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Polizeieinsatz gegen GeflüchteteKurdisches Mädchen erschossen

In Belgien wurde eine Zweijährige bei der Verfolgung eines Kleinbuses mit 29 Kurden tödlich getroffen. Die Geflüchteten wollten offenbar nach Calais.

Das Mädchen starb nach einer Verfolgungsfahrt durch die Polizei (Symbolbild) Foto: Collectorofinsignia

Brüssel taz | Ein zweijähriges kurdisches Mädchen ist nach einer Verfolgungsjagd in Belgien durch eine Schussverletzung ums Leben gekommen. Das Kind sei von einer Kugel getroffen worden, sagte Staatsanwalt Frédéric Bariseau am Freitag in Mons (Westbelegien). Laut Obduktionsbericht sei die Kugel im Bereich der Wange eingedrungen.

Dem Tod war ein Polizeieinsatz vorausgegangen, bei dem auch Schußwaffen eingesetzt wurden. Die belgischen Beamten wollten einen Kleinbus mit 29 Kurden stoppen, die nach offiziellen Angaben illegal nach Belgien eingereist waren und offenbar nach Calais in Frankreich weiterreisen wollten. Belgien wird von vielen Flüchtlingen als Transitland mit Ziel Großbritannien genutzt.

Der Staatsanwalt warnte vor voreiligen Schlussfolgerungen zu der Frage, ob es sich um eine Kugel aus einer Polizeiwaffe gehandelt haben könnte. Allerdings sprechen die bisher bekannten Umstände dafür. Zudem mussten sich die belgischen Behörden bereits einmal korrigieren: Am Donnerstag hatte die Staatsanwaltschaft noch ausgeschlossen, dass das Kind von einer Kugel getroffen worden sei.

Der Todesfall heizt die Diskussion über die belgische Flüchtlingspolitik erneut an. „Das ist das Ergebnis einer immer repressiveren Politik“, sagte die Kovorsitzende der belgischen Grünen, Zakia Khattabi. „Für uns ist die politische Verantwortung klar“, fügte sie hinzu. „Andere sind schon für weniger zurückgetreten“, sagte Khattabi mit Blick auf einen Tweet von Innenminister Jan Jambon.

In letzter Zeit häufen sich derlei „Vorfälle“

Jambon hatte von einem „tragischen Ereignis mit dramatischen Konsequenzen“ gesprochen. Der Vorfall zeige erneut, wohin Menschenhandel führen könne. In letzter Zeit häufen sich derlei „Vorfälle“ – nicht nur an der belgischen Grenze zu Frankreich, sondern auch in Brüssel. Am Nordbahnhof sammeln sich immer wieder Geflüchtete, die von der Polizei vertrieben werden.

In Brüssel gibt es aber auch Solidarität. Die Einwohner der EU-Kapitale nehmen Flüchtlinge bei sich Zuhause auf und versorgen sie mit Jobs. Die rechtsliberale belgische Regierung um Premier Charles Michel versucht jedoch, die Unterbringung von Geflüchteten in privaten Häusern zu kriminalisieren.

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4 Kommentare

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  • 8G
    83492 (Profil gelöscht)

    Wer nur den taz-Artikel liest, könnte zum Schluss kommen, schießwütige Polizisten ermorden kaltblütig ein Kind.

    „Das ist das Ergebnis einer immer repressiveren Politik“

    „Für uns ist die politische Verantwortung klar“

    Nach Lektüre von https://brf.be/national/1179810/ bin ich mir nicht mehr so sicher, dass die Verantwortung allein bei Politik und Polizei liegt.

     

    "Bei der Ausfahrt Nimy-Maisières in der Nähe von Mons errichtet die Polizei in der Zwischenzeit eine Straßensperre. Der Kleinbus hält erst an. Dann plötzlich gibt der Fahrer doch Vollgas und fährt auf die Polizisten zu. Die sehen sich dazu gezwungen, das Feuer zu eröffnen."

    • @83492 (Profil gelöscht):

      Im Gegensatz zum TAZ Artikel übernimmt der von Ihnen verwiesene Artikel fast ausschließlich Behauptungen der Polizeibehörde. Behauptungen uns Beschreibungen, die scheinbar darauf Zielen die Gruppe im flüchtenden Auto zu diskreditieren. Auch werden Behauptungen unkritisch übernommen die sehr fragwürdig sind, wie zum Beispiel die Frage wo die hinschossen um das Mädchen zufällig zu treffen und am offensichtlichsten sie Behautung der Todesursache. Den unterschied zwischen einem Schädel-Hirn-Trauma auf Grund eines Aufpralls und einem Schädel-Hirn-Trauma auf Grund einer Schussverletzung erkennt man schnell. Nur von Schädel-Hirn-Trauma zusprechen, deutet stark darauf hin, dass die Ursache des Traumas nicht angesprochen werden sollte. Auch hier ist der Artikel des BRF sehr unkritisch, um nicht zu sagen auf Seiten der Polizei.

    • @83492 (Profil gelöscht):

      "Wer nur den taz-Artikel liest, könnte zum Schluss kommen, schießwütige Polizisten ermorden kaltblütig ein Kind."

       

      In keiner Weise.

       

      Könnten Sie mal irgendwelche Textquellen nennen, die Sie dazu veranlassen, davon auszugehen, dass jemand, der den Artikel liest, zu der Schlußfolgerung kommen kann. Bei den von Ihnen genannten Sätzen handelt es sich klar im Text genannten Zitaten von einem Oppositionspolitiker. Man sollte eigentlich voraussetzen, dass jedermann weiß, dass nicht alles, was Oppositionspolitiker sagen, unkritisch übernommen werden muss.

      Desweiteren sagt auch der Politiker nix über den Hergang der Tat.

       

      Mich würde das wirklich mal interessieren. Immerhin wird ja immer mehr behauptet, dass wir eine linkslastige Presselandschaft haben. Wenn das darauf zurückgeht, dass der Leser nicht mehr zwischen neutralen Beschreibungen und geäußerten Meinungen unterscheiden kann, dann ist das wohl vor allen Dingen ein Problem des Deutschunterrichtes, den die letzten Generationen hier erleben durften.

  • 9G
    98589 (Profil gelöscht)

    Wäre es nicht mal an der Zeit die Grenzen wieder zu kontrollieren, damit solche schlimmen Vorfälle sich nicht häufen?

    Illegal geht nicht, Schusswaffen zu gebrauchen, geht auch nicht.

    Was also tun? Jedes Land sollte wissen, wer sich darin aufhält, durchfährt, etc.

    Offene Grenzen können keine Lösung sein.

    Ja, ich weiss, dass viele hier anderer Meinung sind.