Ultra-Nationalisten in Russland: „Junge Menschen gegen Toleranz“
In Moskau und anderen russischen Städten wird gegen Ausländer demonstriert. Die Ultra-Nationalisten hatten allerdings mit mehr Teilnehmern gerechnet.
MOSKAU afp/ap | Etwa 10.000 Menschen haben sich am Montag in Moskau am sogenannten „Russischen Marsch“ beteiligt. Damit demonstrieren alljährlich Ultra-Nationalisten gegen Ausländer. Rund 30 Demonstranten wurden wegen des Tragens von Nazi-Symbolen sowie des Skandierens von Nazi-Parolen festgenommen, wie die Moskauer Polizei mitteilte.
Ähnliche Kundgebungen fanden in St. Petersburg, Kasan und Irkutsk statt. Mit Spruchbändern wie „Heute eine Moschee, morgen der Dschihad“, machten sie gegen muslimische Einwanderer Stimmung. Auf einem Plakat stand: „Junge Menschen gegen Toleranz“. Am Rande des Marsches war es in den Vorjahren regelmäßig zu Ausschreitungen gekommen.
In diesem Jahr folgten weit weniger Russen dem Aufruf, als die Organisatoren erhofft hatten. Die Zuwanderung vieler Gastarbeiter aus den verarmten früheren Sowjetrepubliken im Kaukasus oder Zentralasien hat die ethnischen Spannungen in Russland angeheizt.
Eine neue Eskalationsstufe wurde am 13. Oktober erreicht: Nachdem es hieß, ein junger Moskauer sei von einem Ausländer getötet worden, randalierten tausende Menschen auf einem Großmarkt und riefen rassistische Parolen. Die Polizei reagiert mit einer Razzia gegen Gastarbeiter und verhaftete mehr als 1.000 Einwanderer.
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