Erstürmung der Gaza-Hilfsflotte: Netanjahu entschuldigt sich
Die Erstürmung der Gaza-Hilfsflotte 2010 bedeutete das Ende der engen Beziehungen zwischen Israel und der Türkei. Jetzt hat sich Israels Präsident entschuldigt.
JERUSALEM ap | Israels Ministerpräsident Benjamin Netanjahu hat nach seiner Entschuldigung für die Tötung von türkischen Aktivisten die Wiederaufnahme der diplomatischen Beziehungen beider Länder angekündigt.
Er habe sein Bedauern während eines Telefongesprächs mit Ministerpräsident Recep Tayyip Erdogan ausgedrückt, sagte Netanjahu am Freitag in Jerusalem. US-Präsident Barack Obama habe kurz vor seine Abreise aus Israel dabei geholfen, das Telefonat zu arrangieren.
2010 hatte das israelische Militär neun Türken bei der Erstürmung einer Hilfsflotte Richtung Gaza getötet. Die Aktivisten an Bord hatten versucht, die israelische Seeblockade des Hamas-geführten Gazastreifens zu durchbrechen.
Der Zwischenfall hatte die einst engen Beziehungen der Türkei zu Israel empfindlich getroffen. Die Türkei berief ihren Botschafter aus Israel ab, diplomatische Verhandlungen und die militärische Zusammenarbeit wurden weitgehend eingestellt.
Netanjahu sagte am Freitag, die „tragischen Resultate“ seien nicht geplant gewesen, Israel drücke Reue für den Verlust der Leben aus. Er sprach von operative Fehlern bei dem Einsatz.
40.000 mal Danke!
40.000 Menschen beteiligen sich bei taz zahl ich – weil unabhängiger, kritischer Journalismus in diesen Zeiten gebraucht wird. Weil es die taz braucht. Dafür möchten wir uns herzlich bedanken! Ihre Solidarität sorgt dafür, dass taz.de für alle frei zugänglich bleibt. Denn wir verstehen Journalismus nicht nur als Ware, sondern als öffentliches Gut. Was uns besonders macht? Sie, unsere Leser*innen. Sie wissen: Zahlen muss niemand, aber guter Journalismus hat seinen Preis. Und immer mehr machen mit und entscheiden sich für eine freiwillige Unterstützung der taz! Dieser Schub trägt uns gemeinsam in die Zukunft. Wir suchen auch weiterhin Unterstützung: suchen wir auch weiterhin Ihre Unterstützung. Setzen auch Sie jetzt ein Zeichen für kritischen Journalismus – schon mit 5 Euro im Monat! Jetzt unterstützen
meistkommentiert
Werben um Wechselwähler*innen
Grüne entdecken Gefahr von Links
Wahlverhalten junger Menschen
Misstrauensvotum gegen die Alten
Polarisierung im Wahlkampf
„Gut“ und „böse“ sind frei erfunden
Donald Trump zu Ukraine
Trump bezeichnet Selenskyj als Diktator
Streit um tote Geiseln in Israel
Alle haben versagt
Berlinale-Rückblick
Verleugnung der Gegenwart