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Präventionstipps für MännerVergewaltige niemanden!

Kölns Oberbürgermeisterin Henriette Reker legt Frauen Verhaltensregeln nahe, um nicht vergewaltigt zu werden. Hier die Männerversion.

Findet einfache Regeln doof: Bill Cosby. Foto: reuters

BERLIN taz | Henriette Reker, Kölner Oberbürgermeisterin in Amt und Würden, will für den Karneval „Verhaltensregeln“ für „junge Frauen und Mädchen“ zusammenstellen, damit diese nicht vergewaltigt werden. Auf der Pressekonferenz am Dienstag riet sie, „eine gewisse Distanz“ zu „Fremden“ zu halten – am Besten „weiter als eine Armlänge“. Hier eine Liste nützlicher Verhaltensregeln und Präventionsmaßnahmen gegen Vergewaltigung für Männer:

1. Vergewaltige keine Frau. Auch nicht, wenn sie näher als eine Armlänge von dir entfernt steht.

2. Wenn du eine Frau triffst, die allein unterwegs ist, lass Sie in Ruhe. Gilt sowohl tagsüber als auch nachts.

3. Schütte niemals KO-Tropfen in die Getränke von Frauen, um sie anschließend zu vergewaltigen.

4. Wenn eine Frau einen Mini-Rock trägt, ist es das Sicherste, sie nicht zu vergewaltigen.

5. Befindest du dich in einer betrunkenen Menge von Männern auf der Domplatte an Silvester, auf dem Oktoberfest oder auch auf dem Kölner Karneval? Auch dort gilt: vergewaltige niemanden!

6. Wenn eine Frau „Nein“ sagt, dieses sogar mehrfach wiederholt, ist es am Einfachsten, sie nicht zu vergewaltigen.

7. Trägst du Insignien der Autorität am Leib (Polizeiuniformen etc.)? Erinnere dich daran, deinen Machtvorteil nicht auszunutzen, um jemanden zu vergewaltigen.

8. Wenn eine Frau dich bittet, sie nach Hause oder zu ihrem Zimmer zu bringen, vergewaltige sie nicht. Gilt auch und gerade, wenn Alkohol im Spiel ist.

9. Wenn du nachts mit heraushängendem Penis stolperst, vergewaltige niemanden.

10. Wenn du eine schlafende Frau antriffst, ist es das Beste, sie nicht zu vergewaltigen.

Die Liste ist frei der “Washington State Coalition against rape“, „9Gag.com“ und Sarah Silvermann nachempfunden.

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38 Kommentare

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  • Mir ist nicht klar warum Frauen denken nur sie werden bedroht. Die meisten Opfer von Gewalttaten sind Männer.

     

    Und als ich noch häufig Nachts unterwegs war, war ich immer sehr Vorsichtig und habe bestimmte Viertel oder dunkle Ecken gemieden.

     

    Das ist eigentlich für jeden halbwegs intelligenten Menschen eine Selbstverständlichkeit. Das liegt daran, dass es Verbrecher gibt - denen Regeln egal sind - und Männer die es toll finden andere Menschen zu erniedrigen - wie gesagt in den überwiegenden Fällen sind die Opfer Männer.

     

    Das hat sich aber in den letzten Jahrzehnten gebessert. In 70/80 war es (am Wochenende) nahezu unmöglich ohne Angriffe, Pöbeleien allein (als Mann) Nachts nachehause zu kommen. Die Frauen die ich kannte sind Nachts nie alleine Unterwegs gewesen. Das Risiko war zu gross.

     

    Das sich das gebessert hat liegt natürlich auch daran, dass sich um solche Menschen gekümmert wurde. z.b. ohne Sozialarbeiter in Brennpunkten hätte sich wenig getan. Aber dazu muss man Wissen wo diese Männer leben und deshalb ist es wichtig darüber zu sprechen woher Männer kommen, die Übergriffig werden und welchen sozialen Hintergrund sie haben. ansonsten ist Prävention nicht möglich.

     

    Pauschales "alle Männer sind Schweine" ist da wenig hilfreich und ich glaube auch kaum, dass nur ein männlicher TAZ Leser ein Problem mit den hier aufgestellten Regeln hat.

  • Ich möchte keine Verhaltensregeln,ich fühle mich damit eingeschränkt!!

    Und abgeschoben ,wie Gabriel Lautstark tönt,wird von denen auch keiner.Dem geht es doch nur um Stimmen. Die müssten dann zu drei Jahren verurteilt sein, dann könnte man ausweisen und für sexuelle Belästigung und Diebstahl bekommt man noch nichtmal ein Jahr auf Bewährung ,höchstens Arbeitsstunden. Ausserdem nehmen die Herkunftsstaaten die auch nicht mehr zurück und müssen sie auch nicht! Da hat Gabriel ja auch schon gesagt ( bei T-Online) den Herkunftsstaaten die die nicht zurücknehmen, kürzen wir die Hilfen. Alles Augenwischerei und Stimmfang. Ich könnte heulen vor Wut.

    • @Christiana:

      "Ich möchte keine Verhaltensregeln,ich fühle mich damit eingeschränkt!!"

       

      Wer möchte die schon. Aber leider gibt es in der Welt Verbrecher. Also ist es besser, die Augen offen zu halten.

       

      Und was machen wir eigentlich mit den Sexualstraftätern, die in D geboren worden? Wohin schieben wir die ab?

       

      PS: Das soll jetzt nicht das Versagen der Polizei oder gar die Täter entschuldigen. Aber da die Gefahren real existieren, sollte man vor ihnen nicht die Augen verschießen. Es sind nicht die Täter, die ihr Leben lang mit den seelischen Folgen der Tat zu kämpfen haben.

  • Warum ist das Bild zu diesem Artikel ein Foto von Bill Cosby?

    • 5G
      571 (Profil gelöscht)
      @Sand4:

      Weil es um Vergewaltigung geht. Einfach Wikipedia befragen.

      • @571 (Profil gelöscht):

        So vierl zum Thema "keine Vorverurteilungen" (auch wenn ich mir in diesem Fall keine Einschätzung erlauben möchte)

  • 5G
    571 (Profil gelöscht)

    @Gareth Joswig

    Den Verbrecher, vor allem als Teil einer notgeilen und alkoholisierten Gruppe, wird das kaum interessieren, leider.

  • "Wenn du eine Frau triffst, die allein unterwegs ist, lass Sie in Ruhe. Gilt sowohl tagsüber als auch nachts."

     

    Soll man stattdessen solche anlabern, die ihren Macker dabeihaben? Wie logisch ist das denn?

    • @DR. ALFRED SCHWEINSTEIN:

      Sie sollen Frauen niemals "anlabern". Bestenfalls höflich ansprechen.

    • @DR. ALFRED SCHWEINSTEIN:

      sie sollen garkeine anlabern.einfach mal lassen.

      Wie wärs denn mal , frauen "normal" kennenzulernen?Über Freunde?In Sportvereinen?Gelegenheiten, bei denen man auch gewisse Gemeinsamkeiten durch teilnahme an einer Aktion voraussetzen kann?

      Aber neiiin, auf keinen Fall dürfen die armen Männer in ihrem Recht eingeschränkt werden, fremde Frauen auf der Strasse vollzusabbeln.Eh!

  • Sehr gut! Vielen Dank!

  • Anstelle dieser wohl lustig gemeinten Tipps, hätte es schon einiges gegeben, was Männer in solchen Situationen hätten machen können:

    a) Wenn Du eine Frau siehst, die bedrängt wird, hole Hilfe

    b) Wenn Du eine Frau siehst, die bedrängt wird, schaue nicht untätig zu

    c) Wenn Du eine Frau siehst, die bedrängt wird, versperre ihr nicht den Fluchtweg sondern helfe ihr wegzulaufen

     

    usw.

     

    Hier alle Männer zu Täter zu machen ist genauso sexistisch wie es rassistisch ist, alle Nordafrikaner zu Täter zu machen.

     

    Aber Rassismus und Sexismus sind scheinbar nur schlimm, wenn sie sich gegen die falsche Gruppe richten. Welches da eine "falsche Gruppe" ist, nur darin unterscheiden sich die AfD von anderen eher "linke" Gruppen der deutschen Gesellschaft.

    • @Velofisch:

      Sehr gut ! Lass ich aber auch für mich als Frau gern gelten.

      Ich halte mich gern von Feminismus wie im Artikel fern, da er nur die andere Seite der Medaille des Sexismus darstellt.

      Keiner wird als Mann oder Frau üblicher Definition geboren, wir lassen uns nur durch solche Stereotype dazu machen.

  • geanu solch eine Kampagne findet sich hier: http://www.savedmonton.com/about-our-campaigns.html

     

    und erinnert sei an den Kommentar amerikanischer Studentinnen, die sich beweschwerten, dass ihre Mütter ihnen immer sagten, sie sollen vorsichtig sein, aber ihre Brüger nie zu hören bekommen haben: seid anständig.

  • "Schütte niemals KO-Tropfen in die Getränke von Frauen und vergewaltige sie anschließend."

     

    Das ist irgendwie zweideutig... ich bin verwirrt!

    • @Joshi Judokus:

      Wieso, der Satz ist eindeutig. Zu den KO-Tropfen kommt käme noch eine weitere Flüssigkeit hinzu. Das wäre allerdings kulinarisch das allerletzte.

      • 8G
        85198 (Profil gelöscht)
        @lions:

        Sollte einfach heißen "Schütte niemals KO-Tropfen in die Getränke von Frauen".

        Als wär das nicht schon schlimm genug.

  • Schöne Tipps. Gilt nicht nur bei Frauen.

    Hat nur einen Haken: Vergewaltiger wissen dass das was sie tun verboten ist. Sie tun's trotzdem. Es sind Verbrecher und Verbrechern ist es meistens egal, dass sie gegen Verhaltensregeln verstoßen. Bei Vergewaltigung geht es um Machtausübung und nicht darum irgendwie keinen Plan davon zu haben, wie man mit anderen Menschen umgeht.

    Die Regeln gehen davon aus, das Männer nicht wüssten, wie sie mit Frauen umzugehen haben. Die meisten Männer wissen das aber.

    Die Liste geht davon aus, dass es eine Rapeculture gäbe, die diese Regeln ignoriert. Es ist aber keine Kultur, sondern es sind Verbrecher die sowas tun.

    • @Sage Ichnicht:

      Wenn gerade einmal 27% der Opfer anzeige erstatten,oft , weil sie denken,dass ihnen niemand glaubt, oder sie selbst schuld sind, Wenn Frauen eingebläut wird, durch ihr eigenes verhalten/Ihre Klediung könnten sie Vergewaltigungen verhindern,Wenn 8% der Vor Gericht verhandelten Vergewaltigungen tatsächlich zu einer verurteilung führen,Wenn es immer noch eine Rolle spielt,wie eine Frau sich kleidet,dann ist das eine Kultivierung der Schuldumkehr - "Rape Culture" greift vielleicht etwas kurz,was jedoch geschieht ist eine Verlagerung der Verantwortung für Vergewaltigungen und Belästigungen auf die Opfer.

       

      Dies schafft den Nährboden für weitere sexistische Gewalt,der Täter kann sich sicher fühlen.In einigen Fällen so sicher,dass er bis zu (vermutlich) 50 Frauen vergewaltigt und missbraucht.(Bill Cosby)

       

      Solange die Täter nicht auch in den Augen der Medien und Gesellschaft die VOLLE Verantwortung tragen,wird sich an dieser Kultur auch nichts ändern.

  • Ihr Einsatz für die gute Sachen in allen Ehren, Herr Joswig... aber Sie wissen ganz genau, dass dieser Zug keine Bremsen besitzt!

    • @aho90:

      Doch - jeder von uns soll eine Bremse sein.

      • @anton philips:

        "Doch - jeder von uns soll eine Bremse sein."

         

        Nö, niemand sollte mit diesem Zug fahren!

  • Ist das zufall, dass damit jetzt alle Maenner angesprochen werden, oder dem sich herauskristallisierenden Taeterbild geschuldet? Die taz ist doch sonst so gegen Pauschalisierungen und Vorverurteilungen...

    • @willanne:

      Pauschalierungen sind bei der taz ok, wenn sie Weiße, Männer, Akademiker, Christen, Gutverdiener oder Erwachsene betreffen. Je mehr dieser Attribute zutreffen, desto mehr passt dies, denn diese Gruppe hat viel Einfluss in unserer Gesellschaft und daher an vielem Schuld.

      • @Velofisch:

        Z.B. am Frauenbild, (fehlenden) Unrechtsbewusstsein, den "Werten" und der Einstellung der Taeter von Koeln ggue. unserer Gesellschaft?

  • Ich habe noch eine Regel.

     

    Wenn Du eine Situation siehst, die für Dich potentiell gefährlich ist, gehe nicht hin, denn Du kannst Dich nicht darauf verlassen, dass sich andere an die Regeln halten.

    • @warum_denkt_keiner_nach?:

      Achso, also sollten Frauen lieber zuhause bleiben (ein großer Teil von Vergewaltigungen finden übrigens im engen sozialen Umkreis statt)?? Working Class Hero hat absolut recht!

      • @Na na:

        Warum nicht einfach Vernunft walten lassen? Es geht nicht um Extreme.

    • @warum_denkt_keiner_nach?:

      potentiell gefährlich? Vergewaltigungen und sexuelle Belästigung finden bei Tag und bei Nacht, in der Öffentlichkeit, im Berufsleben, in privaten Räumen statt. Wie man sieht sogar auch in Bildungseinrichtungen und in der Kirche. Für Vergewaltigungen gilt das gleiche, wie für andere Ereignisse, Unfälle, Überfälle etc. Sie können dir überall passieren. Raten Sie den potentiell Betroffenen also, sich nirgendwo aufzuhalten, in Luft aufzulösen? Vielen Dank für Ihren klugen, bereichernden Vorschlag.

      • @working class hero:

        Nein. Man kann nicht allen Gefahren aus dem Weg gehen. Aber Sie haben doch bestimmt auch ein Schloss für Ihre Wohnungstür.

        • @warum_denkt_keiner_nach?:

          Ab und zu haben Sie ein guten Kommentar. Aber das hier ist so ein Quatsch. Sie sollten sich einfach schämen.

          • @anton philips:

            Wofür? Dass ich der Meinung bin, man sollte mit offenen Augen durch die Welt gehen?

  • 3G
    3641 (Profil gelöscht)

    Bitte dasselbe nochmal für Leute, die in Häuser einbrechen! Warum hat früher noch niemand daran gedacht, eine solche Liste zu veröffentlichen. Ich denke, es wäre sinnvoll und vorstellbar, das auf alle Straftaten auszuweiten.

  • 6G
    6474 (Profil gelöscht)

    "2. Wenn du eine Frau triffst, die allein unterwegs ist, lass Sie in Ruhe. Gilt sowohl tagsüber als auch nachts."

     

    ^^während ich den anderen neun punkten vorbehaltlos zustimme, frage ich mich was dieser quatsch bei nummer 2 soll?

    "sprich keine frau tagsüber an wenn sie alleine ist" aha, na klar. ich bin ein unkontrollierter wilder hlabaffe der das schutzlose häschen frau alleine dadurch belästigt, weil ich es wage meine worte an sich zu richten. was für ein sexistischer blödsinn

    • @6474 (Profil gelöscht):

      Komisch, die meisten Frauen drücken es auf sozialen Medien so aus, dass sie es als belästigend empfinden, von fremden männern in eindeutig sexuellem Kontext auf der Strasse angesprochen werden.

      (Ich empfinde im übrigen jeden Typen,der mich so anquatscht, als lästig.Was auch besonders nervt, sind die ewigen Diskussionen: "Kein Interesse" ist das höchstmass an Worten,dass ich hier verschwenden möchte.Warum,Wieso,Weshalb,ich bin nicht verpflichtet mich zu rechtfertigen!Wieso hilft eigentlich immer nur "ich hab nen Freund" so richtig?)

       

      Wieso wollt ihr Männer denn unbedingt diesen sozialen Kontakt erzwingen,den doch so viele Frauen abzulehnen scheinen?

       

      Um diese theorie mal zu überprüfen,sollten sie mal darüber nachdenken, WIE OFT wirklich mal eine fremde Frau ,die sie auf der Strasse angequatscht haben, mit ihnen Kaffe trinken gegangen ist.Ich wette, die Quote ist ziemlich gering.

    • @6474 (Profil gelöscht):

      Teilweise istes wirklich nicht erwünscht, angesprochen zu werden, wenn man nur von A nach B will. Soziale Interaktion schön und gut. Aber ein Mann sollte dafür ein Gespürr haben, wann er sich (wieder) zurückziehen sollte, wenn nichts zurückkommt.