Krieg in Syrien: Viele Tote – Hoffnung auf Feuerpause

Bei Anschlägen in Homs sind mindestens 46 Menschen getötet worden. Währenddessen nährt US-Außenminister Kerry die Hoffnung auf eine Waffenruhe.

eine Straße mit zerstörten und ausgebrannte Autos, Menschen in Uniform, im Hintergrund ein komplett zerstörtes Gebäude

Homs am Sonntagmorgen: Bislang hat sich niemand zu den Anschlägen bekannt. Foto: reuters/sana

BEIRUT rtr | Bei zwei koordinierten Bombenanschlägen in der syrischen Stadt Homs sind am Sonntag nach Angaben der Opposition mindestens 46 Menschen getötet worden. Darunter seien 28 Zivilisten, teilte die oppositionsnahe Syrische Beobachterstelle für Menschenrechte mit.

Bei der Detonation zweier Autobomben in dem von Regierungstruppen kontrollierten Stadtbezirk Sahra seien auch mindestens 100 Menschen verletzt worden. Das staatliche Fernsehen zeigte Bilder von Verletzten, die auf der Straße lagen, ausgebrannten Autos und zerstörten Geschäften.

Zu der Tat bekannte sich zunächst niemand. Im vergangenen Monat hatte sich die Extremistenmiliz „Islamischer Staat“ zu einem Anschlag in Homs im Westen des Landes bekannt, bei dem mindestens 24 Menschen getötet wurden. Die Regierungstruppen hatten zuletzt bei ihrem Vormarsch gegen den IS einige Dörfer in der Provinz Aleppo zurückerobert.

Indes hat sich US-Außenminister John Kerry nach eigenen Angaben mit seinem russischen Kollegen Sergej Lawrow „vorläufig“ auf Bedingungen für eine Feuerpause in Syrien verständigt. In einem Telefonat am Morgen „haben wir eine grundsätzliche vorläufige Einigung über eine Feuerpause erreicht, die in den nächsten Tagen beginnen könnte“, sagte Kerry in der jordanischen Hauptstadt Amman.

Er gehe davon aus, dass die Präsidenten beider Länder, Barack Obama und Wladimir Putin, darüber in den nächsten Tagen noch einmal sprechen werden.

Russland bestätigte die Gespräche: Nach einem ersten Telefonat am Samstagabend hätten Lawrow und Kerry ihre Gespräche über die geplante Waffenruhe in Syrien fortgesetzt, teilte das Außenministerium in Moskau am Sonntag mit. Die Agentur Interfax berichtete unter Berufung auf Diplomatenkreise, ein erwartetes Expertentreffen in der Schweiz zur Umsetzung der Feuerpause werde voraussichtlich erst in den kommenden Tagen stattfinden. Ursprünglich hätte ein solches Treffen demnach am Samstag in Genf beginnen sollen.

Die USA, Russland und wichtige Regionalmächte hatten sich vergangene Woche in München auf eine Waffenruhe geeinigt, die ursprünglich am Freitag in Kraft treten sollte. Zuletzt hatte die Gewalt aber stattdessen zugenommen. Russland fliegt in Syrien Luftangriffe aufseiten der syrischen Armee, die USA führen eine Koalition an im Kampf gegen die Terrormiliz Islamischer Staat (IS).

Einmal zahlen
.

Fehler auf taz.de entdeckt?

Wir freuen uns über eine Mail an fehlerhinweis@taz.de!

Inhaltliches Feedback?

Gerne als Leser*innenkommentar unter dem Text auf taz.de oder über das Kontaktformular.

Bitte registrieren Sie sich und halten Sie sich an unsere Netiquette.

Haben Sie Probleme beim Kommentieren oder Registrieren?

Dann mailen Sie uns bitte an kommune@taz.de.