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Diskriminierung von FrauenWeibliche Lohntüte ohne Rundungen

Frauen werden immer noch bei der Höhe ihres Gehaltes benachteiligt. Sie verdienen in fast allen Branchen im Schnitt 20 Prozent weniger als ihre männlichen Kollegen.

Frauen haben oft weniger Lohn, weil sie sich um Herd und Kinder kümmern müssen. Bild: dpa

DÜSSELDORF afp | Frauen verdienen in Deutschland nach Daten der Hans-Böckler-Stiftung im Schnitt 20 Prozent weniger als ihre männlichen Kollegen. Der Abstand betreffe die große Mehrzahl aller Berufe, teilte die gewerkschaftsnahe Stiftung am Montag in Düsseldorf unter Verweis auf Daten der Jahre 2009 bis 2013 mit. Je älter die Beschäftigten, desto größer sei der Abstand.

Die Studie des Wirtschafts- und Sozialwissenschaftlichen Instituts der Stiftung (WSI) wurde kurz vor dem „Equal Pay Day“ veröffentlicht, an dem international auf die unterschiedlichen Einkommen von Männern und Frauen aufmerksam gemacht wird.

Der Untersuchung zufolge liegt der durchschnittliche Abstand beim Bruttomonatsverdienst der 15- bis 30-Jährigen bei rund 13 Prozent, in der Altersgruppe der 36- bis 40-Jährigen aber schon bei 19 Prozent - und er steigt danach weiter an. Bei den 61- bis 65-Jährigen beträgt der Rückstand der Frauen 28 Prozent.

Frauen würden durch eine ganze Kombination von Faktoren benachteiligt, die den Lohnabstand im Laufe des Berufslebens immer mehr vergrößerten, erklärten die Experten: Zunächst stiegen sie bereits mit Verdienstnachteilen ein, etwa weil sie häufiger in schlechter entlohnten Berufen arbeiteten.

Im weiteren Verlauf fielen die Frauen dann weiter zurück, weil sie einen Großteil der Familienarbeit übernähmen und seltener in Führungspositionen kletterten.

Informatikerinnen verdienen drei Prozent mehr

Wie eine detaillierte Auswertung der vom WSI im Projekt „Frauenlohnspiegel“ gesammelten Daten für das Jahr 2013 zeigt, gibt es insgesamt nur wenige Berufe, in denen Frauen mehr verdienen als Männer. Dazu gehören Informatikerinnen, die demnach drei Prozent mehr Gehalt kassieren.

Ferner ergab die Auswertung, dass Frauen auch seltener Sonderzahlungen wie Urlaubs- oder Weihnachtsgeld erhalten. Während 50 Prozent der Männer im vergangenen Jahr Weihnachtsgeld erhielten, waren es lediglich 38 Prozent der Frauen.

Beim „Frauenlohnspiegel“ werden zahlreiche Lohn- und Berufsinformationen im Internet über eine eigens eingerichtete Homepage erfasst und vom WSI ausgewertet. Interessierte Nutzer können dort einen Online-Fragebogen ausfüllen.

Nach WSI-Angaben beteiligten sich seit 2004 etwa 250.000 Beschäftigte an der Umfrage, die Teil eines internationalen Forschungsnetzwerks zum Thema Lohnabstand ist.

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2 Kommentare

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  • Hi D.J.,

     

    > sondern dafür kämpfen, dass z.B. "typische" Frauen-

    > Knochenjobs wie die Pflege anständig bezahlt werden.

     

    Das ist es. Übrigens, es gibt auch Männer in Pflegeberufen, und die werden genau so besch*eid*en bezahlt ...

    Es scheint, je wichtiger eine Arbeit ist, desto schlechter wird sie bezahlt :/

     

    Würden Frauen bei gleicher Arbeit & Leistung tatsächlich mit 20% weniger Lohn nach Hause gehen, es gäbe kaum noch weibliche ArbeitslosInnen - welches UnternehmerIn würde es sich denn entgehen lassen, 20% der Lohnkosten zu sparen?

     

    Viel Spaß!

  • D
    D.J.

    "...20% weniger als ihre männlichen Kollegen"

    ...

    "Zunächst stiegen sie bereits mit Verdienstnachteilen ein, etwa weil sie häufiger in schlechter entlohnten Berufen arbeiteten."

     

    Hmm, das scheint mir mal wieder ein ziemlich weiter Kollegenbegriff zu sein. Naja, wenn's der Ideologie hilft...

    Nein, mal spaßige Gewerkschafter beiseite: Vielleicht sollte man weniger durch rhetorische und Rechentricks versuchen, eine angebliche Benachteiligung bei tatsächlich gleicher (!) Arbeit nachzuweisen, sondern dafür kämpfen, dass z.B. "typische" Frauen-Knochenjobs wie die Pflege anständig bezahlt werden.