piwik no script img

Landtagswahl Brandenburg und ThüringenAfD nimmt die dritte Hürde

Nach starken Ergebnissen in Brandenburg und Thüringen sieht Parteichef Lucke seine „Alternative für Deutschland“ schon fest etabliert.

„Die Bürger dürsten nach einer politischen Erneuerung“, findet AfD-Chef Lucke (Mitte). Dafür gebe es nun eine Partei – seine Bild: reuters

POTSDAM taz | Kurz vor 18 Uhr ist im Potsdamer Lokal „Le Manege“ noch kein Ton da, die AfD-Anhänger stimmen sich trotzdem schon mal mit Applaus ein. Der weitet sich wenig später zu johlendem Jubel und „Jaaaa“-Schreien aus: 12 Prozent zeigen da die ersten Hochrechnungen in Brandenburg. Ein Erfolg, ein richtig satter.

AfD-Spitzenkandidat Alexander Gauland steht im Karo-Sakko auf der Bühne und ballt beide Fäuste. „Heute ist der glücklichste Tag meines Lebens“, sagt der 73-Jährige. „Jetzt wird uns aus der deutschen Politik keiner mehr verdrängen.“ Wieder Jubel.

Zur gleichen Zeit wird auch in Erfurt gejubelt: zehn Prozent gibt es in Thüringen für die „Alternative für Deutschland“. Nach dem ersten Landtagseinzug der Partei vor zwei Wochen in Sachsen folgen nun also die nächsten beiden Parlamente. Für Bundeschef Bernd Lucke, auch er auf der Potsdamer Wahlparty zugegen, ist die Botschaft damit klar: „Die Bürger dürsten nach einer politischen Erneuerung.“ Dafür gebe es nun eine Partei – seine.

Doch das bleibt abzuwarten. Denn noch immer gibt es Richtungskämpfe und etliche Ränkespiele in der Partei. Das Potenzial der Selbstzersetzung ist längst nicht getilgt. Auch der Thüringer Landesverband gehörte lange zu den Sorgenkindern. Mehrmals wurde die Landesspitze ausgetauscht, zuletzt im Juni. Von „sektenähnlichen Strukturen“ war die Rede, ein ganzer Kreisvorstand trat aus. Und in Brandenburg musste sich die Partei fragen lassen, warum sie gleich eine Vielzahl an Kandidaten mit schillernder rechter Vergangenheit an die Spitze hob.

An diesem Abend aber scheint all das vergessen.

Mit deftigen Tönen in die Wahlkämpfe

Schon zur Europawahl im Mai hatte die AfD in beiden Ländern starke Ergebnisse erzielt: In Thüringen holte sie 7,4 Prozent, in Brandenburg gar 8,5 Prozent. In die jetzigen Wahlkämpfe zog die Partei mit deftigen Tönen. In Thüringen prangerte Spitzenkandidat Björn Höcke, ein Lehrer und vierfacher Vater, den „politischen Sumpf“ und vermeintliche Korruptionsfälle im Land an. Er dagegen sei angetreten, um einen „neuen Dienstethos“ in die Politik zu tragen und den „Mehltau der politischen Korrektheit abzuräumen“.

In Brandenburg setzte AfD-Spitzenmann Alexander Gauland, wie schon seine sächsischen Parteikollegen, auf das Thema Kriminalität. Mehr Polizisten und die Wiedereinführung von Grenzkontrollen forderte der frühere Herausgeber der Märkischen Allgemeinen. Auch warnte er vor einem „riesigen Asylbewerberghetto“, das im Süden Brandenburgs entstehen solle. Dazu setzte die AfD in beiden Ländern auf Bildungs- und Familienpolitik. Mehr Lehrer, keine „Einheitsschule“, das Leitbild einer 3-Kind-Familie – dies gerne mit DDR-Anleihen wie der Forderung nach Einführung eines zinslosen Familienkredits.

Das fruchtete offenbar: In Brandenburg etwa erhielt die AfD genauso viele Stimmen von früheren CDU- wie von Linken-Wählern, je 19.000. „Trotz aller Meinungsverschiedenheiten verbindet uns manches“, hatte Alexander Gauland in einem offenen Brief vor der Wahl etwa an Linken-Anhänger geschrieben. In der „Beschreibung der Gefahren des Euro“ sei man „ganz nahe“. „Und was die DDR angeht, so finden wir Kinderbetreuung und Ärztehäuser nicht weniger sinnvoll als Sie.“

Zumindest in Brandenburg ist eine Fraktion rechts der CDU nicht neu: Zehn Jahre lang saß hier bis 2009 die DVU im Landtag. Eine Koalition mit der AfD lehnen in beiden Ländern alle Fraktionen ab. Die Aufgabe, vor der die AfD nach ihren drei Landtagseinzügen steht, ist groß: Sie muss jetzt nachweisen, dass sie – wie im Wahlkampf behauptet – tatsächlich alles anders und besser macht. Einlösen sollen das ihre neuen Abgeordneten, fast nur Männer: Rechtsanwälte, Ärzte, Versicherungsmakler, ein Landwirt – Parlamentsneulinge allesamt. Schlicht „besorgte Bürger“, wie Höcke sagt.

Bürger allerdings, die einen neuen Jargon in die Parlamente bringen: Im Wahlkampf wetterten die AfD-Kandidaten in Brandenburg wie in Thüringen mit Vorliebe gegen die „Politikerkaste“, „Genderideologen“ oder den „Gouvernantenstaat“.

taz lesen kann jede:r

Als Genossenschaft gehören wir unseren Leser:innen. Und unser Journalismus ist nicht nur 100 % konzernfrei, sondern auch kostenfrei zugänglich. Texte, die es nicht allen recht machen und Stimmen, die man woanders nicht hört – immer aus Überzeugung und hier auf taz.de ohne Paywall. Unsere Leser:innen müssen nichts bezahlen, wissen aber, dass guter, kritischer Journalismus nicht aus dem Nichts entsteht. Dafür sind wir sehr dankbar. Damit wir auch morgen noch unseren Journalismus machen können, brauchen wir mehr Unterstützung. Unser nächstes Ziel: 40.000 – und mit Ihrer Beteiligung können wir es schaffen. Setzen Sie ein Zeichen für die taz und für die Zukunft unseres Journalismus. Mit nur 5,- Euro sind Sie dabei! Jetzt unterstützen

Mehr zum Thema

87 Kommentare

 / 
  • Zitat: "das Leitbild einer 3-Kind-Familie – dies gerne mit DDR-Anleihen wie der Forderung nach Einführung eines zinslosen Familienkredits"

     

    Die teilweise mit ausländerfeindlichen Resentiments spielenden Populismen der AfD sind widerlich, keine Frage aber das oben genannte Zitat hört sich für mich sehr gut an. Gerade kinderreiche Familien haben in Deutschland einen sehr schweren Stand und gelten gegenüber Banken in der Regel als nicht kreditwürdig. Hier besteht ganz klar Handlungsbedarf. Und wenn das Thema von der AfD aufgegriffen wird, dann ist das trotz alledem zu begrüßen.

    • 9G
      90191 (Profil gelöscht)
      @TimB:

      Kinderreich? Mit 3? Benachteiligt? Da wundere ich mich doch, daß gerade diese Klientel sich erstaunlich üppige SUVs, Vans und Einfamilienhaüschen leistet. Könnte vielleicht an den horrenden Steuergeschenken und sonstigen Wohltaten wie Kindergeld, Elterngeld, Muttergeld, Erziehungsgeld, Schulgeld und kostenloser Gesundheitsversorgung für Frau und Kinder liegen, welche vor allem Alleinstehende steuerlich zu schultern haben.

    • @TimB:

      Auch dann, wenn ein solcher Familienkredit politisch offenbar an 1. bestimmte (selbstverständlich von der AfD festzulegende) Maßstäbe von `deutscher Familiennormalität´ sowie 2. die implizite Forderung nach einer Gebärpflicht für schwangere "normale Deutsche" gekoppelt wird?

       

      Zumindest die sächsische AfD-Spitzenkandidatin, Bundessprecherin und Partei-Mitbegründerin Petry vertritt offensichtlich diesen Gedanken:

       

      http://www.noz.de/deutschland-welt/politik/artikel/500073/afd-petry-will-volksentscheid-uber-abtreibung

       

      SO seh ich da kein emanzipatorisches Potential. Im Gegenteil.

    • @TimB:

      Es bestreitet ja auch keiner, dass auch schlechte Parteien gute Vorschläge machen können. Die NPD hat auch versucht über den Tierschutz "normale" Bürger*innen für sich zu gewinnen. Das Gesamtpaket ist das Problem!

  • Also, jetzt lasst mal die Kirche im Dorf.

     

    Die AfD ist nur in drei Ländern in das Parlament eingezogen. Und zwar aussscließlich in Ländern in Ostdeutschland. Die Wirtschaftsleistung von Sachsen, Brandenburg und Thüringen zusammengezählt kommt nicht mal an ein eher landwirtschaftlich geprägtes Land wie Niedersachsen im Westen ran.

     

    Da leben nur Bittsteller, die selber noch nie die Möglichkeit hatten, etwas produktiv zu erwirtschaften. Dass die da eher Menschen wählen, die Angst davor haben, dass es ihnen bald ähnlich ergeht, ist doch eigentlich nicht so verwunderlich.

    • @Age Krüger:

      [Die Moderation: Kommentar gekürzt, bitte vermeiden Sie Beleidigungen.]

       

      Sachsen ist ein Vorzeigeland Deutschlands, spitze bei PISA, geringe Verschuldung, gute Unis, ein stabiles Land der Zukunft. Bittsteller findet man anderswo, wohl kaum im Osten. Die haben etwas eingebracht!

      • @Tupaq:

        Leider kann ich gar nicht mehr lesen, wie Sie mich beleidigt haben. Das ist schade.

         

        Aber aus dem noch bestehenden Beitrag von Ihnen lässt sich zumindest ableiten, dass entweder die Lesekompetenz oder die Rechenfähigkeiten, aber ganz bestimmt die volkswirtschaftliche Kompetenz in Sachsen wohl nach wie vor in Grenzen hält. Im Gegensatz zu der sächsischen Arroganz, wie ich bemerke.

         

        Ansonsten freue ich mich natürlich, wenn die Sachsen schon mal anfangen, die 2 Billionen Euro, die die Einheit bislang gekostet hat, zumindest aus ihrem Bundesland zurückzahlen möchte. Ich freue mich als Westdeutscher auf die ca 35000 €, die das jeden Westler gekostet hat und die ja dann bald auf meinem Konto aus Sachsen eingehen werden.

        • @Age Krüger:

          Ich hatte sie nicht beleidigtz, sondern nur auf ihre Beleidigung der Ostdeutschen geantwortet. Dass die Einheit dem Westen 2 Billionengekostet hat, verbuche ich unter Witz. Allein die Grundstücke und Immobilien, die Westler im Osten erworben haben für einen Apppl und nen Ei, machen die Kosten der Einheit aus, von den riesigen anderen Zugewinnen für Deutschland und den Westen zu schweigen.

           

          Kommentar bearbeitet. Bitte halten Sie sich an unsere Netiquette.

          • @Tupaq:

            Das IWF in Halle sowie die FU Berlin haben diese Kosten, die letztendlich auf der Habenseite der neuen Bundesländer sind, schon eingearbeitet. Das Steueraufkommen von dort macht kaum mehr als 5% der gesamtdeutschen Einnahmen aus.

            Und letztendlich müssten Sie dann mal erklären, wieso seit der Wiedervereinigung die Produktivität pro Kopf in der BRD nicht mehr mit der Produktivität unserer Nachbarländer mithalten kann. Niederlande, Dänemark, Schweden, natürlich Norwegen, Schweiz und Luxemburg, aber selbst Belgien und Österreich haben mittlerweile eine höhere Produktivität pro Kopf als die BRD.

      • @Tupaq:

        @ liebe Moderatorin

        WER da "beleidigt", ist die Frage.

        Wenn AGE KRÜGER die AfD-Wähler im Osten als "Bittsteller, die noch nie etwas produktiv erwirtschaftet haben" diffamiert, das ist nicht unbedingt die feine englische Art, um es gelinde zu sagen.

        Beleidigung und Herabwürdigung ganzer Gruppen von Menschen trägt nicht unbedingt dazu bei, die Diskussionsatmosphäre zu versachlichen, sondern bewirkt eher das Gegenteil.

        • @Ruth Teibold-Wagner:

          Ich hasse ja dumme Phrasen, aber manchmal kommt einem wirklich nur sowas wie "Lesen wäre von Vorteil" in den Sinn.

           

          Ich schrieb darüber, dass ALLE Menschen in der ehemaligen DDR kaum bislang die Chance hatten, etwas zur Produktivität der BRD beizutragen. Nach wie vor ist die Selbstversorgungsquote der "neuen" Bundesländer unter der von Griechenland und nach wie vor dürften die Zuwendungen, die aus dem Westen im Rahmen des Länderfinanzausgleiches in den Osten gehen, größer sein als das, was wir (BRD-ler West in dem Falle) in die Länder des südlichen Europas stecken.

           

          Mit keinem Wort ist damit eine Schuldzuweisung verbunden, nur eben der Hinweis, dass auch ostdeutsche AfD-Wähler mal nachdenken sollten, wer sie hochgepäppelt hat.

          • @Age Krüger:

            Wieder der anti-Ost-Rassismus vom Foristen, diesmal noch ergänzt mit sozialrassistischen Ausfällen. Mit Sequenzen, die gerade solche Leute bei der AfD verorten wollen, nämlich Mitspracherecht nur für jene, die ein bestimmtes Einkommen vorweisen können. So platt neoliberal war ja noch nicht mal die FDP. Wer sich bei solch einem eindimensionalen, fremdenfeindlichen (solange es nur um die Leute im offensichtlich fremden Ostdeutschland geht) Weltbild noch irgendwo politisch progressiv verortet, dem ist der politische Kompaß abhanden gekommen. Das klingt vielmehr sehr straff rechts-elitär.

        • 8G
          8545 (Profil gelöscht)
          @Ruth Teibold-Wagner:

          @Ruth...

          Was hat denn mehr weh getan?

          Die "Bittsteller" oder der Hinweis auf die Unwichtigkeit: "Kirche im Dorf" :)

           

          Und natürlich sind die AFDler übelst Rechts.

          Ich behaupte mal: Wer behauptet das nicht zu merken ist es selber.

          • @8545 (Profil gelöscht):

            Ich denke, gerade die Wahl mit der großen Zustimmung ehemaliger Linkenwähler hat gezeig, dass das schlichte links-rechts ala gut-böse Schema nicht mehr stimmt.

            Lesen sie mal Marx und was er über das Proletariat im Gegensatz zum Lumpenproletaiat schreibt.

            • 8G
              8545 (Profil gelöscht)
              @Tupaq:

              Eine Partei, die sozial ist, aber nur für Deutsche? -Also, nennen wir es mal sozialnationalistisch.

              Als ob das was Neues in Deutschland wäre...

  • Erinnern wir uns doch an den Anfang: die Zustimmung des BT zum ESM und damit zum Schuldenhaften für fremde Staaten, zu Rechtsbrüchen etc war für viele Menschen DER Punkt, an dem das Misstrauen in die politische Elite eine neue Dimension erreichte. Ohne ESM-Zustimmung gäbe es heute keine AfD. Letzlich haben CDU, SPD, FDP,Grüne mit dieser Zustimmng die AfD erschaffen. Ledgilich die Linke hat in dieser denkwürdigen Abstimmung Rückgrat und Charakter gezeigt.

    • @Tupaq:

      Also in meiner Wahrnehmung liegt der Anfang der AfD - so man einen solchen überhaupt eindeutig bestimmen kann - schon im Jahr 2010: Die Veröffentlichung und der anschließende Hype um ein drittklassiges, vollkommen überbewertetes Bestseller-Buch ...

      • @Der Sizilianer:

        Nein, die Talkshow, in der Lucke sich gegen den ESM und die Euro"rettungen" aussprach, war der Beginn der AfD, danach wurde die Partei ins Leben gerufen. Mit Sarazin (der ist ja SPD-Mitgied) hat das nichts zu tun.

        • @Tupaq:

          Parteien fallen nicht vom Himmel. Es gibt immer geistige Vorläufer und Vorläuferinnen.

           

          Sarrazins Bestseller war m. E. eine wesentliche geistige Initialzündung für die AfD. Das von bedeutenden Mainstreammedien wie BILD und SPIEGEL gehypte, inhaltlich in wesentlichen Punkten längst widerlegte Buch ist nach meinen Erfahrungen in AfD-Kreisen nach wie vor eine Art Bibel - und Sarrazin ein hochverehrter Quasi-Messias.

           

          Und ja - da man in der SPD nicht den Mumm hat, Sarrazin vor die Tür zu setzen, ist dieser Schmalspur-Demagoge nach wie vor SPD-Parteimitglied ...

  • dieser links/rechts-Schwachsinn interessiert doch nur Alt 68er und Sozialpädagogen. Wichtig ist, dass die Steuerbelastung sinkt, die Schultoiletten wieder in berlin gereinigt werden und die Staatsverschuldung abgebaut wird.

    • 1G
      10130 (Profil gelöscht)
      @Franz Vege:

      Genau, wenn interessieren schon die Flüchtlinge, die Homosexuellen, die Hartz 4 Empfänger, die unteren Einkommensschichten. Hauptsache neoliberal und national gehen einen Pakt ein.

      Wie wollen Sie eigentlich saubere Schultoiletten und den Schuldenabbau finanzieren bei gleichzeitiger Steuerentlastung?

      • @10130 (Profil gelöscht):

        Vielleicht indem seine Kinder zur Privatschule gehen...

        • @Dhimitry:

          Da wären sie zumindest in guter Gesellschaft, wie z.B. den Kindern von Frau Ypsilanti und sonstigen linken Moralaposteln, die Wasser predigen und Wein trinken.

        • @Dhimitry:

          Mit den 500 Millionen für Waffen an die Ukraine könnte man alle Schultoiletten Deutschlands renovieren.

  • Ich habe ein Problem damit, wie manche KommentatorInnen über die AfD schreiben ("Rechtspopulisten", "Nazis", "Rechte", "Rassisten", "Homophobe", "Islamhasser" usw.).

     

    Diese Einteilungen stimmen doch gar nicht mit der Wirklichkeit überein.

     

    Sobald Du Dich mit dem Programm der AfD auseinandersetzt, oder, noch besser, so wie ich, direkt mit AfDlern an der Basis (lange, ausführliche) Gespräche führst, entpuppen sich all diese Urteile als völlig falsch. Als TOTAL daneben!

     

    Die AfDler, die ich sprach, sind FÜR (!!!)Einwanderung, allerdings gestaltet (nach dem Vorbild Kanadas und Australiens), gegen Bankenmacht ("Eurorettung"), gegen Anti-Russland-Propaganda (die bezeichnen sie sogar als "Kriegshetze")...

     

    Das sind doch Positionen, die bei näherem Besehen eigentlich eher liberal oder sogar "links" sind!

     

    Ich habe den Eindruck, dass manche Leute es sich viel zu einfach mit der AfD machen. Ihre "Argumente" gegen die AfD sind in von der in nullkommanix widerlegt und lösen sich in Luft auf. Davon wiederum profitiert die AfD.

     

    Also Leute, strengt Eueren Grips an. Mit solchen schwachen Argumenten könnt Ihr gegen die AfD nichts ausrichten. Im Gegenteil. Ihr munitioniert sie (ungewollt).

    • @Ruth Teibold-Wagner:

      Also ich hab mir das Wahlprogramm angeguckt und finde es rechts.

      Volksabstimmung über Moscheen, Einteilung der Menschen nach Produktivität, gegen die Gleichstellung der Homoehe, gegen das Adoptionsrecht für Schwule. Wie ein Vize-Chef der AfD Sachsen (Hartung) gegen Behinderte hetzte war auch nicht gerade nett.

      Das geleakte interne Papier der AfD Sachsen ist auch ein starkes Stück.

      http://www.sueddeutsche.de/politik/afd-leaks-das-andere-gesicht-der-afd-1.2115162

       

      Die ganzen Überläufer aus der Freiheit, oder der Partei der Vernunft sind doch sehr bezeichnend. Eine Beatrix von Storch spricht doch auch für sich.

       

      Die Monitor-Reportage war auch sehr aussagekräftig:

      http://www1.wdr.de/daserste/monitor/sendungen/afd212.html

       

      Und in Dresden durfte ich auch schon beobachten wie gut die Vernetzung zwischen NPD, Kameradschaften und AfD funktioniert. Ist schon interessant wen man so auf AfD-Veranstaltungen sieht, mit wem sich die Organisatoren so abstimmen und wie Informationen so fließen.

      • @MrTea:

        Bei ihnen hat die Gehirnwäsche anscheinend funktioniert- nichts von dem , was sie schreieben, steht im AfD-Programm.

        Warum zitieren sie nicht INHALTE aus dem Programm?

        • @Tupaq:

          Was glauben Sie: Wie offensichtlich steht z. B. im Parteiprogramm der NPD, dass es sich faktisch um eine neo-nationalsozialistische Partei handelt?

           

          Parteiprogramme sind wichtig. Aber Parteiprogramme sind nicht alles.

           

          Ein Indiz dafür, dass die AfD dabei ist, sich weiter auf einen klaren Rechtskurs einzuschiessen, ist der - m. E. unübersehbare - schleichende Abschied des liberalkonservativen Flügels aus dieser Partei.

           

          Exemplarisch:

           

          http://taz.de/Prominenter-Austritt-aus-der-AfD/!145898/

        • @Tupaq:

          Unter Punkt 1 Familie steht:

          "Eine weitergehende Gleichstellung der sog. „Homoehe“ sowie die Adoption von Kindern durch Homosexuelle befürworten wir nicht."

           

          Unter Punkt 3 Sachsen in Deutschland und der Welt steht

          "IV.2.5. Volksabstimmungen über Moscheebauten mit Minaretten"

           

          Die Zuwanderung nach kanadischem Vorbild sieht die Einteilung von Migranten nach Produktivität/Nutzen vor. Das ist doch unstrittig.

           

          "IV.2.1. Keine Unterstützung für Integrationsfolklore" ist auch nicht schlecht.

           

          Und damit du das alles genau nachlesen kannst, hier noch der Link:

          http://afdsachsen.de/download/AfD_Programm_Lang.pdf

          • @MrTea:

            1. Die Postion der AfD zur Homoehe ist die gleiche wie die der CDU, sie wird von der Mehrheit unsers Volkes getragen.

            2. Volksabstimmungen befürwortet die AfD, auch über Moscheebauten- was ist daran falsch? Die Schotten dürfen sogar über ihr Land abstimmen.

            2. Zuwanderungsgesetze nach kanadischem Vorbild gibt es in den meisten Ländern der Welt. Dort wird von den Migranten verlangt, beruflich qualifiziert zu sein und die Familie selbst ernähren zu können. So ist das überall in der Welt.

            3. Nirgendwo in der Welt gibt es soviel "Integrationsdemut" wie bei uns. Migranten sollten endlich als erwachsene Menschen wahrgenommen werden. Sie müssen sich selbst um Integration bemühen wie die Vietnamesen es vormachen- dann klappt es auch.

            Kernthemen des Parteiprogramms der AfD sind aber andere.

          • @MrTea:

            @ MRTEA

            - Möchtest Du allen Ernstes behaupten, dass Kanada wegen seines Einwanderungsrechtes ein Nazi-Land wäre?

            - Was hast Du, um Himmels willen, gegen Volksabstimmungen?

            - Wieso soll die Ablehnung von "Homo-Ehe" und "Homo-Adoption" "rechts" sein?

            Also wenn das die Argumente der AfD-Gegner sind, dann hat die AfD eine große Zukunft vor sich.

            • @Ruth Teibold-Wagner:

              Lassen Sie doch einfach mal den Begriff "Nazi" weg. Der führt nur auf Abwege...

               

              ad 2: Es geht nicht gegen Volksabstimmungen im Allgemeinen. Aber: Volksabstimmungen über die Rechte von Minderheiten (in diesem Fall Muslime) sind problematisch.

               

              ad 3: Die Ablehnung der Gleichbehandlung von Minderheiten (in diesem Fall homosexuelle Menschen) gilt traditionell als rechts.

               

              Natürlich bedeutet die Erfüllung eines dieser Kriterien nicht, dass eine Person oder eine Partei als rechts einzustufen sind. Das Zusammenspiel dieser Kriterien spricht dann aber schon dafür.

               

              Die große Zukunft der AFD wird rechts der CDU liegen. Dort wird sie langfristig Klientel des rechen CDU Flügels (und allem was drüber hinaus geht) binden.

               

              Die Frage ist an dieser Stelle, wird das die CDU schwächen und wieder linke Merheiten ermöglichen? Oder wird die CDU mit der AFD zusammen arbeiten und uns erwartet eine konservativ-rechte Zukunft?

            • @Ruth Teibold-Wagner:

              - Zwischen Nazi-Land und rechter Politik ist ja doch noch ein Unterschied, oder?

              - Ich hab nichts gegen Volksabstimmung aber warum bei Moscheen? Warum nicht bei Synagogen, bei Kirchen, bei Banken, bei Hochhäusern? Warum ausgerechnet Moscheen? Weil dahinter die Ablehnung und die Angst des Islams steckt.

              - Die Ablehnung der Home-Ehe ist rechts, weil die Ursache gruppenbezogene Menschenfeindlichkeit ist. Wir dürfen Menschen keine Rechte vorenthalten aufgrund ihrer Sexualität. Das ich das erklären muss, ist schlimm genug.

               

              Wenn das nichts rechts ist, was soll es dann sein?

    • @Ruth Teibold-Wagner:

      Jetzt wo Sie es sagen beschleicht auch mich der Eindruck, dass Hans Olaf Henkel im Grunde ein Linker ist.

      • @friedjoch:

        @ FRIEDJOCH

         

        Nach meiner Information ist Hans-Olaf Henkel jahrzehntelanges aktives Mitglied von amnesty international, was wohl nicht unbedingt eine "rechte" Organisation ist, um es gelinde zu sagen.

         

        Oder er ist ausgesprochen polyglott, hat viele Jahrzehnte im Ausland, insbesondere in Frankreich gelebt, hat den höchsten französischen Orden "de la Légion d’Honneur" erhalten.

         

        So jemanden als "Rechten", "Nationalisten", "Nazi", "Rechtspopulisten" usw. zu diffamieren, ist dermaßen daneben... und ist, vor allen Dingen, dermaßen leicht widerlegbar...

         

        Das ist genau diese unreflektierte, diffamierende Herangehensweise an das Phänomen AfD, das (ungewollt) der AfD eher nützt als schadet.

         

        Also, Leute, bemüht Euch um kluge Argumente, sonst arbeitet Ihr der AfD, ohne dass Ihr das wollt, in die Hände. Die wartet doch nur auf solche Angriffe, um sie mit Leichtigkeit abwehren zu können, dann als "Opfer" von Diffamierung dazustehen und dadurch Symphathie-Punkte einzuheimsen.

        • 1G
          10130 (Profil gelöscht)
          @Ruth Teibold-Wagner:

          Frau von Storch ist eindeutig homophob:

          http://www.beatrixvonstorch.de/offener-brief-an-erzbischof-dr-robert-zollitsch/

          Gruppenbezogene Menschenfeindlichkeit ist nun mal eindeutig bei dieser Partei vorhanden.

          Henkel ist "nur" neoliberal, elitär, unsozial und bürgerlich konservativ. Er ist gegen den Mindestlohn und vertritt mit seinen Ansichten einseitig Arbeitgeberinteressen. Wären nur Henkels in der AfD, wäre es "nur" eine FDP. Leider findet sich auch viel NPD-Klientel in dieser Partei. Das Wahlprogramm aus Sachsen zeigt auch eindeutig auf, wohin die Reise geht.

          • @10130 (Profil gelöscht):

            @ Corvin Snow

            Danke für den Link auf den Text von Frau von Storch.

            Ich habe ihn konzentriert durchgelesen.

            Sie wirft darin Zischof Zollitsch vor, katholische Prinzipien zu wenig zu vertreten.

            Von Homophobie oder "Menschenfeindlichkeit" habe ich NICHTS, aber wirklich gar NICHTS, in dem Text gefunden. Oder bin ich mit Blindheit geschlagen?

            • 1G
              10130 (Profil gelöscht)
              @Ruth Teibold-Wagner:

              Wie Frau von Storch christliche Werte interpretiert ist homophob.

              Homophobie beinhaltet auch die Verweigerung gleicher Rechte. Sie sind eindeutig mit Blindheit geschlagen!

              • @10130 (Profil gelöscht):

                Was z.B. an so einem Satz aus dem Text, den sie verlinkt haben, "menschenfeindlich" sein soll, erschließt sich mir nicht:

                 

                "Herr Erzbischof, ist es nicht Ihre Aufgabe, sich für den Schutz christlicher Werte einzusetzen und sich um die Armen und Schwachen zu kümmern, statt sich auf die Seite von Macht und Geld zu schlagen?" (von Storch in ihrem offenen Brief an Erzbischof Zollitsch)

                 

                Sie setzt sich für christliche Werte ein. Ich verlange ja nicht von Ihnen, dass Sie Christin sein müssen. Ich bin selbst nicht katholisch. Aber ein bisschen Respekt und Toleranz vor den Grund-Werten anderer Menschen sollte nicht zuviel verlangt sein. Ohne andere Auffassungen kurzerhand einfach so als "homophob" oder "menschenfeindlich" hinzustellen.

                • 1G
                  10130 (Profil gelöscht)
                  @Ruth Teibold-Wagner:

                  Nein, gegen christliche Werte habe ich nichts. Ich sehe es nur als problematisch an, wenn diese Werte dazu missbraucht werden, andere zu diskriminieren. Christliche Werte werden auch in den Kirchen unterschiedlich interpretiert. In den lutherischen skandinavischen Kirchen von Schweden und Dänemark, in der Isländischen Staatskirche, in der Metropolitan Church sowie in der United Church of Christ und der United Church of Canada wurden regulär kirchliche Trauungen gleichgeschlechtlicher Paare erlaubt.

                  Definitionen zu den Bereichen der "Gruppenbezogenen Menschenfeindlichkeit" lassen sich bei der Universität Bielefeld finden:

                  http://www.uni-bielefeld.de/ikg/projekte/GMF/Elemente.html

                  Bei der AfD lässt sich meiner Auffassung nach und auf Grundlage der dortigen Definitionen eindeutig "Gruppenbezogene Menschenfeinfeindlichkeit" in einigen Bereichen feststellen. Aber ich überlasse es jedem Selbst, sich ein Bild zu machen und dies zu bewerten. Die Wahlprogramme (auch das aus Sachsen) und die Aussagen der Parteispitze sollten dabei berücksichtigt werden.

                  Wer dann immer noch meint, die AfD sei nicht homophob, rechtskonservativ und rechtspopulistisch in Verbindung mit neoliberalen Ansätzen und unsozial gegenüber den unteren Einkommensschichten, kann dies weiterhin selbstverständlich tun. Noch haben wir ja glücklicherweise eine Verfassung auf Grundlage der Menschenrechte in diesem Land.

                  • @10130 (Profil gelöscht):

                    Die Haltung der AfD zu Homorechten ist genau die der CDU und diese Meinung ist Mehrheitsmeinung in Deutschland, so what?

                    • 1G
                      10130 (Profil gelöscht)
                      @Tupaq:

                      Als Einzige im Bundestag lehnen das nur noch Teile der CDU/CSU ab. Die Schreiben aber wenigstens keine merkwürdigen homophoben offenen Briefe an Bischöfe und machen auch keine rechtspopulistischen Äußerungen zum Gender-Mainstreaming bzw. Diversity-Management. Mehrheitsmeinung kann auch diskriminierend sein, deshalb sind auch die Antidiskriminierungsrichtlinien der EU und des Europäischen Gerichtshofs für Menschenrechte relevant. Das sollte auch endlich mal den AfD Anhängern klar werden und daher verstehe ich die Verwunderung nicht, warum sich diese Partei über die Klassifizierung beschwert, fremdenfeindlich, homophob, rechtskonservativ und rechtspopulistisch in Verbindung mit neoliberalen Ansätzen und unsozial gegenüber den unteren Einkommensschichten zu sein. Die Wahlprogramme und Äußerungen der Parteivertreter belegen dies.

                      Sorry, aber wer „Volksabstimmungen über Moscheebauten mit Minaretten“ in seinem Wahlprogramm rechtspopulistisch in Sachsen fordert, muss dann aber auch „Volksabstimmungen über Kirchen mit Kirchtürmen“ zulassen.

              • @10130 (Profil gelöscht):

                Wieso bedeutet die Ablehnung der "Homo-Ehe" und der "Homo-Adoption" "Homophobie"? Das ist geltendes Recht!

                • @Ruth Teibold-Wagner:

                  Äh, mal ganz naiv gefragt, in welchem Gesetz steht, dass mensch die Homo-Ehe ablehnen muss? Ok, sie dürfen natürlich wenn sie wollen. Aber welchen Grund für eine Ablehnung gibt es, wenn nicht Furcht vor , ja vor was eigentlich?

                • @Ruth Teibold-Wagner:

                  Geltendes Recht kann homophob sein. So wie die einst legale Vergewaltigung in der Ehe, frauenfeindlich war.

                  • @Dhimitry:

                    Einverstanden. Aber inwiefern ist die AfD dann "rechter und homophober" als die bisherigen Parteien, die dieses geltene Recht ja schließlich eingeführt bzw. auch nicht geändert haben?

                    • 1G
                      10130 (Profil gelöscht)
                      @Jogi Bär:

                      Als Einzige im Bundestag lehnen das nur noch Teile der CDU/CSU ab. Die Schreiben aber wenigstens keine merkwürdigen homophoben offenen Briefe an Bischöfe und machen auch keine rechtspopulistischen Äußerungen zum Gender-Mainstreaming bzw. Diversity-Management.

                      • @10130 (Profil gelöscht):

                        Wer welche Briefe schreibt ist irrelevant.

                         

                        Vom politischen Standpunkt her, sind sich Union und AfD bei dem Thema absolut einig, dass alles so so bleiben soll wie es ist.

                         

                        Wenn das für die AfD heißt, dass sie dadurch rechtsextrem und homophob sind, dann muss das für die Union auch gelten.

                         

                        Alles andere wäre Messen mit zweierlei Maß.

                        • 1G
                          10130 (Profil gelöscht)
                          @Jogi Bär:

                          Ich habe auch nicht bestritten, dass die CDU nicht homophob ist. Zeigt sich besonders in Baden-Württemberg eindeutig. In dem Artikel geht es allerdings um die AfD.

                  • @Dhimitry:

                    @Dhimitry:

                     

                    Wann war denn Vergewaltigung, ob in oder außerhalb der Ehe, jemals legal?

                     

                    Sie bauen da einen Pappkameraden auf. Die damalige Gesetzgebung war schlichtweg POPULISTISCHE heiße Luft, denn Vergewaltigung war vorher schon, auch wenn sie innerhalb der Ehe stattfand, natürlich strafbar.

                    • @Ruth Teibold-Wagner:

                      Ich hab die Debatte im Bundestag noch im Kopf. Wikipedia schreibt dazu: "Vergewaltigung war bis 1997 als „außerehelich“ definiert, Vergewaltigung in der Ehe war somit kein Straftatbestand." (Artikel zum Stichwort Vergewaltigung).

                    • 1G
                      10130 (Profil gelöscht)
                      @Ruth Teibold-Wagner:

                      Trotzdem ist der Hinweis korrekt, dass geltendes nationales Recht homophob und diskriminierend sein kann, deshalb sind auch die Antidiskriminierungsrichtlinien der EU und des Europäischen Gerichtshofs für Menschenrechte relevant.

                      Zur Vergewaltigung in der Ehe habe ich Folgendes in der EMMA gefunden, welches DHIMITRY Kommentar belegt:

                      http://www.emma.de/artikel/vergewaltigung-der-ehe-na-endlich-265187

                    • @Ruth Teibold-Wagner:

                      "Wann war denn Vergewaltigung, ob in oder außerhalb der Ehe, jemals legal?"

                       

                      Bis 1997 wurde Vergewaltigung als außerehelich definiert, womit Vergewaltigung in der Ehe kein Straftatbestand war.

                    • @Ruth Teibold-Wagner:

                      Wieso heiße Luft?

                      Bis 1997 fand sich im §177 zur Vergewaltigung die Definition:

                      "Wer eine Frau mit Gewalt oder durch Drohung mit gegenwärtiger Gefahr für Leib oder Leben zum außerehelichen Beischlaf ...nötigt"

                      Damit gab es defacto keine Vergewaltigung innerhalb einer Ehe.

                      http://lexetius.com/StGB/177

                       

                      So oder so ist Dhimitrys Aussage richtig. Gesetze werden von Menschen gemacht und schweben daher nicht über allem. Ein existierendes Gesetz kann falsch und diskriminierend sein. Auf die Beibehaltung des Gesetzes zu pochen ist dann eben diskriminierend und somit im allgemeinen Sprachgebrauch rechts.

  • 5G
    571 (Profil gelöscht)

    Alternative für Deutschland.

     

    Die rechts von der Mitte Positionierten und Sozialisierten haben ein neues politisches Obdach angeboten bekommen und spontan angenommen.

     

    In Frankreich benennt sich so was deutlicher: Le Front National.

    • @571 (Profil gelöscht):

      Aus dem Nazi-Bereich kommen und bemüht sich einen bürgerlichen Anstrich zu verleihen. Da hat die NPD mit der FN weit mehr gemein die AfD. Soetwas zieht in Deutschland zum Glück nicht mehr und die NPD wurde aus den Landtagen ausgesperrt.

  • D
    D.J.

    AfD zweigte Stimmen von allen Parteien ab. Das hindert Oppemnann in seiner üblichen unfassbaren Arroganz natürlich nicht daran, die AfD im Morgenmagazin fast zum alleinigen Problem der CDU zu erklären.

    • @D.J.:

      Ideologisch ist die AFD vor allem ein Problem für die CDU. Im Moment gibt es zwar noch Wählerwanderungen von "Nichtgebundenen" Wähler*innen, die auch gerne mal aus Frust die Seite wechseln.

       

      Wenn wir die Inhalte betrachten, wird die AFD aber vor allem die CDU von rechts attakieren und leider dafür sorgen, dass die strukturelle Regierungspartei CDU ebenfalls nach rechts driften wird. Das Papier der Konservativen in der Union deutet schon in diese Richtung.

       

      Trotzdem hat MRTEA natürlich recht, die AFD ist ein gesamtgesellschaftliches Problem, das von allen Parteien und von der Zivilgesellschaft bekämpft werden muss. Natürlich mit friedlichen Mitteln und guten Argumenten.

    • @D.J.:

      Da geb ich dir Recht. Die AfD ist ein gesamtgesellschaftliches Problem.

      Es ist erschreckend wie einfach es ist, Ressentiments zu bedienen und damit Stimmen zu fangen.

      Ich hielt uns mal für eine aufgeklärte Gesellschaft, doch mittlerweile weiß ich, dass es nur Fassade war/ist.

  • „Die Bürger dürsten nach einer politischen Erneuerung.“

     

    Kann mir vorstellen wonach da gedürstet wird.

     

    Wollen doch mal sehen wieviel Durst diese „besorgte Bürger“ durch Angehen ihres angeblichen Weltsozialamtes löschen können.

  • Was unsinniger Sprachgebrauch so bewirken kann:

     

    "Alternativlos!" "Alternativlos?" Atlternativ! Los! Alternative für Deutschland. Is was, Mutti?

  • Das war als Kommentar @ Ruth Teibold-Wagner gedacht.

    Und nochmal: Schaut Hin!

  • Makulatur, Tanz auf allen Bällen! Alles was Stimmen bringt wird mitgenommen!

    Ich kann nur sagen, wehret den Anfängen!

    Dieses Ges...´s wird zu wenig ernst genommen. Es ist sonst nicht meine Art zu beschimpfen, aber vor diesen Typen habe ich Angst!

    10 Prozent! Hilfe! Ich kann nur hoffen, dass diese 10 Prozent meiner Mitmenschen einfach nur nicht genau hingeschaut haben. Die Maske wird schon bröckeln. Arbeitet alle daran!

    Das sind nicht einfach nur "Nazis", das ist schlimmer!

    Wehret den Anfängen!

    Schaut hin! Nicht weg!

    • D
      D.J.
      @Peterchens Astronaut:

      "Das sind nicht einfach nur "Nazis", das ist schlimmer!"

       

      Oh, da müssen wir uns wohl langsam Sorgen machen. Vor allem über das intellektuelle Niveau mancher Kommentare.

  • Die AfD war zahlreich bei der Demonstration gegen Antisemitismus am Sonntag vor dem Brandenburger Tor vertreten.

    Komische "Rechte", die gegen Antisemitismus demonstrieren.

    Kann es sein, dass die AfD völlig falsch eingeschätzt wird?

    • @Ruth Teibold-Wagner:

      Kann es sein, dass die AfD hier versucht, Augenwischerei zu betreiben?

       

      Wenn ich mir diesbezüglich Statements von führenden AfDler_innen ansehe, dann scheint es der AfD dabei um den Versuch zu gehen, den Antisemitismus vor allem den muslimischen Migrantinnen und Migranten in die Schuhe zu schieben.

    • @Ruth Teibold-Wagner:

      Die rechtsradikale Milieu, dass sich betont judenfreundlich geriert, entstammt dem Umfeld der Anti-Islam-Hassprediger von „PI-News“ oder parteipolitisch der ehemaligen „Die Freiheit“. In den Niederlanden z.B. wird dieses Spektrum von G. Wilders „PVV“ abgedeckt.

       

      Das sind Leute, die sich vorrangig auf den Islam als Hassobjekt gestürzt haben und daraus ihre Welt erklären wollen, gepaart mit dem in diesem rechten Sumpf üblichen Schwulen-/ Frauenhass sowie dem generell verbreiteten Hass auf Migranten, Hartz-4´ler und sozial Unterpriviligierte. Der verzerrte, pauschalisierende Islamhass ist die große Klammer.

      • @Daniel L:

        bitte lesen sie mal das AfD-Programm- danach schauen sie sich bitte nochmal an, was sie geschrieben haben.

    • @Ruth Teibold-Wagner:

      Rechte Gesinnung muss m.E. nicht unbedingt Antisemitismus beinhalten.

      • @vøid:

        @ Schule und Stulle:

         

        Antisemitismus ist DER klassische Bestandteil rechtsextremer Gesinnung.

         

        Alle Rechten sind Antisemiten, ohne jede Ausnahme. Frag einen Rechten mal zur "jüdischen Weltmacht", da triffst Du 100%ig ins Schwarze.

         

        Wenn also eine Partei GEGEN Antisemitismus demonstriert, KANN sie nicht rechtsextrem sein.

         

        Zu sagen, die AfD wäre "trotzdem" rechtsextrem, "obwohl" sie gegen Antisemitismus ihre Stimme erhebt,

        ist eine schiefe Argumentation.

         

        Schlimmer! Es ist genau diejenige "Argumentations"-Schiene, die so offensichtlich falsch ist, dass sie, wenn sie im Diskurs verwendet wird, eher der AfD nützt, weil sie es der AfD ermöglicht, sich als "Opfer" von "Diffamierung" darzustellen, wodurch die AfD immer wieder einen "Opfergewinn" und damit Symphatien gewinnt. Das ist eine Falle, in die man nicht tappen darf.

         

        Wir müssen unwahrscheinlich aufpassen, der AfD nicht ins Messer zu laufen. Falls die wirklich "Rechte" sein sollten, sind sie ein völlig neuer Typ von Rechten, mit denen man sich auf völlig neue Art und Weise auseinandersetzen muss. Die alten Kampfbegriffe sind stumpfe Waffen gegen die AfD.

        • @Ruth Teibold-Wagner:

          Ja, okay, wenn Mussolini dann eben nicht rechtsextrem war nach Ihren Definitionen, dann sind die AfDler eben nicht rechtsextreme Faschisten, aber Faschisten dennoch.

          • @Age Krüger:

            ??? Was sind denn bitte "nicht rechtsextreme Faschisten" ???

             

            Sowas gibt es m. E. nicht.

             

            Und inwiefern soll bitte die AfD "faschistisch" sein?

             

            Das blindwütige Um-sich-werfen mit Kampfrhetorik á la "Faschismus!" wird mit Sicherheit nicht helfen, die AfD politisch in ihre Schranken zu weisen.

        • @Ruth Teibold-Wagner:

          "Wenn also eine Partei GEGEN Antisemitismus demonstriert, KANN sie nicht rechtsextrem sein."

           

          Diesen Schluss halte ich für zu stark. Nicht Antisemitismus als Ausprägung, sondern Xenophobie und Menschenfeindlichkeit als Konzepte gehören zu den Hauptmerkmalen rechtsradikaler Gesinnung.

           

          Allerdings würde ich die AFD nicht als klassisch rechtsextrem bezeichnen. In Ihrem letzten Absatz liegt der Kern, denke ich. Es handelt sich bei der AFD um einen Bestandteil der "Neuen Rechten", die weniger explizit auftritt, aber traditionelle rechts-außen Positionen vertritt.

           

          Noch ist der ideologische Findungsprozess der AFD aber auch nicht abgeschlossen. Es gibt noch ein paar wenige Liberale, die noch nicht aus der Partei ausgetreten sind. Darüber hinaus bleibt abzuwarten, ob Parteichef Lucke weiter für Liberalität stehen wird, oder ob er zum netten Grüßonkel einer Rechtsaußenpartei degradiert werden wird.

  • 4G
    4845 (Profil gelöscht)

    Früher REPS, dann die NPD, jetzt die AfD...

    • D
      D.J.
      @4845 (Profil gelöscht):

      Tipp: NPD ist wesenlich älter als die Reps. Aber darüber hinaus möchte ich Sie nicht verunsichern in Ihrem festen "Alles-dasselbe"-Welbild. Hilft, um sich zurechtzufinden in einer komplizierten Welt.

      • 4G
        4845 (Profil gelöscht)
        @D.J.:

        Keine Sorge, ich sehe die Welt wesentlich differnzierter als es Sie oder Änhänger der AfD jemals vermögen...

  • Den Teufel mit dem Beelzebub austreiben

    Das die AFD so stark abschneidet scheint mir nicht an polirischen Inhalten zu liegen, sondrrn wie man am besten das scheinbar konstante abschneiden von 10% Protestpotential abruft. 10 % waehlen konstant Hauptsache Protest. Das sie sich dabei selber ins Knie schiessen...dafuer gibt es ja Betaeubungsmittel.NPD ode AFD ist ja egal, hauptsache Protest. Man muss nur die richtigen Parolen und an richtiger Stelle zur rechten Zeit die Suppenkuechen und Huepfburgen aufbauen und du hast 10% im Osten. Das Suppenkuechen ueberhaupt gut ankommen und noetig sind, haben sich die regierenden selbst zuzuschreiben mit ihrer Duldung amerikanischer Geschaeftsmodellen, die die Staatshaushalte und sozialversicherungssysteme immer mehr ausbluten. Wer AFD waehlt der waehlt die Zwangsverwaltung der Banken, weil die Mitglieder dr AFD sind die Angestellten der Banken. Die FDP war die indirekte Vertretung drr Banken in den Regierungen, die AFD vertritt die Banken direkt in den Ostdeutschen Parlamenten und vielleicht demnaechst in Thueringen in der Regidrung? Und ab 2017 im Bund und NRW Herr Laschet? Ich glaube nicht das die AFD wieder verschwindet. Die FDP musste bei ihrem Klientel noch betteln. Die AFD sitzt an drr Quelle. Die werden wir nicht mehr los Demnaechst sitzen die Bankenvertreter nicht nur in den Ausschuessen die die Gesetze schreiben sondern direkt als Volksvertreter in den Regierungen und fuettern in den kommenden Wahlkaempfen jene Opfer der globalisierung ab, die sie produzieren mit ihrer Politik. Europa hat als Loesung fuer die hohe Arbeitslosigkeit ein Instrument geschaffen um private Investitionen mit Nullzins Krediten zu foerdern. Sie muessen halt konkurrieren mit den hohen Renditen, die die Wundertuetenverkaeufer an den Finanzmaerkten offerieren. Keine Chance.

  • Ich wage mal einen Blick in die Glaskugel:

    Die Grünen werden fallen und dem Niedergang der FDP folgen, nur etwas später, die AfD wird mittelfristig drittstärkste Kraft hinter CDU und SPD, die SPD wird auch leicht fallen.

    Koalitionen von CDU mit AfD oder SPD werden möglich sein. Die CDU wird die AfD-Abgrenzung nicht durchhalten, weil sie sonst weiter Wähler verlieren wird. Merkel kann ebenso schnell schwenken wie sie es beim Atomausstieg getan hat.

    Vielleicht wird auch noch rot-rot-grün bei der nächsten BT-Wahl möglich sein.

  • Mit der AfD kommen für die CDU auch die Probleme: Eine stramme rechts-konservative Konkurrenz könnte die Union auf Jahre in die Enge treiben. Die Union, die in Großstädten mit erheblichen Mobilisierungsproblemen kämpft, könnte eine kleine Delle abbekommen, die langfristig einen Niedergang einleiten könnte. Das Problem AfD ist ihre Neuartigkeit - die Partei muss keiner genau betrachten, analysieren oder an ihren Taten messen. Das geht gar nicht, dazu ist sie zu kurz am Start.

     

    Aber die Union hat jetzt eine Situation, wo der Wähler eine Alternative hat. Mit der SPD ist die Partei in Berlin regelrecht an einem Wischi-Waschi-Kurs angekettet und hat dazu eigentlich nur sonderbare Durchhalte-Parolen im Repertoire.

     

    Andererseits wird sich sozialpolitisch kaum was entspanen, bei Mieten und Löhnen wird weiter mit einer Armut und einem Prekariat operiert, eine gewisse Kritik von Links wird weiter gehen - zur rechts-konservativen Kritik der AfD. Und auf die hat die CDU kaum echte Antworten.

     

    Die AfD muss nur moderat gegen das Asylgesetz, gegen Zuwanderung, gegen Hartz, gegen Arme und gegen Arbeitslose sein und schon gerät die CDU ins Schlingern. Zum Glück neigt Angela Merkel nicht zur hektischen Reaktion, aber sie dürfte intern in die Debatte kommen. Viele Abgeordnete können sich ausrechnen, dass eine debile große Koialition bei den nächsten Bundestagswahlen der AfD Auftrieb geben könnte.

    Andersherum: Wann hätte die AfD denn keine Vorlage durch so eine Regierung?

     

    Dazu müsste die Wirtschaft über 4 oder 5 Prozent wachsen, die Arbeitslosigkeit drastisch sinken, Kriminalitäts- und Zuwanderungsprobleme sich sonderbar leicht in Luft auflösen. Der Euro wäre plötzlich aus der Debatte - alles nicht realistisch. Die AfD ist nicht von ungefähr enstanden und die CDU wird sie deshalb auch nicht schnell los.

    • @Andreas_2020:

      "Zum Glück neigt Angela Merkel nicht zur hektischen Reaktion..."

      Naja. Ich erinnere mal an die völlig überhastete und unausgegorene 180 Grad-Energiewende als direkte Reaktion auf Fukushima. Wenn das mal keine hektische Reaktion war! A.M. ist Populistin und Machtpolitikerin reinsten Wassers und richtet alle ihre Handlungen danach aus, ob hektisch oder nicht.

    • D
      D.J.
      @Andreas_2020:

      Warum nimmt kaum jemand zur Kenntnis, dass die AfD-Wähler aus allen pol. "Lagern" kamen???

      • @D.J.:

        Weil das ein kurzfristiger Effekt ist (s.o.).

      • @D.J.:

        Weil man das nicht sehen will und sich somit argumentationstechnisch auf eine Ebene mit den vermeintlichen Feinden (alles was rechter als die SPD ist) stellt. Wer dann noch Unterschiede zwischen den "Feinden" und den Kommentatoren selbst findet, darf sie gerne behalten. Ich finde nämlich keine...

  • Schon wieder die AfD.

    Zur Erinnerung hier die Herkunft der Stimmen für die AfD in Sachsen:

    33.000 von der CDU

    18.000 von der FDP

    16.000 von den Nichtwählern

    15.000 von der LINKEN

    13.000 von der NPD

    8.000 von der SPD

    3.000 von den Grünen

     

    Wenn das alles rechtspopulistisches Milieu ist, macht man es sich zu leicht.

     

    Sogar bei Grün-Wählern unter meinen Verwandten und Bekannten habe ich AfD-Tendenzen festgestellt. Und das "nur", weil bei ihnen gegenüber eingebrochen wurde.

    Manchmal frage ich mich, könnte es sein, dass die etablierten Parteien existierende Probleme nicht ernst nehmen als da sind:

    Zunahme der Kriminalität in den letzten 20 Jahren

    (Beispiel Berlin - laut Berliner Zeitung Verdoppleung der Einbrüche von 2004 bis 2012,

    Eurokrise, sinkende Lebensqualität vor allem bei jüngeren (Familien), die Gefahr der Altersarmut (vor allem für Frauen), Wohnungsnot. Alles nur geträumt?

     

    Immer mehr urbürgerlich-linksliberale Wähler mit sozialer Wahrnehmung werden nachdenklich.

     

    Und was bringt die taz?

     

    Kindische Schmähartikel.

    • @AhaEffekt:

      Völlig richtig - der neoliberale Kapitalimus bringt ein Menge Probleme mit sich.

       

      Aber eine neoliberale Partei wie die AfD wird diese Probleme bestimmt nicht lösen. Im Gegenteil ...