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Bericht des UN-KlimaratesVom Wandel überrollt

Detailliert wie nie erklären die Forscher des UN-Klimarates, wie stark Menschen, Tiere und Pflanzen betroffen sind. Und sie schlagen Maßnahmen vor.

Mehr Wasser, weniger Land, ein unbekannter Weg: Menschheit, mach was draus! Bild: ap

BERLIN taz | Es ist eine nüchterne Grafik, aber sie sagt eine Katastrophe voraus: Viele Gattungen von Tieren und Pflanzen werden in der zweiten Hälfte des 21. Jahrhunderts von einem ungebremsten Klimawandel schlicht überfordert sein. Ihre Lebensräume werden sich schneller verändern als sie sich neue Biotope suchen können. Am schlimmsten trifft es (von einigen flexiblen Spezies abgesehen) die Bäume, Kräuter, aber auch Nagetiere und Primaten: Der Großteil dieser Arten wird schon von relativ geringen Klimaerwärmungen überrollt.

Dieses Schaubild findet sich im zweiten Teil des 5. Sachstandsberichts des UN-Klimarats IPCC, der in der nächsten Woche abschließend beraten wird. Wieder einmal haben hunderte von Forschern den neuesten Kenntnisstand zum Klimawandel zusammengetragen und präsentieren in der Arbeitsgruppe II „Auswirkungen, Anfälligkeiten und Anpassungsmaßnahmen“.

Die vertrauliche Endfassung des Berichts, die der taz vorliegt, ist eine überdeutliche Warnung. Es geht nicht nur um Bienen und Blumen: Auch für viele Menschen in den Tropen, in Küstenstädten, auf Inseln und in armen Regionen, für Kranke und Alte kann der Klimawandel existenzbedrohend werden.

Die Forscher haben deutlich mehr Daten als beim letzten Bericht 2007 und sie sehen den Klimawandel bereits am Werk: „Zunehmendes Baumsterben“ in manchen Gegenden, „die Ausrottung vieler Amphibienspezies in Mittelamerika“, ein veränderter Wasserkreislauf durch schmelzende Eisflächen und verschobene Regenzeiten.

Zwar gebe es auch einzelne positive Auswirkungen einer wärmeren Welt in der Landwirtschaft (bessere Wachstumsphasen) und bei der Gesundheit (weniger Kältetote). Aber „die negativen Auswirkungen bei der Landwirtschaft“ seien häufiger als die Vorteile und der Klimawandel trage allgemein „zu einer schlechteren menschlichen Gesundheit“ bei.

Teilweise schwere Risiken 2030

Was tun? Das IPCC rät zur Anpassung nach dem Modell der nachhaltigen Entwicklung: Kurz- und mittelfristig könnten die Auswirkungen des Klimawandels durch Fortschritte auf anderen Gebieten abgemildert werden: Zugang zu sauberem Wasser, Bau von Abwassersystemen, besseres Saatgut, mehr Bildung und Mitsprache der Bevölkerung, bessere Vorwarnsysteme bei Unwettern, Kredite für Kleinbauern, bessere Waldpolitik, weniger Korruption.

Ohne Maßnahmen drohen bereits um 2030 teilweise schwere Risiken, warnt der Report der Wissenschaftler die Regierungen: Etwa bei den Ernteerträgen in Teilen Afrikas und Lateinamerikas, bei der Anfälligkeit gegenüber Hitzewellen in Europa oder dem Risiko von Waldbränden in Nordamerika.

Zum ersten Mal nennt der Bericht konkrete Bedrohungen und Opfergruppen: „Tod, Verletzung und Verlust der Heimat“ drohen demnach in Küstenregionen und Inselstaaten durch Meeresspiegelanstieg und Sturmfluten, unsichere Ernährung für „ärmere Bevölkerungsgruppen“, Überflutungen und Hitzestress für „große urbane Populationen“, Wasserknappheit auf dem Land, aber auch „systemische Risiken“, wenn etwa in einer Großstadt nach Überflutung oder Sturmflut die Versorgung zusammenbricht.

Totale Überforderung

Wie gut sind einzelne Regionen gewappnet? Ganz unterschiedlich, befinden die Forscher: In Europa seien Anpassungsmaßnahmen wie Deichbau und eine andere Landwirtschaft in der Planung, in Australien sorge man für einen Rückgang des Wassers vor, in Nord- und Südamerika beginne das Planen langsam.

Dagegen setzten Regierungen in Afrika Gegenmaßnahmen wie Katastrophenschutz, angepasste Landwirtschaft oder neue Technologien „hauptsächlich in isolierten Anstrengungen“ um. In der Arktis, wo der Klimawandel am schnellsten zuschlägt, zeigten sich „beispiellose Herausforderungen“ – eine Umschreibung für totale Überforderung.

Die Ungerechtigkeit im Klimawandel zwischen den reichen Industriestaaten (die einen großen Teil des Problems verursacht haben) und den armen Ländern zeigt sich auch konkret in zwei anderen Fällen: Die Niederschläge werden gerade in den trockenen Gebieten weniger, in den gemäßigten Zonen nehmen sie zu. Und die Fischschwärme, wichtigste Quelle von Proteinen für viele Menschen in Afrika und Asien, wandern aus den wärmeren Meeren am Äquator nach Norden und Süden – in die Netze von Europäern und Amerikanern.

Zu wenig Geld

Die IPCC-Forscher unterfüttern ihre Aussagen mit harten Zahlen. Ob mit oder ohne Anpassung werde der Klimawandel „die mittleren Ernteerträge um 0 bis 2 Prozent pro Dekade reduzieren“, heißt es – in einer Zeit, wo die Nachfrage nach Lebensmitteln um 14 Prozent pro Jahrzehnt steigen soll. Ein Temperaturanstieg von 2,5 Grad Celsius (nach vielen Prognosen ohnehin kaum noch zu vermeiden) „könnte zu globalen Einkommensverlusten von 0,2 bis 2 Prozent führen“, schreiben die Wissenschaftler mit „mittlerer Gewissheit“.

Jeder weitere Temperaturanstieg werde teurer, aber um wieviel, da gibt es keine Einigkeit. 2009 hatte der britische Ökonom Sir Nicholas Stern gemahnt, mit nur einem Prozent des weltweiten Wirtschaftsprodukts ließe sich der Klimawandel bremsen.

Und auch eine andere Zahl des IPCC wird für Furore sorgen. Denn für die Anpassung an den Klimawandel steht nach diesen Berechnungen viel zu wenig Geld zur Verfügung. Allein für die Entwicklungsländer schätzt das Expertengremium jährliche Kosten von 70 bis 100 Milliarden Dollar. Eine solche Summe – 100 Milliarden Dollar – haben die Industrieländer ab 2020 versprochen.

Allerdings für die gesamte Klimafinanzierung: Also für saubere Kraftwerke, Hilfe beim Technologietransfer, dem Aufbau von Verwaltungen, für private Investitionen, Versicherungsfonds und Entschädigungen. Anpassung ist da nur ein Kapitel unter vielen.

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43 Kommentare

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  • Hallo Primat,

    das können Sie mal schön selber machen. Viel Spaß noch auf der schönen blauen Erde.

  • Wenn Forscher sich immer wieder irren, dann zeigt das wie komplex das Thema ist. Dennoch bin ich sehr dankbar, dass sich viele Wissenschaftler darum bemühen, den Mechanismen, die unser Leben hier auf dem Planeten ermöglichen, auf die Spur zu kommen und es scheint mir sehr dringend, dass Politiker, Wirtschaftsunternehmen und Otto Normalverbraucher gleichermaßen begreifen (und danach handeln!!!), dass die Erde sehr gut ohne den Homo sapiens weiter existieren kann. Der Mensch als hochspezialisierter Organismus ist halt leider sehr anfällig für Veränderungen von Temperatur, Feuchtigkeitshaushalt, Zusammensetzung der Atmosphäre des Bodens und vieles mehr. In der Natur finden immer wieder Anpassungsprozesse statt, die das ganze Gefüge wieder ins Gleichgewicht bringen - unser Problem dabei ist, dass wir nicht alle diese Anpassungsprozesse verkraften. Wenn wir daher ein Interesse daran haben, dass die Erde für Menschen bewohnbar bleibt, sollten wir nach Möglichkeit vermeiden, einzelne Parameter zu sehr zu verändern! Mit der Industriealisierung, der Abholzung von Wäldern, dem Verbrennen von Öl und anderen fossilen Brennstoffen hat die Menschheit aber im wahrsten Sinne des Wortes schon sehr mit dem Feuer gespielt, dass wir jedenfalls nicht mehr ausschließen können, dass wir uns damit ein dickes und möglicherweise existenzielles Problem geschaffen haben. Dieses damit zu negieren, dass auch die Wissenschaft die Komplexität nicht vollständig erfassen kann, ist sehr blauäugig und letztlich unverantwortlich. Ich hoffe dennoch, dass wir im punkto Klima "mit einem blauen Auge davonkommen."

  • Die Debatte sollte komplett von der Klimadiskusion kommen. Es scheint hier wirklich fast einen religiösen Streit zu geben, wer nun recht hat.

    Es ist nur vernünftig, die resourcen zu schonen. Das hat Vorteile für alle.

    Wirklich nachvollziehen kann ich anhand der Berichte beider Seiten (IPCC oder auch "Verschwörer", "Abtrünnige") jedenfalls nicht. Ich habe nicht die Ausbildung zum Klimaexperten und kann nur zwischen den für mich erkenntlichen bessern Argumenten entscheiden. Beurteilen kann ich dies nicht. Und wohl auch kein andere zitierender Kommentaror.

  • Prognosen sind sehr schwer. Vor allem wenn sie die Zukunft betreffen.

    Es ist aber auch egal.

    Fakt ist doch einfach, dass jedes mesnchliche Handeln und Tun (und sei es nur atmen oder nur mittels elektronischer medien kommentare schreiben), einen Einfluss auf den CO2 Ausstoß hat.

    Jeder Mensch hat ein Recht auf Leben.

    Die Schonung der Resorcen ist also auch unabhängig vom klimawandel der einzig richtige weg. Es ist vollkommen egal, ob nun der CO2 Ausstausch zum Klimawandel führt oder nicht. Weniger Verbrauch ist der einzig richtige Weg um auch eventuelle Klimaveränderung nicht auch noch zu beschleunigen.

  • Natürlich habe ich damals als Siebzehnjähriger die Prognosen des COR nicht in Summa gelesen. Die Zeitungen haben es uns damals vorgelesen. Und da stand nichts drin von wegen "Annahme", "Wahrscheinlichkeit" oder "Szenario". Da stand „Öl definitiv bald zuende, Wald stirbt bis dannunddann komplett ab“. Daß ständiges Abfackeln von fossilen Brennstoffen auf der Erde nicht gut sein mag, ist einzusehen, erklärt aber nicht schlüssig die Klimaerwärmung. Wir haben Kalt- und Warmzeiten auf dieser schönen Erde gehabt, als es noch keine durch Menschen verursachte Verbrennung stattfand. Das durch künstliche Panik verursachte psychische Leiden von Millionen Menschen ist schlimmer als ein oder zwei Grad nach oben oder unten. Falls das überhaupt passiert. Und wennschon. Lieber Smonek, Sie schreiben von Ihrer Wut. Kommen Sie runter. Beruhigen Sie sich. Wut tut keinem gut. Gehen Sie an die frische Luft, die es ja immer noch gibt. Jeden Tag. Hallo TFG, wieso träumen ? Mir gefällt die Welt in großem und ganzen ganz prima. Tja, Eike, ob der Wald nun nicht gestorben ist, wegen der Katalysatoren ? Können Sie ja gerne glauben. Aber warum ist er denn in Ländern, in denen es noch immer keine Katalysatoren gibt , nun auch nicht tot ?

    • 9G
      95820 (Profil gelöscht)
      @Thomas Schöffel :

      "..Aber warum ist er [der Wald] denn in Ländern, in denen es noch immer keine Katalysatoren gibt , nun auch nicht tot ?.."

       

      Können Sie mal paar Länder aufzählen, in denen es Automobile ohne Katalysatoren gibt? Und können Sie auch gleich noch Statistiken über den Industrieoutput dieser Länder mitliefern? Und falls Sie zufällig in diesem Jahr zur Fußball-WM nach BR fahren, besuchen Sie dort doch auch mal Orte, an denen Bauxit zu Aluminium verhüttet wird.

  • Der Club of Rome hat ganz klare Aussagen/Behauptungen getroffen, die nachträglich als "Szenarien" relativiert wurden. Die heutigen "Klimaforscher" haben daraus gelernt und vorsichtiger formuliert. Aber auch hier tendiert der Wahrheitsgehalt gegen Null.

  • Durch haeufiges Wiederholen werden die unsinnigen Prognosen des IPCC nicht glaubwuerdiger. Sie haben sich bisher immer als falsch erwiesen, und sie sind so absurd, dass sie bestimmt auch in Zukunft weit von der Realitaet entfernt sind.

    Man sollte das IPCC ersatzlos aufloesen, so eine Kaffeesatzleserei braucht kein Mensch.

    • @Udo Henn:

      Es ist verständlicher Weise schwer zu argumentieren, wenn man weltweit alle Wissenschaftler (auch die ehrenamtlich tätigen) gemeinsam aus finanziellen Interessen gegen sich verschworen sieht.

       

      Aber zäumen wir das Pferd einmal von hinten auf: Was meinen Sie, warum hat der weltweit größte Rückversicherer, die Münchner Rück, aufgrund dieser Daten eine eigene Klimawandel-Abteilung etabliert, die in ihren Nachforschungen zu identischen Ergebissen, wie der IPCC kommt? Bei "unsinnigen" Prognosen wären die ziemlich schnell weg vom Fenster, da sie im Gegensatz zum IPCC nicht ehrenamtlich arbeiten.

       

      Ein Beispiel:

       

      "Although 1998 – the warmest year on record – was followed by comparatively cooler years with a gradual reduction in mean annual temperatures following a relative maximum in 2005, this in no way proves that climate change has come to an end, as claimed by the climate-science contrarians in the run-up to the climate summit in Copenhagen. It is rather due to the fact that any long-term upward trend includes a number of phases when global mean annual temperatures stagnate or even fall."

       

      http://www.munichre.com/en/group/focus/climate-change/research/data-facts-background/index.html

      • @smoneck:

        nichts desto trotz, die können natürlich richtig liegen. Unabhängig vom Motiv.

        das sollte mensch nicht ausschließen.

      • @smoneck:

        Sie nennen mit den Rückversichern genau die richtigen. Mit den Berechnungen lassen sich die Pränien erhöhen und die Gewinne maximieren. Nicht umsonst hat sich der Börsenwert z.B. von der Hannover re seit anfang 2002 fast versechsfacht.

        Man sollte also bei jeder betrachtung also mögliche Motive des Betrachters mit berücksichtigen.

  • Berichtet mal der Klimarat,

    so schrei(b)t sogleich ein Klimaschrat.

     

    Hat ja nicht lange gedauert, bis zum ersten Mal das ausgebliebene Waldsterben reüssierte.

    Zum „Waldsterben“ aber trotz alle dem noch einmal für alle, die auf dem Holzweg sind, der Versuch einer Erklärung: Politik hat damals vermutlich einmal voraus schauend und richtig gehandelt, indem Regeln zur Schonung der Umwelt (Luft, Wasser, Erde) eingeführt wurden. Die Einhaltung dieser Vorgaben hat sicher den Wald geschont. Wie viel des Waldes gestorben wäre, wenn „wir“ den Umweltschutz nicht ernst genommen hätten, lässt sich nicht ermitteln. Prozentual (vom Gesamtbestand gerechnet), ist der Wald heute „gesünder“ als in den 1980er Jahren, was aber auch daran liegt, dass kranker Wald abgeholzt wurde und somit die Basis des prozentualen Gesundholzes kleiner ist.…

    Interessant ist auch, dass die Erhaltung der Wälder ebenso eine Maßnahme zum Schutz der verbreiteten Art der Waldschrate war, die sonst auch mit dem Wald ausgestorben wären. Glück gehabt. So können diese „schrägen Vögel“ weiterhin mit ihrem Ruf „Wo bleibt das Waldsterben“, kreischend im Blätterwald (und im Internet) ihre Runden drehen.

     

    (Es kann nicht schaden, die Umwelt zu schonen.)

  • 7G
    774 (Profil gelöscht)

    Der CO2-Gehalt der Atmosphäre hat seit der Industrialisierung um 30 % zugenommen. Das muß zwangsläufig Auswirkungen auf das Klima haben. Die Prognosen von mehr Hurricanes durch wärmere Meere und zunehmende kontinentale Trockenheit sind mehr als logisch. Und daß vor allem die ärmeren Länder davon betroffen sein werden, ist ebenso klar, weil die schon von vornherein die schlechteren "Plätze" im Welttheater besetzen.

     

    Der reiche Norden könnte mit seinem know-how umweltfreundliche Technologien für alle entwickeln. Doch es zählt nur die Technik, die Profit bringt. Z. B. die Automobiltechnik und das Satellitenübertragungsgeschäft. Die Weissagung: ... Am Ende werdet ihr feststellen, daß man Geld nicht essen kann, wird auch für die reichen Staaten zur bitteren Wahrheit werden.

    • @774 (Profil gelöscht):

      Alles hat Auswirkungen auf alles. Jede tun und jedes Handeln hat dies. Dies steht außer Frage.

      Dazu braucht man aber keinen Weltklimarat.

    • @774 (Profil gelöscht):

      Lieber Anton,

      Sie irren sich. Der CO2-Gehalt der Luft hat keinen Einfluss auf das Klima. Dafuer gibt nicht den geringsten Beleg.

      • @Udo Henn:

        Dann bitte ich Sie aufzuschreiben, in wie weit die etablierten "Belege" unkorrekt sind!

        • @smoneck:

          Lieber Smoneck, welche etablierten Belege? Es gibt ja keine.

      • 7G
        774 (Profil gelöscht)
        @Udo Henn:

        Ich kann nicht glauben, daß es immer noch Leute gibt, die sich um die ökologische Zukunft unseres Planeten keine Sorgen machen.

        • 9G
          95820 (Profil gelöscht)
          @774 (Profil gelöscht):

          Doch, die gibt es. Es großenteils die selben Menschen, Carnivoren, die sich über Veganer lustig machen, um ihr schlechtes Gewissen zu beruhigen.

          • @95820 (Profil gelöscht):

            Kann es sein, dass manche veganer irgendein problem mit ihrem selbstbewusstsein haben?

            Carnivoren sind das also größtenteils.

            sehr sinnig.

            • 9G
              95820 (Profil gelöscht)
              @Demokrat:

              Mit zwei Pünktchen über einem o den Sinn einer Aussage zu entstellen, ist nicht sinnig. Das ist unsinnig und blödsinnig. Vermutlich auch vorsätzlich.

            • 9G
              95820 (Profil gelöscht)
              @Demokrat:

              Ich bin alt bis ziemlich alt, Teilzeit-Veganer, habe keine Probleme mit meinem Selbstbewusstsein und beobachte, wie alte "Grill-Würstchen" ihr "Fähnchen der eingebildeten Freiheit" in den Wind halten. "Daran erkenne meine Pappenheimer."

               

              Aber Heranwachsende, die sich für vegane/vegetarische Lebensführung entschieden haben und derwegen auf jeder (Grill)-Party von Erwachsenen verspottet werden, die sind durchaus verunsichert. Ja.

          • @95820 (Profil gelöscht):

            Klima ändert sich so oder so und Ressourcen werden auch knapper. Was spricht dagegen, sich darauf vorzubereiten?

             

            Für 1kg Fleisch braucht man an die 10 kg Pflanzen, dafür wird dann Land Grabbing betrieben, damit manche Menschen in der Welt ihr Fleisch bekommen (oder Treibstoff fürs Auto).

            Weiterhin haben auch nicht alle Leute Bock auf die fragwürdigen Inhaltsstoffe in Fleischprodukten.

             

            Die Problematik ist also weitaus komplexer, muss man nur verstehen wollen bzw. können.

            • 9G
              95820 (Profil gelöscht)
              @vøid:

              Sie führen meinen Einwand gründlich aus. Danke. Ich hatte mich bei der Antwort auf Anton Wagner wohl nicht klar genug ausgedrückt. Und da gestern "Weltwassertag" war, sollte auch noch auf den Verbrauch dieser Flüssigkeit durch Fleischproduktion hingewiesen werden.

  • Leider arbeiten/denken/forschen die verschiedenen Organisationen oder Einzelkämpfer im Wesentlichen für sich allein.

    Die Gegner der "Klimawarner" sind stark organisiert und werden mit Unsummen von einer Industrielobby gefördert . So kommt es z.B. dazu, dass die große Mehrheit der Nord-Amerikaner wegen der heftigen Gegeninformationskampagnen NICHT an einen Klimawandel glauben.

    Das geplante Wirtschaftsabkommen der EU mit Amerika ist eine Katastrophe für Europa.

  • Auch in Südafrika fürchten die Menschen, dass die Zunahme der Trockenheit die Existenz vieler bedrohen könnte: http://2010sdafrika.wordpress.com/2013/07/05/jeder-wird-genug-wasser-haben/.

  • Für eine halbwegs richtige Einschätzung zum sog. Klimawandel braucht ein Durchschnittsmensch am PC keinen halben Tag um dutzende von sich widersprechenden Hinweisen vernünftig einzuordnen. Auch ich erinnere mich an die Prognosen des "Club of Rome": "Zur Jahrtausendwende wird das Öl definitv verbraucht sein." Oder:"Der deutsche Wald ist kaputt. In zwanzig Jahren (so um das Jahr 2000) wird es kaum noch Wald geben." Und und und.... Alles falsch, alles verkehrt. Ich habe Leute gekannt, die auf Familiengründung verzichtet haben, weil die wirklich (!) geglaubt haben, was diese Trottel (Sorry, das mußte jetzt sein.) verzapft haben. Man müßte die eigentlich verklagen bis in die Steinzeit. Das Klima hat sich immer verändert und wird sich immer verändern. Ob wir Menschen nun dasind oder nicht. Meine persönliche Klima- und Wetterprogose lautet: Die Welt ist schön, die Welt ist groß, die Welt ist blau.

     

    http://www.youtube.com/watch?v=IoXxrZG-_eU#t=163

    • @Thomas Schöffel :

      -- Fortsetzung --

       

      Natürlich sind 1992 bzw. 1994 diese Rohstoffquellen nicht erschöpft gewesen, da man immer weitere Vorkommen gefunden hat. Mehr noch sich mit schwindenden Vorkommen die Bemühungen der Neuerschließung erhöhen bzw. bei steigendem Preis die Erschließung von ehemals unrentablen Quellen lukrativ wird. Auf diese Dynamik geht das 30 Jahren Update das Buches detailliert ein.

       

      Zum Glück ist das Buch von 1972, auf das Sie sich beziehen, mittlerweile komplett kostenlos zugänglich [1]. Daher können Sie mir sicherlich schreiben, in welchem/n Punkt/en ich mich gerade in meiner Wut irre.

      Weiter habe ich gerade einen sehr schönen Artikel gefunden, der genau auf den von Ihnen behaupteten Sachverhalt eingeht [2].

       

      Was jedoch in der Tat positiv korreliert ist der Bekanntheitsgrad des Skeptikers mit der Zahl an Einträgen auf Gehaltslisten von Mineralölkonzernen und Autokonzernen. Einer der bekanntesten Klimaskeptiker ist bspw. Fred Singer: Finanziert (u.A.) von ExxonMobil, Shell, Texaco und dem Heartland Institute, welches in einem internen Budgetplan schreibt:

       

      "»Momentan sponsern wir das NIPCC (Anmk: Gegründet von Singer), um den offiziellen Bericht des Weltklimarates der Vereinten Nationen zu untergraben. Wir haben einem Autorenteam 388.000 Dollar gezahlt, um an einer Reihe von Publikationen zu arbeiten.«"

       

      Ich denke man muss hier jedoch unterscheiden zwischen denjenigen, die aus reinem Eigenvorteil arbeiten und denjenigen, die diesen Leuten auf den Leim gegangen sind und darin bequeme Antworten finden. Die IPCC-Mitarbeiter arbeiten hingegen unentgeltlich aus Überzeugung.

       

      Allen Interessierten kann ich WIRKLICH den korrespondierenden ZEIT-Artikel [3] ans Herz legen.

       

      [1] http://collections.dartmouth.edu/teitexts/meadows/meadows_ltg-normalize.html

      [2] http://europe.theoildrum.com/node/3550

      [3] http://www.zeit.de/2012/48/Klimawandel-Marc-Morano-Lobby-Klimaskeptiker/komplettansicht

    • @Thomas Schöffel :

      Dann fühle ich mich ebenfalls genötigt deutlich zu werden:

       

      Mir steht das dumme Geschwätz der Klimaskeptiker bis sonst wo. Was sie zu einen scheint, ist, dass sie schlecht oder falsch bis gar nicht informiert sind und sich der Tragweite ihrer Handlungen kein Stück bewusst zu sein scheinen. Halbwahrheiten und Unterstellungen, gepaart mit aus dem Kontext gerissenen Zitaten - grundsätzlich jedoch nie seriöse Quellen, lediglich Youtube oder der Kopp-Verlag - und fertig ist bequeme Legitimation des Status-Quo. Weiter empfinde ich es als unglaubliche Anmaßung zu behaupten alles besser zu wissen als die gesamte wissenschaftliche Gemeinschaft, die mancherorts mittlerweile in speziellen Schutzräumen arbeiten muss, da ihnen eine polemische Multimilliarden Verleumdungskampagne entgegen steht.

       

      Und auch hier, lieber Thomas Schöffel, ist die Behauptung, der Club of Rome hätte das Ende des Öls für die Jahrtausendwende definitiv vorausgesagt, schlicht FALSCH!

       

      Zu Ihren Gunsten unterstelle ich Ihnen lediglich das Buch nicht gelesen zu haben. Sonst wäre Ihnen sicherlich aufgefallen, dass Grenzen des Wachstums von 1972 überhaupt keine Prognosen, sondern lediglich Szenarien enthält, die wiederum auch nicht als "definitiv", sondern als Trend zu lesen sind.

       

      Dieser Öl-Quatsch an der Jahrtausendgrenze kommt aus der Falschinterpretation der Tabelle auf Seite 58. Dort steht als Demonstrationsrechnung, dass die DERZEIT (1972) bekannten Rohstoffquellen bei GLEICHBLEIBENDEM Verbrauchsanstieg für Petroleum bzw. Erdgas noch 20 bzw. 22 Jahre hielten. Im Wortlaut:

       

      "The number of years KNOWN global reserves will last with consumption growing exponentially at the average annual rate of growth. [...]"

       

      -- Fortsetzung folgt --

    • @Thomas Schöffel :

      Lieber Thomas,

      träum nur weiter. Von Deiner schönen heilen Welt. Erwachsen geht anders...

    • @Thomas Schöffel :

      Dem Wald geht es wieder einigermaßen gut, weil entschlossene Maßnahmen zum Umweltschutz durchgesetzt wurden. Alle Autos haben einen Katalysator, bei allen Kraftwerken werden die Abgase entschwefelt.

       

      Heute gibt es kaum noch konventionelle Ölquellen, weshalb sich der Ölpreis von 20$ / Barrel auf 100$ / Barrel verfünffacht hat. Das Öl wird mittlerweile mit sehr großem Aufwand gefördert: Es wird z.B. in der Tiefsee gebohrt, Öl-Lagerstätten werden mit Lösungsmittel durchspült, Fracking wird in großem Maßstab eingesetzt.

       

      Die Wirtschaft ist mit staatlichen Eingriffen gegen diese immensen Preissteigerung geschützt worden: Pflichten und Anreize zum Energiesparen, Umstieg auf Gas, und erneuerbare Energien. Die Verbraucher sind durch die hohen Steuern großenteils von den Preissteigerungen am Weltmarkt abgekoppelt worden, denn die Steuern machen den Großteil des Öl- und Benzinpreises aus. Wir haben bei der Energieversorgung also im Prinzip Planwirtschaft, und die hat uns gerettet.

    • @Thomas Schöffel :

      Man kann keine Prognose für falsch oder wahr erklären, nur weil sich irgendeine andere mal als falsch oder richtig herausgestellt hat. Das ist völlig sinnlos. Damit könnte man alle Prognosen widerlegen oder bestätigen.

       

      Prognosen können die Zukunft nur mit einer gewissen Wahrscheinlichkeit unter ganz bestimmten Voraussetzungen vorhersagen.

    • @Thomas Schöffel :

      Der Club of Rome hat also gesagt, dass es zur Jahrtausendwende definitiv kein Öl mehr geben wird. So, so...

      • @taupunkt:

        Menschengemachter Klimawandel, natürlich oder beides davon - was ist falsch daran, wie im Artikel angesprochene Schutzmaßnahmen zu ergreifen?

      • @taupunkt:

        Hat der Club of Rome geschrieben. Nicht als mögliche Entwicklung, sondern als unumstössliche Tatsache.

  • Die Trefferquote bei den Prognosen dieses Vereins ist nich höher als beim Club of Rome, also marginal.

    • @Ernst Tschernich:

      Lieber Ernst,

      wer von den Dingen nichts versteht, der sollte auch besser nichts zu den Dingen sagen.

    • @Ernst Tschernich:

      Der IPCC gibt Szenarien heraus, keine Prognosen. Der Unterschied ist schon wichtig ;-)

      Leider befinden wir uns bei diesen Szenarien nach wie vor innerhalb des schlimmsten Drittels.

      • @taupunkt:

        Der Club of Rome hat kein Szenarium herausgegeben, sondern eine glasklare Behauptung aufgestellt. Als sich das als falsch herausgestellt hat, wurde es nachträglich umgedeutet.

      • @taupunkt:

        "sie sagt eine Katastrophe voraus"

         

        Wenn das keine Prognose ist, schreibe ich mich bei einem Deutschkurs für Anfänger ein.