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Geiselnahme in SydneySchwarze Fahne im Café

In der australischen Metropole hält ein Mann Geiseln in einem Café fest. Einige Personen konnten bisher fliehen. Der Täter hat offenbar mehrere Forderungen gestellt.

Geiseln halten die Fahne gegen die Scheibe. Bild: dpa

SYDNEY afp/dpa/rtr | Der Geiselnehmer in Sydney hat einem Medienbericht zufolge nach einer Flagge der Dschihadistenmiliz Islamischer Staat (IS) verlangt. Zudem habe er gefordert, mit Australiens Premierminister Tony Abbott zu telefonieren, berichtete der Fernsehsender Channel Ten am Montag. Demnach war es dem Sender gelungen, direkt mit zwei der Geiseln in dem Café in der Innenstadt von Sydney zu telefonieren. Ihren Angaben zufolge sagte der Geiselnehmer, er habe vier Bomben versteckt, zwei im Café und zwei an anderen Orten der Innenstadt. Die Polizei bestätigte den Bericht nicht.

Die Geiselnahme in dem Café des Schweizer Schokoladenherstellers Lindt am belebten Martin Place hatte am Montagvormittag begonnen. Fünf Geiseln ist nach Angaben der Polizei die Flucht aus dem Café gelungen. Zunächst entkamen drei Männer. Eine Stunde später rannten zwei weitere Frauen aus dem Lokal. Es war unklar, ob sie fliehen konnten oder freigelassen wurden. Laut Polizei wurde bislang niemand verletzt.

Unklar blieb zunächst, wie viele Menschen der Mann genau in dem Café im Geschäftsbezirk der Metropole gefangen hielt. Es seien aber weniger als 30, sagte eine Polizeisprecherin.

Der Mann war am Morgen um kurz vor zehn Uhr Ortszeit in das Lindt Chocolat Café gestürmt. Er zwang zwei Frauen, eine schwarze Fahne mit weißer arabischer Schrift an das Fenster des Cafés zu pressen. Eine solche Flagge werde auch von Dschihadisten in Syrien und im Irak verwendet, sagte der Terrorexperte Greg Barton im Fernsehen. Das Gebiet wurde weiträumig abgesperrt, ein Großaufgebot an Einsatzkräften war weiter vor Ort.

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3 Kommentare

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  • Interpretiert man nach Sloterdijk (Im Weltinnenraum des Kapitals), dann handelt es sich hier leider um eine Werbekampagne im Sinne eines Joint-Ventures zwischen einem Terroristen (Dem Terrorismus), Lindt (Dem Kapital) und den Medien (Dem Medium, bzw. der Botschaft). Das Abstraktionslevel ist gar nicht so hoch, die zu ziehenden Schlüsse jedoch umwerfend.

    • @Postwurf:

      Ich denke, dass die Geiseln mit einer Einziehung ihrer Beteiligung an diesem Joint-Venture gerne einverstanden wären.

  • Mal unabhängig vom Geschehen, möchte ich der taz hier mal ein Lob aussprechen: so stelle ich mir sachliche Berichterstattung vor. Eine nüchterne Berichterstattung ohne Interpretation der Geschehnisse, die dem Leser überlassen bleibt. Für Meinungsbeiträge ist sicher noch Zeit, wenn die Situation vorüber ist und man mehr über die Hintergründe weiß.

     

    Bis dahin bleibt nur zu wünschen, dass es auch weiterhin unblutig abgeht und hoffentlich bald endet.