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Neue Aktion von „Politische Schönheit“Wanted: Nazis!

Ein Kunstkollektiv ruft zur Denunziation von Leuten auf, die bei den Aufmärschen in Chemnitz mitgelaufen sind. Das ist aus drei Gründen richtig.

Rechtsextreme durchlebten in Chemnitz eine Sternstunde – die Militanten vereinigten sich mit den Schreibtisch-Faschisten der AfD Foto: dpa

Braucht es mehr antifaschistisches Engagement in diesen Zeiten? Widerstand gegen faschistische Aufmärsche, praktischen Schutz für potenzielle Opfer rassistischer Gewalt, Wissen über Strukturen und Personen der rechtsextremen Szene?

Wer noch ganz bei Trost ist und diese Fragen mit Ja beantwortet, kann sich freuen über die neue Aktion des Zentrums für Politische Schönheit, jener Aktionskünstler, die sich einen „radikalen Humanismus“ auf die Fahnen geschrieben haben.

Als Soko Chemnitz sucht das Zentrum Rechte, die sich Ende August und Anfang September an den rassistischen Aufmärschen in der sächsischen Stadt beteiligten. Tausende hatten in jenen Tagen den durch Asylbewerber verursachten gewaltsamen Tod eines jungen Mannes instrumentalisiert, Migranten durch die Straßen – ja, Herr Maaßen – gejagt, ein jüdisches Restaurant angegriffen, ebenso Pressevertreter und Gegendemonstranten.

Für die extreme Rechte war es eine Sternstunde, vor allem auch, weil sich der militante Teil der Bewegung mit den Schreibtisch-Faschisten der AfD vereinigte.

Zentrum bedient sich altbewährter Strategie

Seit Montag stellt das Zentrum für Politische Schönheit „1.524 Drückeberger vor der Demokratie“ auf einer Website mit ihren Porträtfotos aus. Neben bereits bekannten Personen des rechtsextremen Milieus, Kameradschaftler und Hooligans sowie Abgeordnete der AfD, finden sich dort vor allem Bilder von bislang Unbekannten.

Der Aufruf: „Denunzieren Sie noch heute Ihren Arbeitskollegen, Nachbarn oder Bekannten und kassieren Sie Sofort-Bargeld.“ Erklärtes Ziel der Polit-Aktivisten ist es, die rechten Demo-Teilnehmer „aus der Wirtschaft und dem öffentlichen Dienst zu entfernen“; Tipps für Kündigungen liefert das Zentrum gleich dazu. Belohnt werden soll, wer Namen liefert: Für manchen Nazi sind es 5 Euro, für andere 90. Besser spiegeln kann man die Ideologie der Ungleichwertigkeit nicht.

Die Polit-Künstler, die vor einem Jahr ein Holocaust-Mahnmal vor dem AfD-Oberhetzer Björn Höcke aufgebaut hatten, bedienen sich einer bewährten antifaschistischen Strategie: Sie outen jene, die sich gegen Menschenrechte und Demokratie einsetzen.

Richtig ist das aus mindestens drei Gründen: Zuallererst ist der Widerstand gegen Faschismus moralisch geboten. Zweitens trägt das Wissen um potenzielle Nazischläger zum Schutz für jene bei, die sich womöglich unwissentlich im ihrem Umfeld bewegen, als Arbeitskollegen, Nachbarn oder Mitspieler im Fußballclub. Drittens funktioniert der Pranger als öffentliche Ächtung und erfüllt damit einen Beitrag, rechte Ideologie und Umtriebe einzudämmen.

Zivilgesellschaft istmoralisch legitimiert

Es ist nichts gewonnen, wenn Rechte aus Sorge um ihren Arbeitsplatz nicht auf die Straße gehen? Doch, ist es: Denn es sind Machtdemonstrationen wie in Chemnitz, die den Rechten zu neuer Stärke verhelfen, sie in ihrer Halluzination vom kommenden Umsturz noch aktiver werden lassen.

Nicht von ungefähr steigt die Anzahl rassischer Übergriffe nach solchen Kulminationspunkten an. Innerhalb einer Woche nach dem ersten Chemnitzer Aufmarsch gab es in der Stadt mehr rechte Gewalttaten als im ganzen Jahr zuvor.

Wie sicher sich der rechte Mob fühlt, hat man in Chemnitz an den massenweisen Hitlergrüßen gesehen. Und wenn es schon nicht der (sächsische) Staat und seine Polizeibehörden sind, die den Nazis Angst machen, dann muss es eben die Zivilgesellschaft sein. Als Akteur dieser ist das Zentrum zumindest moralisch legitimiert, Fotos der Demo-Teilnehmer zu veröffentlichen.

Sachsens Landesregierung ist Teil des Problems

Die Aktivisten übertreten bewusst den presserechtlichen Grundsatz, nur Gruppenaufnahmen öffentlicher Versammlungen zu zeigen. Es ist eine Form des zivilen Ungehorsams. Medien, so viel sei gesagt, steht das nicht zu. Sie müssen sich an die Regeln halten. Es bleibt daher zu kritisieren, wenn sich die Bild-Zeitung zum Erfüllungsgehilfen der Polizei macht, wie bei der Veröffentlichung vermeintlicher Straftäter der G20-Proteste.

Richtig ist die Aktion auch, weil sie auf das Staatsversagen in und nach Chemnitz aufmerksam macht, ein Versagen, das in der Leugnung von Hetzjagden durch den obersten Verfassungsschützer seinen Höhepunkt fand und sich in den nicht aufgeklärten Straftaten manifestiert.

Die Aktion ist richtig, weil sie auf das Staatsversagen in und nach Chemnitz aufmerksam macht

Dass die sächsische Politik ein Teil des Problems ist, hat sich unmittelbar gezeigt. Die Stadt Chemnitz sorgte noch am Montag dafür, dass ein vom Zentrum angemietetes Ladenlokal geräumt wurde. Die Fahndungsplakate im Schaufenster seien eine Verletzung des Nutzungszwecks, hieß es zur Begründung.

Die sächsische Landesregierung mahnte die Aktivisten bereits kurz nach Start der Soko Chemnitz-Website wegen der Verwendung des Logos der sächsischen Standortkampagne „So geht sächsisch“ ab. Unabsichtlich haben Stadt und Freistaat damit den ihnen vom Zentrum zugestandenen Part erfüllt.

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117 Kommentare

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  • Ich halte die Aktion für völlig datenschutzrechtswidrig.



    Denn weder wurden die personenbezogenen Daten beim Betroffenen erhoben, noch ist diese Verwendung vom Zweck der Suchfunktion abgedeckt. Man weiß nicht, ob man die Leute nach sich selbst oder Fremden suchen, und sie schreiben ja sogar selbst, dass die Leute nach Familienangehörigen gesucht haben. Für diese können sie aber in der Regel kein datenschutzrechtlichtes Einverständnis abgeben.



    Auch war diese „pseudonymisierte Benutzerkennung” keine Pseudonymisierung im datenschutzrechtlichen Sinne, denn wenn sie spätere Anfragen diesen zuordnen und sogar Familienangehörige erkennen konnten, dann war es eben keine Pseudonymisierung.



    Scoring geht dann schon gleich gar nicht.



    Im Ergebnis zeigt das, dass auf politischer Ebene inzwischen mit hochkriminellen und gemeingefährlichen Methoden agiert wird und die vor gar nichts mehr halt machen.



    Das Misstrauen und die Spaltung der Gesellschaft werden durch solche Methoden nur immer tiefer, die Gesellschaft immer weiter aufgebrochen.



    Wenn sich jetzt noch eine Verbindung zu Parteien oder Regierung auftut, dann wissen wir, dass wir in noch schlimmeren Verhältnissen als unter der Stasi in der DDR angekommen sind. Letztlich ist das eine Raster- oder Schleppnetzfahndung, und die müsste – falls überhaupt – allein der Polizei erlaubt sein.

  • 9G
    9076 (Profil gelöscht)

    Niemand regt sich darüber auf, wie mit personenbezogenen Daten im allgemeinen umgegangen wird und in wieweit und in welchem Stil Nutzerprofile vermittels heutiger Technik erhoben werden. Stichwort: Big Data.



    Und es sollte klar sein, dass der Staatsschutz, Verfassungsschutz und die Behörden einschlägig Vorbestrafte und Szene- Bekannte Gesichter zu jeder Zeit auf dem Radar hat.



    Das geschieht mit Personen des Rechten- als auch des Linken Spektrums.



    Auch diese Tatsache sollte uns diese, wie ich finde, sehr gelungene Kunstaktion vor Augen führen.

  • Big Brother ist watching you.

    Dann brauche ich mir ja bald um PRISM keine Sorgen mehr zu machen, das machen wir billiger selbst.

  • 9G
    9076 (Profil gelöscht)

    Genial!

  • Unbedingt sehenswerter Film für Menschen, 
die glauben, über anderen Menschen zu stehen oder meinen, andere Menschen verfolgen zu dürfen:



    Jane Elliot, „Blue eyed” (youtube).



    Der Film hat mich auch beim dritten Mal Ansehen noch in Tränen ausbrechen lassen. Jeder Nazi sollte in so ein Seminar gehen müssen, um am eigenen Leibe zu spüren, wie auch "n u r" Diskriminierung das Selbstwertgefühl und das Selbstverständnis eines Menschen schlicht und einfach vernichtet.

  • Nun gibt es auf der Soko-Chemnitz-Seite eine Aktualisierung. Da wird nun den Nazis der eigentliche Sinn der Internetseite erläutert und denen für ihren Besuch der Seite und damit deren Hilfe der Identifizierung der Fotos gedankt.



    Naja, und zweiter Effekt ist, dass der Öffentlichkeit gespiegelt wird, wie Daten heutzutage allgemein "geschützt" - genauer: genutzt - werden und wie "toll" wirklich "Denunziation" durch Staat und Nazis ist.

    • 8G
      80772 (Profil gelöscht)
      @Uranus:

      Erinnert mich doch alles sehr an Orwells 1984.



      Das nur zu spiegeln, wie mit Daten im Internet umgegangen wird, wäre ja eine sehr schöne Aktion gewesen. Es wurden aber reale Personenbilder benutzt und auch die Firmen der Personen angeschrieben. Und das geht überhaupt nicht klar. Jedem Menschen steht ein faires Verfahren zu, das ist ein nicht diskutierbares Menschenrecht. Nicht der selbsterwählte Große Bruder entscheidet. Diese Aktion offenbart doch schon sehr viel autoritäres bzw. totalitäres Potential der "Künstler" (eigentlich fanatische Aktivisten).

      • @80772 (Profil gelöscht):

        Der Staat nennt sein ähnliches Vorgehen "Öffentlichkeitsfahndung". So geschehen nach G20 auf Geheiß der Rot-Grünen Regierung in Hamburg. Merke: Gegen links macht das der Staat gerne und das im legalen Gewand. Gegen rechts ist es dann ...

        • 8G
          80772 (Profil gelöscht)
          @Uranus:

          OK, da muss man dann aber auch unterscheiden.

          Die Aktion der BILD fand ich dreckig. Weil: Befriedigung von Sensationslust.

          Es gibt aber gravierende Unterschiede. Zum Staat, der das macht, muss man sagen, dass das eine Möglichkeit ist, Straftäter zu fassen, falls der Staat keine Möglichkeit hat diesen anderweitig beizukommen. Diesen vermutlichen Straftätern muss der Staat aber ein faires Verfahren garantieren. Da wird nicht ohne Verfahren der Arbeitgeber kontaktiert, wie es die ZPS gemacht hat.



          Explizit zu den G20-Protesten muss man sagen, dass das eine ganz andere Stufe der Gewalt war. Da wurden, soweit ich mich erinnere Gehwegplatten und Molotows (?) von Hochhäusern auf Polizisten geworfen, Läden geplündert und etliche Autos in Brand gesetzt. Den Aufmarsch in Chemnitz würde ich eher als gespenstisch bezeichnen, wobei ich das entsetzlich finde, dass die Rechten auf einmal in diesem Ausmaß den öffentlichen Raum besetzen. Aber die Eskalationssufe war beim G20 natürlich eine ganz andere. Jetzt ganz ehrlich, einmal Kopfkino an: Was wäre los gewesen, hätten die Rechten Gehwegplatten von Hochhäusern auf Polizisten geworfen, Läden geplündert und etliche Autos angezündet ... da wäre der Staat auch anders gegen vorgegangen.

          Das liegt heutzutage ein wenig in der Natur der Sache. Ihr Linken wollt Aufmerksamkeit generieren (wobei Ihr euch nicht gerade mit Ruhm bekleckert). Die Rechten machen alles klammheimlich. Die haben natürlich auch "schwarze Listen". Ich habe eine davon mit eigenen Augen gesehen: 25.000 (!) Namen von angeblichen Antifas. Fein säuberlich notiert, als hätte sie der verfXXX Eichmann höchstpersönlich zusammengetragen. Grauenvoll. Ich hasse so etwas. Was sind das für dreckige Zeiten. Wir wissen alle Frieden und Freiheit viel zu wenig zu schätzen. Vielleicht bin ich auch einfach zu naiv. Aber ehrlich: Schwarze Listen ... ich kapier's nicht. Ganz im Ernst: Das setzt mir zu. Kein gutes Gefühl bei dem SchXXX, der da zur Zeit läuft. Peace.

          • @80772 (Profil gelöscht):

            Wenn Sie sich mit dem Vorgehen der Polizei gegen Nazigewalt auseinandersetzen gibt es da auch viele Beispiele, bei denen die Polizei nicht (konsequent) einschreitet bzw. Betroffene selbst verdächtigt:



            Bsp. Rostock-Lichtenhagen, NSU-Morde



            Es lassen sich durchaus Unterschiede in dem Vorgehen des Staates festmachen.

          • @80772 (Profil gelöscht):

            Dass die Rechtmäßigkeit der Polizei und anderer Behörden gegeben ist, kann bezweifelt werden. Hierfür gibt es immer wieder Hinweise - auch Gerichtsurteile. Gerade das Agieren der Repressionsorgane G20 ist dafür ein gutes Beispiel.



            Ihre Erinnerung trügt in dem Fall. Die angeblichen Beweise konnten in dem Fall, wie auch so oft in anderen, nicht aufgebracht werden. Es gab keine Molotowcocktails oder Gehwegplatten. Siehe auch:



            "Leider keine Beweise"



            www.taz.de/Komment...trategie/!5451123/



            Ein kritischeres Bewusstsein gegenüber Herrschaftsstrukturen wäre da sicherlich ratsam, wie Sie es quasi selbst zugeben. In der TAZ gibt es dazu ja immer wieder Berichte, die Anlass bieten sich grundsätzlicher mit diesen Strukturen auseinanderzusetzen. Hier z.B.:



            "Kommentar über tödliches Pfefferspray. Die Mär vom milden Mittel"



            www.taz.de/Archiv-...531&s=g%2Bhamburg/



            und



            "Soziologische Forschung über G20-Protest. „Wann knallt es endlich?“"



            www.taz.de/Archiv-...703&s=g%2Bhamburg/



            und



            "Beim G20-Prozess hört der Zivi mit"



            www.taz.de/Archiv-...0306&s=g%2Bhamburg



            und



            "Präventivhaft für Demonstranten. „Wie in autoritären Regimen“



            www.taz.de/Archiv-...853&s=g%2Bhamburg/



            und



            "Demonstration gegen Polizeigesetze. Der Freiheit Fesseln anlegen"



            www.taz.de/Archiv-Suche/!5551552&s=/



            und



            "Knastschikane war illegal"



            www.taz.de/Archiv-...310&s=g%2Bgericht/



            ...

          • @80772 (Profil gelöscht):

            Danke für Ihren Beitrag, Sie sprechen aus, was ich mir beim Lesen gedacht habe.

      • @80772 (Profil gelöscht):

        Hab ich weiter unten zwar schon geschrieben aber: einfach mal das Manifest von Philipp Ruch, Kopf des Zentrums, lesen. Das gibt Aufschluss über so manches, was autoritär scheint, aber nur Narzissmus ist ;)

        • 8G
          80772 (Profil gelöscht)
          @Ad Nihilum:

          Das Manifest werde ich mir auf jeden Fall einmal durchlesen. Das interessiert mich auf jeden Fall. Danke für den Tipp.

          Sollte es Narzissmus sein, was das Künstlerkollektiv treibt, muss man ja auch vllt. sagen, dass sich Narzissmus und autoritäres Denken ja auch nicht unbedingt widersprechen müssen, sondern auch so einiges gemein haben (z.B. Selbstgerechtigkeit)

    • @Uranus:

      Wenig überzeugend. Wirkt eher wie:







      "Wenn die Aktion nicht gut ankommt brauchen wir einen Plan B. Vorschläge?"

      "Wie wär's wir behaupten einfach wir wollten von Anfang an auf Gefahren wie Gesichtserkennung, KI und Big Data in Netzwerken aufmerksam machen?"

      "Klingt gut."

      • @Der Mann, der unter einem Stein hervorkroch:

        Und, wenn?



        Leider gibt es ja auch in der TAZ immer wieder Artikel, die für das "Kuscheln" mit Nazis eintreten. ;) So ein Gegenwind ist in Deutschland mit seiner Vergangenheit offenbar zu erwarten.



        Nach der Empörung darf dann auf rege Beteiligung gehofft werden, wenn es heißt sich gegen Nazis, Law and Order-Politik, Polizeigwalt und Untergrabung des Datenschutzes zu stellen, oder?

  • "Es ist eine Form des zivilen Ungehorsams. Medien, so viel sei gesagt, steht das nicht zu." Warum? Nach der der spontanen Laune und Meinung des Autors oder hat sich da mal wer darauf geeinigt?

    Bei der nächsten Besetzung eines Forstes kommen die RWE-Mitarbeiter mit einer ebensolchen Webseite an, schließlich ist das ja nur ziviler Ungehorsam und auch gut für die Kollegen und Freunde zu wissen, dass in ihrem Umfeld einer (Bau)Fahrzeuge demoliert. Wird natürlich nie passieren, ich liefere nur Strohmänner, schon klar :)

    Der Zweck heiligt scheinbar auf allen Seiten immer mehr die Mittel. Mal sehen, wer beim Niveau-Limbo als erstes "versehentlich" die Grundpfeiler der "Zivilisation" mitnimmt. ;) Die brennende Welt als ultimativer Kick der Entfremdung von einer durchstrukturierten, kapitalisierten Welt. Das wird lustig.

    • @Ad Nihilum:

      ""Es ist eine Form des zivilen Ungehorsams. Medien, so viel sei gesagt, steht das nicht zu." Warum? Nach der der spontanen Laune und Meinung des Autors oder hat sich da mal wer darauf geeinigt?"

      www.presserat.de/p...r_persoenlichkeit_

    • @Ad Nihilum:

      Noch ne witzige Idee: eine Demonstrations-Teilnehmerliste. Vor jeder Demo stehen ein paar Polizisten (ersetzen ja bald die Türsteher wie man munkelt) und lassen nur die rein, welche sich vorher mit Name, Adresse und Foto angemeldet haben. Die Liste wird Online öffentlich zugänglich gemacht, an Freunde, Kollegen und Arbeitgeber verschickt.

      Oder noch weiter gedacht: Ein paar Kastenwägen der Polizei streamen live vor Ort mit. In einem Chat können sich die anonymen Zuschauer über den Stream austauschen, ggf. mit Interaktionsmöglichkeit: bei einer 10 Euro Donation an die Polizei gibts ne Runde Pfefferspray für die erste Reihe, ab 50 hält der Wasserwerfer für 30 Sekunden voll in die Menge. Für 100 Euro kann man einen von der Liste aussuchen, der wird aus der Menge gezerrt, verkloppt und für 48 weggesperrt. Wenn 1000 Euro zusammenkommen wird die Demo aufgelöst.

      Gilt natürlich alles nur für Demos aus der falschen Ecke, ist ja klar. Sehr sexy das Ganze.

      • @Ad Nihilum:

        Soetwas ähnliches gibt es doch bereits. Etwas zu aktiv auf linken Demos und an ein paar Sitzblockaden teilgenommen kann man feststellen, wie sich Polizisten bereits beim Verlassen des Bahnhofsgebäudes auf einen stürzen. Einkesseln und erkennungsdienstliche Behandlung aufgrund einer Demonstrationsteilnahme sind der Standard. Auf rechten Demos führt nicht einmal das dauerhafte Heben des rechten Armes zur Auflösung der Veranstaltung. Da wird lieber Spalier gelaufen.



        Soviel Verständnis für das Mimimi von Leuten, die bei Möglichkeit andere vertreiben und/oder töten würden.

  • Wenn nur Beiträge freigeschaltet werden, die der offensichtlich erwünschten Linie folgen, dann meinen account mitsamt der persönlichen Daten bitte gleich wieder löschen. Danke

    • 9G
      97684 (Profil gelöscht)
      @Raphaela Langenberg:

      Also ich habe nie Probleme, meine Sachen hier anzubringen. Gut. Ich hab mal gegen die Netiquette verstossen....Da haben sie den Kommentar rausgenommen.Aber das dürfen sie dann ja auch.



      Bitte mal raus aus der Haltung:" alle gegen mich "



      Danke

      • @97684 (Profil gelöscht):

        Kommt wohl drauf an was man hier veröffentlichen möchte. wenn die eigene Meinung der des Autors entspricht dann dürfte sie ja veröffentlicht werden. Mir selbst wurde hier zwar noch nie etwas zensiert, anderen soll es aber nicht so gut ergangen sein.

      • @97684 (Profil gelöscht):

        Das Problem habe ich aber auch des öfteren. Oft auch mit Kommentaren die quasi genauso dann als Antwort unter einem anderen Kommentar durchgehen. Abgesehen von der ewig langen Zeit bis freigeschaltet wird, scheint die TAZ Kommentarspalte gern mal ein paar Kommentare zu verspeisen

        • @Glimmlampe:

          Ja, und das macht das Forum hier ziemlich lahm.

  • 9G
    97684 (Profil gelöscht)

    "Und wenn es schon nicht der (sächsische) Staat und seine Polizeibehörden sind, die den Nazis Angst machen, dann muss es eben die Zivilgesellschaft sein. "

    Die-Zivilgesellschaft?



    Wer soll das sein? Die wegschauen, wenn man im öffentlichen Raum um Hilfe bittet, sei es bei einem Unfall oder sonstiger Hilfsbedürftigkeit oder auch öffentlich auf Missstände aufmerksam macht?



    Oder solche, die massenhaft ihre Handys zücken bei Unglucksfällen anstatt den Weg freizumachen für Rettungskräfte- und noch rumpöbeln?



    Auf diese "Zivilgesellschaft " will ich ,was den Kampf gegen Faschismen angeht, nur....mich nicht verlassen.

    • @97684 (Profil gelöscht):

      Die "Zivilgesellschaft" ist ein hübscher Tarnbegriff, der Firnis für die animalischen Gruppentriebe des Menschentiers - natürlich nur, solange diese der eigenen Sache dienen. Das macht sie nicht per se gut oder schlecht, sie sind eben da. Ob man sie toll findet oder bestialisch hängt von Situation und persönlichem Standpunkt ab. In einer Zeit, in der gemeinsame moralische Standpunkte - Kitt unserer Gesellschaft - immer weiter zersplittern, tritt diese menschliche Urgewalt in immer mehr Aspekten zutage. Und immer weniger Menschentiere haben Hemmung, sich ihr hinzugeben.

      "Rettung" irgendeiner Art gibt es darin sicher nicht.

  • Wenn das hier "Methoden" der Nazis sein sollen, dann können mir diejenigen, die das meinen, eventuell mal Quellen zeigen, in denen Nazis Menschen, die Straftaten in einem Rechtsstaat begangen haben per Bildveröffentlichung gesucht haben.

    Einige scheinen hier keinen Geschichtsunterricht gehabt zu haben. Nazis haben Menschen getötet, die meisten btw wegen ihrer Zugehörigkeit zu einer bestimmten Ethnie und nicht wegen ihrem Verhalten auf Demonstrationen.

    Was soll denn diese Verharmlosung von Faschismus? Das ist eine Kunstaktion, die erst mal wahrgenommen werden muss und dann reflektiert werden kann. Und es trifft eben auch keine Unschuldigen, sondern Personen, die sich mehr als fragwürdig IN DER ÖFFENTLICHKEIT verhalten haben. Die haben sich nicht in den Wandschrank eingeschlossen und den Hitlergruß gezeigt, sondern das da gemacht, wo das jeder sehen kann.

    Und dann die lächerliche Gleichsetzung, wenn ein, zugebenermaßen manchmal etwas umstrittenes Kunstkollektiv etwas macht, dass das eben die Linken seinen, die jetzt Nazimethoden anwenden. Das zeigt nur, dass diejenigen, die so argumentieren, nichts anderes im Sinn haben als eine Diskreditierung von politischen Ansichten, die sie selbst den "Linken", wer immer das sein mag zuordnen.

    Noch ein geschichtlicher Hinweis:



    Jemanden an den Pranger zu stellen, wie das hier passiert, ist eine mittelalterliche Strafform und somit wesentlich älter als es die Nazis sind.

    Und nun zur Beruhigung an diejenigen, die meinen, sie müssten hier die von Linken enttäuschten spielen.



    Euer Oberguru hat das jetzt auch verurteilt. ( ACHTUNG: Unappetitlicher Link: www.afdbundestag.d...tische-schoenheit/ )



    Und nu wieder zurück nach PI oder wo immer ihr herkommt.

    • @Age Krüger:

      "Das ist eine Kunstaktion, die erst mal wahrgenommen werden muss und dann reflektiert werden kann."

      Eben. Es ist eine Kunstaktion, will nicht als politischer Aktivismus behandelt werden. Also muss es sich an den Maßstäben der Kritik an Kunst messen, was anscheinend niemand hier versteht.

      Denn das würde bedeuten, Kritik an der Aktion nicht als Kritik an der Position aufzufassen - dieser Rückschluss funktioniert nur bei politischem Aktivismus ;)

    • @Age Krüger:

      Es gibt Menschen, die nicht nur Geschichte kennen, sondern auch zu Transferleistungen fähig sind und Zusammenhänge erkennen. Andere haken Geschichte wie eine Episode ab und gut ist.



      Am deutschen Wesen soll offenbar nicht nur die Welt genesen. Da schließen wir ja schon längst wieder an alte Untugenden an. Jetzt folgt der deutsche Blockwart in neuem Gewand. Und mit einer anderen Ideologie. Aber es ist Kontinuität erkennbar.

      Geschichte kennen ist ja gut, daraus zu lernen ist noch besser.

      • @Rolf B.:

        Bleibt mir nur wiederum die Frage, wo Sie einen Blockwart sehen, wo aufgefordert wird, dass für bestimmte Hausbereiche Menschen sich verantwortlich fühlen sollen, Beobachtungen an eine übergeordnete mit staatlicher Macht ausgestattete Stelle zu wenden? Ist jedes Fahndungsfoto die Vorstufe zum Nationalsozialismus? Ist jede soziale Kontrollfunktion wie eine intakte Dorfgemeinschaft, denen die Nachbarn nicht scheißegal sind, eine Ausgeburt des Faschismus? Oder hat der Faschismus nicht vielmehr die vorhandenen sozialen Kontrollen für sich genutzt?

        War das Problem der Nazizeit die rassistische Ermordung Mio. von Menschen und die Verfolgung aller, die nicht mit der Staatsmacht übereinstimmten und eine grausame Kriegsführung in einer Diktatur oder der Versuch, Menschen, die sich nicht an demokratisch erlassener Gesetze (die es sowieso damals nur noch gab, wenn sie aus der Vornazizeit kamen) hielten, namhaft zu werden?

        • @Age Krüger:

          Ihre Definition von Blockwart ist -vorsichtig formuliert- doch sehr seltsam. Blockwarte hatten die Gesinnung zu überprüfen. Hört da jemand Radio BBC? Wurde da ein Witz gemacht über Hitler, Göbbels und Konsorten? Wie verhält sich die unter Verdacht sozialdemokratischer Gesinnung stehende Mieterin? Wer spricht mit wem und worüber? Wer verweigert den Hitlergruß?

          Heute fragt man -wenn es nach den Amadeus-Leuten geht- ob kleine Mädchen Zöpfe tragen oder keine Disziplinprobleme machen etc.

          Merken Sie es? Es geht um Denunziation. Früher und heute.

          • @Rolf B.:

            Ich habe ihren unberechtigten Vorwurf gegen die Amadeu Antonio-Stiftung bereits am Dienstag 17:17 aufgegriffen. Sollten sie vielleicht mal lesen.

          • @Rolf B.:

            "Es geht um Denunziation. Früher und heute."

            Exakt. Und genau das ist doch der Knackpunkt bei der Sache. Es ist wohl klar was das ZPS bezwecken will: sie wollen den Rechten, der Gesellschaft, Polizei und Regierung Sachsens den Spiegel vorhalten. Dies mag zwar sogar berechtigt sein, aber das Mittel der Denunziation ist es überhaupt nicht.

            Denn wenn man mit dem Finger auf andere zeigt, zeigen drei auf einen selbst zurück.

            • @Der Mann, der unter einem Stein hervorkroch:

              Wenn es so wäre, läge Herr Peters mit seinem Lob aber sehr falsch, weil er denen dann voll auf den Leim gegangen wäre und Pranger und Denunziation abfeiert.

            • @Der Mann, der unter einem Stein hervorkroch:

              Selbst wenn das ZpS Recht hat und Sie damit auch, dann kann ich mir nicht vorstellen, dass den Rechten oder den mehr oder weniger unbeteiligten Bürgern klar wird, was diese Alktion bedeutet. Dann ist es eben eine Aktion, die Sie überzeugt. Aber muss man Sie oder diejenigen, die das verstehen, wirklich überzeugen bzw. den Spiegel vorhalten? Ich denke: Nein. Und wenn dem so ist, dann ist die Aktion nur noch Selbstzweck. Und zwar ein sehr widersprüchlicher.

              ZpV hat sich so entschieden, wie es ist. Scheinbar ist das für viele (rechte) Medien Grund, Front zu machen gegen deren Anliegen.

    • @Age Krüger:

      Ach, Sie haben einfach zu wenig Vertrauen in den Staat. Dabei zeigte dieser doch z.B. in Bezug auf NSU, dass er konsequent und hart durchgreift. Haben Sie Vertrauen! ;)



      Interessant finde ich wie Innenministerium und Polizei in Sachsen auf die Aktion des Zentrums für Politische Schönheit reagiert. Zu deren eigenen Schutz springen sie ihnen zur Seite. Einfach großartig! Da sollte auch ihre Vertrauen in den Staat wachsen. Bedenken Sie, die ollen Nazis sind doch alle tot und "wir" in Deutschland geleutert von Kopf bis Fuß, durch und durch Antifaschist*innen - bis auf "die paar" Ewiggestrige natürlich. Und die wollen doch bloß spielen. ;)

  • Wie "links" ist es, auf der Seite von "Oben" denen "unten" ´s Gesicht zu spucken?

    Wie "demokratisch" ist es, Mehrheitsmeinungen zu ignorieren und, gerne auch mit Gewalt, zu unterdrücken?

    Wie "humanistisch" ist es, Andersdenkende, z. B. durch Denunziation oder mit Gewalt einzuschüchtern?

    Wie "anti-faschistisch" sind faschistische Methoden zur Durchsetzung eigener Meinungen?

    usw...

    • @Raphaela Langenberg:

      Das sind genau die Fragen, die angesichts der massiven Kooperation einer in den Parlmenten der Länder und des Bundes vertretenen Partei mit Rechtsextremisten, aufgeworfen werden müssen. Das ist bisher aber nicht geschehen und das thematisiert diese Kunstaktion.

      Die auf der Website „Enttarnten“ sind durch die Bank nicht mit vollständigem Namen genannt. Die Fotos stammen aus öffentlichen Quellen, sie wurden in Teilen von den Nazis selbst veröffentlicht, andere zeigen sie als Teilnehmer rechtsextremer Demonstrationen.

  • Für alle Interessierten noch das Fallbeispiel aus der Broschüre:

    Fall I.3: »Kinder aus völkischen Elternhäusern«



    In einer Kita fallen zwei Geschwister auf, die besonders zurückhaltend sind und wenig von zu



    Hause, z.B. vom Wochenende, erzählen. So verhalten sie sich im Morgenkreis zum Wochenbeginn



    schweigsam und passiv. Gleichzeitig gibt es keine sogenannten Disziplinprobleme, diese



    Kinder scheinen besonders ‚gut zu spuren‘. Außerdem sind traditionelle Geschlechterrollen



    in den Erziehungsstilen erkennbar: Das Mädchen trägt Kleider und Zöpfe, es wird zu Hause



    zu Haus- und Handarbeiten angeleitet, der Junge wird stark körperlich gefordert und gedrillt.



    Beide kommen häufig am Morgen in die Einrichtung, nachdem sie bereits einen 1,5-km-Lauf



    absolviert haben.



    Nun lädt das Mädchen mehrere andere Kinder aus der Kita zum Kindergeburtstag ein. Einige



    Eltern, deren Kinder eingeladen sind, wissen um die Zugehörigkeit der Eltern in einer



    rechtsextremen Kameradschaft und machen sich Sorgen, was auf dem Kindergeburtstag passieren



    könnte. Gleichzeitig möchten sie ihren Kindern nicht so einfach die Teilnahme und



    damit auch die Möglichkeit zur Freundschaft mit dem Mädchen verbieten. Sie bitten die



    Erzieher*innen um Rat.

    • @Primitivismuskeule:

      Ich wollte eigentlich auf meinen Kommentar weiter unten antworten - und eigentlich auch nicht so zerhäxelt... huch...

  • 9G
    98589 (Profil gelöscht)

    Diese Aktion bereitet mir Bauchschmerzen, da sie sich der Methoden der Nazis bedient.

    Das ist nicht gut und sollte in solcher Form keine Verbreitung finden.

  • Solche Aktionen erzeugen bei Mir Unbehagen. Da denke ich immer an die Schilderungen meiner Mutter über Blockwarte, quasi die deutscheste aller deutschen Denunziationsmöglichkeiten. Und da bin ich schon bei dem faschistoiden "Lehrerportal" der AfD. Aber nicht weit weg ist da die Initiative der Amadeo Antonio Stiftung mit ihrer Anleitung für ErzieherInnen, am Verhalten der Kinder im Kindergarten einen rechtsextremen Hintergrund der Eltern/Erzieher zu explorieren. Und dann diese Aktion des Kunstkollektivs, das sich in meinen Augen der Methodik bedient, die ich bisher zumindest in Deutschland nur bei den Nazis feststellen konnte.

    Die hier aufgeführten Pros für diese Aktion sind weder erstens, noch zweitens und auch nicht drittens aus linker Position nachvollziehbar. Allerdings wäre durchaus diskutierbar, in welchem Maße zivilgesellschaftlicher Widerstand über das Maß bloßer Demos nicht nur sinnvoll, sondern auch gerechtfertigt wäre, wenn der Eindruck entsteht, dass staatliches Handeln und/oder staatliche Institutionen wie z.B. VS oder Polizei oder Justiz nicht mehr wirkungsvoll gegen Faschisten vorgehen. Das wäre der letztendlich auch grundgesetzlich garantierte Weg, legitim gegen die Herrschenden vorzugehen. Aber mit Methoden der Rechten kann man sie nicht bekämpfen. Insbesondere dann nicht, wenn Regierung und Teile der Medien und NGOs das Erstarken der Rechten massiv begünstigen.

    • @Rolf B.:

      Stefan Niggemeier bringt "Die Lüge von der 'Schnüffel-Fibel'" ziemlich gut auf den Punkt:

      uebermedien.de/333...-schnueffel-fibel/

      • @Andreas V.:

        Nu. Wer wollte ihm - widersprechen*?*

        Schonn. Aber „SOKO Chemnitz" - Sorry!



        Is schlicht ne andere Party.



        Mit Verlaub.

    • @Rolf B.:

      "Und da bin ich schon bei dem faschistoiden "Lehrerportal" der AfD. Aber nicht weit weg ist da die Initiative der Amadeo Antonio Stiftung mit ihrer Anleitung für ErzieherInnen, am Verhalten der Kinder im Kindergarten einen rechtsextremen Hintergrund der Eltern/Erzieher zu explorieren."

      Ich hab da eben mal auf die Seite geschaut, weil ich mich doch gewundert habe, was die Amadeo Antonio Stiftung da wohl so geschrieben hat. Die Aussage von Rolf B. kann man so nicht stehen lassen. Es geht in der Broschüre wohl nicht darum (ich habe sie selbst noch nicht gelesen), wie man rechte Eltern enttarnt, sondern es werden einfach Fallbeispiele geschildert. Beispielsweise hat in einem Fall ein Mädchen aus einer völkischen Familie blonde Zöpfe und trägt Kleider - es ist eine Beschreibung des Mädchens im Kontext von Rollenbildvermittlung. Das wurde dann von rechtsaußen Medien bis zur BILD in dem Sinne wiedergegeben, als ob in der Broschüre stehen würde, an blonden Zöpfen und Kleidern erkenne man völkische Eltern.

      www.amadeu-antonio...-um-blonde-zoepfe/

      • @Primitivismuskeule:

        Danke, dass habe ich auch gedacht!

        @ Rolf

        Ganz im Ernst: Ich finde es gut, dass Sie und andere dabei Bauchschmerzen haben. Es ist gut, wenn einem das nicht richtig gefällt.

        Jetzt zur Kritik:

        1. (und wirklich wichtig) ist das eine Kunstaktion. Die ist natürlich total politisch, aber man sieht der Seite doch eindeutig an, wieviel Mühe man sich im kopieren der rechten Hemdsärmeligkeit gegeben hat. Es ist auch ein Spiegel, indem wir uns sehen. Es sieht anders aus und wirkt auch anders, wenn solche Outing-Informationen von der Antifa veröffentlicht werden.



        2. Es gibt hier meines Erachtens ein grundsätzliches Missverhältnis: Wenn Rechte jemanden 'outen', dann nicht, damit der Chef die entläßt, sondern damit ihnen irgendjemand vielleicht mal auflauert und verprügelt. Soziale Scham als Druckmittel funktioniert eben nicht (gut) bei Linken wie bei Rechten. Rechts sein ist in Deutschland zum Glück doch noch etwas schlimmer als links sein. Nur deshalb funktionert das mit dem Chef und dem Druck. Und da bin ich tatsächlich dafür. Der Chef kann ja sagen, dass er den Mitarbeiter trotzdem (oder gerade deswegen) schätzt.

        • @pitpit pat:

          Danke für 1., ein gutes Argument, dass es sich bei der Aktion um einer satirischen Kopie der Rechten handelt, was der Autor des Artikels aber leider nicht erwähnt hat. So klingt die Aktion gefährlich nach SELBSTJUSTIZ!!!

    • @Rolf B.:

      anschließe mich.

      unterm——



      “Bei solcherart Aktionen habe ich ein ungutes Gefühl. Das hat was von modernem Pranger!“ zu #metoo et al.



      “Plotte“ Ruppert von Plottnitz Ffm



      (exRAF-)Anwalt & ex JuMi Hessen.)



      Seh ich auch so.

      • 1G
        164 (Profil gelöscht)
        @Lowandorder:

        Das Bauchgefühl "Unbehagen teile ich. Aber ich finde Erik Peters begründet seinen Standpunkt ganz gut, denn ich sehe auch nicht dass der Staat diesen Irren deutlich genug die Grenzen aufzeigt. Der hat doch bei linken Demos auch keine Scheu die Leute einfach mal ein paar Stunden zu "kesseln" beispielsweise. Und wenn die Zahl stimmt (binnen 1 Woche soviele gewalttätige rechte Übergriffe wie sonst im ganzen Jahr) dann ist entschlossenes Handeln ja nun dringend angezeigt!

        • @164 (Profil gelöscht):

          “Bauchgefühl“? - Sach mal so.

          Nicht nur Plotte & meine Wenigkeit -



          Beide jeder auf seine Weise sekundär- & berufssozialisiert - haben anderes als Bauch - Gefühl dabei.



          &



          Daß auf staatlicher Seite - zunehmend -



          Mit dem Rechtsstaat gezielt & bewußt!



          Fußball gespielt wird - doch doch!



          &



          Aber Hallo. Ist vllt erst recht Anlaß genug - Besonders genau hinzuschauen

          unterm—-&



          Wenn ich mir hier täglich - teils echt würgübel - zu Gemüte führe - was via tazis alles - sorry - auch mal unbedarft gut/schlecht bis rechtsstaatsfreihändig so verzapft wird - “…hab mal was mit sozial politik medien oder was auch immer gemacht - wa!“ - mit Verlaub.



          Dann bin ich nochmals was hellhöriger



          Von ein zwei Ausnahmen abgesehen.



          Gellewelle. Aber so isses.



          &



          So weit mal •

  • Als Ex-Linker finde ich solche "Kunstaktionen" (außer für die Betroffenen) überwiegend amüsant.







    Immerhin mischt sich in die Schadenfreude, solche Aktivisten beim Dauerbeschuß der eigenen Knie zu beobachten, auch ein kleiner Rest Hoffnung: Vielleicht lernen sie irgendwann doch noch durch den dadurch ausgelösten Schmerz oder durch das Einbüßen des aufrechten Gangs (der ohne Knie nicht mehr funktioniert)?

    Diese "Kunstaktion" ist ein weiterer Meilenstein, der den Weg der Pseudo-Linken in die Bedeutungslosigkeit markiert und sorgt dafür, daß noch mehr echte Linke sich vom Globalisten-Söldnertum abwenden.

    Also gerne weiter so!

    • @Raphaela Langenberg:

      Die echten Linken sind wohl jene, die bemerken wollen, dass Migranten ein Problem sind und etwas Patriotismus nicht schaden kann.

    • @Raphaela Langenberg:

      Warum denken so viele von euch Rechties sich eigentlich immer weibliche Pseudonyme aus in online-Foren? Kleiner Tip: Funktioniert besser (aber auch nicht wirklich ) , wenn man nicht gleich in der ersten Zeile mit "ich als Ex-Linker" weitermacht.

      A propöchen: Wenn Sie ernsthaft glauben , die einzigen Alternativen seien entweder "Söldner des Globalismus" oder xenophobes neonationalistisches Wutbürgertum, dann waren Sie nie links.

      • @kami:

        Dass die meisten Nazis davon träumen, ihre weibliche Seite auch in sexueller Hinsicht ausleben zu können, ist doch bekannt.



        Daher wahrscheinlich der Drang, sich weibliche Namen zu geben. Sitzt dabei wahrscheinlich mit Pömps und Fummel vorm PC und träumt von Jungs in hohen Stiefeln und von Männern aus Stahl und Granit.

        • @Age Krüger:

          Danke für die beispielhafte Demonstration "linker" Argumentationsweise, die Herren/Damen/Ixe Kami und Age Krüger ;-)

          Es gibt wahrscheinlich noch mehr "Normalos", die interessehalber gelegentlich einen Blick in exotische Filterblasen wie diese hier werfen. Eine Frage, die sich daraus ergibt, ist: Wundert sich tatsächlich noch jemand über die immer weiter am Horizont entschwindende Möglichkeit, auf demokratischem Weg linke Mehrheiten zu erzielen?

  • Es ist immer wieder tieftraurig, wenn sich wohlmeinende Humanisten zu willigen Claqueren von hasserfüllten Antidemokraten machen, nur weil diese vorgeben, Alles nur für "die Menschen" zu tun, wo sie in Wahrheit nur ihre jeweiligen Gegner entmenschlichen wollen.

    Gilt für beide Lager.

    • @Normalo:

      Schonmal das Buch von Herrn Philip Ruch, dem Chef der Truppe, gelesen? Da wird einem über den abgeblichen "radikalen Humanismus" so einiges klar ;) Aber ich will nichts vorwegnehmen, einfach selber ein Bild machen, falls noch nicht geschehen:

      www.amazon.de/Wenn...dann/dp/3453280717

  • Faschistische Methoden gegen Faschisten. Geht's noch?

    • @resto:

      "Der schlimmste Schuft im ganzen Land,



      Ist und bleibt der Denunziant."

  • Ich Frage mich allen ernstes ob wir alle zu lange in einer Hochphase des Linken Selbstverständnisses gelebt haben? Was ich hier zum Teil lesen muss lässt nur darauf schließen dass ein Großteil der Menschen vergessen haben wie einige Innenstädte in den 90 ern, viele davon im ehemaligen DDR Gebiet, aber längst nicht alle, von pöbelnden Nazis gezeichnet waren. Und viele haben scheinbar vergessen wie es dazu kam dass ein Großteil der größeren Städte überhaupt die Nazis aus diesem öffentlichen Bereich drängen könnten. Das war weder Arbeit des VS noch der Polizei noch der Union, das waren zivilgesellschaftliche Personen welche sich vernetzten und Methoden suchten Menschenfeinden für die hier kein Platz ist, das Leben schwer zu machen. Dazu gehörte gezieltes Outing und auch Gewalt.

    Ich bin weder ein Verfechter von Gewalt noch einer davon wegen einer anderen Meinung angeprangert zu werden. Doch hier geht es nicht um einfache Meinungsverschiedenheit, hier geht es um Menschen die bereitwillig Symbole zeigen die eine klare Sympathie zur NS-Zeit äußern. Welche somit auch zeigen dass sie, am Tag X der Übernahme bereit sind jede und jeden einzelnen von uns lesenden der taz zu internieren und zu töten - oder sich davon zumindest als unwissender Mitläufer nicht zu distanzieren.

    Ja rechts gegen links, arm gegen arm lenkt ab von den eigentlichen Problemen, aber die will ja hier auch keiner so recht angehen. Lieber wird pazifistisch verblendet von friedlicher Zivilgesellschaft geredet die so nicht entsteht. Und das Problem der Weimarer Republik war m.E. nicht rechts gegen links sondern die Spaltung der Linken, die ich mit großer Besorgnis täglich wahrnehme.



    Welche Zivilgesellschaft entsteht wenn MENSCH den rechten nichts entgegensetzt, Ihnen das Leben nicht schwer macht sehen wir an unzähligen Beispielen unlängst eben in Chemnitz.

    Als Bauer von einer Herde friedlicher Schafe zu träumen und sich aus Pazifismus leise mit in die Herde zu stellen, statt die Wölfe zu vertreiben...

    • @outsourced:

      Kommentar entfernt. Bitte beachten Sie die Netiquette.

      • @Ad Nihilum:

        Nach wie vor fehlen mir die adäquaten lösungsideen welche wirklich wirksam sind und nicht nur der versuch von lippenbekenntnissen sind. Pazifismus ist in dem moment verblendet wenn er als stetes moralisches mantra genutzt wird und somit als ethische selbstvergewisserung genutzt wird alles richtig zu machen.



        Sich gegen stete Gewalt in vieler Form zu wehren bedeutet auch notwehr einzusetzen. Dass Sie das so nicht sehen koennen und es mit "paar uffe fresse" zusammenfassen zeigt dass sie sich in einer solchen bedrohungssituation noch nicht befunden haben. Warum das so ist duerfen Sie sich selbst beantworten.



        In Zeiten einer weltweit erstarkenden Rechten gilt es zusammenzuhalten und nicht die in die selbe AfD Kerbe a la linksfaschismus zu hauen, welche die weltoffenen kraefte nochmehr spaltet. Im uebrigen finde ichbdas land einen viel zu schoenen ort zum leben als ihn absichtlich mit nazis zu fuellen. Marodierende Horden von nazis sind auf dem land allerdings weniger leicht zu organisieren. Und nochwas zum sollte, die zivilgesellschaft sollte friedlichbsein. der VS sollte die Verfassung schuetzen. Die Verfassung sollte unsere Freiheit schuetzen. Die Polizei sollte diese Freiheit schuetzen. Num ueberpruefen Sie was daran realitaet ist und unterbreiten mir einen vernuenftigeb vorschlag was wir machen sollen, wenn jene stellen die unsere freiheit vor gewalttaetigen angreifern schuetzen sollen, dies nicht tun...?

    • @outsourced:

      DANKE!

  • Mit einer Demonstration zeigt man sprichwörtlich etwas. Auch sein Gesicht.



    Eine gelungene Aktion.



    Dient vielleicht als Vorbild für bald alle Demonstrationen. Zum Glück gilt das vermummungsverbot. Eine automatische kameraüberwachung mit Gesichtserkennung wäre auch nicht schlecht.

    • @Demokrat:

      ok - dann mal zisch - etwas knackiger -



      Mailtütenfrisch -

      “(" Eine automatische kameraüberwachung mit



      Gesichtserkennung wäre auch nicht schlecht.")







      Doch mir wird schlecht.



      "DEMOKRAT" kann mensch nur zurufen:



      "Geh doch nach China"...











      ... oder etwas Gedichtserkennung?







      "... Dass es zuweilen doch gelingt,



      aus einem Arsch mit Ohren ein Gesicht zu machen,



      wenn man ihn nur richtig schminkt."



      (Ulrich Roski??) "

      Wer wollte widersprechen*?¡*

      • @Lowandorder:

        Man lernt nie aus.

        • @Demokrat:

          Schonn. Aber manche - nie. Wollnich.



          &



          Das gleich doppelt. Newahr.



          Normal.

    • @Demokrat:

      Die Bullen filmen schon seit den 70er Jahren mit bei jeder Demo.



      Das muss nicht erst eingeführt werden.

      • @Age Krüger:

        Ah. Wenn das doch eh schon gemacht wird, warum dann jetzt doppelt?

        • @Demokrat:

          Doppelt gemoppelt hält besser, und außerdem kann man ja auch mal der Polizei behilflich sein, wenn es ihr offenbar nicht gelinkt, die vorhandenen Aufnahmen auszuwerten.

          In Hamburg war die BLÖD ja auch diesbezüglich sofort der Hilfssheriff.

      • @Age Krüger:

        Früher - Hofgartenwiese - My dear Age.

        NoNoNo-StandsNo - Remember - 1968 -

        Kaum stand die Sonne auf unseren Gesichtern*!* & Däh!



        Gingen die Fenster im Schloß auf.



        &



        Unter unserem Gejohle - “Benda wir kommen“ - “Ho Ho Hồ Chí Minh“ etc



        Fotografierten/Filmten sich die Anonymen - Staatsalloholliker - Gelle.



        Den Wolf - Aber so was von!



        &



        Das kackfreche & kein Ende*!* - No!



        Als ein Kommilitone wg eines Automatenbruchs in Mbg/Weidenhausen zur Bullerei stiefelte. Däh! Legten sie ihm erst normale 'Fahndubgsfotos‘ vor.



        Aber dann - “kennense den vllt?“ ersichtlich rausgefilterte Demofotos.



        & Krönung -



        Als wir als Refi-AG - die kachfrech indolenten Herren Polizisten - inne Universitätsstr. damals - wg VGH-Rspr.



        In die Zange nahmen:“Ja - wir könnten ja nen Antrag auf Löschung stellen!“

        kurz - So geht volles Rad-ab - bei Bullerei & erst recht Schlapphüte!



        Bis heute. Tendenz zunehmend



        &



        Accelerando! Gellewelle.



        Ha no. Na - Si’cher dat. Normal.

        unterm—-Erbrochenes - ;)



        tazelwurm.de/wp-co...KonradLItschko.png



        & Däh!



        www.taz.de/!5202405/



        &



        de.wikipedia.org/w...e_Notstandsgesetze

        (ps eine eine kleine Frage - *¿*



        Ob Horst Ehmke “Willy - Aufstehn - Regieren - das alte Raubein - als Kanzleramschef - seine Konterfeis samt Akte - öh geschreddert hat.



        (…btw - kenne keinen meiner Weggefährten der “Na klar!“ - da bei entsprechender Postion - nicht öh Hand angelegt hat - oder hat lassen!)

    • @Demokrat:

      Als wir am 10.11. gegen den Urschula Havergebeck-Soli-Marsch demonstriert haben, wurden wir oft gefilmt – von der Polizei.



      Von den Faschos auch, aber die machen das ja immer...

      • @Sebas.tian:

        Gut zu wissen.

  • Wir verteilen Dinge die wir selber tun. Das ist garantiert der falsche Weg um eine solidarischere und tolerante Gesellschaft zu schaffen. Zudem wird es keinen überzeugen sich vom aufgemachten Weg zu entfernen. Das hat die bayerische Staatsregierung mit mir in Wackersdorf auch nicht geschafft.

  • Die Website gefällt mir! Konsequent umgesetzt.

    Und an alle, deren Liberalismus hier einen anaphylaktischen Schock erlitten hat:



    Bastelt ihr eigentlich schon an einem zweiten Opfernarrativ? "Wenn die Linken sich so mit den Rechten streiten, dann stärken sie damit die Rechten. Bald wird es wieder Faschismus geben. Aber wir sind wieder nicht schuld."

    • @pitpit pat:

      Achja, wie stimmten noch gleich die Liberalen 1933 in der Weimarer Republik bezüglich des Ermächtigungsgesetzes ab? ;)

      • @Uranus:

        Na, wenn die 1933 so abgestimmt haben ist der Liberalismus und jeder, der sich "liberal" nennt, ein unbewusster Faschismus-Förderer.

        Dazu möchte ich auch gerne etwas Polemik beisteuern:



        Die Welt ist schwarz-weiß so klar umzäunt, dann brennt sie rot, aber übrig bleibt oft nur brauner Mist. ;)

        • @Ad Nihilum:

          Sie sagen es! ;)

    • @pitpit pat:

      Nö...

  • Und nachdem die Nazis denunziert sind, aus der Mitte der Gesellschaft entfernt worden sind, zwingen wir diese "Untermenschen" ein Abzeichen zu tragen, damit jeder gleich erkennt, wer ein Nazi ist.



    Später können wir diesen Abschaum dann räumlich in Umerziehungslager konzentrieren.



    Da Faschismus ja keine Meinung, sondern ein Verbrechen ist, behandeln wir diese dann entsprechend.



    Wer hier Parallelen zur Geschichte erkennen glaubt, dem sei gesagt... wir tun das richtige, da ist alles erlaubt.

    • @Weiße Blase:

      Denn wer kämpft für das Recht, der hat immer recht...

  • Geht so... Bilder publizieren meinetwegen.



    denunziation? Machts nicht besser...

  • Weimarer Verhältnisse. Linke gegen Rechte. Rechte gegen Linke und "Nicht-Deutsches", salonfähiger Antisemitismus.

    • @Mr. Ziegfeld:

      Wie stimmten noch gleich Liberale und Konservative bezüglich des Ermächtigungsgesetzes 1933 ab? Die Musterdemokrat*innen ... ;)

      • @Uranus:

        Sie haben recht, Konservatismus und Liberalismus sind sowas von verbrannte Erde! Sollen die sich gefälligst neue Weltbilder ausdenken, die unmoralischen Nazi-Wähler! Oder halt einfach links werden, aber dafür sind die wohl zu dunn!!

        • @Ad Nihilum:

          Ganz und gar nicht! Die Bürgis sind die einzigen Heiligen! Quasi das moralische Zentrum, bedroht von den Rändern ;)

    • @Mr. Ziegfeld:

      Nö, gar nicht "Weimarer Verhältnisse". Gar nicht "Linke gegen Rechte". Sondern Demokraten gegen Faschos.

    • @Mr. Ziegfeld:

      Weimarer Verhältnisse fanden nicht nur auf der Straße statt, wo Kommunisten die einzigen waren, die den Nazis noch etwas entgegensetzten. Nein, sie fanden auch in den Parlamenten und Justizsälen statt, wo rechte Putschisten und Staatsstreichler, die der demokratischen Republik an den Kragen wollten, milde bis gar nicht bestraft wurden, dabei galt damals für Hochverrat noch die Todesstrafe.

  • Ich sehe den Aufruf auch als kritisch an. Zahn um Zahn? Denunziation aus der Bevölkerung ist eines der schlimmsten Mittel der Nazis selbst.



    Ich schwanke aber, da in der Tat der Staat - und leider auch oft die Medien - auf dem rechten Auge sehr blind sind. Hier nicht hart durchzugreifen versichert die Nazis, letztendlich mit Zustimmung des Staates zu agieren. Als z.B. das Asylrecht durch die CDU in den 90ern massiv eingeschränkt wurde, war die Reaktion führender Neonazis "na also, mit Gewalt kommen wir weiter in diesem Land".



    Dass der Hitlergruß offenbar "nicht mehr ganz so strafbar" ist wie früher, ist ein ähnliches Zeichen. Sie werden damit politisch legitimiert. :-(

  • 9G
    90857 (Profil gelöscht)

    Gelungen!

    Als spiegelverkehrtes, jedoch ideologisch Identisches zu diesem "Lehrer-Portal" der AfD.

    Eigentlich müßten alle Kommentare, welche sich dahingehend und richtigerweise über die AfD-Aktion entsetzten nun einfach nur ebenso spiegelverkehrt neu geschrieben werden.

    Eigentlich ...

  • 9G
    90667 (Profil gelöscht)

    Der Zweck heiligt die Mittel? Nein, tut er nicht. Die jubilierende Linke feiert einen Pyrrhussieg, der Krieg ist bereits verloren.

  • Es geht bei der Aktion doch nicht um Denunziation. Es geht darum auf das Versagen der sächsischen Polizei aufmerksam zu machen und darauf, dass die Institutionen auf dem rechten Auge blind sind. Es ist eine reine Kunstaktion, die jedoch tief blicken lässt.

    • @cat:

      Schon klar... Dennoch halte ich es für möglich, ohne denunziationsmoglichtkeit darauf aufmerksam zu machen. Und man könnte darüber hinaus deutlicher darauf aufmerksam machen...

  • Als eine angemessene Reaktion auf die Denunziations-Kampagne der AfD gegen Lehrer durchaus lobenswerte Kunst-Aktion.



    Leider Hass und Wut auf beiden Seiten - egal ob berechtigt oder nicht - jedenfalls sind das keine guten Ratgeber für eine Zivilgesellschaft.



    Wann endlich werden wir Menschen in der Lage sein, uns zusammenzusetzen und uns zu fragen:

    • @nun_aber_mal_halblang:

      Sie haben recht. Diskussion beginnt mit dem Respekt zum Gegenüber. Wer das nicht begreift, hat die Grundlage der Demokratie nicht verstanden. So geht's wohl dem Autor, dem Emotionen über Verstand gehen. Deswegen urteilen zum Beispiel nicht die Opfer über die Täter, sondern Unabhängige... Der Autor ruft zur Selbstjustiz auf und begibt sich damit auf das Denunzianten-Niveau der Afd. Was für ein Erfolg!

      • @Berliner_in_Dresden:

        Tja, was machen Sie aber, wenn die andere Seite respektlos ist und sich an keine Regeln hält? Die Apeacementpolitik gegenüber Hitler ist bekanntermaßen gescheitert.



        Auch heutzutage wurde genug versucht.



        Daher kann es nur noch massive Sanktionen geben, wie es sich für eine wehrhafte Demokratie gehört.

        Wenn schon der Staat die Rechtstaatlichkeit nicht mehr durchsetzt, dann ist die Zeit des Art. 20GG gekommen.

        In diesem Zusammenhang ist diese Aktion zu begrüßen.

        • @Unvernunft:

          Demokratie ist nicht wehrhaft wenn man sie für ihre Verteidigung aufgibt. Genau auf diese Weise wurde die eigentlich humanistische Idee des Sozialismus aufgegeben.

    • @nun_aber_mal_halblang:

      ... und uns zu fragen:



      Worum geht es eigentlich?



      Wenn wir bereit wären, über unsere Ängste zu sprechen, und das in einem gleichberechtigten Kreis, dann ließen sich viele Probleme leicht lösen.

  • Ein konkreter Beitrag zur Abschaffung der Zivilgesellschaft. In diesem Weltbild gibt es nur noch Feind gegen Feind, keine Argumente mehr, keine Mitbürger die man für die eigene Sache überzeugen könnte. Und wie schnell das in den linksliberalen Medien Mainstream wird. Die Demokratie wird von rechts UND von links abgeschafft.

    • @Mark2013:

      Zitat aus dem Artikel:



      "Tausende hatten in jenen Tagen den durch Asylbewerber verursachten gewaltsamen Tod eines jungen Mannes instrumentalisiert, Migranten durch die Straßen – ja, Herr Maaßen – gejagt,..."



      Also was Hetzjagden angeht, mal bei Schwarzen in Louisiana nachfragen. ..



      Und Tausende haben auch nicht gehetztsondern zum Glück nur wenige.



      Und Afd-Abgeordnete sind auch keine Schreibtisch Faschisten. Rudolf Hess war ein Schreibtisch Faschist.



      Maximale Hetze von links und rechts und beide fühlen sich maximal im Recht und beide zerstören gleichermaßen (!) die Demokratie denn beide verbieten die öffentliche Diskussion.

      Ich empfehle dem Autor das berühmte Zitat von Alexander Mitscherlich: "... wir müssten uns zu der Einsicht bequemen, wir könnten überall dort einem Wahn verfallen sein, wo wir meinen, etwas sei felsenfest sicher. Von der Bescheidenheit, solche kardinale Irrtümer als Möglichkeit anzuerkennen, hängt es ab, ob die Menschheit vom Leiden der Vorurteile befreit wird oder weiter an ihnen dahinsiechen wird. "

      Wollen Sie dahinsiechen?

       

      Kommentar gekürzt. Bitte beachten Sie unsere Netiquette.

      Die Moderation

      • @Berliner_in_Dresden:

        "Und Tausende haben auch nicht gehetztsondern zum Glück nur wenige."

        In welcher Welt leben Sie denn?

  • Ist es nun politische "Schönheit" oder politische Dummheit, Nazis mit Nazimethoden zu bekämpfen?

    Es ist zu erwarten, dass sich die Rechten in ihrer Opferrolle sonnen werden.

    • 9G
      90857 (Profil gelöscht)
      @warum_denkt_keiner_nach?:

      Frei nach Ignazio Silone:

      Der neue Faschismus kommt nicht daher und wird sagen: Ich bin der Faschismus. Er kann (auch) im Namen von Kunst und Kultur, im Namen von Antifaschismus sowieso, daherkommen.

  • Ich frage mich gerade, ob dieser Artikel Teil des Kunstwerkes ist, oder ob er wirklich die dem Kunstwerk inherente provokative Ironie verkennt?

  • Wow. Weil Leute andrer Meinung sind, soll ich sie öffentlich bloßstellen.



    Wer schreibt denn eigentlich vor, welche Meinung richtig und falsch ist?



    Irgendwie hatten wir das schonmal.

    • @Hannes Petersen:

      Ist es was anderes als "bloßstellen", wenn Sie hier kommentieren, dass die Akteure des Zentrums für politische Schönheit eine andere Meinung als Sie haben?



      Was ist denn sonst "bloßstellen"?

      Und wenn Sie für sich nicht wissen, welche Meinung für Sie die richtige ist, und das öffentlich kundtun, dann stellen Sie sich gerade selber bloß.

      • @Age Krüger:

        Ich glaube, es gibt dann doch einen kleinen Unterschied, ob ich sage, dass ich anderer Meinung als jemand bin oder ob ich dessen Bilder zwecks Meldung öffentlich mache. Falls Sie den nicht sehen, nun ja...

        Und bzgl. "richtiger " Meinung: Viele haben zu den verschiedensten Themen eine Meinung. Die meisten sind aber so weitsichtig nicht davon auszugehen, dass sie die Weisheit mit Löffeln gefressen haben und deshalb grundsätzlich immer zu 100% Recht haben und damit inzident jedem, der anderer Ansicht ist, unterstellen, dass er nicht Recht haben könnte.



        Sie gehören augenscheinlich nicht dazu.

        • @Sophokles:

          Es geht nicht darum, eine andere Meinung zu haben, sondern es geht um Menschen, die im Rahmen einer öffentlichen Demonstration diese ihre Meinung öffentlich kund getan haben.Zu Ende gedacht kann es doch nur im Interesse desjenigen sein, der seine Meinung öffentlich kundtun wollte, dass diese dann auch weiter verbreitet wird.

          Es scheint Ihnen noch nicht bekannt zu sein, dass es Unterschiede zwischen einem Meinungsaustausch und einer Demonstration gibt.

          Mein letzter Satz bezog sich btw auf die Frage, wer "vorschreibt", welche Meinung die richtige sei, die @HANNES PETERSEN gestellt hatte. D.h., er geht nicht davon aus, dass man durch eine Diskussion mit These und Antithese zu einer Synthese kommt, sondern dass er diese Meinung vorgeschrieben bekommen muss, weil ihm offensichtlich die Beurteilungsfähigkeit fehlt, diese Meinung von sich aus zu bilden. Lesen Sie einfach genau. Da steht nix im Text davon, dass man nicht auch durch eine dialektische oder sonstwie gestaltete Diskussion zu einer Meinung kommen kann. Da steht nur, dass man sich lächerlich macht, wenn man sie sich vorschreiben lässt.

    • @Hannes Petersen:

      Nun... Auf seine Mitbürger nonverbal loszugehen, ist nicht durch Meinungsfreiheit gedeckt...

    • @Hannes Petersen:

      Petersen hat schon irgendwo recht.

      Faschismus geht gar nicht, der Fall ist einfach.



      Aber, "Wer schreibt denn eigentlich vor, welche Meinung richtig und falsch ist?"

      Meine Meinung deckt sich meistens mit der 'linken', aber wenn mal nicht? Was dann?



      Muß ich dann schauen daß ich auf Spur denke/spreche?

      Ich wundere mich auch über den fanatischen Artikel zu einer Aktion die wahrscheinlich weit mehr Selbstreflektion beeinhaltet als hier dargestellt wird. Ich schätze das Zentrum eher so ein das dies eine provokante Retourkutschte auf die Polizeifahndung nach den 'G20 Terroristen' sein soll..



      ..aber wer weiß das schon genau ; )

    • @Hannes Petersen:

      Nö,



      Faschismus ist keine Meinung, sondern ein Verbrechen.

      • @Wagenbär:

        "Faschismus ist keine Meinung, sondern ein Verbrechen."

        Es ist mir ein Rätsel, wie dieser Spruch sich weiterhin ungebrochener Popularität erfreut, obwohl so leicht einzusehen ist, dass er Quatsch ist.

        Natürlich ich Faschismus weder eine Meinung, noch ein Verbrechen.

        1. Faschismus ist ebensowenig eine Meinung, wie es sich bei einem Omelett um ein Ei handelt.

        2. Faschismus ist ebensowenig ein Verbrechen wie es sich bei der Verdauung um das zuvor verzehrte Omelette handelt.

    • @Hannes Petersen:

      Offene Begeisterung für Faschismus und Rassismus (inklusive Menschenjagden!) ist keine "Meinung", sondern ein Angriff auf die Demokratie, die in diesem Land eine wehrhafte ist. Keine Freiheit für die Feinde der Freiheit, denn SONST, kommt das wieder, was wir schon mal hatten. Nix verwechseln oder verdrehen bitte.

      • @Arno Birner:

        Schade, Dummheit kennt keine Grenzen, Sowohl links als auch rechts und auch Journalisten sind nicht dagegen gefeit. Gerade solche Aktionen wie die vom Schreiber gelobten sind faschistisch, jetzt kein Stern sondern halt Hetzjagd im Internet.