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Die WahrheitDer homosexuelle Mann …

Kolumne
von Elmar Kraushaar

… konnte sich vergangene Woche in der „GQ“ küssende Hetero-Männer ansehen – für mehr Toleranz. Alle fanden es toll und mutig. Warum bloß?

Mund abwischen, weitermachen! Bild: dpa/Felix Krüger/GQ Deutschland

D er homosexuelle Mann hat gequietscht vor Stolz und Freude in der vergangenen Woche: Für das Hetero-Magazin GQ küssten sich prominente Kerle, aus Protest gegen Intoleranz und Homo-Diskriminierung in Russland und sonst wo. Na, da war was los in der Gemeinde: „Großartig!“ – „cool!“ – „humorvoll!“ – „mutig!“

Mutig? Warum? Weil leidlich aparte Männer für eine Zehntel Kamerasekunde ihre trockenen Lippen aufeinanderpressen und damit Gleichgeschlechtliches simulieren, obwohl keiner privat dieser Leidenschaft frönt? Was ist daran mutig, wenn zwei Heteros öffentlich knutschen, um sich danach den Mund abzuwischen und in die Welt zu posaunen, dass der Kuss mit einer Frau natürlich viel schöner sei?

Für GQ, diese „sexistische Kackscheiße“, wie die lesbische Kollegin Daniela Zysk urteilte, hat sich der PR-Coup gelohnt, das Blatt kam in jede Nachrichtenspalte. Aber was haben Schwule davon? (Nach dem Mehrwert für Lesben wollen wir in diesem Zusammenhang gleich gar nicht fragen.) Warum haben sie nicht gemerkt, dass das ganze Toleranz- und Solidaritäts-Gesäusel nach hinten losgeht?

Spätestens als die Bild, Deutschlands Zentralorgan für Homo-Verachtung, die Nummer jubelnd aufgriff! Spätestens als GQ eiligst einen lesbophoben Text von ihrer Webseite nahm, um den homofreundlichen Gesamteindruck nicht zu stören! Spätestens als der Playboy zur GQ-Unterstützung das schlüpfrige Foto zweier sich küssender nackter Frauen veröffentlichte!

Die vermeintliche Solidarität verpuffte schnell in Reklame und Heuchelei. Doch davon wollen die begeisterten Schwulen nichts gemerkt haben. Warum diese Scheuklappen? Oder glaubt wirklich auch nur einer von ihnen, nach dieser Aktion verkrümelt sich Russlands Präsident Putin aus Scham ob seiner homophoben Gesetze hinter seinen Zarenthron? Oder dass sich in den Köpfen der Menschen hierzulande etwas ändert, nur weil Herbert Grönemeyer August Diehl umhalste?

Tun wir mal so, als ob deutschen Lesben und Schwulen tatsächlich was liegt an der miserablen Lage ihrer russischen Schwestern und Brüder. Und tun wir weiter so, als seien diese Kiss-ins tatsächlich eine adäquate Protestform: Warum gehen unsere prominenten Lesben und Schwulen nicht vor die Kameras und demonstrieren ihren Protest und ihre Anteilnahme? Und zwar jene Prominenten, von deren Homosexualität wir öffentlich nichts wissen und deren Namen wir hier nicht nennen dürfen, weil wir sofort wieder die Zensur-Instanz am Hals hätten. Aber wäre das nicht mutig? Würde nicht damit etwas riskiert und eine Solidarität gezeigt, die diesen Titel eher verdient?

Würde ein schwuler Bundesminister seinen Staatssekretär küssen oder eine lesbische Modedesignerin ihr Model oder ein schwuler Fußballtrainer seinen Mittelstürmer? Das könnte nicht mehr so einfach weggehypt werden und würde vielleicht sogar im fernen Moskau gehört. Aber all die feigen prominenten Lesben und Schwulen können sich beruhigt zurücklehnen, solange es noch Platzhalter gibt wie Grönemeyer und Konsorten.

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25 Kommentare

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  • Ich muss leider auch sagen, dass ich diese Aktion für weitaus weniger positiv halte, als es für viele Schwule auf den ersten Blick scheinen mag.

    Natürlich: knackige Hetero-Kerle beime Küssen... Das mag unsere schwule Fantasie anregen wie das auch bei vielen Heteros mit ihren "Lesben"-Pornos geschieht.

    Dann ist die wohlwollende Absicht der Küssenden Akteure natürlich auch nicht ganz unsympathisch.

     

    Dass Schwule dieses äußerst angenehme Bild jedoch anders sehen als viele Heteros, könnte die klare Sicht auf die Aktion doch ein wenig einschränken.

     

    Die Herangehensweise, diverse Interviewpassagen mit diesen Promis...all das kommt eben auch ein bisschen wie Mutprobe rüber; Mutprobe mit einem Tick Selbsterfahrung. Andere essen eben mit verzogenem Mund Heuschrecken und demonstrieren damit ihre vorgebliche Anpassungsbereitschaft an fremde Essgewohnheiten.

     

    Da trauen sich zwei Leute sich zu küssen. Dass es eine gewisse Überwindung kostet, wird dabei nicht einmal großartig abgestritten.

     

    Was gibts sonst noch für Mutproben? Wetten Dass für einen guten Zweck...

     

    Nur: normal ist das nicht. Normalität wird hier auch überhaupt nicht vermittelt. Hier wird gezeigt, dass man sich überwinden kann, sogar "sowas" zu machen - obwohl man das sonst nie!!! täte.

     

    Aber viele andere Promis haben die Teilnahme an der Aktion auch abgelehnt.

    Mutig sind sie also schon, unsere Mundpropaganda-Helden.

     

    Immerhin ist es eine coole Sache, sein Unbehagen für nen guten Zweck niederzukämpfen.

  • JU
    Jung und schwul

    Eine Schande, wie dieses sexistische Blatt, das ansonsten schon Jugendlichen in aggressivster Manier die widerlichsten (hetero-) sexistischen Rollenzuweisungen eintrichtert, sich hier als pseudo-"tolerant" inszenieren und damit sein Image ein bisschen aufpolieren will.

     

    Natürlich nicht, ohne von den Protagonisten die Überlegenheit heteronormierten Küssens betonen zu lassen!

     

    Schwule sollten sich auf keinen Fall von solchen sexistischen Geschäftetreibern instrumentalisieren lassen.

  • Eigentlich ist es mir noch zu früh am Morgen, um mich aufzuregen. Aber das hat man eben davon, wenn man die taz und deren Leserkommentare liest.

     

    Ich sehe keinen Grund, warum ein inszenierter Kuss zweier Männer eine besondere Leistung darstellen soll. Zumal dann nicht, wenn die Gefragten alle ausdrücklich darauf bestehen, dass es viel schöner sei eine Frau zu küssen, um sich dann doch noch ausreichend zu distanzieren.

     

    Was ist hier eigentlich los? Wieso veranlasst uns in Deutschland überhaupt noch irgendeine homo-Werbeaktion dazu, auch nur ein Wort darüber zu verlieren, außer vielleicht Solidaritätsbekundungen, für die sich russische Homosexuelle allerdings auch nichts kaufen können?

     

    Alle ihr, die meint, dass ihr so unglaublich tolerant und aufgeklärt seid, ihr seid nicht die Lösung, sondern das Problem. Warum? Weil ihr Homosexualität noch immer nicht als gegeben hinnehmt.

  • T
    Tschüss

    Jetzt reicht es!

    Ich weiß Ihr von der taz hört das öfter und wohl auch regelmäßig als hohle Phrase:

    Ich werde nun doch mein Abo kündigen!

    "taz - das zahl ich nicht"(mehr)

     

    Es ist so unerträglich geworden dieses feministische Kampfblatt zu lesen - es tut schon fast weh.

     

    Warum wird diese Aktion so dämlich nieder gemacht?

    Es geht nicht um Frauen. Das ist alles.

    Der Autor schreibt es sehr deutlich.

     

    Bei keinem taz-Schreiberling hätten es Erwähnung gefunden, wenn eine Aktion für Frauenrechte ohne Forderungen oder Symbolik für Männer gelaufen wäre. Unabhängiger Journalismus heißt nicht nur politisch (was die taz ja auch nicht ist) oder wirtschaftlich unabhängig.

     

    Ich bezahle keinen Sexismus - egal mit welcher Ausprägung!

  • B
    BeLu

    na ja, ganz schön einseitig-aggressive Sicht der dinge. schade eigentlich. das mit dem Hype stimmt ja wirklich, ist bei allem so dass die Medien einfach mitziehen, heute ist Homophobie in, also wird gehetzt, morgen ist sie out, also wird sich empört. alle Medien schreiben opportunistisch für die Kampagne, also schreibt die taz rebellisch dagegen. ich denke dass man sich das wort Homophobie genau anschauen muss um die Kampagne zu verstehen. Phobie bedeutet ja aversion, angst usw. und gerade bei hetero Männern sind die grenzen ja subjektiv viel schärfer gezogen als bei Frauen, sprich wenn sich hier in DE zwei beste Freundinnen zur Begrüßung auf den Mund küssen, kräht kein hahn danach. bei zwei Männern würde laut "homos" gerufen. wenn also zwei bekannte hetero-männer sich im "protest" küssen, versteh ich das auch als statement gegen eine überzogene aversion und angst vor stempeln etc. und ein bisschen verwischen der grenzen, halt gegen das phobieisieren und verurteilen und für Toleranz auf jeden fall. sollen sich doch zwei hetero-männer küssen, na und! seh ich auch so, liebe taz. nur ein bisschen weniger aggressiv.

  • R
    Reiserobby

    Kommentierte ja schon letzte Woche einen Queer_de-Artikel zum selben Thema. Ja, und Elmar hat absolut recht.....

     

    Homos werden in Deutschland stets als Bittsteller oder Opfer dargestellt. GQ greift genau das auf, indem Heteros sich als die tollen tatkräftigen Gentlemen darstellen, die sich ach so ritterlich für die Belange der armen Schwulen einsetzen.

    Dabei haben es die meisten "Heteros" selbst nötig, sich erst einmal selbst zu befreien.

    Es sind wir Schwule (und Lesben) und selbstbewussten Bisexuelle, die ihnen vormachen können, wie man sich trotz heftiger Widerstände Gehör und Recht verschafft. Wir haben Scheiterhaufen und KZs überlebt, gegen den 175er gekämpft, stehen kurz davor, das schändliche Ehe-Verbot zu kippen und verstecken uns nicht mehr in Klappen. Leider sind es die heterosexistischen Mainstreammedien, die das noch immer verleugnen und ihre eigenen schwulen Mitarbeiter im Schatten stehen lassen. In Russland oder Indien veröffentlicht, wäre die #Mundpropaganda-Aktion ein kämpferischer Schritt. In Deutschland jedoch ist sie altbacken und rückständig angesichts der gesellschaftlichen Fortschritte, die Homos wider der Heteronormativität selbst durchgesetzt haben. Das anzuerkennen wäre mal ein Weg, der meinen Respekt verdiente. Warum also hat GQ keine russischen LGBT-Kämpfer porträtiert? Ich bin also gar nicht dagegen, sondern für mehr lesbisch-schwule-bisexuelle Sichtbarkeit jenseits heteronormierter Klischeevorstellungen.

    [Die Redaktion: Kommentar gekürzt.]

  • K
    klaus

    Was weiß die taz - DIE TAZ!!!!!! - ausgerechnet die taz schon über Männer? HM? Tell me more! :O

  • G
    Georg

    "die feigen prominenten Lesben und Schwulen"

     

    Also so tut man der Sache sicherlich auch nichts Gutes. Warum sollten die das unbedingt tun? Geht zumindest für mich nicht aus dem Artikel hervor...

     

    "deren Namen wir hier nicht nennen dürfen, weil wir sofort wieder die Zensur-Instanz am Hals hätten."

     

    Na das wäre zumindest mutig. :D

  • WS
    Was soll das?

    Jetzt kommt zu Homophonie noch Antisemitismus und Verschwörungsscheiße. Willkommen im Kommentarteil. Der deutsche Bürger lebt.

  • P
    Piet

    ich lese hier nur kritik, warum macht es die taz nicht besser? grosse klappe haben kann jeder! GQ hat was unternommen und ob DIESER artikel bei die auflage steigert, das bezweifel ich stark!! eher das gegenteil!

  • Okay, kann ja sein, dass WIR hier allesamt ganz toll tolerante Akademiker und als solche moralisch, intellektuell und gesellschaftspolitisch viel fortschrittlicher denken und fühlen als der Durchschnitt der Bevölkerung. Und demzufolge so eine Aktion "sexistisch" und "Kackscheisse" finden.

    - Die Realität läuft allerdings daran vorbei: Für viele, viel zu viele Menschen ist es leider (noch) kein selbstverständlicher Anblick, wenn zwei Männer in der Öffentlichkeit ihre "trockenen Lippen aufeinanderpressen".

    Selbstverständlich finden alle hier versammelten Linken (einschließlich des Verfassers) einen Artikel darüber und überhaupt die GQ nur auflagengeil, reaktionär und spießig.

    Kann ja alles sein.

    Trotzdem trägt er dazu bei, dass sich irgendwann niemand mehr wundern muss oder mit dem Finger drauf zeigt, wenn zwei gleichgeschlechtliche Menschen ihre Liebe öffentlich zeigen.

    • R
      Reiserobby
      @FreiUmJedenPreis:

      Und der Vollposten, dem sich küssende Männer zur Gewalt motivieren, der liest die GQ? Alles klar.

      • L
        Lars
        @Reiserobby:

        Ich bin mir sicher, dass diese "Vollpfosten" noch weniger die TAZ lesen...

        Die werden wohl eher in die Bild reinschauen - und da man selbst dort die Aktion loben musste (keine Ahnung wieso die auf einmal ihre Antihomo-Haltung unterbrechen), wurde auch noch der letzte "Vollpfosten" erreicht - bingo!

         

        Nur mal so am Rande - ich habe erst dank der Meckerei hier mitbekommen, dass es eine GQ-Aktion war... soviel zum "Werbeeffekt"...

  • G
    Gastobert

    Jeder Artikel der geschrieben wird, auch ein kritischer, bringt die Sache weiter. Ich hoffe, die TAZ macht bald eine ähnlich gute Aktion, denn auch sie hätten die Chance dazu gehabt. Was sie zudem nicht bemerkt haben, die Kampagne ist schon weltweit ein Eigenrenner geworden und zeigt damit, dass die gute alte internationale Solidarität immer noch lebt. Drum links zwo drei, drum links zwo drei, wo dein Platz Genosse ist, reih dich ein... ;)

  • "Alle fanden es toll und mutig."

     

    Ich nicht. Ich finde die Aktion belanglos und wohlfeil. Liegt irgendwie auf dem Niveau von "Ich bin Jude", bei der Promis ihre dummen Gesichter zu diesem Claim in die Kamera halten. Sagt nichts aus, bringt nichts.

  • N
    Neu?

    In dem Artikel werden viel zu hohe Erwartungen an die Boulevardpresse und die deutschen Prominenten geäußert. Dieses Idealbild wurde noch nie erreicht, warum sollte das bei diesem Thema, welches auch keine Mehrheit bewegt, anders sein. Einfach nur unrealistisch.

    Und dass die Boulevardpresse und die dahinter stehenden Journalisten verlogen sind, ist auch nicht neu.

  • L
    Lars

    Lieber Elmar,

    ich schätze Dich sehr als Journalist, Aktivist und auch als Freund (wenn wir uns auch leider ein bissel aus den Augen verloren haben)

     

    Nur hier bist Du aus meiner Sicht revolutionär überkritisch.

     

    Auch wenn's natürlich einen Werbeeffekt hat - keine Frage - ich glaube nicht, dass die GQ es nötig hat, ihre zumeist heterosexuellen Leser zu vergraulen, um ein paar Schwule zum Kauf der Weihnachtsausgabe zu motivieren...

    'Mund abwischen' - sorry, ich mag auch keinen Labello vom anderen - und ist eher ein Zeichen, dass die Lippen nicht trocken und wohl auch nicht zusammengepresst waren.

     

    Es geht schließlich darum, dass der Chefredakteur der GQ für so eine Fotostrecke in Russland gerade mal in den Bau gegangen wäre - also darum, zu zeigen, dass es überhaupt nichts Besonderes ist, wenn Männer sich küssen und eine sichtbares (!) Zeichen setzen, dass es auch anders geht und "homosexuelle Propaganda" noch nie jemanden dauerhaft schwul oder lesbisch hat werden lassen.

     

    Auch wenn sich Putin natürlich deswegen nicht in die Hosen macht - es war wirksamer als eine intellektuell wertvolle Situationsanalyse in der TAZ - ohne die genauen Auflagen- und Leserzahlen vergleichen zu können

     

    Na und dass es Trittbrett-Fahrer gibt wie die Bild oder den Playboy - ich bitte Dich, das ist nun wirklich keine Sensation im Medien-Dschungel, oder?

     

    Was Du allerdings von homosexuellen Promis verlangst - wo ist der Sinn? DAS würde ja das Märchen von den "Homo-Lobbyisten" nur noch untermauern...

    Nein - Hetenkerle, die sich zum Zeichen der Toleranz und Solidarität küssen - gerade in einem stark heterosexuellen Männer-Magazin - DAS ist eine Aktion, die ein Kämpfer der ersten Stunde als Erfolg verbuchen sollte...

     

    Liebe Grüße aus Frankfurt

    Lars

  • R
    rofl

    Dass Elmar Kraushaar, ganz ähnlich wie Alice Schwarzer, eigentlich längst nicht mehr weiss, um was es eigentlich/wirklich geht war mir persönlich schon länger klar. Es lohnt angesichts dieser Argumentation, die nicht lückenhaft ist, sondern eine einzige Aneinanderreihung Schwarzer Löcher auch nicht weiter, sich inhaltlich mit diesem Kommentar auseinanderzusetzen. Genauso gut könnte man versuchen mit Fleischhauer zu diskutieren.

  • K
    kenne

    ist doch schön wenn alle darüber reden, dann müssen wir uns wenigstens nicht mit dingen wie dem gelogenen 11. september, gefälschten kriegsgründen der usa aller kriege des letzten jahrhunderts, einsatz von natu- und menschenverseuchender uran-munition, der verlogenen presse oder geschichtsfälschugn auseinandersetzen. kommt mir sehr gelegen. ich habe nämlich vor mir heute keine feinde mehr zu machen und dafür die generationen nach mir in die sichere diktatur zu entlassen.

  • Kussmünder in Nahaufnahme? Egal ob homo oder hetero: PorNO!!!

  • WS
    Was soll das?

    Elmar Kraushaare - Für diesen Schund. nein nicht nur Schund, sondern auch latent homophober Schund.

    Den sich küssenden Männern, besonders weil sie heterosexuell sind, vorzuwerfen, dass dieser Kuss keine Liebe bedeuten kann und dass er, weil Werbung, zwangsläufig nutzlos oder noch besser kontraproduktiv sei, ist einfach nur langweilig und unterkomplex. Es hat nämlich tatsächlich Wirkung, egal wie marginal. Ihr Artikel ist nutzlos, nein auch das wäre zu unterkomplex,- eher ein schlechtes Beispiel.

     

    Die Krönung aber ist, den Homosexuellen Stars (egal woher du weißt, dass sie es sind) anzulasten,Sie seien Feige,weil sie sich nicht outen- als wäre es keine Entscheidung, die Karriere und Leben stark beeinträchtigen kann. Das ist beleidigend, selbstsüchtig und durch die annahme, dass homosexuelle vorallem für homosexuellenrechte kämpfen sollten: Homophob.

     

    Das man für so einen Dreck noch bezahlt wird und auch noch Lob bekommt, ist mir völlig unklar.

    Bitte antworten Sie auf meine Vorwürfe. Außer ich habe nicht das recht diese zu Äußern, als bisexueller Mann (nach ihnen gibt es scheinbar auch bloß homo- und heterosexuell.)

  • Ich mag Elmar Kraushaar, er schreibt meist sehr kluge Sachen. Was er hier im letzten Absatz fordert, wäre natürlich schön. Und er hat auch insofern Recht, als dass die Aktion in erster Linie Werbezwecken für ein fragwürdiges Magazin dient und der kuschligen Selbstbestätigung des toleranten Westens. Den russischen Brüdern und Schwestern wird das nicht viel bringen. Soweit d'accord.

     

    Dennoch finde ich die CQ-Aktion grundsympathisch und eine schöne Idee. So was hätte es in dieser Form vor zehn, zwanzig Jahren noch nicht gegeben, und das ist doch schon mal ein Fortschritt. Alleine, dass Moses P. und Thomas D. mitmachen, freut mich: die mochte ich nämlich immer beide, und fand den früher öffentlich ausgetragenen Diss zwischen den Beiden immer schade. Dass die Hetenjungs sich nicht wollüstig mit Zunge küssen: geschenkt. Schön fand ich die Aktion trotzdem und ich glaube durchaus, dass so was nach dem Motto "steter Tropfen höhlt den Stein" durchaus zur gesellschaftlichen Toleranz bei uns beiträgt. Ein kleines bisschen nur, aber das ist doch schon mal mehr als nichts. Von daher: gerne mehr solcher Aktionen!

  • Das war doch eine gute Werbung für Schwulheit als Normalzustand. Zugegeben, hätte auch nach weiblicher Seite ausgewogen sein können. Dass die Organisierer damit auch Werbung für sich selbst machen, das ist ein alter Hut, der schon LiveAid und vielen Soli-Aktionen vorgeworfen wurde. Na und? Es war ne gute und ehrenwerte Aktion und jetzt weitermachen mit Recht auf Gleichbehandlung einfordern.

  • A
    Alex

    Also auch wenn ich Ihre Argumentation nachvollziehen kann: Ich finde es schon klasse, wenn Heteros sich solidarisch zeigen und öffentlich schwule oder lesbische Küsse inszenieren - man denke an die GRANDIOSE Kussaktion zweier heterosexueller Schülerinnen in Marseille, die sich für ihren Kuss ausgerechnet eine Gruppe Homohasser als Hintergrundkulisse ausgesucht hatten! Das Foto ging durch alle Medien und um die Welt - und das ist auch gut so! Wenn die Küsser nach dem Foto rumposaunen, mit einer Frau sei es aber natürlich sehr viel schöner, ist das vielleicht unpassender als zu sagen "Ja, ich hab nen Kerl geküsst. Und? Was ist denn schon dabei?", aber trotzdem. In einer Welt wie unserer, wo es immer noch als Schande empfunden wird, wenn einer/m Hetera/o unterstellt wird, homosexuell zu sein, ist eine solche Kussaktion durchaus "mutig". Der Tag, wo ein publikumsbekannter Heterokerl einen Typen knutschen kann, ohne dass es in der breiten Öffentlichkeit zumindest zu erstauntem wenn nicht gar schockiertem Raunen kommt, ist leider noch längst nicht erreicht. Und mal ganz ehrlich: ich halte absolut nichts von dieser Puristenmasche, die darin besteht zu sagen, wir Homos erkämpfen uns schon allein unsere Rechte und die Heten sollen sich raushalten. Ich finde, egal welche Minderheit kann solidarische Leute aus der Mehrheit sehr gut gebrauchen!

  • G
    gast

    Man spricht ja nicht umsonst von der Regenbogenpresse.. Von der sich auch die taz in diesem Fall nicht so sehr abhebt. Leider.