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„FAZ“ will 200 Stellen streichenMangel an klugen Köpfen

Die „Frankfurter Allgemeine Zeitung“ plant den Abbau von über 20 Prozent ihrer Belegschaft. Betroffen ist vor allem der Verlag.

Eher mäßig originell: dpa-Foto zum Thema „FAZ in Schieflage“. Bild: dpa

Nur eine knappe halbe Stunde dauerte die Betriebsversammlung der Frankfurter Allgemeinen Zeitung am Dienstagmorgen. Der Vorsitzende der FAZ-Geschäftsführung, Thomas Lindner, gab der Belegschaft die Pläne für den Stellenabbau bekannt. Insgesamt 200 der 900 Arbeitsplätze sollen demnach gestrichen werden. In den Redaktionen will man aber offenbar auf betriebsbedingte Entlassungen verzichten. Stattdessen soll das Personal laut Lindner stufenweise reduziert werden.

Den Verlag trifft es indes härter: Dort sollen innerhalb von drei Jahren 160 Stellen wegfallen, in der Redaktion lediglich 40. Das Unternehmen will damit bis 2017 jährlich mehr als 20 Millionen Euro einsparen. Davon seien alle Abteilungen der FAZ GmbH betroffen, so Lindner im Handelsblatt.

„Dies erfolgt zum einen Teil über natürliche Fluktuation und Altersteilzeit, zum anderen über Partnering- und Outsourcing-Projekte. Auch betriebsbedingte Kündigungen können nicht ausgeschlossen werden“, heißt es in der Pressemitteilung, die die FAZ herausgab. Was dies für die einzelnen Mitarbeiter des Verlags bedeutet, soll sich in den nächsten Monaten entscheiden. Bis dahin wollen Geschäftsführung und Betriebsrat über die konkrete Umsetzung der Einsparungen entscheiden.

Die Maßnahme ist eine Reaktion auf die anhaltenden wirtschaftlichen Schwierigkeiten des Unternehmens. „Auch die FAZ wird den neuen wirtschaftlichen Rahmenbedingungen Tribut zollen“, sagte Lindner. Die Frankfurter Allgemeine hat in den letzten Jahren Verluste in Millionenhöhe eingefahren. Wie das Nachrichtenportal Newsroom.de berichtet, macht die FAZ einen operativen Verlust von nahezu einer Million Euro im Monat.

Bereits 2012 war die Frankfurter Allgemeine wegen mangelnder Anzeigenkunden wirtschaftlich stark abgerutscht. Damals hatte die FAZ-Verlagsgruppe 4,3 Millionen Euro eingebüßt. 2011 hatte das Unternehmen noch schwarze Zahlen geschrieben. Es erwirtschaftete 19,3 Millionen Euro – auch durch den Verkauf der Märkischen Verlags- und Druck-Gesellschaft.

„Bewegungsspielraum“ dank Stellenabbau

Bevor die geplanten Stellenstreichungen am Dienstag bekanntgegeben wurden, hatte sich der Verlag von der Unternehmensberatung Roland Berger prüfen lassen. Die Redaktion blieb davon jedoch verschont. Nach Informationen von Newsroom.de, fiel die Empfehlung von Roland Berger noch drastischer aus als die Pläne der Geschäftsführung. Roland Berger soll geraten haben, allein im Verlag 200 der 600 Beschäftigten zu entlassen.

Mit der Umstrukturierung wolle sich die FAZ für die Zukunft aufstellen, so Lindner. „Wir brauchen Bewegungsspielraum zur Entwicklung neuer Produkte und Angebote und damit auch für die Zukunftsstrategie unseres Hauses.“

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2 Kommentare

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  • Es gibt keinen Mangel an klugen Köpfen. Die haben sich nur wegen Einheitsgelaber von der FAZ abgewandt.

    Das kann der taz ja nicht passieren.

    • @Ernst Tschernich:

      Einen feinen Sinn für Ironie haben Sie!