zu begrenzen. Etwas vermögendere Gamgs lassen sich für solche Überfälle sogar schon länger einfache "Wegwerfwaffen" fertigen, die im Anschluss an die Tat sofort vernichtet werden.....

              Und was den legalen Besitz angeht, so ist da eben der Gedanke das jeder Unbescholtene eine SW besitzen und führen darf.

               

              Wenn Sie die Grundlagen der Gangkriminalität minimieren, dann gehen auch die Mordzahlen drastisch zurück.

            • @Dudel Karl:

              Verbrecherbanden, die sich gegenseitig ermorden, um ihre Profite aus Drogenhandel, Prostitution und Glücksspiel zu sichern bzw. zu mehren als "sozial Benachteiligte" zu bezeichnen ist schon ziemlich kreativ...

              Außer den Waffengegner fabuliert auch niemand davon, dass alle und jeder mit Waffen ausgerüstet werden müsse. Aber das ist nur einer von vielen Ihrer Gedankengänge, denen

              ich nicht ganz folgen kann.

  • 1G
    12239 (Profil gelöscht)

    Das sind Kollateralschäden der Waffenindustrie, alles halb so schlimm. Wie wärs damit, wenn man jedem amerikanischen Kind zur Einschulung eine Schusswaffe gibt? Dann könnten Amokläufe in Zukunft noch schneller beendet werden!

  • Törichter Beitrag ohne tragfähige Analyse, warum?

     

    Zudem eine wiederholt vorgetragene Falschbehauptung, dia auc ein Rezeptionsfehler sein kann! Aus US-Sicht sterben tatsächlich gar nicht so viele Menschen durch Dritte mittels Tatmittel Schusswaffe. Und das stimmt bei sorgfältiger Betrachtung auch!

     

    Rund 2/3 alle Toten sind regelmäßig Suizide, vom restlichen Drittel sind ca. 95% milieugebundene Delikte (die den Rest der Gesellschaft dort schlicht nicht interessieren) und nur was dann noch übrig bleibt ist dort gesellschaftlich wahrgenommene Gewalt.

     

    Die von Ihnen zitierte FBI-Studie sollten Sie auch nochmal lesen......

    Eines der darin offen erwähnten Resultate deckt sich mit der Realität: "Amok-"Täter müssen unverzüglich und mit massiver Gewalt gestoppt werden. Polizei kann das nicht leisten."

     

    Das Resultat davon ist auch schon bei einigen US-"Amok"-Delikten greifbar: Bewaffnete Bürger haen die Zahl der Opfer dadurch minimiert dass der Täter serh zeitnah neutralisiert wurde,meist durch Personen die legal eine SW führen durften.

     

    Sie haben doch bisher weitaus sorgfältiger recherchiert, warum nun ein solcher Fehlgriff wie in Ihrem aktuellen Artikel?

     

    Karl

     

    In Israel macht die Polizei genau das wass Sie, Frau Haverts, als unzweckmäßig ansprechen: Mit einer Form verdeckter Sicherungskräfte Schulen und Kindergärten beschützen, mit recht gutem Erfolg.

    • @KarlM:

      Haben Sie schon mal was von Rechtschreibung gehört? - Nee, genauso unwichtig wie Fakten, die ihre Sichtweise nicht bestätigen.

       

      Ihre kruden Ausführungen sind genau die faulen Argumente der Waffennarren in USA und überall auf der Welt.

      • @Ute Krakowski:

        In der Tat weisen Ihre bisherigen Kommentare ein "törichtes Verhältnis" zu Schusswaffen nach. Wie kommen Sie dazu?

         

        Frage ich Sie als Berufswaffenträger.

         

        Karl

      • @Ute Krakowski:

        Die "kruden Ausführungen" des KarlM entsprechen der Faktenlage und lassen darauf schließen, dass er weiß, wovon er redet. Im Gegensatz zu Ihnen.

         

        Die Gewaltkriminalität in den USA sinkt seit Jahren und befindet sich auf dem niedrigsten Stand seit 40 Jahren.

         

        Könnte man, wenn man denn wollte, ganz einfach auf der offiziellen Seite des FBI lesen. Aber da das hierzulande vielen nicht ins gewünschte Weltbild passt, konzentriert man sich lieber auf die Rechtschreibung missliebiger Kommentatoren.

        • @Benedikt Krainz:

          Hier ist übrigens ganz nebenbei noch eine Studie vom FBI, wonach zwischen 2000 und 2013 die Rate der "active shooter incidents" kontinuierlich angestiegen ist.

          http://www.fbi.gov/news/stories/2014/september/fbi-releases-study-on-active-shooter-incidents

          Insgesamt gab es 160 in diesem Zeitraum. Mehr als die Hälfte dieser Zwischenfälle wurde durch die Schützen selbst beendet, meist durch Selbstmord, in 21 Fällen durch unbewaffnete Initiative und in 45 Fällen durch gesetzlichen Zwang (Polizei), wobei insg. 9 Beamte getötet und 28 verletzt wurden.

          Soviel dazu, dass die Rate der Gewaltverbrechen gesunken ist, die hat nämlich nicht unbedingt was zu tun mit der Rate der "Schusswaffenzwischenfälle".

           

          Den von Karl M zitierten Satz "Amok-"Täter müssen unverzüglich und mit massiver Gewalt gestoppt werden. Polizei kann das nicht leisten." habe ich allerdings nicht beim FBI gefunden. Würde ich auch eher in einer Zeitschrift der NFA (National Firearms Association) vermuten.

          • @Ute Krakowski:

            Auch wenn er von der bösen, deutschen Waffenlobby stammt, so ist vielleicht folgender Artikel zu der bereits erwähnten FBI Studie bzw. deren Falschinterpretation in den deutschen Medien für Sie interessant:

             

            http://legalwaffenbesitzer.wordpress.com/2014/10/04/same-procedure-fbi-statistik-von-den-medien-falsch-interpretiert/

            • @Benedikt Krainz:

              Göddchen, ich weiß nun wirklich nicht, was an diesem von Ihnen verlinkten Bericht den Inhalt dieses Artikels oder die von mir dargestellten Tatsachen widerlegt. Im Gegenteil habe ich den Eindruck, dass der Schreiber dieses Artikels kein großer Kenner der amerikanischen Sprache ist. Was da steht ist alles so absurd, dass ich da gar nicht näher drauf eingehen möchte. Fest steht: Bei den erwähnten 160 Zwischenfällen wurden 486 Menschen getötet (die Schützen nicht mitgezählt) und 557 verletzt. Das kann wohl jeder so nachlesen, wollte der deutsche Schreiber aber gerne unterschlagen. Weiter sagt er: "Bei über der Hälfte der FBI-Fälle (90 von 160) war die Schießerei beendet, bevor die Polizei eintraf"... In der Studie heißt es aber: " More than half of the incidents—90 shootings—ended on the shooter’s initiative (i.e., suicide, fleeing), while 21 incidents ended after unarmed citizens successfully restrained the shooter." Also übersetzt: Mehr als die Hälfte der Zwischenfälle - 90 Schießereien - wurden durch Initiative des Schützen beendet (das heißt Selbstmord, Flucht), während 21 Zwischenfälle beendet wurden nachdem UNBEWAFFNETE Bürger den Schützen aufhalten konnten. Dem Schreiberling im verlinkten Magazin ist offensichtlich daran gelegen, die Dinge so darzustellen, als sei es bei den erwähnten bewaffneten Zwischenfällen nur selten zu Tötungen gekommen, was ziemlich absurd ist. Dann stellt er einen einzigen Fall in den Fokus, bei dem ein Schütze durch einen bewaffneten Bürger aufgehalten wurde, um zu belegen, dass das gesamte Problem gar nicht so schlimm ist wie dargestellt.

              Aber was schreibe ich da groß rum? Weiß ja doch, dass Waffennarren mit Vernunft nicht beizukommen ist, nur mit noch größeren Waffen ...

        • @Benedikt Krainz:

          Vermutlich stimmt es ja auch, dass 2/3 aller durch Schusswaffen verursachten Todesfälle Suizide sind, (Juckt ja keinen, das die Leute sich das möglicherweise noch mal überlegt hätten, wenn sie gezwungen gewesen wären zum Strick zu greifen oder sich was anderes zu überlegen) will ich gar nicht abstreiten. Auch scheint es zu stimmen, dass die Gewaltkriminalität in dem Maße abnimmt, wie Inhaftierungen zunehmen. Vielleicht sollte aber noch hinzugefügt werden, dass die USA die weltweit höchste festgestellte Gefangenenrate aufweist, 760 pro 100 000 Einwohner, gegen z. B. Deutschland mit 100 pro 100 000 Einwohner.

          Allerdings ist mir nicht ganz klar, was das alles zu tun hat mit der Tatsache, dass die Amerikaner sich inzwischen an Amokläufe und tödliche Zwischenfälle an Schulen oder im privaten Bereich, bei denen auch Kinder - oft unabsichtlich - getötet werden, gewöhnt haben. So wichtig sind den Leuten ihre Waffen, dass ein paar Tote einfach kein Gewicht mehr haben. Nur wenn ein Fall von Ebola auftritt verfällt die gesamte Nation in Paranoia. Verückte Ami-Welt!

          • @Ute Krakowski:

            "Verrückte Ami-Welt" trifft nur bedingt zu, bei uns werden doch mit dem gleichen Eifer aus Fliegen ganze Elefantenherden herbeihysterisiert.

             

            Während die tatsächlichen "Massenvernichtungswaffen" wie Alkohol gesellschaftlich akzeptiert sind, richtet man den Bannstrahl auf Minderheiten wie "Kampfhunde"-Besitzer oder Sportschützen.

             

            Wäre ernsthaft jemand daran interessiert, unnötige Opfer zu verhindern, müsste zuerst Alkohol verboten werden.

             

            Deshalb empfinde ich die ganze Diskussion um Waffen, ob in den USA oder hierzulande, als scheinheilig.

            • @Benedikt Krainz:

              Ja klar, wenn alle Argumente ausgehen muss mal wieder der Alkohol her ..

              Deshalb darf in den USA erst ab 21 Bier getrunken werden, aber schon Kleinkinder sollen lernen mit der Waffe umzugehen. Wie viele Kinder und Unbeteiligte sind übrigens schon durch Alkohol ums Leben gekommen? Hamn Sie dafür ne Statistik?

              • @Ute Krakowski:

                US-Zahlen Opfer in Folge alkoholisierter Fahrer im Straßenverkehr:

                 

                http://www.cdc.gov/motorvehiclesafety/impaired_driving/impaired-drv_factsheet.html

                 

                Auch die deutsche PKS gibt z. B. für 2012 an, dass bei Gewaltdelikte in rund einem Drittel der Fälle Alkohol im Spiel war, bei manchen Gewaltdelikten lag der Anteil fast bei 50%.

                 

                http://www.bmi.bund.de/SharedDocs/Downloads/DE/Broschueren/2013/PKS2012.pdf?__blob=publicationFile

                 

                "Von insgesamt 144.339 aufgeklärten Fällen von Gewaltkriminalität wurden 46.302 Fälle

                (32,1 Prozent) unter Alkoholeinfluss verübt (2011: 31,8 Prozent). Insbesondere bei schwerer und

                gefährlicher Körperverletzung (39.361 Fälle) ist der Anteil der Taten, die unter Alkoholeinfluss

                begangen wurden, im Vergleich zum Vorjahr leicht von 35,2 auf 35,5 Prozent gestiegen. Bei diesen

                Delikten prägt Alkoholeinfluss die Tatbegehung weiterhin in erheblichem Umfang. "

                 

                Aber klar, Alkohol ist kein Problem. Waffen sind das Problem...

                • @Benedikt Krainz:

                  Natürlich sind Waffen kein Problem. Waffen sind wahre Konflikt- Vermeidungs-Instrumente.

                  • @Ute Krakowski:

                    Da dürfen Sie aber nicht von sich auf Dritte schließen!

                     

                    Karl

                  • @Ute Krakowski:

                    Genau. Wie in der DDR, da durften die Bürger keine Waffen besitzen und deshalb war es so schön friedlich und niemand wurde erschossen. Wenn man von den paar Hundert Opfern an der Grenze und den mittels "unerwartetem Nahschuss" Exekutierten absieht.

                     

                    In den USA scheint die Waffen als Konflikt-Vermeidungs-Instrument jedenfalls zu funktionieren. Seit Obamas Amtsantritt jährlich neue Waffen-Verkaufsrekorde, fast in allen Bundesstaaten Erlaubnisse zum verdeckten Führen von Waffen und ständig sinkende Mordraten.

                    Und die höchsten Mordraten zählen die Städte mit den strengsten Waffengesetzen...

                     

                    http://www.welt.de/politik/ausland/article123523690/Experten-verbluefft-ueber-sinkende-Mordrate-in-USA.html

      • @Ute Krakowski:

        Frage noch: Wie viele Menschen sind in USA bisher an Ebola gestorben, dass es die Panik und excessive Berichterstattung rechtfertigt?

        • 7G
          774 (Profil gelöscht)
          @Ute Krakowski:

          Wenigstens eine Stimme der Vernunft. Die Waffennarren sollen mal aufpassen, daß sie nicht ihre eigenen Familienangehörigen erschießen, so wie Pistorius.

          • @774 (Profil gelöscht):

            Oh ja, das passiert ja ständig.

             

            Ohne diese Waffennarren hätten wir viel weniger Opfer von Tötungsdelikten zu beklagen, statt 1000 höchstens 995 oder so...

            • 7G
              774 (Profil gelöscht)
              @Benedikt Krainz:

              Wie gesagt, schießen Sie sich nicht selbst ins Knie!

              • @774 (Profil gelöscht):

                Die Wahrscheinlichkeit dürfte deutlich geringer sein, als dass Sie sich beim Verzehr von Biosprossen eine tödliche Dosis EHEC verpassen...

                • @Benedikt Krainz:

                  HaHaHa!

                  (Aber nur weil es in Deutschland ein Waffengesetz gibt, das den Erwerb von Schusswaffen erschwert und unter der Vorraussetzung dass Sie nicht im Schützenverein sind)

                  • @Ute Krakowski:

                    Ja, ganz toll erschwert.

                     

                    "Bei 0,2 Prozent aller Straftaten sind Schusswaffen im Spiel. Nur in fünf Prozent dieser Fälle kamen legale Pistolen und Gewehre zum Einsatz."

                     

                    Im Klartext: In 19 von 20 Fällen kann man sich das Waffengesetz an die Backe schmieren.

                     

                    http://www.focus.de/panorama/boulevard/brennpunkt-waffenbesitz_aid_642389.html

                    • @Benedikt Krainz:

                      Hallo Herr Krainz,

                       

                      das der Schutzzweck der Norm von dieser durch die PKS nachweisbar, nicht erfüllt wird sollte auch Frau Krakowski bemerkt haben.

                       

                      Karl

                  • @Ute Krakowski:

                    Verstehen Sie wirklich was Sie da schreiben?

                    Wenn über 995 von 1000 SW-Delikten mit Todesfolge jetzt schon mit illegalen SW begangen werden, wo ist da die "Wirksamkeit"?

                     

                    Und das der Schutzzweck der Norm nicht gegeben ist hat eine forensischer Ballistiker aus Bremen schon vor Jahren nachgewiesen. [Pfeiffer, F. (2011): Wer keine Waffe hat kann nicht schießen!?-- HöV Bremen]. Darin wird anhand von Versuchen nachgewiesen das der Schutzzweck der Norm faktisch nicht gegeben ist und sich jeder nach Belieben mit Schusswaffen und Munition versehen kann.

                    Sie sollten dringend den Stand von Forschung und Technik erarbeiten, bevor Sie hier mit veraltetem Sachstand argumentieren wollen.

                    Glück auf!

                     

                    Karl

                    • @KarlM:

                      "Verstehen Sie wirklich was Sie da schreiben?

                      Wenn über 995 von 1000 SW-Delikten mit Todesfolge jetzt schon mit illegalen SW begangen werden, wo ist da die "Wirksamkeit"?" -

                      Was wollen Sie eigentlich? Wo hab ich so was geschrieben? Hääh?

                    • @KarlM:

                      @Karlm

                      Die Wirksamkeit besteht darin, dass z.B. Einbrecher garantiert eine - vermutlich illegale - Schusswaffe mitnehmen, wenn sie mit Gegenwehr rechnen müssen.

                      Zur Zeit wäre es überflüssig und kontraproduktiv. Deshalb sind zur Zeit, wie Benedikt Krainz erwähnt, nur bei 0,2 % aller Straftaten Schusswaffen im Spiel, und nicht bei 20%.

                      • @R R:

                        Das stellt sich bisher kriminologisch aber ganz anders da! Der Täter vermeidet so lediglich die Qualifikation der Tat als "Schwerer Raub".

                         

                        Und die Wirksamkeit " ist von Ihnen herbeispekuliert, ziemlich

                        dreist angesichts der Masse illegaler Schusswaffen, nicht nur bei Morden!

                         

                        Für Ihre These gibt es keinen kriminologischen Beleg. Zumal von den Waffendelikten sowieso praktisch alle mit vorhandenen illegalen SW begangen werden, soviel zur "Wirksamkeit"

                        • @KarlM:

                          Noch mal ein bißchen Statistik: "So registrierte das BKA im Jahr 2010 496 Verbrechen nach dem Strafgesetzbuch (u. a. Mord, Raub, Totschlag), bei denen Waffen sichergestellt wurden. 94,6 Prozent der Tatwaffen befanden sich dabei in illegalem Besitz. In diesem Jahr kamen 145 Menschen durch Schusswaffen zu Tode.

                           

                          Insgesamt weist die Statistik für das Jahr 2010 10.133 Straftaten unter Verwendung von Schusswaffen aus. Dabei wird jedoch unterschieden, ob mit der Waffe "nur" gedroht oder geschossen wurde. In 3.760 Fällen wurde tatsächlich von der Schusswaffe Gebrauch gemacht, wobei es sich in 1.581 Fällen um Sachbeschädigung handelte. Besonders beliebt scheint dabei das Schießen auf Verkehrsschilder zu sein."

                          • @Ute Krakowski:

                            Nichts anderes habe ich festgestellt.

                             

                            "Die Verwendung von Schusswaffen" umfast auch SSW und Schießen mit Kartuschmunition sowei Bedrohungsdelikte mit Anscheinswaffen.

                            Beim "Schießen" liegts ähnlich.

                             

                            Also was wollen Sie eigentlich?

                          • @Ute Krakowski:

                            Weiterhin: "Deutsche Statistiker sind fleißig: Importierter Lebkuchen, Heimtrainer, Schaumweinverbrauch – kaum etwas, das sie nicht penibel zählen. Nur wenn es um Waffen und ihre Opfer geht, wird das Zählen erstaunlich ungenau. Zwar registriert das Statistische Bundesamt jährlich rund 70 Tote durch Schusswaffen bei Angriffen und Unfällen, dazu kommen etwa 750 Selbstmorde. Ob die Todesschüsse aus einer illegalen oder einer legalen Waffe kamen, wird aber seltsamerweise nicht erfasst.

                             

                            Trotzdem behauptet die Schützenlobby, dass nur von illegalen Waffen eine große Gefahr ausgehe, und verweist auf Raubmörder, kriminelle Banden und Terroristen. Doch legale Waffen sind nicht harmloser: Nach Recherchen der ZEIT wurden allein im vergangenen Jahr mindestens 27 Menschen in Deutschland mit registrierten Schusswaffen getötet – bei insgesamt 54 bekannt gewordenen Todesfällen durch Schusswaffen. Dazu kommen mutmaßlich mehrere Hundert Selbstmorde.

                             

                            Der Freiburger Kriminologe Dietrich Oberwittler untersucht seit sieben Jahren "Familiendramen" in Deutschland: Taten, bei denen meistens Männer ihre Frauen, Expartnerinnen oder Nebenbuhler töten und sich danach oft das Leben nehmen. Er ist überzeugt: Die Verfügbarkeit von Schusswaffen erhöht das Risiko, dass solche "Amokläufe im Privaten" tödlich enden. Oft kämen hier legale Waffen zum Einsatz.

                            • @Ute Krakowski:

                              "Harmlos" ist eine sinnlose Zueigenung, juristisch zählt die Widmung.

                               

                              Aus Sicht der Gefahrenabwehr ist der Legalwaffenbesitz in Deutschlan eben statistisch irrelevant.

                               

                              Oder wie erklären Sie das Verältnis von995 illegalen SW zu 5 legalen?

                            • @Ute Krakowski:

                              Wegen "legal" und "illegal" schauen Sie mal beim BKA.

                               

                              Bei den 27 Fällen sind auch Unfälle und Suzide dabei.

                               

                              Der Arbeit von Oberwittler fehlt die pathologische Substanz, Beziehungspartner sind tatsächlcih "lebensgefährlich". Wovon er "überzeugt ist" ist irrelevant, was er methodisch sauber nachweist zählt wissenschaftlich. Und genau dazu legt er keine Daten.

                            • @Ute Krakowski:

                              Leider war es irgendwie nicht möglich, über die USA eine belastbare ähnliche Statistik zu finden. Nur so viel: Dort sterben im Jahr ca. 30 000 Menschen durch Schusswaffen, bei 300 Mio Einwohner. In Deutschland (80 Mio Einwohner) gibt es im Jahr weniger als 1000 MORDOPFER, darunter etwa ein Drittel durch Schusswaffen, also so um die 300. Und nun erzählen Sie mir nicht, das hätte nichts damit zu tun, dass es in Deutschland einfach deutlich weniger Schusswaffen gibt.

                              • @Ute Krakowski:

                                Und noch mal: erst im Nachhinein fällt mir eine Diskrepanz auf: "Nach Recherchen der ZEIT wurden allein im vergangenen Jahr mindestens 27 Menschen in Deutschland mit registrierten Schusswaffen getötet – bei insgesamt 54 bekannt gewordenen Todesfällen durch Schusswaffen." Also statistisch sind es jährlich ca. 70 Tote durch Schusswaffen bei Angriffen und Unfällen, noch nicht mal die 300 ...

                              • @Ute Krakowski:

                                Schauen Sie beim FBI.

                                 

                                Suizide und Gangkriminalität interessieren dort keinen, denn der Rest ist auf die Masse der Einwohner anscheinend dort akzeptabel?

                        • @KarlM:

                          Sie schwurbeln einfach den Salmon der amerikanischen Waffennarren nach.

                          Fakt ist: Ich möchte nicht in einem Land leben, in dem jeder mit ner Knarre rumrennen darf. Punkt

                          • @Ute Krakowski:

                            Wer fordert denn, dass "jeder" mit ner Knarre rumrennen darf?!?

                             

                            Wir leben in einem Land, in dem abgesehen von dienstlichen Waffenträgern und wenigen Privilegierten, deren Leben schützenswerter als Ihres oder meines ist, nur die mit ner Knarre rumrennen, denen Gesetze im Allgemeinen und das Waffengesetz im Speziellen meilenweit am Allerwertesten vorbeigehen.

                             

                            Das Problem ist doch, dass sich die Spitzbuben, wegen denen man (Waffen-)Gesetze erlässt, genau die sind, die sich ohnehin nicht daran halten.

                             

                            Gleichzeitig kriminalisiert man durch unsinnige Regelungen im Waffengesetz wie §42a jede Menge unbescholtene Bürger, denen gar nicht bewusst ist, dass sie gegen Gesetze verstoßen.

                             

                            Tatsächlich möchten Sie in einem Land leben, in dem das Recht des Stärkeren und Skrupellosen gilt und in dem der Ehrliche der Dumme und das wehrlose Opfer ist.

                            • @Benedikt Krainz:

                              Sorry, aber ich muss sagen Sie erzählen eine Menge Unsinn!

                               

                              Was die Rate der durch Waffen Getöteten betrifft: Ich kann als Vergleich auch die EU heranziehen, gegenüber USA: Da hätten wir dann ca. 5 000 bei 500 Mio Einwohner. Immer noch ein ganz anderes Verhältnis als in den USA, wo es 30 000 bei 300 Mio Einwohner sind (und 270 Mio Schusswaffen) Was die Schweiz betrifft: Dort muss jeder Mann seinen Wehrdienst ableisten und ist danach als Reservist verpflichtet, eine Waffe zu besitzen. Daher die vielen Sturmgewehre im Schrank. Vielleicht hat die geringe Aggressivität der Schweizer auch was mit ihrem Wohlstand zu tun und dem Umstand, dass auch für die ärmsten Bürger noch ausreichend gesorgt ist, während in USA viele im Elend leben.

                              Ihre beiden letzten Sätze .... sind einfach nur lächerlich!!!

                              • @Ute Krakowski:

                                Und immer noch kein Ende der Einwände: beim genaueren betrachten des verlinkten Artikels über Gewaltverbrechen in England fällt mir auf, dass die meisten in die Rubrik "Diebstahl" und "Raub" fallen. Hier sind die Engländer ganz vorn in der Liga. Anders wiederum bei Tötungsdelikten. Hier muss man schon ein wenig unterscheiden. Aber natürlich kann man auch alles so drehen und ein bißchen was hier und da verschweigen, damit's dann grade so passt. Ich frag mich bloß, wie Sie das meinen, dass der "Ehrliche und Dumme das wehrlose Opfer ist." Jetzt in Bezug auf diese Waffendiskussion. Würden Sie manchmal gern mit der Waffe in der Hand in's Amt stürmen oder so?

                                • @Ute Krakowski:

                                  Ihre Polemik können Sie stecken lassen.

                                   

                                  Bisher haben Ihre Kommentare hier nur offenbart, dass Sie zum Thema Schusswaffen, Waffenrecht und Schusswaffenkriminalität zwar Latrinenparolen nachplappern, beliebte Gun-Control-Phrasen dreschen und aus entsprechenden Zeitungsartikeln zitieren können, aber die Fakten entweder nicht kennen, sie ignorieren oder gleich als "Geschwurbel" abtun.

                                   

                                  Sie verfügen über keinerlei anwendbares Wissen zum Thema, wissen aber dennoch alles besser.

                                  Wenn Ihre Hypothesen auch nur annähernd zutreffen würden, dann müsste in den USA analog der Jahr um Jahr zunehmenden Bewaffnung der Bevölkerung die Schusswaffenkriminalität stetig steigen und in England hätte es seit 1997 einen massiven Rückgang geben müssen.

                                  Genau das Gegenteil ist der Fall. Die viel zitierten "amerikanischen Verhältnisse" herrschen heute in London, Liverpool und Manchester.

                                   

                                  Interessiert Sie scheinbar aber nicht, weil nicht sein kann, was nicht sein darf.

                                  Sie ignorieren die Realität und machen sich auch noch über die lustig, die ihre Wolkenkuckucksheimer Lieschen-Müller Theorien nicht teilen.

                                   

                                  Sie können ja auch mit UNO-Zahlen im nachfolgend verlinkten NZZ-Artikel ein wenig "spielen". Da können Sie nach Herzenslust fehlinterpretieren...

                                   

                                  http://www.nzz.ch/aktuell/data/ziviler-schusswaffenbesitz-in-den-usa-und-weltweit-1.17411519#nzz-comments-wrapper

                                  • @Benedikt Krainz:

                                    Die GDP hat schon 2001 die gestiegene SW-Kriminaliztät in UK analysiert und auch dort den Schutzzweck der Norm als gescheitert erkannt.

                                     

                                    Das Home-Office zählt deshalb bei den SW-Delikten seit 2005 nur noch die Delikte bei denen Geschädigte Verstarben, Delikte mit "nur" Verletzten geschädigten durch Schusswaffen werden garnicht mehr als solche erfassen.

                                    Britische Kollegen berichten auch, dass sich seit Jahren u.a. pakistanische Waffenschmiede mit Fertigung von Ersatzteilen für Schusswaffen auf der Insel gutes Geld verdienen...

                          • @Ute Krakowski:

                            Es ist Ihnen aber nicht entgangen, das dort Ihre Meinung nicht relevant ist?

                             

                            Und was ich "nachschwurbel", das können Sie offenkundig nicht beurteilen.

                             

                            Als Sachverständiger "Nicht natürlicher Tod Schuss/USBV" habe ich es nicht nötig irgendwelche wirren Waffenfreunde zu bemühen.

                            • @KarlM:

                              Nur um noch mal klar zu stellen, worum es mir geht: Mit Ihrer prozentualen Aufrechenung der bei Tötungsdelikten und Verbrechen verwendeten legalen/illegalen Waffen lenken Sie gekonnt vom eigentlichen Thema ab: Nämlich dass die Anzahl (gemessen an der Gesamtbevölkerung) von Tötungen und Verbrechen, bei denen Schusswaffen zum Einsatz kommen sowie die Anzahl besonders schwerer Verbrechen, wesentlich höher ist in USA und anderen Ländern, in denen Schusswaffen toleriert werden.

                              • @Ute Krakowski:

                                Ich habe es garnicht nötig abzulenken, Sie verstehen das Problem nicht!

                                 

                                Die SW-Delikte in den USA sind eben zu ca. 96% auf eine eng begrenzte Gesellschaftsschicht bezogen, die sich zumeist auch noch untereinander töten.

                                 

                                Das ist eben nicht die"Gesamtbevölkerung"! Darum werden diese milieugebundenen Delikte "drüben" auch nicht als gesamtgesellschaftliches Problem wahrgenommen. Worüber man durchaus streiten kann! Genauso wie über die Ignoranz der Suizide!

                                 

                                Da bin ich ganz bei Ihnen.

                                 

                                Zu den illegalen SW kann ich verlässliche Daten nur für Deutschland anführen.

                            • @KarlM:

                              Worum es mir geht: Ihre Aufrechnung über legale/illegale Waffen in Deutschland und den entsprechenden Anteil an Tötungen und Verbrechen lenkt einfach ab vom Gesamtbild: Es geht darum, dass in USA infolge der großen Verbreitung von Waffen auch viele Menschen durch Schusswaffen ums Leben kommen und Schusswaffen bei vielen Verbrechen zum Einsatz kommen. Es mag in Deutschland so sein, dass die meisten Verbrechen und Tötungen bei denen Waffen zum Einsatz kommen, diese illegal sind. Das ändert aber nichts daran, dass Tötungen und sonstige Verbrechen mit Schusswaffengebrauch in D und EU wesentlich seltener sind als in USA oder anderen Ländern mit einer größeren Verbreitung von Schusswaffen und einer größeren Akzeptanz für deren Gebrauch.

                              • @Ute Krakowski:

                                Das ist eien von Ihnen bisher nicht bewiesenen Behauptung, bitte erhärten Sie die Hypothese.

                                 

                                In den USA fällt bei den SW-Delikten eine kleine Gesellschaftsschicht extrem auf. Die milieugebundenen Delikte (95% aller dortigen SWDelikte!) werden überwiegend von jungen Farbigen untereinander begangen, gefolgt in einigem statistischem Abstand von Hispanics.

                                 

                                Halten Sie es für verfehlt die Ursachen in einer in den USA weit stärkeren gesellschaftlichen Seggeration zu suchen? Die oft böswillig unterstellte Ursache "ethnische Herkunft" darf aus wissenschaftlicher Sicht ausgeschlossen werden.

                            • @KarlM:

                              Ja, das ist mir nicht entgangen, dass Leute wie Sie als Sachverständige an relevanter Stelle beschäftigt sind ...

                               

                              Im Übrigen mag bei der Kommentiererei manches mal der Adressat/Absender verwechselt worden sein. Der größte Teil meiner Kommentare richtet sich an Benedict Krainz, der ja von Ihnen tatkräftig unterstützt wurde.

                              • @Ute Krakowski:

                                Eben, fragen Sie sich mal warum.

                                 

                                Sicher nicht, weil die "Obrigkeit" in D eine Volksbewaffnung wünscht!

                                 

                                Bei mir steht Todesursachenfeststellung im Vordergrund, nicht Werbung für Waffenbesitz. Allerdings widerspreche ich auch inhaltlich gern hoplophobem Unfug.

                                 

                                Für wissenschaftlich quantifizierbare Befunde bin ich immer offen.

                                 

                                Karl

                              • @Ute Krakowski:

                                Es scheint auch das der Meinungsaustausch durch Verlust und falsche Zuordnung der Kommentare etwas erschwert ist?