Protestzone in Sotschi eingerichtet: Speakers' Corner auf Russisch
Wer während der Olympischen Winterspielen in Sotschi protestieren möchte, hat nun die offizielle Erlaubnis. Russland weist eine Protestzone in abgelegenem Park aus.
MOSKAU ap | Die russische Regierung hat eine eigene Protestzone für Demonstrationen während der Olympischen Winterspiele von Sotschi ausgewiesen. Sie liegt, zwölf Kilometer entfernt von der nächsten Wettkampfstätte, in der Stadt Chosta am Schwarzen Meer, wie Vizeministerpräsident Dmitri Kosak am Freitag mitteilte.
Präsident Wladimir Putin wollte zunächst gar keine Demonstrationen rund um Sotschi zulassen, hatte sich aber nach internationaler Kritik anders entschieden. Proteste könnte es vor allem gegen das Anti-Homosexuellen-Gesetz geben. Auch Menschenrechte könnten ein Thema sein.
„Im Park in Chosta werden die Menschen frei ihre Meinung äußern können, ohne die Rechte anderer Bürger oder die Olympische Charta zu verletzen“, sagte Kosak der Nachrichtenagentur R-Sport.
Leser*innenkommentare
Benz
Das ist doch mal ein guter Vorschlag und kommt den ewig unzufriedenen Protestierenden weit entgegen. In diesem Demonstrationspark können sie nach Herzenslust demonstrieren, stehen, marschieren, im Kreis laufen, hüpfen usw.
Der Sport hat Vorrang, es darf in einer Demokratie nicht sein, dass eine kleine Minderheit der Mehrheit ihren Willen aufzwingt und ihnen das Sportfest vermiest. So aber kommen die Sportbegeisterten und die Politaktivisten reibungslos aneinandervorbei, die Bedürfnisse aller werden befriedigt.
Hari Seldon
Gast
Nun, es gibt nichts neues unter der Sonne: Der Corner im Hyde-Park (London) fungiert schon seit sehr-sehr langem so. Augenscheinlich haben die Russen nicht nur von den Amerikanern (Patriot-Act), sondern auch von den Britons einiges gelernt. Bin gespannt, wann kommt die grosse Aufschrei von den "Menschenrechtler" (wie die Aufschrei gegen das russische Patriot-Gesetz war).