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Debatte IslamkritikerUnsinn Mittäterschaft

Henryk M. Broder und seine Freunde in ursächlichen Zusammenhang mit dem Massenmörder von Norwegen zu bringen, ist unhaltbar. Und es ist gefährlich

Henryk M. Broder (l.) interviewt Thilo Sarrazin in der taz am 23.11.2010. Bild: Wolfgang Borrs

Dass just zur zehnjährigen Wiederkehr von Nine Eleven die Welt den "Backlash" des ersten antiislamischen Massenmörders erlebte, hat unsere "Terrorexperten" anfänglich so überrascht, dass sie die monströse Tat prompt routinemäßig al-Qaida zuschlugen. Weniger überrascht geben sich dagegen Teile der Linken und tendieren dabei ihrerseits manchmal zu einem überzogenen Rückschlag.

Ines Kappert und Robert Misik (taz v. 25./26. 7.) entdecken als Motive der Tat jene "Ideologieversatzstücke", die Rechtspopulisten wie Geert Wilders und Blogs wie Politically Incorrect (PI) zugrunde liegen, aber auch den Positionen der "Islamkritiker" (Misik). "Politiker, Blogger, Publizisten" hätten jene "Spinner selbst geschaffen, die bereit sind, der Flausen wegen, die sie ihnen in den Kopf gesetzt haben, Dutzende von Menschen zu ermorden". Die Conclusio laut taz: "Broder und Co. haben sich der Mittäterschaft schuldig gemacht." "Lasst sie damit nicht davonkommen."

Es gibt keine Tatbeteiligung

Albrecht von Lucke

Jurist und Politologe, ist Redakteur der Monatszeitschrift Blätter für deutsche und internationale Politik. Letzte Buchveröffentlichungen: "68 oder neues Biedermeier" und "Die gefährdete Republik" (beide bei Wagenbach).

Das ist starker Tobak. Denn bei dem Begriff der Mittäterschaft handelt es sich um einen originär strafrechtlichen Begriff, mit dem man äußerst vorsichtig umgehen sollte. Welche Strafe, möchte man fragen, steht eigentlich auf derartige "Mittäterschaft" am Massenmord - wenn nicht lebenslänglich? Und wie sieht die Tatbeteiligung en détail aus? Denn Mittäterschaft ernst genommen behauptet eine Ursächlichkeit für die Tat.

Fraglos haben Publizisten wie Broder und Sarrazin zu einer stark antimuslimischen Stimmung gerade in der Mitte der Gesellschaft beigetragen. Was die Frage der eigentlichen Täterschaft anbelangt, gilt es jedoch ganz genau zwischen Ideologie und Tat zu unterscheiden.

Das vom Attentäter Anders Behring Breivik ins Netz gestellte Manifest ist ein erstaunliches Sammelsurium, in dem neben narzisstischen Interviews des Täters mit sich selbst Zitate von Henryk M. Broder, aber auch von Klassikern des liberalen Denkens stehen, etwa von John Stuart Mill. Hier beginnt das Problem: Offenbar ist ein bestimmter intellektueller Auslöser für die monströse Tat gar nicht auszumachen. Ohnehin ist eine unmittelbare Kausalität zwischen Ideologie und Tat kaum herzustellen: Ob sich ein Mensch nach der Lektüre eines zynischen Broder-Artikels schmollend zurückzieht, in den einschlägigen Hass-Blogs wie PI austobt oder aber in seinem Willen zum Massenmord bestärken lässt, bleibt dessen eigener Entscheidung überlassen.

Wer das Attentat dagegen auf "Flausen" zurückführt, die Behring Breivik "in den Kopf gesetzt" wurden, macht den hochgradig berechnenden und intelligenten Täter zum naiven Opfer und verkennt den ungeheuren Stellenwert der eigentlichen Tatdurchführung. Der monströsen Tat ging eine systematische Entmenschlichung des Gegenübers voraus, die in der anschließenden Tat lustvoll ausagiert wurde. Hier aber, in ihrer fundamental menschenverachtenden Haltung, ihrer Eiseskälte und Empathielosigkeit, sind sich Anders Behring Breivik und Mohammed Atta, so konträr auch ihr ideologisches Gerüst ist, unendlich viel näher als Breivik und Broder.

Vorsicht, Meinungsfreiheit

Umso mehr kommt es darauf an, dass die Grenzen nicht verschwimmen - was in einer offenen, liberalen Gesellschaft zulässig bleiben muss und was nicht.

Islamkritik ist das eine, und menschenverachtender wie -verhetzender Hass gegen die Muslime, wie er sich in PI austobt (wie übrigens an anderer Stelle gegen Juden oder Christen), etwas völlig anderes. Grundsätzliche, auch radikale Religionskritik, des Islam wie auch etwa des Christentums, muss unbedingt weiter zulässig sein - gerade angesichts weiter existierender fundamentalistischer Tendenzen in allen Religionen. Und natürlich bleibt es ein Problem, dass viele Muslime sich mit Kritik an ihrer Religion schwertun und einige sogar Kritiker des Islam mit allen Mitteln mundtot zu machen trachten.

So richtig es somit bleibt, den biologistischen Charakter der Sarrazin'schen Thesen und seinen teilweise menschenverachtenden Jargon zu kritisieren, es gibt eine liberale Notwendigkeit, sich im Zweifel sogar für Broder und Sarrazin und ihr Recht zur Islamkritik einzusetzen, so unerträglich man sie auch empfinden mag.

Linke Geschichtsvergessenheit

Wie aber erklärt sich dann der Wille der liberalen taz zur "überfälligen Schubumkehr" (Misik), der den Anschlag als "Chance" (Kappert) begreifen will? Offenbar verbirgt sich dahinter ein Gefühl der Schwäche auf der Linken - nach einer Dekade massiver, durch Nine Eleven hervorgerufener antimuslimischer Ressentiments und dem letzten Jahr einer beängstigenden Sarrazin-Hysterie.

Die Broders und Sarrazins nun im Umkehrschluss für das Attentat in Kollektivhaft zu nehmen, ist jedoch höchst gefährlich und zudem Ausdruck einer erstaunlichen Geschichtsvergessenheit. Ende der 70er Jahre, im "Deutschen Herbst", wurden jene ganz schnell zu Sympathisanten der RAF erklärt, wer lediglich auf Demonstrationen mitgingen - und die Theoretiker der Kritischen Theorie, ja selbst ein Literaturnobelpreisträger wie Heinrich Böll umgehend zu "geistigen Brandstiftern" deklariert. Auch hier hieß es stets: So was kommt von so was.

Mit Anders Behring Breivik erleben wir heute die Rückkehr eines Weltanschauungstäters, der wie die RAF den Gerichtssaal als Bühne zur Verbreitung seiner Thesen nutzen will. Und heute wie damals befindet sich die Linke in einer prekären Lage: In den 70ern wurden ihr die Regeln von einer teils reaktionären Öffentlichkeit diktiert, heute dagegen haben wir es mit einer in Teilen anhaltend islam- und moslemfeindlichen Gesellschaft zu tun.

Der Feindseligkeit gegenüber Muslimen kommen wir jedoch nicht bei, indem wir nun umgekehrt die Sarrazins und Broders mundtot zu machen versuchen - die doch nur stellvertretend für all jene stehen, die Angst vor einer angeblichen "Islamisierung" der Gesellschaft haben. Vielmehr kommt es darauf an, die harte, kontroverse Debatte auch über das Recht zur Meinungsfreiheit und ihre Grenzen mit ihnen aufzunehmen. Das vor allem sind wir unserer liberalen Gesellschaft schuldig.

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68 Kommentare

 / 
  • H
    Hamdi

    Lucke, Sie haben keine Ahnung.

  • M
    Mustafa

    Bla, Bla, Bla!

     

    Den Begriff der Mittäterschaft am juristisch definierten Faktum festzumachen passt einigen sicher sehr gut, aber dennoch nimmt es Tibi, Wilders, Broders und die Giordanos dieser Welt nicht die Mitverantwortung.

     

    Kritik, wie Sie zu sagen pflegen, ist meines Erachtens erst dann eine solche, wenn sie das Niveau einer Kapitalismuskritik von Marx, Demokratiekritik von Habermas oder das Niveau von Kritikern wie Kant, von mir aus sogar Luther, erreicht.

     

    Das Gelaber in den Medien ist Hetze und hat mit Kritik nicht zu tun!

     

    Zwar wird geistige Brandstiftung in Deutschland immer auf die Hetze gegen Juden beschränkt, aber die Hetze gegen z.B. Muslime, ökonomisch funktionslose Menschen et al. wird geradezu zelebriert, als ein Bestandteil der Demokratie. Freie Meinungsäußerung und so ... ne?

     

    Wenn Menschen wie die oben benannten die Doppelzüngigkeit mal beiseite legen würden und mit exakt dem gleichen moralischen Massstab, mit dem Sie andere Gruppen beurteilen, sich selber betrachten würden, dann würden Sie verstehen, warum wir in Deutschland viele der existierenden Probleme haben.

     

    Menschen wie Sie sind es, die einen doppelten Standard kultiviert haben - Biedermänner töten keine Menschen, Sie liefern nur das moralische Fundament einer solchen Tat ... Yuheeeeeeeeeeeeeeei, lang lebe die Schlange die mich nicht beisst und die Riots in England uns Frankreich sind ja weit genug weg, hier passiert sowas nicht, ne?

  • B
    Boumedienne

    @dentix07: Nenn mir ein muslimisches Land, das in den letzten, sagen wir mal, 200 Jahren seine Armeen in andere Länder oder Kontinente schickte, um die "rückständige christliche Bevölkerung" zu "zivilisieren" ? Nenn mir ein muslimisches Land, das aus religiösen Gründen systematisch versucht hat, die Juden, so wie es die christlichen Länder gemacht haben (Spanien, Russland, Deutschland), auszurotten ? Islamkritik ? Mach erst mal die Christus-Kritik, und zieh die Konsequenzen daraus (nämlich Rückzug aus Afghanistan und Lybien, verstärkte Kooperation und Militärhilfe für Palästina, Stop aller Agrar-Subventionen, etc...) !!! By the way, Saddam Hussein war ein absoluter Laizist - er ist in den Iran eingefallen, weil seine Freunde in Washington und Paris ihn dazu gedrängt haben, und in Kuwait ist er aus Geldgründen eingefallen...er war Anhänger des Arabischen Sozialismus, und deshalb absolut gegen eine Vermischung von Religion und Politik...

  • KS
    Karl-Wilhelm Schmidt Newskarlwilismus

    Verein – Schießsport und Schützenvereine.

    Legale Waffen, wir sind gegen Waffen, die legal in privaten Besitz sind. In Großbritannien ist der private Waffenbesitz fast vollständig verboten. Kein Politiker würde in Deutschland die Vereine verurteilen, sie sind Wähler für die Parteien. Die Politiker, die diese Missstände vorbringen, haben keine Chance. Wenn man erst einmal die Schranken der Unverschämtheit überschritten hat, so ist kein halten mehr. Wo sind die Kämpfer, die sich dieses nicht mehr bieten lassen?

     

    Mit freundlichen Grüßen

    Karl-Wilhelm Schmidt

     

     

    http://www.focus.de/panorama/welt/amoklaufschuetzen-klagen-ueber-generalverdacht-amoklauf-kommentar_3688503.html

  • SW
    Stefan Weh

    Hier hat die Hirnlosigkeit wieder mal zugeschlagen.

     

    Die Argumentation des Artikels lautet, zusammengefaßt: Broder und Sarrazin müssen an Oslo schuldlos sein, weil sonst wären Böll und Adorno an der RAF schuld (und weil nicht sein kann, was nicht sein darf, ...).

     

    Diese Form der Auseinandersetzung nennt sich nicht denken, sondern dealen ('handeln' wäre zweideutig gewesen). Ich greif Dich nicht an, dann greifst Du mich nicht an.

     

    Nein, so geht das Spiel nicht!

     

    Man muss schon konkret hinschauen: Was hat Böll geschrieben, was hat Adorno geschrieben, was hat die RAF geschrieben, gemacht, die anderen 2 gemacht. Was schrieben Broder und Sarrazin, was schreibt Breivik, was machte Breivik, was machen Broder und Sarrazin.

     

    Man muß genau hinschauen, und es analysieren, nicht billig im Sessel den Nichtangriffspackt beschwören, ohne zu sehen, welche Katze im Sack ist.

     

    Aber pardon, das würde ja richtige Arbeit bedeuten, das würde ja Hirnschmalz erfordern - lassen wir's lieber, und seien wir friedlich. Dann werden wir auch mehr gemocht, von den friedlichen Broders und Sarrazins.

  • B
    Boumedienne

    "Der Feindseligkeit gegenüber Muslimen kommen wir jedoch nicht bei, indem wir nun umgekehrt die Sarrazins und Broders mundtot zu machen versuchen - die doch nur stellvertretend für all jene stehen, die Angst vor einer angeblichen "Islamisierung" der Gesellschaft haben. Vielmehr kommt es darauf an, die harte, kontroverse Debatte auch über das Recht zur Meinungsfreiheit und ihre Grenzen mit ihnen aufzunehmen. Das vor allem sind wir unserer liberalen Gesellschaft schuldig."

    So reden Sie aber nicht, werter Herr Autor, wenn es um Juden geht. Oder diskutiert man ganz friedlich im TV den Hass gegen Juden ? Nein. Man verbietet sogar wissenschaftliche Arbeit, wenn es um eine andere Sicht des Holocausts geht...warum also sollten sich die Muslime alles gefallen lassen ? Ist ein Muslime weniger wert als ein Jude ? Ist die Thora (das alte Testament) beschützenswerter als der Koran ? Das sind die Fragen, die man stellen múss. Hier geht es um die wahren Werte Deutschlands (und Europas).

    @Gottloser Türke: dir fehlt nicht Gott, sondern ein Gehirn.

  • M
    Montse

    Ich finde es verstörend, daß den Menschen von Politikern und Journalisten so wenig eigener Verstand und Lebenserfahrung zugetraut wird, daß "die Medien" eine "antimuslimische Stimmung" erzeugen, ja überhaupt Alltagserfahrungen komplett ersetzen können. Das ist eine gefährliche Ideologie, derer sich Diktaturen bedienen.

     

    Die Leute kennen also keine Muslime, haben nie welche life erlebt und sitzen nach einem Broder-Artikel auf dem Sofa mit dem Entschluß:Jetzt werde ich mal islamophob.

    Warum gibt es bei den Muslimen nicht den geringsten Versuch ein einziges Mal über sich nachzudenken und zu verstehen, warum sie im Gegensatz zu allen anderen Migranten ein fast ausschließliches Negativimage haben?

     

    Und ihre angeblich linken (was ist an der Begeisterung für eine Religion bitte noch links) Versteher bevormunden sie, indem sie ihnen eintrichtern, daß ja nur die rassistischen Europäer schuld sind, ihre Lobbyisten gießen Öl ins Feuer mit immer neuen Forderungen, die oft auf die Stigmatisierung von Frauen hinauslaufen, und wenn man das kritisiert, wird man als "Nazi" abgestempelt.

     

    Solange die Muslime in der bequemen Unmündigkeit verharren und sich zum Beispiel der Diskussion um ihre männlichen Jugendlichen und deren Verhalten allen Andersdenkenden gegenüber, das stark xenophob geprägt ist, verweigern, nutzt kein Diskussionsverbot und kein noch so begeistertes Hochjubeln etwas.

     

    Viele Systeme sind zugrunde gegangen, weil sie nicht begreifen wollten, daß Realitäten und nicht Propaganda den Alltag der Menschen bestimmen. Broder schafft diese Stimmung nicht, er bestätigt viele nur im Erlebten, grade eben auf dem Bahnhof, im Schwimmbad, in der Schule.

  • D
    dentix07

    @ Djibrila

    "KEIN EINZIGER Krieg wurde von Muslimen begonnen!"

    Die Ausbreitung des Islam über Arabien, Ägypten, Afrika, Indien und Südostasien, sowie Teile Europas (Spanien und Griechenland) und den Balkan ist also völlig friedlich - ohne Krieg und Gewalt - verlaufen?

    War Saddam Hussein Muslim? Der irakisch-iranische Krieg wurde nicht von Muslimen begonnen? Es waren keine Muslime die Kuweit überfielen?

    Muslime haben also zweimal friedlich und fähnchenschwenkend vor Wien gestanden?

  • SD
    schnittstelle der lebenseinstellungen

    zynismus ist im hass auf wen oder was auch immer verwurzelt, sein ziel ist ausnahmslos die vernichtung des (vermeintlichen/tatsächlichen/konstruierten) gegners - ob mit worten oder taten. darüber darf mal nachgedacht werden.

  • P
    pilzgift

    "unsinn". ja.. sehr schlagfertig.

     

    also ich würde ein rechtpopulistisches werk, gespickt mit gefälschten zahlen und "fakten", welches das zusammenleben mit muslimen in deutschland anprangert für problematisch halten. zumal dieses buch auch keinerlei friedliche lösung impliziert. wie schafft man denn bitte "multikulti" ab? rassentrennung, mega-abschiebung, mit ausbürgerung oder doch genozid?

     

    das mag überzogen klingen, doch genau das hat breyvik zu ende gedacht und entsprechend gehandelt. das haben nämlich alle "kritiker" im rampenlicht gemeinsam: sie zeigen immer nur mit dem finger auf andere und präsentieren KEINE LÖSUNG. rassismus klingt natürlich sauberer, wenn man die konsequenzen wegdichtet (wie bei atommüll) und generell etwas politisch korrekter zetert. am besten noch gepaart mit der opferrolle und der "ich bin einer von euch" tour. damit werden massen mobilisiert.. wofür genau? wer weiss...

     

    dass es aber nicht bei stammtischdebatten bleibt, bei soviel hass der in der luft liegt, war doch klar. ich will auch garnicht wissen wie die übergriffe auf muslime europaweit ansteigen, allein aufgrund dieses hassklimas. wer vergleicht da schon die statistik. bei 100 (weissen) kindern sind alle betroffen, doch selbst da wird der attentäter im nächsten satz in schutz genommen, weil "er doch so recht hatte", man sonst das eigene weltbild überdenken müsste und vielleicht klar würde, dass es doch nicht in ordnung ist gewisse dinge permanent "doch mal zu sagen".

     

    "taz unterstützt Bündnis gegen Rechtspopulismus"

     

    ihr wollt mich doch verarschen oder?

  • FR
    Florian Rabe

    mittäterschaft ist so ein hartes wort aber da wir dieses ganze schuld/unschuld-geplänkel schon vor 60 jahren geklärt haben, kamen wir ja auf den begriff VOLKSVERHETZUNG, der die sachlage meiner meinung nach recht gut umschreibt. (was sonst?)

     

    sarrazins "fakten" und zahlen waren immerhin zum teil frei erfunden und absichtlich einseitig, unscharf und provokant formuliert - da kann man auch nicht mehr von seriöser, dokumentarischer arbeit oder so reden. eigentlich hätte man das buch juristisch sowieso nie tolerieren dürfen.

     

    broder tut mir in der hinsicht einen hauch mehr leid, denn er hat die ganze sache versucht auf ein etwas höheres niveau zu heben. natürlich führte das in der praxis zu nichts, denn scheisse bleibt scheisse, auch wenn man sie mit einem glas rotwein in der hand präsentiert.

     

    broder und sarrazin können sich gegen vieles verwehren aber meiner meinung nach nicht gegen den vorwurf, dass sie als leitfiguren eine neurechte subkultur mit breiter akzeptanz mitschufen, die nun in letzter konsequenz wahnsinnige hervorbringt, die sich in den kopf setzten den planet vom "masterplan multikulti" und der sozialdemokratie zu befreien. wahnsinnige, die sich in ihrem "nachwort" bei ihnen auch noch persönlich bedanken.

     

     

    so ist das halt, wenn man sich als hetzredner der massen etabliert, der "dem volk aus der seele spricht". da hat man verantwortung. sachen können falsch ausgelegt werden, gesagtes kann einen flächenbrand verursachen und sie hätten es besser wissen müssen. leider interessierte das broder und vor allem sarrazin nicht - da waren ansehen und kohle dann wohl doch bedeutend wichtiger.

  • K
    kto

    Schmidt, mein Bester!

     

    Sie schreiben über Broder/Sarrazin, Menschen würden bei ihnen "als MuslimInnen markiert und zu den 'Anderen' gemacht; übrigens auch die, die gar nicht oder nicht besonders gläubig sind."

     

    Sie glauben wohl, wenn Sie das Wort "Framing" weglassen, merken wir nicht, dass sie Ihre Weisheiten bei der großen "Islamwissenschaftlerin" S. Schiffer abgeschrieben haben? Macht nix, eigenständigändiges Denken ist nicht jedem gegeben.

     

    Aber Lügen in Umlauf bringen, das gehört sich nicht. Nennen Sie uns nur einen einzigen Satz, der belegt, dass B/S "übrigens" auch Un- oder nur Halbgläubige zu "den 'Anderen'" gemacht oder "als MuslimInnen markiert", also – wie Sie wohl glauben – zum Abschuss freigegeben hätten! Einen Satz nur! Es gibt keinen einzigen - im Gegenteil. Bei Broder auf "Achgut" schreiben, wenn Sie genau hinsehen, auch viele "Andere", und Muslime haben sich öffentlich für die beiden "Hetzer" eingesetzt. Wollen Sie entscheiden, wer ein "richtiger" und wer ein "unrichtiger" Muslim ist?

     

    Wenn B/S auch nur ein Harr gekrümmt wird, wissen wir jetzt wenigstens, wer der Mittäter war. Ob Sie das bedacht haben?

  • A
    achim

    Bedauernswerter Wolfgang Borrs...

     

    Glaubt der doch tatsächlich, dass die Linken (und Grünen) hierzulande auch nur ansatzweise an prinzipientreuem Liberalismus interessiert wären...

     

    Die sind doch seit eh und je im anti-liberalen Kollektivismus, Meinungs-Autoritarismus und politischem Opportunismus zuhause...

  • A
    A.Bundy

    @Schmidt

    1. Blödsinn

    2. Quatsch

    Oder umgekehrt.

  • S
    sekundo

    ich hätte da gern mal ein problem:

    worin besteht eigentlich der unterschied zwischen sarrazins "deutschland schafft sich ab", richard

    wagners (für alle, die den nicht kennen, er war so

    eine art dieter bohlen der romantik) "das judenthum

    in der musik" und henry brothers beinahe täglicher

    anti-islam-prügel?

    ich bin guter dinge, dass mir der eine oder andere

    geneigte kommentator darauf eine antwort geben kann.

  • S
    Schmidt

    Der Autor scheint zwei Dinge nicht verstanden zu haben:

     

    1. Sarrazin, Broder & Co. betreiben keine Kritik am Islam im Sinne einer sachlichen, differenzierten und konstruktiven Religionskritik. Darum geht es diesen Leuten doch gar nicht. Sie hetzen und verbreiten antimuslimische rassistische Ressentiments. Rassistisch deswegen, weil die sogenannten IslamkritikerInnen ihre Vorurteile an der 'Kultur' der von ihr diffamierten Gruppe festmachen. 'Kultur' ist dabei nur ein anderer Begriff für das, was früher als 'Rasse' bezeichnet wurde. Deshalb wird auch vom Rassismus ohne Rassen und einem Neo- bzw. Kulturrassismus gesprochen. Menschen werden als MuslimInnen markiert und zu den 'Anderen' gemacht; übrigens auch die, die gar nicht oder nicht besonders gläubig sind.

     

    2. Es geht nicht darum, Broder, Sarrazin & Co. mundtot zu machen. Diese Behauptung ist völlig absurd angesichts der Tatsache, dass diese Hetzer in den Medien immer wieder zu Wort kommen, für Zeitungen schreiben dürfen und in Talkshows eingeladen werden, um ihren Rassismus wieder und wieder zu verbreiten. Von einem Redeverbot kann also nicht die Rede sein. Es geht vielmehr darum, immer wieder darauf hinzuweisen, dass das, was diese Leute von sich geben, rassistisch und menschenverachtend und dass ihre Hetze gefährlich ist. Und selbstverständlich kommt ihnen damit eine Mitschuld an solchen Verbrechen wie in Norwegen zu! Der Artikel macht deutlich, dass viele das immer noch nicht verstanden haben oder eben nicht verstehen wollen.

     

    Dass die Taz, die ja eigentlich schon so weit war, die Aussagen von Sarrazin als rassistisch zu begreifen und das auch zu benennen, nun einen solchen Artikel im Stil von "Das wird man ja wohl noch sagen dürfen" abdruckt, ist mir unverständlich. Das gilt im Übrigen auch für das Interview mit Broder, das vor längerer Zeit in der Taz abgedruckt wurde. Eine klare politische Linie und Haltung ist da m.E. nicht mehr zu erkennen.

  • C
    Carsten

    Die Linke hatte unter antimuslimischen Ressentiments zu leiden? Aha. Ich weiß nicht, warum Linke so für die Scharia schwärmen. Ich weiß nur, dass in einem islamischen Staat sehr schnell Schluss mit euch wäre.

  • G
    Gesine

    "Fraglos haben Publizisten wie Broder und Sarrazin zu einer stark antimuslimischen Stimmung gerade in der Mitte der Gesellschaft beigetragen." Richtig! Der Hass aber wurde von Atta und seinen Spießgesellen vor zehn Jahren am 9/11 in die Welt gesetzt!

  • HK
    H. Kraut

    Wieder einmal wird versucht, die Verantwortung auf andere abzuschieben.

    Da wird den geistigen Brandstifter die Mitschuld an den Folgen ihrer Hetze abgesprochen und die Opfer der Terroranschläge zum Schutze der Rassismuspropaganda missbraucht. Jede® ist mitschuldig an den Terroranschlägen, der/die nichts gegen das erneute Erstarken rechtsextremer und rassistischer Ideologien unternimmt und versucht deren Ursprungssumpf, den Kapitalismus, auszutrocknen. Genauso wie jeder Deutsche die volle Verantwortung für die Gräueltaten Nazideutschlands trägt, der nicht aktiv Widerstand geleistet hat.

    Wieder wird davon abgelenkt, dass sich die Reichen in (Wirtschafts)Krisen damit retten, dass sie die Ärmeren gegeneinander aufhetzen.

    Erschreckend ist auch wie viel Unwissenheit (z.B. über Freimaurer) und Rassismus in den Leserkommentaren zu finden ist.

  • H
    Hans

    Danke, taz! Nach Deniz Yücel gestern schon wieder ein kluger und differenzierter Artikel zu dem Thema!!!

  • S
    sekundo

    broder ist natürlich kein mittäter. allerdings hat dieser neunmalkluge apodiktiker und gewerbsmässige hetzer und spalter den nährboden für breivick bereitet. henry brothers vollständig verwackeltes weltbild besteht aus selbstverliebtheit, hass, ignoranz und dem motto "es kann nicht sein, was nicht sein darf."

     

    er gibt den stellvertreter herzls auf erden und übergiesst all jene, die nicht seiner unbedeutenden meinung sind mit seiner verbalen gülle. der meister kotzt eine hasstirade nach der anderen aus und sagt nun, nach den furchtbaren ereignissen in norwegen, man habe ihn falsch verstanden. was für ein jammerlappen!!

  • V
    vic

    Kaum schlägt ein Rechter zu, stürzt sich alles auf links.

    Noch eins;

    Gabriel ist nicht links, und die SPD nicht "linker" als die CDU.

  • GT
    gottloser Türke

    @Djibrila

     

    Pierre Vogel ist nicht dumm, nur seine Anhänger wie du sind es. Pierre Vogel preist zwar das Paradies, aber er würde den Ruhm, den er jetzt hat, für kein Paradies der Welt eintauschen wollen. Er ist angekommen, seine Jünger beten vor seinen Füßen an Bahnhöfen, er konvertiert rückgrat- und charakterlose Opfer, die von ihren Eltern vernachlässigt und aufgegeben wurden und die jetzt ihre Hoffnungen auf einen perfiden Islamisten projizieren, um im Paradies das zu bekommen, wofür sie diesseits zu faul sind zu kämpfen.

  • G
    Gast

    Man kann ja gar nicht mehr nachvollziehen, welche Positionen der Anders B.B. wirklich bezogen hat außer den Terror. Er zeigt sich in Freimaurerpose, die übrigens genauso Fudamentalisten sind wie die Zeugen Jehovas. Er lässt sich als Tempelritter, die die römisch-katholische Kirche verteidigt und gegen Islam zu Felde trat, sehen. Er lässt sich als AntiNaZi sehen, das gar nichts mit den Neonazis gemeinsam hat. Er verteidigt nationale Traditionen. Man kann nun die römisch-katholische Kirche, die Nationalisten und die Freimaurer in dem Zusammhang von Anders B.B. ausspielen.

  • GT
    gottloser Türke

    @Gooney

     

    Keine Sorge, Sie sind kein Rassist und Ihre Meinung können mehr Türken nachvollziehen, als man gemeinhin denkt. Lassen Sie sich bitte trotzdem einen Rat von mir geben: PI haben Sie nicht nötig, es gibt genug Foren, wo Sie Ihre Meinung so, wie sie ist, kundtun können.

     

    Sehen Sie, Sie sagen, dass sie mit Türken teilweise offener über Islamkritik reden können als mit Deutschen. Das höre ich oft und das zeigt doch, dass zu viele Deutsche zu wenige Türken kennen. Und die meisten gehorsamen Sarrazinjünger - ja Sarrazin selbst - kennen keinen einzigen Türken, sondern spielen Stille Post mit den "Erfahrungen" anderer, die wiederum jemanden kennen, der gehört hat....usw.

    Je mehr Menschen man kennenlernt, stellt man fest, dass ein Arschlochcharakter keine Nationalität und keine Religion kennt. Ich kenne Türken und Araber, die würde ich auf meine Kosten sofort abschieben und ich kenne Deutsche, für die ich gerne ein eigenes Bundesland gründen würde, weil sie asozial, dumm, oder spießig und perfide sind.

     

    Sie werden irgendwann sofort merken: Beruht die Kritik an einem Ausländer oder an einem Deutschen auf Opportunismus und Destruktivität, oder kritisiere ich, weil ich an der Lösung des Problems ernsthaft interessiert bin? Wenn letzteres der Fall ist, werden Sie keinen halbwegs vernünftigen Menschen finden, der Ihnen die Kritik übel nimmt. Im Gegenteil, Sie werden vermutlich dort Freunde machen, wo Sie niemals Freunde vermutet hätten.

  • R
    Robert

    "Nur in Deutschland weiß man es viel besser als die betroffenen Norweger..."

     

    Genau das sollte uns Deutschen nun wirklich mal auffallen. In Deutschland, zumal in den anonymen Foren des Internets, weiß man zu allem (!) Geschehen in der Welt immer schon Bescheid. Und zwar (fast) jeder. Diese so oft ersichtlich kenntnisfreie Meinungsstärke ist immer wieder ein ganz eigenes Problem. Was mag da wohl der Hintergrund sein?

  • M
    Maik

    Wenn ich mir diese Anti-Broder und Anti-sarrazin-Kommentare so durchlese, dann hat die Hetze der taz ihren Zweck erreicht. Offenbares Fazit: der Schnee ist gelb. Nachdenken verlernt, wa?

  • D
    Djibrila

    Medienhetze und Demagogie die uns mehr oder weniger subtil beeinflußt sind die Auslöser für dieses Massaker. Wilders, Sarrazin &Co sind nur willkommene Handlanger dieser Taktik (die natürlich offiziell gar nicht existiert).

     

    Meinungen werden bespitzelt und die Meinungsfreiheit unmerklich beschnitten.

    Beim letzten Vortrag den Pierre Vogel hielt war eine der 12 Auflagen, daß er NICHTS über die Umstände der Verschleppung von Mohamed Hajib sagen dürfe, und jegliche Kommentare zum Afghanistan-Krieg wurden ihm verboten!

     

    Wer begann den den 2.Weltkrieg? wer begann den 1. WK? den Überfall auf die Islas Malvinas (Falkland)?, wer begann den den Irakkrieg, wer begann den Vietnamkrieg??

    Muslime? KEIN EINZIGER Krieg wurde von Muslimen begonnen! Trotzdem werden sie in der Öffentlichkeit als blutrünstig hingestellt wenn sie sich verteidigen.

     

    Warum bekommt Pierre Vogel einen Maulkorb wenn er die friedliebende Sicht des Islam darstellen möchte?

     

    Meinungsfreiheit? Gilt nicht für Muslime. Man redet über sie (und zwar falsch), läßt sie aber kaum selbst zu Wort kommen.

     

    Pluralistische Gesellschaft? Nicht wenn es um Muslime geht. Die haben gefälligst ihren Glauben zu verleugnen, sonst werden sie als integrationsunwillig gebranntmarkt.

    Deutschland schafft seine ehemaligen Werte tatsächlich ab!

  • L
    leila

    Deniz Yücel ist ein Norweger, Albrecht von Lucke ist ein Deutscher. Statt Empathie eine typisch deutsche technokratische Debatte, bei der es nicht um Islam, Rassismus und Meinungsfreiheit geht, sondern darum, wer die Diskurshoheit hat und wie man am meisten aus den Morden herausholt.

     

    Natürlich hat jeder sich sofort das Manifest eines Massenmörders heruntergeladen und gemäß seinen Zielen ausgewertet. Es wird so gefühllos Parteipolitik betreiben, dass es mich fröstelt.

     

    Fakten spielen für die Trittbrettfahrer eines Massenmörders keine Rolle. Fakten, die so offensichtlich sind und für die man dieses Propgandamaterial eines Massenmörders nicht studiert haben.

     

    Albrecht von Lucke:

     

    "Dass just zur zehnjährigen Wiederkehr von Nine Eleven die Welt den "Backlash" des ersten antiislamischen Massenmörders erlebte"

     

    Ein antiislamischer Massenmörder hätte eine vollbesetzte Moschee in die Luft gesprengt, dieser Anschlag galt dem "cultural marxism", es war ein Anschlag auf das tolerante und freiheitliche norwegische System, seine Vertreter und seine Jugend. Auch wenn viele Migranten zu den Opfern zählten, für den Täter spielte das keine Rolle.

     

    Was das bedeutet, will in Deutschland niemand verstehen, obwohl es die Norweger täglich und eindringlich und nach dem Terror noch viel eindringlicher vorführen.

     

    Es wird in Norwegen niemand ausgegrenzt, auch nicht die Rechtspopulisten, die Computerspieler und die Sportschützen. In Norwegen, weiß man, wer der Täter ist und was er getan hat, weitaus mehr und eindringlicher als in Deutschland. Und niemand in Norwegen zeigt mit dem Finger nach Deutschland, auf Broder und Sarrazin oder nach Holland auf Wilders oder nach den USA auf Geller und Spencer.

     

    Nur in Deutschland weiß man es viel besser als die betroffenen Norweger, jetzt ist die Stunde der Abrechnung gekommen, obwohl die Toten noch nicht zu Grabe getragen sind.

     

    Ich lebe jetzt 17 Jahren in Deutschland und spüre einen Hass, wie ich ihn noch nicht erlebt habe, allerdings aus einer Richtung aus der ich es als letztes erwartet habe. Diejenigen, die sich jetzt profilieren sind die Handlanger Breiviks, er wollte Zwietracht sääen, diese Rechnung ist in Norwegen gescheitert, in Deutschland voll aufgegangen.

     

    Wer Sarrazin vorwirft, dass er die Gesellschaft spalltet, sollte sich zuerst die Frage stellen, ob er nicht gerade das gleiche tut, was er anderen vorwirft. Am schäbigsten finde ich diejenigen, die uns Migranten instrumentalisieren, auch wir haben viele unterschiedliche Stimmen und sind keine gleichgeschalteten Idioten. Viele können berichten, was es bedeutet in einer Diktatur zu leben, in der Meinungsfreiheit mit den Füßen getreten wird, wenn man es nur hören wollte. Sie werden verhöhnt.

     

    Jens Stoltenberg weiß das auch und setzt sich dafür auch für die Freiheit von hässlichen Meinungen ein. Die hässliche Meinung ist der Preis für Freiheit und Demokratie. Breivik will andere Meinungen als seine nicht gelten lassen, deswegen hat er sie zum verstummen gebracht.

     

    Noch einmal zurück zu den bekannten Fakten:

     

    Sarrazin wird in dem Manifest nicht erwähnt auch nicht seine Gedanken oder sein Buch, Breivik hat auch nicht Broder zitiert und schon gar nicht zustimmend, sondern er hat viele Essays kopiert und in einem ist ein Interview von Broder, dass er einer holländische Zeitung gab, angeführt.

     

    Wer jetzt ausgerechnet Broder, der sich mit jedem anlegt, nicht nur mit Muslimen, sondern auch mit Rassisten, Betonstalinisten, Holocausmahnmalgedenkern und Nazis, aus diesen 1500 Seiten herauspickt, muss gute Gründe haben, warum er es tut.

     

    Weitaus mehr als Broder ist der NATO-Angriff auf Serbien ein Impulsgeber, weitaus mehr schwärmt er für Karadzic und Putin und die Nashi-Bewegung in seinem wirren Manifest.

     

    Mich vewundert, dass man dieses Interview Broders mit der Volkskrant entdeckt hat, aber alles andere überliest.Es wundert mich allerdings doch nicht, weil es sich hier um eine typisch deutsche Debatte handelt.

     

    Albrecht von Lucke:"Und heute wie damals befindet sich die Linke in einer prekären Lage: In den 70ern wurden ihr die Regeln von einer teils reaktionären Öffentlichkeit diktiert, heute dagegen haben wir es mit einer in Teilen anhaltend islam- und moslemfeindlichen Gesellschaft zu tun."

     

    Das ist selbstmitleidiges Gejammer, die deutsche Linke befindet sich aus völlig anderen Gründen in einer prekären Lage, weil sie Freiheit, auch wenn sie unangenehme und hässliche Seiten hat, nicht zu schätzen weiß und jetzt die Muslime dafür instrumentalisiert die Gesellschaft zu spalten.

     

    Opfer dieser Herrschaftsdiskussion sind die säkularen Migranten aus Ländern der OIC, ihre Protagonisten wie Ahadi, Borumand, Kelek, Ates, Balci, Cileli, Bläser und viele, die auch zur deutschen Linken zu rechnen sind, aber ausgegrenzt werden, weil sie dieses Machtspielchen nicht mitmachen. Es sollte die die deutsche Linke nachdenklich machen, das sie sich hauptsächlich an säkularen Migrantinnen und einem agnostischem Juden abarbeitet.

     

    Opfer von Rassisten und Ausländerfeinden sind auch Afrikaner, Vietnamesen, Sinti und Roma, türkische Kommunisten und iranische Ex-Muslime und Obdachlose und viele, viel andere, die Muslime haben kein Alleinstellungsmerkmal, sondern sind diejnigen die sich am lautesten auf sich aufmerksam machen können. Die Anschläge von Rostock und Solingen wurden lange vor dieser Islamdebatte durchgeführt, Rassismus kennt keine Religion. Im Juli wurden weltweit 500 Muslime ermordet, abgeschlachtet, weggebombt, Frauen und Kinder, ohne dass ein Wort darüber verloren wurde, weder von den Linken noch von den Rechtspopulisten noch von der Mitte der Gesellschaft, da sie nichts mit den Hahnenkämpfen in der deutschen Innenpolitik zu tun haben.

     

    Wer eine Debatte führen will, sollte ehrlich sein und nicht die Wahrheit und die Meinungsfreiheit versklaven.

  • J
    Julius

    Eines bleibt uns zu den Anschlägen in Norwegen bisher jedenfalls erspart. Die Verspottung und Verhöhnung der Opfer. Ich erinnere mich wie die deutsche Schickeria die Opfer des 11. September 2001 verspottet und verhöhnt hat. H.M.Broder, über den nun alle herfallen, hat in seinem Buch „Die Deutschen und der Terror“ Beispiele dieser Verdorbenheit zusammengetragen.

     

    Z.B.: Im Berliner Haus der Kultur redet zwei Tage nach den Anschlägen Wolfgang Benz von der Arroganz der Wolkenkratzer und die damalige Kultursenatorin Berlins faselt was über phallische Hochhaus-Phantasien.

     

    Wolfgang Joop meint die Motive des Anschlages in dem ungelösten Konflikt zwischen Israel und „Phalästina“ zu finden und bedauert es nicht, dass das WTC nicht mehr steht. Durch die Unterstützung Israels durch die USA sei die arabische Welt zutiefst in ihrer Männlichkeit und Existenz verletzt worden, faselt Joop daher.

     

    (Die Deutschen werden den Amerikanern halt niemals verzeihen, dass sie das Nazipack aus Europa rausgeschmissen haben).

     

    Johan Galtung ist der Meinung, daß die Amerikaner ein Gott-betrunkenes Volk seien, die sich ganz an der Spitze der Weltordnung in der Nähe Gottes sähen.

     

    Im letzten Kapitel dieses sehr lesenswerten Buches zitiert Broder einen Leserbrief aus der Welt, wo jemand bekennt, dass bei dem Anblick der zerstörten Twin Towers ein Lächeln über sein Gesicht huscht. Bislang hätten die Amerikaner außerhalb ihres Landes nur Zerstörung angerichtet. Jetzt erfahren sie einmal selber, was es heißt Opfer zu sein labert dieser Leserbriefschmierer.

     

    Das ist übrigens auch der Grund warum alle Arier über Broder herfallen. Broder hält uns den Spiegel ins Gesicht wenn wir Blödsinn labern. Ganz besonders schleudert er den Antisemiten von scharf rechts bis ganz links ihren antesemitischen Mist wieder ins Gesicht zurück. Ob sie aus der CDU oder aus der PDS kommen. Da muss der Deutsche schon mal in einer 1500 Seien langen Schmiererei eines Massenmörders herumstochern, bis er den Juden gefunden hat dem man die Schuld geben kann.

  • F
    Feechen

    Au weia, die armen "Islamkritiker". Können einem echt leid tun. Macht euch um die Damen und Herren dieser neuen Zunft mal keine Gedanken. Die haben ein dickes Fell und bekommen genug Schmerzensgeld. Außerdem sind Rechtspopulisten und Islamkritiker meistens voll tolerant und für Meinungsfreiheit.

  • U
    Urgestein

    Vorangestellt sei die Bemerkung, dass es zu den Spielregeln der Meinungsfreiheit gehört, auch solche Kommentare abzudrucken. Allein, den Ausführungen muss ich die Gefolgschaft verwehren. Wer darin schon einen Angriff auf die Meinungsfreiheit sieht, dem ist nicht zu helfen.

     

    Die Begrifflichkeiten des "Schreibtischtäters" und des "Brandstifters" gibt es nicht erst seit Broder und Sarrazin. Aber es gibt auch aktuell nur sehr wenige, auf die diese Begriffe im Hinblick auf die Ereignisse in Norwegen so zutreffend sind, wie diese beiden.

     

    Zitat:

    "Der monströsen Tat ging eine systematische Entmenschlichung des Gegenübers voraus, (...) Hier aber, in ihrer fundamental menschenverachtenden Haltung, ihrer Eiseskälte und Empathielosigkeit, sind sich Anders Behring Breivik und Mohammed Atta, so konträr auch ihr ideologisches Gerüst ist, unendlich viel näher als Breivik und Broder."

     

    Die "systematische Entmenschlichung" seiner "Gegner" ist doch eines der ganz wesentlichen Kennzeichen in den Beiträgen der Krawallschachtel Broder und des selbsternannten arischen Hirnforschers und Rassehygenikers Sarrazin.

     

    Zitat:

    "Offenbar ist ein bestimmter intellektueller Auslöser für die monströse Tat gar nicht auszumachen. Ohnehin ist eine unmittelbare Kausalität zwischen Ideologie und Tat kaum herzustellen: Ob sich ein Mensch nach der Lektüre eines zynischen Broder-Artikels schmollend zurückzieht, in den einschlägigen Hass-Blogs wie PI austobt oder aber in seinem Willen zum Massenmord bestärken lässt, bleibt dessen eigener Entscheidung überlassen."

     

    Ihre ganze unsägliche Art des intellektuellen Versagens im Umgang mit dem Thema spiegelt sich in diesen Worten, Herr von Lucke. Nach ihrer Logik können wir dann ja auch Kinderpornographie freigeben. Denn ob sich einer danach über- oder seinen eigenen Fantasien hingibt - oder am Ende selbst zum nächsten Kind greift, bleibt ja ihm selbst überlassen und darf dem Produzenten nicht angelastet werden. Schöne, neue Welt... beliebiger und verantwortungsloser geht es nicht mehr. Ihre Empathie steht klar auf Seiten der Täter, nicht der Opfer. Und sie wissen genau, was sie da tun.

     

    Und natürlich sind Broder und Sarrazin "Mit"-Täter, wenn auch nur in ihrem (Un-)Geiste.

  • H
    Hans

    Tja, Henryk M. Broder haut gerne drauf, hasst Muslime, Araber, Türken, ist bedingslos für Israel, konnte dort selber aber nicht leben usw. Natürlich ist er nicht auf dem Niveau des Mörders von Oslo, aber auf welchem Niveau ist er eigentlich? Alleine seine Sympathien und seine Verteidigung von Thilo Sarrazin war m.M. total neben der Spur. Am Ende lief es darauf hinaus, dass die islandischen Pferde reinrassig sein müssen, sonst können sie ihren Gang, den Töld, nicht halten. Mischen kann man diese Tiere eben nicht mit jeder anderen Rasse ...

     

    Ich würde mir langsam Funkstille für Henryk M. Broder wünschen. Israel wird durch ihn nicht besser, auch Araber und Muslime bleiben was sie sind. Nur der Ärger in Deutschland, die Verwirrung und die Konfrontationen nehmen zu. Genau wie Thilo Sarrazin ist Henryk M. Broder nur noch das: Eine Falle als Provokation und täglich rennen ein paar Dumme ihm ins Netz.

  • S
    Schmumpf

    Die Rechten haben eine so hohe Akzeptanz, weil man den Menschen verbieten will, so zu denken. Es ist eine Trotzreaktion.

     

    Daraus folgt, dass damit schließlich die Linken mit schuldig an dem furchtbaren Anschlag sind, die ständig mit der Moralkeule um sich hauen und die Meinungsfreiheit beschränken und alle Abweichler an den rechten Rand drängen wollen.

     

    Das war eines der Motive des Täters, darüber sollte man mal nachdenken.

  • WB
    wie bitte?

    Wie bitte? Was ist daran gefährlich, geistige Brandstifter beim Namen zu nennen? Immerhin sorgen solch zwielichtige Gestalten (der eine wird von der NPD gelobt, der andere schreibt schon mal für die JF) mit ihrer - bei allen Bevölkerungsschichten ankommenden - Hetze dafür, das solche Täter geradezu noch in ihren Plänen bestätigt werden.

     

    Gerade von Broder sollte man erwarten, das er weiss, was es heisst, eine Religionsgemeinschaft allein wegen ihrer negativen Seiten ( Alle Religionen haben solche) in Mißkredit zu bringen!

     

    Aber nein, da wird munter gehetzt, da macht selbst die TAZ nicht vor halt. Sicher gibt es extremisten bei den Muslimen. Das bestreitet keiner. Nur jedem, der diese Wahrheit über Juden sagt, gleich als Antisemiten zu beschimpfen bzw jeden, der diese Wahrheit über das Christentum sagt, gleich als "Linksfaschisten" zu titulieren, ist wirklich primitiv. Letzteres ist übrigens der Punkt, wo alle rechten, egal ob extremist oder nur schreibtischtäter, zusammengehören.

  • HS
    Hans Stoffel

    Nein, geistige Brandstiftung ist keine Mittäterschaft im strafrechtlichen Sinne. Aber eine Mittäterschaft im moralischen Sinne. Und eben moralisch darf man geistige Brandstifter nicht davonkommen lassen.

     

    Und wer das Islamisierungemärchen mit falschen Tatsachenbehauptungen verbreitet, der macht nicht von seinem Recht auf Meinungsfreiheit gebrauch, der betreibt schlicht und einfach Hetze. Und so jemand braucht klaren Widerspruch und keine Kommentare, die diesen Widerspruch als "Mundtod machen" diffamieren ...

     

    Es grüßt Euch: Stoffel

  • F
    flopserver

    Herr Lucke will auch nur wieder ablenken? Wer stellt denn in Frage, dass Sarrazin sein Buch veröffentlichen konnte? Kaum jemand. Wer stellt denn in Frage, ob Broder so schreiben darf? Die Frage ist, ob es gut ist das zu tun. Herr Lucke will als Fazit eine Diskussion über Meinungsfreihit - völlig daneben. Damit wird schon ständig von dem Inhalten von Sarrazins und Broders Texten abzulenken versucht. Hier hat auch Frank Schirmchaer gestern in der FAZ mal eine kluge und richtige Feststellung getroffen:

    >>Begreift man denn nicht, dass alle Thesen von Sarrazin überdeckt werden und von Anfang an überdeckt wurden von der Debatte über sanktionslose Meinungsfreiheit .... Dass das erklärt, warum der Autor, was der wahre Skandal ist, auch ein Jahr danach, immer noch behauptet, er habe nichts zu korrigieren.

  • S
    Stroboli

    Broder lass ich mal unkommentiert, bis auf das er für das rechte Blatt Welt kolummnen schreibt. Aber das in allen Buchhandlungen nach wie vor die Rassentheorie von Sarrazin verkauft wird ist mir ein Rätsel, dass er immernoch in der SPD ist ebenso. Ein Zeichen das die SPD einen Rutsch nach rechts gemacht hat. Um dies zu beweisen müssten Studien her, die ich hier nicht liefern kann. Ob Sarrazin nun aber ein Rassist ist oder nicht ist meiner Meinung nach keiner Diskussion oder Forschung an Mühe wert, deshalb belass ich es bei diesen resignierenden Zeilen über den Diskusrs der in Europa derzeit geführt wird.

  • BN
    B N

    Zustimmung.

     

    Teile der Linken versuchen in der Tat, eine zumindest moralische Mittaeterschaft von Broder, Sarrazin und Co zu suggerieren. Auch das ist ein Missbrauch der Opfer der Anschlaege.

     

    Ablehnung: Wieder findet eine Verunglimpfung Sarrazins statt. Er hat keine menschenverachtenden Thesen geauessert. Und wenn die Thesen biologistisch sind, dann ist die Biologie biologistisch. Ist die Biologie deshalb moralisch schlecht oder ist sie, nun ja, falsch? (weil biologistisch ja irgendwie suggerieren soll, dass irgendetwas an den Thesen falsch sein soll, weil irgendwie die Biologie zu wichtig genommen wurde - falls ich das Wort richtig verstehe).

  • OS
    Otto Suhr

    Der Autor des Artikels verwechselt fahrlässig oder möglcherweise sogar absichtlich was Misik meint und was im Strafgesetzbuch steht.

    Broder und seine Kumpanen hantieren ständig mit Benzinkanistern in der Nähe von Tanklagern. Broders Reaktion auf den christlich-konservativen Terroranschlag ist dermassen widerlich, dass man sich wundert wie so jemand überhaupt GEsprächspartner anständiger Menschen sein kann:

     

    'Henryk M. Broder, Wortführer der deutschen Islamkritiker, auf den sich der Attentäter in seinem Manifest an mehreren Stellen positiv bezog, läßt sich vom deutschen "Tagesspiegel" mit der Erklärung zitieren, dass ihm das gar nicht peinlich sei, in solchen Zusammenhang nun weltweit bekannt zu werden:

     

    "Das einzige, worüber ich mir Sorgen mache, ist, woher ich Ersatzteile für meinen Morris Traveller aus dem Jahre 1971 bekomme. Sogar in England werden die Teile knapp."' (Zitiert aus Robert Misik's Blog)

     

    Klar stehen jetzt alle PI-Leser und Pro Deutschland Fanatiker da und erfinden allerlei Rechtfertigungen warum sie für den Mord an unseren Gesinnungsgenossen in Utoya nichts können. Sorry, Leute das lassen wir Euch nicht durchgehen. Euren tiefen Hass werden wir mit Liebe bekämpfen, Eure Xenophobie mit Integration und Eure Brandstifterei mit mehr Solidarität! Auch wenn Euch das jetzt anwidert!

  • HH
    Hans-Hermann Hirschelmann

    Natürlich sind Broder und Sarrazin nicht Schuld am Morden in Oslo. Ja, Atta und Breivik sind Brüder im Geiste - nicht Broder und Breivik. Aber wer zwischen dem faschistoiden Islamismus und dem Islam nicht unterscheiden will, und dumpfe Fremdenangst schürt und einen Abwehrkampf Europas gegen berfremdung fantasiert, verkennt vielleicht, dass dies faschistoide Herrenmenschentypen und -bewegungen denken lässst, im Sinne einer schweigenden Mehrheit zu handeln, wenn sie schnodrige Provokationen ernst nehmen und daraus dann auch blutgen Ernst machen.

  • S
    susi

    Falls es jemanden interessiert: "Sarrazin" taucht in den über 1500 Seiten des Attentäter-"Manifestes" nicht ein einziges Mal als Name/Begriff auf. Offenbar hat Breivik von der mit Sarrazin verbundenen Integrationsdebatte nichts mitbekommen. Trotzdem ganz wichtig: Sarrazin verbieten!

  • A
    Auchnemaria

    Und was macht Rechts-Schwarz? Reflexartig wieder die Vorratsdatenspeicherung fordern wie ein Wauwi von Pawlow, dem man nur das Glöckchen läuten muss und schon fängt er an zu geifern und zu sabbern.

     

    Zur Erinnerung: Norwegen hat die VDS. Hat es geholfen bei der Verhinderung der Tat?

     

    Aber das Volk glaubt es natürlich. Immer schön auf die Angsttube drücken und dem Volk ist jeder Verlust der Freiheits- und Persönlichkeitsrechte recht.

  • J
    joe

    Auf PI stehen, so wie ich das sehe, zu 90% links zu seriösen deutschen Tageszeitungen. Was behauptet der Autor da? klicken Sie doch einfach mal rein.

  • H
    hinterwald

    broder und sarrazyn sind keine brandstifter, sonst könnte man ja den rauch riechen. viel schlimmer, sie sind brunnenvergifter und ihr gift dring schleichend in die gesellschaft ein.

     

    sie mögen keine "mittäter" sein, aber sie tragen für das, was in oslo passiert ist, mitschuld. und damit sollten wir sie wirklich nicht davon kommen lassen.

     

    einmal teeren und federn, bitte ...

  • H
    Hatem

    Sehr guter und kluger Artikel. Danke, taz.

     

    Religionskritik sollte für jeden aufgeklärten Menschen selbstverständlich sein. Und da bietet der real existierende Islam besonders viele Kritikpunkte: Keine Religionsfreiheit, keine Trennung von Religion und Staat, keine Meinungsfreiheit, keine Gleichberechtigung der Frau. Undsoweiter.

     

    (Und Sigmar Gabriel schafft es immer wieder, sich selber zum Gespött zu machen. Im Fall Sarrazin ist er ein schlechter Verlierer, der mit unfairen Mitteln nachkarten will. Für die SPD ist Gabriel nur noch peinlich.)

  • E
    EnzoAduro

    Sarrazin oder Broder zu Mitschuldigen zu erklären ist echt lächerlich und disqualifiziert denjenigen der das tut für die Debatte. Das sind echt armselige "Mitnahmeeffekte" von leuten denen Broder und Sarrazin einfach nicht passen.

  • AU
    Alles Unschuldige

    Und immernoch werden wir von der Massenmörderin Merkel regiert. Kein Schwein interessiert das, obwohl soviele gegen Afghanistaneinsatz sind. Dabei war das Massaker von Kunduz noch feiger, wenn auch alles schneller ging.

    Wenn der Wind schlecht stand, mußte der Geruch vom verbrannten Fleisch von 140 gegrillten Menschen in der naheliegenden deutschen Kaserne ganz schlau überdeckt werden: Man schmiss einfach den Grill an und saß dann da mit Bier und Wurst im selbstgedruckten T-Shirts gegen "Diebe" und diskutierte: Bomber gegen Diebe oder Hand ab, also Demokratie gegen Diktatur. Alles natürlich ganz verfassungsgenehm oder auch nicht, denn die Verfassung gilt immernoch nicht, nie wurde über sie abgestimmt. Aber Merkel ist Oberbefehlshaberin und wer weiß wieviele Massaker es noch gab, mit der Zeit wird das Vertuschen einfacher, obwohl Vertuschen garnicht nötig tut, interessiert ja eh niemand, alles nur afghanische Tankstelle.

    PROST

  • C
    Clara

    Man sollte jemanden der von einem "Judengen" spricht nicht in einen Topf werfen mit jemanden der selber Jude ist, auch wenn dem Herrn Broder seine Eitelkeit wieder wichtiger ist als alles andere und er ansonsten nicht viel mitbekommt

    Thilo Sarrazins Thesen unterscheiden sich im Grunde ja nur in ihrer Schlußfolgerung von denen dieses allgemeingefährlichen Wahnsinnigen der in Sicherheitsverwahrung gehört.

    Auch wenn Herr Sarrazin diese Schlußfolgerungen für sich nicht als richtig erachtet, so beruht seine Einstellung doch auch auf einer unterschiedlichen Wertzusprechung der Menschen, die einen sollen dümmer und fauler sein als die anderen und sich deswegen am besten weniger vermehren, daß kommt einem doch eigentlich sehr bekannt vor.

    Wohin so ein Denken führt müssten wir alle eigentlich noch wissen.

  • M
    Michael

    "In einer Gesellschaft, in der Anti-Islamismus und Abgrenzung von anderen wieder hoffähig wird, in der das Bürgertum Herrn Sarrazin applaudiert, da gibt es natürlich auch an den Rändern der Gesellschaft Verrückte, die sich letztlich legitimiert fühlen, härtere Maßnahmen anzuwenden." Sigmar Gabriel

     

    Den Satz von Sigmar Gabriel lässt sich schwer widersprechen. 1 zu 0 für Sigmar.

  • Z
    zweifelhaft

    "Mittäterschaft" ist ein klar zu harter Begriff. Da vergaloppiert sich mancher auch ganz schnell.

     

    Wie Thierry Blanc schon schrieb, ist das Problem doch, das auch und gerade von Sarrazin, Broder und Co. wenig sachlich argumentiert wird. Wenn Spinner wie bei PI ihre Verschwörungstheorien in die Welt hinausblasen, ist das schlimm genug, aber man weiß, woran man ist. Aber Leute wie Broder und Sarrazin sind geachtete Menschen aus der Mitte der Gesellschaft, die eine enorme Reichweite besitzen. Und halt leider sehr ideologisch zu Werke gehen - und damit pauschale "Islamkritik" gesellschaftsfähig machen. Gerade Sarrazin mit seinem "das muss man ja mal sagen dürfen, macht ja sonst keiner, außer ich toller Hecht" ist da sehr gefährlich, weil er den Leuten nach dem Mund schreibt.

     

    Natürlich muss Kritik an Muslimen und "dem Islam" (wiewohl das Blödsinn ist, da gibt es genauso viele Auslegungen wie beim Christentum) möglich sein. Wenn ein Imam oder anderer selbsterklärter Prediger Scheiße erzählt, muss man ihm das sagen dürfen. Und es ist ja auch wahr, dass das leider oft passiert.

     

    Was aber derzeit in Deutschland auch passiert, ist, dass pauschal Muslime als letztlich nicht integrationsfähig dargestellt werden. Was angesichts der vielen, völlig unauffällig lebenden Muslime hier einfach schlicht Schwachsinn ist. Hier werden einfach Tatsachen verdreht - wohl, weil man schlicht Angst hat. Angst vor dem "Fremden", Angst davor, dass die Welt sich ändert, aber auch Angst vor sozialem Abstieg, nämlich insofern, als dass man als "echter Deutscher" eben mit Einwanderern um Jobs etc. konkurriert.

     

    Und genau diese Stimmung heizen Leute wie Broder und Sarrazin ziemlich gewollt an. Damit sind sie nicht mitschuldig dafür, was ein Breivik getan hat, aber sie sollten sich ganz klar die Frage stellen, ob sie wirklich das vergiftete Klima wollen, das sie fördern - und auf dessen Nährboden Leute wie Breivik gedeihen.

  • KB
    karin bryant

    es ist doch so ueblich unter Politiker dann man keine gute Krise ungenutzt vergehen lassen darf.

    Luegen,verschwenden und schlechte Politik machen immer nur die Anderen.Da ist rot-gruen auch keine Ausnahme.

  • M
    Maria

    Und was versucht Links-Grün?? Mal wieder auf die schändlichste Weise Kapital daraus zu schlagen und die wenigen politischen Gegner endgültig mit STASI (=Verfassungsschutz) und SA (= “Antifa”) -Methoden mundtot zu machen (z.B. PI-NEWS).

     

    Und das Volk glaubt es. Fühlt sich irgendwie schuldig. Glaubt, wenn es das nächste mal kein Kreuz bei LINKS oder GRÜN macht geht die heile deutsche Wohlstands-Welt unter.

     

    Das Gegenteil ist der Fall.

  • U
    Uli

    man kann von Henryk M. Broder halten was man will - und sehr oft macht er es einem auch nicht leicht, ihn als atheistischen Juden zu verstehen. Aber welch ein Schwachsinn, ihn mit Oslo in Verbindung zu bringen. Fehlt nur noch, dass Broders Reisegefährte Hamed Abdel-Samad ("Entweder Broder" - Zwei Atheisten unterwegs in Sachen Religion und Toleranz) auch noch als "Mittäter" genannt wird.

  • V
    vic

    Ich bin auch davon überzeugt, dass Leute wie B. und S. den Boden bereiten für derartige Taten. Es gibt eine erschreckende Akzeptanz und Verständnis für so etwas, auch in Deutschland. Ohne diese Hassprediger, glaube ich, wäre diese Akzeptanz nicht so verbreitet. Ein französischer Oppositionspolitiker sagte: "Diese Menschen verteilen Benzinkanister" Ich finde das sehr treffend.

  • TB
    Thierry Blanc

    Es handelt sich bei Broder und Sarrazin, etc. nicht um eine Mitschuld im juristischen Sinne, sondern darum, dass sie mithalfen, Islamphobie und Islamverachtung salonfähig zu machen. Gegen fundierte Kritik und Debatte ist nichts auszusetzen; die freie Meinungsäusserung ist ein demokratisches Grundrecht. Für Volksverhetzung, Diffamierung und Schlechtreden von anderen Ethnien, Religionen und Kulturen steht jedoch kein demokratisches Recht - auch nicht jenes auf Meinungsfreiheit.

    Rechte Kreise haben jedoch genau dies getan. Insbesondere seit 9-11 hat der Islam den "bösen Russen" abgelöst und gilt als Feindbild Nr. 1 im Westen. Die Debatte über Islamisierung und Umgang mit anderen Kulturen in Europa wird nicht kritisch geführt, sondern polemisch.

     

    Es ist nicht nur die "systematische Entmenschlichung", die der Täter für die Tat brauchte, sondern auch die Überzeugung, dass seine Tat für das "grössere Gute" gerechtfertigt ist. Diese Überzeugung konnte er sich mit den Hassforen aufbauen.

  • PK
    Philip Kovacevic

    Bitte lassen Sie sich als Jurist nicht zu sehr auf die historische Vergleichsanalyse ein, indem Sie Äpfel mit Birnen (RAF und Breivik) so pauschal zur Konklusion Ihrer ursprünglich juristischen Analyse zu nutzen.

     

    Ohne hier in eine Detaildiskussion verfallen zu wollen, sind die systemfeindlichen (egal ob wirtschaftliche oder politische) Beweggründe der linken Gewalt der 1970er Jahre, nicht mit der menschenfeindlichen rechten Gewalt dieses Massenmordes gleich zu setzen.

  • DR
    Dr. rer. Nat. Harald Wenk

    Ein wenig sehr provkant, der Herr. Antislamische Terrosisten hatte es bisher noch nicht gegeben. Die rechtsradikalen Terrroisten tereorsieren schon länger die Linken und Migranten.

     

    Die Hetze tunt halt ihre Wirkung. Mit Meinungsfreiheit ist bewsusste, strategische Hetze mit Lüge nicht gemeint. Die ist gegen das Verrbot von KRITIK AM STAAT gedacht. Herr Sarrazin hat, kurz anch sein Entassung aus dem Staatdienst, auch schon "complaint" im Gebhsatz zu früheren Äuperungen und Bußgeld juristisch erstritten - gegen eine Meinung über ihn.. Da wird er "Clash of Civalisations" eben betrieben und nicht beschrieben.

     

    Im übrieg erldigt so ein rechtsadikelr Terrorist, echon ein Amokläufer, ALLEINE erheblcih mehr Leute als die RAF ind ein Jharzehnten ihre svefolgtemn Dasiens. Die vestandensich als Untetsützede rim Krieg bedinslciehn Vietmanesen. Da sind übreigena auch einge Amerikaner als Krigsvebrechrhinetehr verruretilt worden. Es gab da Massaker von amerikanischer Seite.

     

    Die unegeheure Hezte, die man jahrzehntenlang aus den RAF Attenaten moralisch begründet hat, zur strategsichen Vernichtung der radikalen Linken, die zu 90 % aus fast puren Pazifistun besteht mit Friedsnbewegungen, wird unterfüttert mit dem diskursiven Untestützung, dem Hoffäfigmachen, ihrer terriostsichen Vernichter, den Rechtstradikalen.

     

    Es gibt viele Todesopfer des Rechstradikalimus: Migarnten und Linke.

     

    Die extrem Gefährlichkeit von Rechstradikalen Teriosten, die Isalmsietn sind auch miltante Feinde der Linken, die im Schusswaffengebrauch und Köperverletzungen sehr erfahren sind, sollte den ANTI-(multikulturelen-Linke-Islam) Autoiren bekannt sein.

     

    Die menschliche Dreistheit kennt keine obere Grenze....

  • TL
    taz Leser

    Der Autor vergisst eines: Eine gewalttätige, rassistische, totalitäre Ideologie wie "Islam" muss KATEGORISCH abgelehnt, ja sogar bekämpft werden. Das sind wir der Freiheit und den Menschenrechten schuldig. Wer den Islam akzeptiert ist ein Mittäter an den islamischen Abschäulichkeiten!

  • R
    reblek

    Ich darf vielleicht daran erinnern, dass vor 40 Jahren auch undogmatische Linke, die weder mit der DKP/KPdSU noch mit Mao etwas am Hut hatten, mitverantwortlich gemacht worden sind für deren Gewaltausübung. Insofern dürfen Hetzer wie Broder und Sarrazin durchaus aufgefordert werden, darüber nachzudenken, welche Verantwortung sie für Gewalttaten haben, die von Gedankenschlecht motiviert sind, das sie ganz ähnlich verbreiten. Worauf sich stolz sind. Was sie "ironisch" finden oder gar "kritisch". Broder, Sarrazin und Konsorten haben dazu beigetragen, Rassismus gesellschaftlich zu legitimieren. Und das vor allem gegen Menschen, die vor Jahren in dieses Land gerufen worden sind, um als "Gäste" die Drecksarbeit zu erledigen, die kein Deutscher mehr zu leisten bereit war.

  • B
    Bobby

    Und doch möchte ich auf ein englisches Sprichwort verweisen, was nur allzu gut das "ich wasche meine hände in unschuld" von all den rechtspopulistischen hetzern widerspiegelt:

    "The raindrop does not feel responsible for the flood."

  • C
    Conrad

    Sarrazin und Broder haben letztlich von der Stimmung profitiert die unsere Medien geschaffen haben. Die permanente Angstmache, die überzogen dargestellten Integrationsprobleme, die Terrorgefahr und andere Konflikte wurden von SPIEGEL, Focus, Bild, FAZ und Co. salonfähig gemacht.

     

    Am Anfang stand nicht das Problem, sondern die Sensationshascherei.

     

    Die Amis haben in ihren Kriegen tausendfach mehr Menschen umgebracht, als die Terroristen mit ihren Anschlägen in den USA oder Europa.

  • G
    Gooney

    Vielleicht sollte sich die Taz und der Herr Stegemann mal hinterfragen.

    a) die taz, welche sich einer seriösen Islamdiskussion durch Verbannung in die rechtsradikale Ecke entzieht

    b) der Herr Stegemann, der durch Selbstjustizaktionen (siehe Sarrazin in Kreuzberg, etc..) jegliche Diskussion unterbindet.

     

    Vielleicht schaffen Sie es ja einmal Selbstkritik zu üben!

    Vor dem Hintergrund, dass der Irre von Norwegen sich gegen Politiker wendete und Parteimitglieder, sollte man sich fragen, war der Brandstifter Sarrazin oder eben solche Medien und Menschen wie Herr Stegemann die eine konstruktive Diskussion unterdrücken und den Kessel zum dampfen bringen.

    Darüber sollte die liebe taz und der selbstgerechte Herr Stegemann einmal nachdenken....

  • Z
    zombie1969

    Es gibt nur einen Schuldigen: Der Täter! Hier einander die Schuld zuzuschieben bringt gar nichts, schon gar nicht den Opfern und ihren Angehörigen. Und in einem Jahr ist dieses Massaker ohnehin vergessen. Soviel zum Langzeitgedächnis der Menschen und dem echten Mitgefühl für die Opfer.eingeben

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    Goone

    Wenn ein Mensch Kirche/Christen/Papst/Bibel kritisiert, ist er aufgeklärt. Wenn ein Mensch Muslim/Islam/Koran kritisiert, ist er ein Islamhasser und geistiger Brandstifter. Warum?

  • G
    Gooney

    Ich bin PI-Leser und glaube an Multikulti…. Ich würde mir nichts sehnlicher wünschen, als dass alle Menschen, egal welcher Hautfarbe, Ethnie, Religion, Geschlechts, Sexualität, Sprache, etc harmonisch neben einander leben, ohne Ressentiments …

    Jedoch gibt es beim Blick über den Tellerrand folgende Erkenntnis (kein Vorurteil, sondern Erkenntnis!)

     

    Nennen Sie mir ein Land, in dem Muslime mehr als 20 Prozent der Bevölkerung ausmachen und in dem es ein friedliches Nebeneinander der Kulturen gibt und keine Verfolgung der Ungläubigen und der Homosexuellen gibt! Bitte nennen Sie mir nur ein Land ......

     

    Hier noch eine Aussage eines Mannes, der Ausserhalb jeden Verdachts steht, ein Rassist zu sein: “Ich würde heute sagen, wir können alle Menschen aller Hautfarben, aller Sprachen, aller Religionen und Rassen integrieren, außer dem Islam.” …. sagt kein böser deutscher Islamkritiker, sondern der langjährige Regierungschef von Singapur und seit 2004 Minister Mentor, Lee Kuan Yew (87 Jahre), in seinem neuen Buch “Hard Truths”.

     

    Das ist kein Vorurteil, das ist eine Erkenntnis!!!!!!!

     

    Und genau das verstehe ich nicht: Ja ich bin ein Islamkritiker aber ich würde sogar sagen Multikulti funktioniert. Ich selbst bin international viel unterwegs. Kritisiere ich aber die Ideologie, welche ein gelebtes Multikulti am meisten bedroht, bin ich ein Rassist! Das ist mir vollkommen unverständlich! Ich werte keinen Menschen dieser Welt höher oder niedriger als einen anderen. Kein Mensch hat das Recht einen anderen gering zu schätzen oder ihn als Minderwertig anzusehen. Angst habe ich aber vor dem Islam, der dieses tut! Zu diesem Schluss kam ich als mich eingehend mit dem Koran und den Hadithen auseindergesetzt habe. Wenn mein Gedankengut Gedankengut rechts ist, dann bin ich ein Rassist!

     

    (PS: Man sollte es nicht glauben, in meinem Freundeskreis befinden sich sogar Muslime. Mit diesen kann ich origineller Weise offener über dieses Thema diskutieren kann, als es unsere Medien und Politiker zulassen ohne mit der Nazikeule zu schwingen. Auch werde ich von diesen nicht als Rassist beschimpft.)

  • G
    Gooney

    Wann immer ein Terroranschlag passiert, dessen Drahtzieher in islamischen Milieus vermutet werden oder sich selbst als Allahs Krieger geoutet haben, sind die öffentlichen Reaktionen so absehbar wie der Inhalt der Bekennerschreiben. Man müsse, meinen die Kommentatoren, zwischen Islam und Islamismus unterscheiden; keinesfalls dürfe man alle Muslime unter «Generalverdacht» stellen; das alles hätte nichts mit dem Koran zu tun; und vor allem müsse man fragen, warum sie so geworden sind und so gehandelt haben. Hatten sie eine schwere Kindheit? Sind sie gekränkt, gedemütigt worden? Wurden ihre Grosseltern aus der Heimat vertrieben?

     

    Nun aber hat ein junger Norweger, der kein Muslim ist, ein furchtbares Verbrechen begangen. Und wie reagieren die ansonsten so empathischen deutschen Terrorversteher auf die Bluttat? Alle Nicht-Linken werden in einen Topf geschmissen und als Hetzer, geistige Brandstifter und als theoretische Grundlagengeber für diese Tat mitverantwortlich gemacht.

  • G
    Gooney75

    Vielleicht sollten sich manche Politiker wie z.B. Gabriel mal hinterfragen, bevor man Sarrazin als Mittäter brandmarkt: In der sueddeutschen definiert Gabriel kurzerhand alles als rechtsradikal, was nicht links ist…

     

    «In einer Gesellschaft, in der der Anti-Islamismus und die Abgrenzung von anderen wieder hoffähig wird, in der das Bürgertum Herrn Sarrazin applaudiert, da gibt es natürlich auch an den Rändern der Gesellschaft Verrückte, die sich letztlich legitimiert fühlen, härtere Maßnahmen anzuwenden.» … weiter schreibt die sueddeutsche Zeitung….

     

    >Rechtsradikalismus, Rechtspopulismus und deren Gewalttaten sind aus Sicht des SPD-Chefs kein Problem der Ränder der Gesellschaft, sondern stünden in deren Mitte.<

    Ist das nicht abartig? Scheinbar hat auch ein Gabriel erkannt, dass es gewisse Ängste in der Bevölkerung gegenüber dem Islam gibt. Diese Ängste mögen aus Erfahrungen resultieren oder aus den Erkenntnissen aus Ländern mit muslimischer Mehrheitsbevölkerung. Aber was macht Gabriel, statt sich mit den Ängsten der Bürger kritisch auseinander zu setzen? Er erklärt kurzerhand die Mitte der Gesellschaft als rechtsradikal und würde am liebsten die deutsche Bevölkerung jenseits von links austauschen! Pardon für diesen Ausdruck, aber das empfinde ich als abartig!

     

    “Alle Nazis außer mir”? Tja Herr Gabriel! Ein Einzelner definiert seine Ansicht als Maß aller Dinge und erklärt das Bürgertum zum Feind?

     

    Lieber Herr Gabriel, Sie sollten über Folgendes nachdenken: der Hass dieses Wahnsinnigen schien sich bei der Ausübung seiner Gewalttat eher gegen Politiker und Parteien, als gegen den Islam, zu richten… Darüber sollte man nachdenken, wenn man Ursachenforschung betreibt.

     

    Vielleicht suchte er sich Politiker und Parteien für seine wahnsinnsgetriebene Tat aus, weil wir im Abendland verlernt haben zu analysieren und zu diskutieren. Leider beherrschen bei uns diejenigen die Medien, die am lautesten Schreien und mit wohl klingenden Euphemismen um sich schmeißen. Eine Kritische Diskussion auf einem gewissen Abstraktionsniveau mit den wissenschaftlichen Methoden der Induktion und Deduktion (schon Aristoteles war ein Meister darin), sind leider nicht mehr möglich. Denn jeglicher Ansatz wird durch plumpe Schreihälse im Keim erstickt. Teils scheitert es am Intelekt, teilweise wird es bewußt vermieden, weil sachliche Argumente oder das Wissen fehlen , oder weil es unbequem ist …

     

    Vor dem Hintergrund, dass der Irre von Norwegen sich gegen Politiker wendete und Parteimitglieder, sollte man sich fragen, war der Brandstifter Sarrazin oder eben solche Politiker die eine konstruktive Diskussion mit Totschlagargumenten unterdrücken und damit Fremdenfeindlichkeit schüren!