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Urteil zu Brandanschlag auf Synagoge„Keine antisemitische Tat“

Drei Palästinenser werden vom Amtsgericht Wuppertal zu Bewährungsstrafen verurteilt. Sie hatten Brandsätze auf eine Synagoge geworfen.

Die Synagoge in Wuppertal. Bild: dpa

WUPPERTAl dpa | Für den Brandanschlag auf die Wuppertaler Synagoge hat das dortige Amtsgericht drei Palästinenser zu Bewährungsstrafen verurteilt. Zwei 24 und 29 Jahre alte Männer erhielten wegen versuchter schwerer Brandstiftung ein Jahr und drei Monate Haft auf Bewährung.

Ein 18-Jähriger wurde nach Jugendstrafrecht zu einer Bewährungsstrafe ohne konkretes Strafmaß verurteilt. Alle drei müssen außerdem 200 Stunden gemeinnützige Arbeit leisten. Der Staatsanwalt hatte für das Trio Strafen ohne Bewährung gefordert.

Die Palästinenser hatten gestanden, im vergangenen Sommer Brandsätze auf die Synagoge geschleudert zu haben. Sie hätten damit die Aufmerksamkeit auf den Gaza-Konflikt lenken wollen. Das Gericht glaubte den Beteuerungen der Angeklagten, sie hätten keine Menschen gefährden wollen. Das Gebäude war zur nächtlichen Tatzeit menschenleer. Auch gebe es keine Anhaltspunkte für eine antisemitische Tat. Zudem hätten die Männer bereits mehrere Monate in Untersuchungshaft verbracht.

Zulasten der Verurteilten sei deren besondere Rücksichtslosigkeit gegenüber der jüdischen Gemeinde und die besondere Symbolkraft des Anschlags zu werten. Die Gemeinde habe schon Zeiten brennender Synagogen erlebt, sagte der Richter in der Urteilsbegründung.

Feuer in Kauf genommen

Die Verteidiger hatten eine Verurteilung zu sechs Monaten auf Bewährung wegen Sachbeschädigung beantragt. Ihre Mandanten hätten die Synagoge gar nicht anzünden wollen. Das Gericht befand jedoch, sie hätten ein Feuer zumindest in Kauf genommen.

Eine Überwachungskamera einer Tankstelle hatte zwei der Angeklagten beim Abfüllen von Diesel in Flaschen gefilmt. Eine 13-jährige Anwohnerin hatte dann die Flammen bemerkt und die Polizei alarmiert. Der Schaden betrug 800 Euro.

Wenige Stunden später hatten mehrere Hundert Menschen an der Synagoge gegen Antisemitismus demonstriert. Die Landesregierung und der Wuppertaler Oberbürgermeister Peter Jung (CDU) hatten den Anschlag scharf verurteilt.

Tage zuvor hatte ein Maskierter „Free Palestine“ („Freies Palästina“/„Befreit Palästina“) an die Wand der Synagoge gesprüht. Die Verdächtigen wurden Anfang September in ihren Wohnungen wenige Hundert Meter von der Synagoge entfernt festgenommen. 66 Polizisten waren dabei im Einsatz.

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74 Kommentare

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  • Selbstverstaendlich handelt es sich bei einem gezielten Anschlag auf eine Synagoge in Deitschland um Antisemititismus und nichts anderes!

    Was haben denn die Wuppertaler Juden mit der Besatzungspolitik Israels zu tun? Die besetzen schliesslich kein fremdes Territorium, sondern leben als Deutsche in Deutschland.

    Wer gegen die israelische Besatzungspolitik im Nahen Osten protestieren will, der soll sich bitte an die richtige Addresse wenden und (bitte friedlich!) vor der israelischen Botschaft in Berlin demonstrieren!

     

    Wer Israel meint und dabei gegen nicht in Israel lebende Juden agiert, der betreibt das Geschaeft des Netanjahu-Regimes, das nur zu gerne jede Kritik an israelischer Politik als "Antisemitismus" brandmarken und diffamieren wuerde.

     

    So sehr ich Israel und seiner Politik kritisch gegenueberstehe, so uneingeschraenkt gilt meine Solidaritaet Menschen wie den Mitgliedern der juedischen Gemeine in Wuppertal, die in absolut inakzeptabler Weise fuer Dinge, fuer die sie selbst nichts koennen, von irgendwelchen gewalttaetigen Dumpfbacken (gleichgueltig ob links, islamistisch oder rechtsextrem) in Mithaftung genommen werden.

  • Drehen wir es doch spaßenshalber mal um:

     

    "Die Christen hatten gestanden, im vergangenen Sommer Brandsätze auf die Moschee geschleudert zu haben. Sie hätten damit die Aufmerksamkeit auf IS-Massaker lenken wollen. Das Gericht glaubte den Beteuerungen der Angeklagten, sie hätten keine Menschen gefährden wollen. Das Gebäude war zur nächtlichen Tatzeit menschenleer. Auch gebe es keine Anhaltspunkte für eine antiislamische Tat. "

     

    Ich kann mir nicht vorstellen, dass es so herum jemals so eine Urteilsbegründung (und so ein lächerliches Urteil) gegeben hätte.

  • Ichsachmaso und ganz sanft:

    auch wenn sie nur verstümmelt kommuniziert wird - ich finde die urteilsbegründung mutig. sie läßt sich auf den streit darüber ein, was antisemitismus ist und was nicht. sie gibt palästinenserinnen eine stimme. auch da, wo sie rücksichtslosigkeit vor dem hintergrund der geschichte der deutschen rügt. denn sie deutet an, dass es vor diesem hintergrund nicht nur eine jüdische sondern auch eine palästinensische geschichte gibt.

    ich frage (mich) allerdings, ob die drei verpappten in 200 sozialstunden mehr über die verwicklungen (nicht nur) deutscher geschichtsschreibung lernen können als sie ohnehin schon wissen.

    und wenn ich mir das kommentariat begucke, dann muß ich bis auf wenige ausnahmen sagen, daß es da nichts zu lernen, nichts zu denken+politisch zu handeln gibt.

    da hat wohl das volk, in dessen namen recht gesprochen wurde, nichts verstanden.

    • @christine rölke-sommer:

      Die Tat is nicht antisemitisch weil sie in Deutschland verübt wurde und hier vor dem Hintergrund der deutschen Geschichte steht, sondern weil Juden auf Grund ihrer Religionszugehörigkeit angegriffen wurden. Das ist Antisemitismus. Überall.

       

      Und wenn ein deutsches Gericht 70 Jahre nach Ende des 2. Weltkriegs darüber streiten möchte, ob das Anzünden von Synagogen antisemitisch sei oder nicht, dann ist das nicht mutig sondern ein klares Zeichen dafür nix verstanden zu haben.

    • @christine rölke-sommer:

      Die Urteilsbegründung ist das genaue Gegenteil von "mutig".

       

      Der Richter mag die Tat nicht "per se" antisemitisch gefunden haben, aber eine deutsche Synagoge für Taten einer ausländischen Militärmaschine verantwortlich zu machen, nur weil beide vage jüdisch sind, ist geradezu die Definition von Antisemitismus.

       

      Und selbstverständlich gibt es da nichts zu lernen und zu denken. Was auch?

       

      Bei Untersuchung der sämigen Mischung aus Verschwörungstheorien, religiösen Vorurteilen und Modernisierungsversagen, das solchen Taten (und Gestalten) zuverlässig zugrundeliegt, gibt es regelmäßig nichts Interessantes festzustellen.

  • 20.000 Nazistraftaten jährlich.

  • Die deutsche Justiz geht sowieso inzwischen merkwürdige Wege, wie auch die "Israel-Nachrichten" erst im November 2014 festgestellt haben:

     

    _______

     

    Kommentar: Heilbronner Justiz “Juden ins Gas” erlaubt! Israelfahne verboten!

     

    http://www.israel-nachrichten.org/archive/12929

     

    _______

     

    Und das, nachdem mit vielen Emotionen und (Krokodils?)-Tränen kürzlich der 70. Jahrestag der Befreiung der Todeslager von Auschwitz gedacht wurde.

     

    Offensichtlich alles nur Fassade und Heuchelei!

  • Angesichts der wahren Bedrohung ist das eine lächerliche Debatte hier.

     

    https://www.youtube.com/watch?v=LXvBBKqnONM

  • Die Tat der drei Palästinenser war ganz klar antisemitisch motiviert!

     

    Es ist die Charta der im Gazastreifen regierenden Hamas, die mit Artikel 7 der Gründungscharta die Vernichtung aller Juden weltweit fordert. Es ist die Fatah in Judäa und Samaria, die am Tag der 47-Jahr-Feier der regierenden Partei Mufti Muhammad Hussein einlud, um dies zu predigen:

     

    „Die Stunde der Auferstehung wird nicht kommen, solange wir die Juden nicht vernichtet haben“

     

    Hussein wurde von Mahmud Abbas persönlich zum “geistigen Führer der palästinensischen Autonomie” ernannt! Es sind Minister der Hamas, die diese Worte im Fernsehen verbreiten:

     

    „Juden sind fremdartige Bakterien, sie sind Mikroben ohne Beispiel auf dieser Welt. Möge Gott das schmutzige Volk der Juden vernichten, denn sie haben keine Religion und kein Gewissen! Ich verurteile jeden, der glaubt, eine normale Beziehung mit Juden sei möglich, jeden, der sich mit Juden zusammensetzt, jeden, der glaubt, Juden seien Menschen! Juden sind keine Menschen, sie sind kein Volk. Sie haben keine Religion, kein Gewissen, keine moralischen Werte!“

     

    Die drei Palästinenser in Wuppertal, die einen Brandanschlag auf eine Synagoge verübt haben, kennen diesen Hass nur zu gut!

    http://tapferimnirgendwo.com/2015/02/06/keine-anhaltspunkte-fur-eine-antisemitische-tat/

    • @fighter:

      Offenbar haben Sie weder die Charta gelesen noch den historisch/kulturellen Kontext verstanden.

    • @fighter:

      Nicht jeder Palästinenser ist "Hamas".

  • Der Richter mag die Tat nicht "per se" antisemitisch gefunden haben - was lächerlich genug ist, denn eine deutsche Synagoge für Taten einer ausländischen Militärmaschine verantwortlich zu machen, nur weil beide vage jüdisch sind, ist natürlich antisemitisch.

     

    Aber ich würde eine hohe Summe darauf wetten, dass es sich bei den drei Sympathietägern um die Sorte armseliger Figuren und Zivilversager handelt, die auf Facebook "Hitler hat nicht genug getan"-Posts liken.

     

    Am besten schön auf arabisch oder türkisch, damit die westdeutschstämmigen Arbeits- oder Klassenkollegen einen künftig nicht meiden. Meiner Erfahrung nach ist das mehr als wahrscheinlich.

     

    Da hätte man doch einmal nachschauen können.

    • @Downfall, what Downfall?:

      "per se" antisemitisch ist, wenn man eine Synagoge abfackelt, weil man Juden generell hasst. Nicht "per se" ist, wenn man Juden hasst,weil man durch die Politik Israels "provoziert" wurde. Da kann man halt nix dafür.

  • Nur, damit bestimmte Personen, die offenbar nicht mehr wissen, wo Links und wo Rechts ist, wieder Orientierung finden - DAS ist Antisemitismus:

     

    https://www.youtube.com/watch?v=ALjpQle89YY

    • @Dudel Karl:

      Ihre Hysterei möchet ich mal haben!

       

      Das ist weder neu, noch orginell noch selten!

       

      Diese Bestrebungen ahben Rechtsextremisten seit Gründung der BRD. Es interesiert die "Medien" nur nicht immer.

       

      Was glauben Sie, was da schon sichergestellt wurde, und kaum eine kleine Artikelserie wert war?

      • @KarlM:

        Ach so. Was nicht neu ist, ist der Erwähnung nicht wert. Ihre Lethargie möchte ich nicht mal geschenkt haben!

        • @Dudel Karl:

          Lethargie?

           

          Sie sind lustig! Ich freue mich über jeden Fall bei dem mit scharfen illegalen SW und am Besten auch noch mit Chemikalien erwischt werden...

           

          Das wird dann auch entsprechend sanktioniert; solange nicht irgendwelche Nachrichtendienstler die Ermittlungen behindern!

           

          Und worüber soll ich mich aufregen? Waffen ziehen Rechtsextremisten eben (fast) immer an! Also abwarten und dann tätig werden, wenn man einen erwischen kann!

           

          Seien Sie doch froh das die Masse der Rechtsextremisten mental dermaßen minderbegabt ist, dass die garnicht erst anfangen sich Waffen selbst zu bauen. Denn das ist leider viel einfacher als dubiose Verkäufer anzuzapfen und auch kaum aufzuklären.

          • @KarlM:

            Also ist jeder, der illegal Waffen erwirbt, nur zu dumm, selber welche zu bauen? Und damit rechtfertigen Sie zugleich noch Ihre Forderung, Schusswaffen möglichst frei zu verkaufen?

             

            Das ist regelrecht grotesk. Sie sollten mal ne Zeitlang raus aus der hoplophilen Tretmühle und einer normalen Arbeit nachgehen. Man wird mitunter betriebsblind und schlägt sich auf die falsche Seite, wie ja auch, aber nicht nur, an den Nachrichtendienstlern deutlich wird.

  • Warum nicht gleich als Deckung bei einem IDF-Vorstoß verwenden?

     

    Mann muss der "Gegenseite" doch nicht alles nachmachen und sich auf deren Niveau begeben!

    • @KarlM:

      Wenn Sie Menschen einfach aus Rache bestrafen wollen, müssen Sie das nicht machen.

       

      Wenn Sie Jugendliche erziehen wollen, wird Ihnen nix anderes manchmal übrig bleiben, als Sie dort abzuholen, wo sie sind.

    • @KarlM:

      Antwort auf Age Krüger vor 43 min.

  • für's erste sieht es so aus, als sei am gestrigen prozesstag nur ein pressevertreterin anwesend gewesen, nämlich von epd. ich schließe dies daraus, dass in der epd-berichterstattung http://www.ekir.de/www/service/brandanschlag-18574.php und http://www.juedische-allgemeine.de/article/view/id/21452 ein klein bißchen mehr aus der urteilsbegründung zu lesen steht als das wenige+arg verkürzte, was die taz aus der dpa-meldung übernommen hat.

    mein fazit: prozessreportage in der taz kannste vergessen.

    wenn die redaktion es nicht mal mehr hinkriegt, das spannungsverhältnis zwischen "(nicht aus) antisemitischen Gründen per se" und " hohe symbolische Bedeutung (vor dem hintergrund des holocaus)" und "Deshalb zeuge der Vorfall auch von Rücksichtslosigkeit" zumindest anzudeuten - dann wäre es besser gewesen, sie hätte sich auf den abdruck der dpa-meldung in der print-ausgabe beschränkt.

     

    ps und zur erinnerung: am 28.7.2014 starben bei einem raketenangriff auf einen spielplatz in Schati acht kinder. zuckerfest stellt man sich etwas anders vor.

    • @christine rölke-sommer:

      Mal eine blöde Frage eines Nicht-Juristen. Da ist doch einer nach Jugendstrafrecht verurteilt worden.

       

      Warum waren denn da Pressevertreter überhaupt dabei? Ich kenne die Prozesse im Jugendstrafrecht nur nicht-öffentlich. Ist das nicht automatisch immer so?

    • @christine rölke-sommer:

      Mal ehrlich, es ist HIER scheißegal was und wer woanders als Folge völkerrechtlichen Handelns verstirbt?

       

      Wer dagegen hier protestieren will, darf sich an die entsprechenden Stellvertreter wenden oder dort gern Kombattanten angreifen.

       

      Einfach irgendwelche Sündeböcke aussuchen, die sich noch möglichst nicht wehren können?

       

      Schade das sich der Vorsitzende hat über den Tisch ziehen lassen. Da ändern auch die Verbalpirouetten in der Begründung nichts dran.

      • @KarlM:

        Sind ja nicht ihre Kinder, denen die Raketen um die Ohren fliegen, gell. Sonst wär´s doch schnell vorbei mit Ihrer Einschätzung völkerrechtlichen Handelns.

        • @Dudel Karl:

          Warum legen Sie eigentlich immer den Maßstab Ihrer beschränkten Einsicht an?

           

          Meine Kinder hab ich bisher ganz gut durchs Leben begleiten können, Danke.

           

          Und ich "mache keine Kinder um möglichst viele Märtyrer zu produzieren"!

      • @KarlM:

        wie schon beim letzten artikel zur causa: da sieht man mal, was grottenschlechte prozessberichterstattung anrichtet!

        nämlich: ziemlich viel heiße luft im hohlraum zwischen mancher leutz ohren.

        woher nehmen Sie

        "Schade das sich der Vorsitzende hat über den Tisch ziehen lassen. Da ändern auch die Verbalpirouetten in der Begründung nichts dran."

        haben Sie im beratungszimmer mäuschen gespielt?

         

        ps: der dauerbeschuß von 'Asa und die teil-invasion war völkerrechtlich recht-gehandelt? woher nehmen Sie dies urteil?

        • @christine rölke-sommer:

          Zu Ihren Fragen:

           

          Was den Vorsitzenden angeht: Erfahrung.

           

          Was die Beurteilung der völkerrechtlichen Problematik angeht, so ist mir recht genau bekannt welches Objekt wo und warum unter den Schutz des Genfer Abkommens fällt, und wann nicht. (Ex-Militär, was Sie vermutlich nicht überrascht)

          Für die IDF ist mir bisher nicht ein Fall nachgewiesen, bei dem gegen diese Prinzipien grob willkürlich verstoßen worden ist...

          • @KarlM:

            ach so! erfahrung!

            militär-richter gewesen?

            oder woher sonst kommt dies ressentiment?

             

            ps: eines stimmt: zh''l hat noch keinen einen fall eingeräumt, sondern nur mal einen wegen mitnahme einer kredit-karte verurteilt....

            • @christine rölke-sommer:

              Falsche Richtung! Erfahrung im Umgang mit Jugendrichtern.

               

              Meine begrenzte Erfahrung mit Palästinensern ist bisher zu 90% negativ gewesen; immerhin sehe ich da noch Hoffnung. Kurdische und persische Freunde und Bekannte dagegen eher nicht...

               

              Selbst bei Ignoranz der IDF-Stellungnahmen gibt es leider allzu viele Bilder welche auf der miltärischen Ebene die Handlungen selbsterklärend werden lassen. Schlimm genug!

              • @KarlM:

                aha. sprösslinge aus der spur gelaufen?

                 

                meine erfahrung mit palästinenserinnen ist eine andere. mit kurdischen und iranischen freundinnen auch.

                wird wohl daran liegen, dass wir uns immer wieder bei demos und anderen gelegenheiten mit den jüdischen und israelischen freundinnen treffen.

                 

                selbsterklärende bilder?

                wer stellt denn so was her?

                • @christine rölke-sommer:

                  Mit dem nötigen militärische Fachwissen sind viele Bilder eben selbsterklärend.

                  • @KarlM:

                    mit dem nötigen juristischen fachwissen sind viele urteile das auch.

                • @christine rölke-sommer:

                  Nee, meine nicht!

                   

                  Adhäsionsverfahren bei "Kunden".

                  • @KarlM:

                    aha.

                    und dann haben Sie da im beratungszimmer mäuschen gespielt?

                • @christine rölke-sommer:

                  Na da wäre ich ja gerne mal Mäuschen auf diesen angeblichen Demos, bei denen Palästinenser,Israelis,Kurden, Juden und Iraner zusammen marschieren. Wo finden die den statt? Im Nimmerland?

                  • @Biene Maya:

                    in berlin x-berg beispielsweise, liebe biene.

                    die stehen aber eher nicht in der zeitung, weil: die passen nicht ins bequeme entlastende erklärungsmuster vom antisemitismus der 'anderen'.

                    • @christine rölke-sommer:

                      Aha, und wofür respektive wogegen demonstriert Eure bunte und nicht-antisemitische Truppe dort so?

                      • @Biene Maya:

                        drei mal dürfen Sie raten!

                        • @christine rölke-sommer:

                          Gegen Zionismus, Kapitalismus und Apfelmus?

                        • @christine rölke-sommer:

                          X-Berg Querfrontdemo?

                           

                          MAn lernt nie aus!

                          • @KarlM:

                            schtümmt. und da mann nie auslernt, kann mann auch lernen, dass das querfront-gequäke zuweilen einfach nur saublöd ist (wie mein schwager zu sagen pflegte)

                        • @christine rölke-sommer:

                          Mal Farbe bekennen.

          • @KarlM:

            Sei verwechseln da Recht mit Rechts.

  • Hoffentlich müssen die die 200 Sozialstunden in einem israelischen Kibbuz oder Krankenhaus abarbeiten, in dem von Hamas-Raketen verletzte Israelis liegen.

    • @Age Krüger:

      manhche haben strafbedürfnisse ... da dreht sich mir der magen um!

      • @christine rölke-sommer:

        Mir auch...viel zu gering

      • @christine rölke-sommer:

        Pädagogen eben.

         

        Dafür finden wir Pädagogen Knäste bescheuert. Wir wollen im Gegensatz zu den Juristen nie strafen, sondern immer nur erziehen.

        • @Age Krüger:

          das hat aber gedauert mit der rationalisierung....

          nun müßten wir nur noch über das israelische lebenslängliche einreiseverbot für den arzt Mads Gilbert nach 'Asa reden.

          http://www.taz.de/1/archiv/digitaz/artikel/?ressort=a2&dig=2014%2F11%2F17%2Fa0014&cHash=c7af0e05ecc6f074166941e1fd63a977

          merkwürdigerweise nicht taz-online zur diskussion freigegeben.

          und nun rationalisieren wir noch mal?

          • @christine rölke-sommer:

            Dieses Einreiseverbot ist nicht nur eine völlig bescheuerte Sache, weil es ansich schon eine Unverschämtheit ist, sich anzumaßen, wer in andere Staaten einreisen darf, sondern auch noch eine Sache, die selbst jeder, der Israel noch ein bestimmtes Sicherheitsbedürfnis zubilligt und deshalb noch tolerieren kann, dass keine Waffen oder Soldaten, die eine Gefahr für die israelische Bevölkerung darstellen könnten, irgendwie wieder so ein reaktionärer Mist der Netanyahu-Regierung ist, dass jetzt schon Menschen wegen ihrer vorgetragenen öffentlichen Meinung als "Sicherheitsrisiko" eingestuft werden. Selbst, wenn er eher Propaganda betreibt statt viel ärztliche Hilfe zu geben, ist das sein gutes Recht.

             

            Da Norwegen zwar auch nicht unbelastet ist, was Antisemitismus anbelangt, aber wesentlich weniger wie die BRD es ist, hoffe ich, dass Norwegen dagegen hart vorgeht.

            • @Age Krüger:

              gut.

              nun müssten wir nur noch herausfinden, was die drei in einem israelischen kibuz/krankenhaus über das hinaus lernen könnten, was sie nicht schon wüßten.

              • @christine rölke-sommer:

                Vielleicht das gleiche, was der ein oder andere Pegidazi lernen könnten, wenn die mal mit Menschen zu tun bekämen, die hierhin migrieren bzw. hier Asyl beantragen.

                 

                Ich gebe aber zu, dass Wichtigste könnten die auch hier lernen. Die schärfsten Kritiker der israelischen Politik, die ich kenne, sind (allerdings voll säkularisierte) Menschen mit semitischen Wurzeln, die hier leben.

                • @Age Krüger:

                  und was wäre nun das wichtigste?

  • Warum wird mit zweierlei Maß gemessen, ob nun deutsche Nazis oder Palästinenser versuchen, eine Synagoge in Brand zu stecken?

     

    Da darf doch wohl keinerlei Unterschied gemacht werden!

    • @Rojas:

      Aber wieso? Wie der Richter nach jahrelangem Studium zweifelsfrei feststellen konnte, handelte es sich ja gar nicht um einen antisemitischen Übergriff....

  • Ist die Strafe nicht zu hart?

     

    30 Sozialstunden wären meines Erachtens nach auch ausreichende gewesen, man darf jungen Menschen wegen kleiner Lausbubenstreiche nicht die Zukunft verbauen.

     

    Wie sollen die denn jetzt mit dieser Vorstrafe noch höhere Beamte oder Sozialpädagogen werden können?

     

    Wenn ich jetzt mein überaus prachtvolles Haar rasiert hätte, mir ein Thor Steinar Shirt angezogen hätte und das getan hätte, hätte ich dann auch Bewährung bekommen oder 8 Jahre wegen versuchten Mordes in x Fällen?

  • Ähm, was sonst als antisemitisch soll das sein?

    • @Laurenz Kambrück:

      Philosemitisch: man wollte ihnen doch nur einheizen.

  • Kein Wunder, dass sich die Juden in Deutschland allmählich Sorgen machen.

    Die Anschläge des NSU hatten sicher auch keinen rechtsradikalen Hintergrund.

  • Wie man bei einem Brandanschlag auf eine Synagoge keine Anhaltspunkte für eine antisemitische Tat finden kann (oder will?!), ist mir schleierhaft.

  • Wir wollten doch nur freundlich auf die bösen Handlungen der Regierung Israels aufmerksam machen. Das ist die Argumentation auch der Linken usw. - nur nicht mit Molotow-Cocktails sondern mit Brand-Sätzen. Kein Antisemitismus?

  • "Auch gebe es keine Anhaltspunkte für eine antisemitische Tat."

     

    Wie bitte? Wenn jemand den Gaza-Krieg zum Anlass nimmt, eine Synagoge in Deutschland anzuzünden, also beliebige Juden oder das Judentum an sich für die Handlungen der israelischen Regierung verantwortlich macht - wenn das kein Antisemitismus ist, was dann?

    • @Earendil:

      So ein Mist aber auch! Die ganze Vorfreude für´n Arsch! Der Deutsche kriegt einfach den antisemitischen schwarzen Peter nicht los!

       

      Wär ja auch ein wenig heftig, oder? Selber 6 Millionen jüdische Menschen vergast, aber den Muslimen wegen einem Molotovcocktail Judenhass vorwerfen.

    • @Earendil:

      Waren sie dabei? Haben sie mit den Tätern gesprochen? Der Richter, der sich sicherlich intensiv mit dem Fall auseinandergesetzt hat, wird nicht ohne Grund zu seinem Urteil gekommen sein.

    • 8G
      889 (Profil gelöscht)
      @Earendil:

      Deutsche Justiz...

       

      Der Elsässer ist ja auch kein Antisemit.

    • @Earendil:

      Ja, was dann? Vielleicht eine Ersatzhandlung?

       

      "Wenige hundert Meter" weit kann man laufen mit Benzin in der Flasche und Schnaps in der Birne. Bis Jerusalem ist es sehr viel weiter. Und ob Netanjahu unbewacht geschlafen hätte, ist auch noch die Frage. Im Übrigen besteht ja wohl gerade die derzeitige Regierung darauf, dass Israel kein säkularer Staat ist, sondern jeder Israeli zumindest auch ein potentieller Jude. Die Brandsatzwerfer durften also davon ausgehen, dass sich Israels Regierung gemeint fühlt von ihrer Tat, selbst dann noch, wenn sie tatsächlich nicht antisemitisch motiviert war. Im Übrigen kann man in Köpfe nicht hineinsehen. Im Zweifel muss ein Richter, der was auf sich hält, für den Angeklagten plädieren. Auch, wenn der Zweifel (wie im vorliegenden Fall) vielleicht nur ein ganz kleiner war.

      • @mowgli:

        Ach stimmt und "legitime Israelkritik" ist ja kein Antisemitismus. Die wollten ja nur Israel kritisieren, was mit dem Judentum, so sagen uns "Israelkritiker" nichts, aber auch gar nichts zu tun hat. Und eine Synagoge haben sie als Ziel gewählt weil beide eben doch etwas miteinander zu tun haben, aber darüber will man wollen wir lieber nicht so genau nachdenken...

      • @mowgli:

        Das ist - mit verlaub - absoluter Bullshit.

        Selbst wenn die israelische Regierung angesprochen werden sollte oder sich angesprochen fühlte, so ist die Gleichsetzung der jüdischen Gemeinde mit der jüdischen Regierung... *trommelwirbel* antisemitisch.

         

        Denn niemand muss sich die Handlungen der Regierung eines fremden Staates zurechnen lassen.

        • @schütze:

          Ich hoffe, verehrter Schütze, dass ich Sie nicht all zu sehr desillusioniere oder erschrecke, wenn ich Ihnen sage, dass manche Regierungen das anders sehen.

           

          Für Leute mit Macht sind Sie und ich nur graue Masse, die zum Manövrieren dient. In sofern brauchen Sie sich beispielsweise nicht zu wundern, wenn DIE Griechen Ihnen und mir bei unserem nächsten Inselurlaub die Frau Merkel mit auf unsere Rechnung setzen. Und zwar ohne uns zuvor zu fragen, ob wir überhaupt die CDU gewählt haben. Die Frau behauptet nämlich steif und fest, sie sei ein sogenannter Volksvertreter und handele im Auftrag „ihrer“ ganzen Nation. Wenn man ihr glaubt in Griechenland, bekommen wir Probleme. Fair ist das sicher nicht. Nur auch nicht völlig zu verhindern. Es wäre schließlich viel zu schön, wenn jeder erst mal reflektieren würde, bevor er etwas tut. Man kann das scheiße finden, das ist klar. Es ist aber schon ein wenig kindisch, sich, um mal im Bild zu bleiben, an dieser Stelle rücklings auf den polierten Boden des Internets zu werfen, mit den Beinen zu zappeln und zu brüllen “das will und will und will ich nicht!“

          • @mowgli:

            Das der israelische Staat sich des öfteren dazu berufen fühlt für die Sicherheit aller Juden und Jüdinnen weltweit Verantwortung zu tragen und sich deshalb durch solche Angriffe angesprochen fühlt mag ja sein.

             

            Und um diesen Staat quasi zu "kritisieren", könnten sich potentielle Täter dies natürlich zu Nutze machen indem sie wahllos Menschen und Einrichtungen auf Grund ihrer religiösen Zugehörigkeit attackieren.

             

            Kann man alles machen. Aber dann is man halt Antisemit.

             

            Das kannst du natürlich anders sehen und argumentieren, dass wir den Tätern ja nicht in die Köpfe gucken können und deshalb gar nicht wissen ob ihre Motive tatsächlich antisemitisch sind. Allerdings sind es ihre Taten. Solche Aktionen als Staatskritik erklären zu wollen und deren Menschenfeindlichkeit zu relativieren legitimiert Antisemitismus. Ob dich das selbst zum Antisemiten macht musst du dir selbst beantworten.

          • @mowgli:

            Das es andernorts auch so oder ähnlich gemacht wird macht es doch nicht besser. Noch weniger schliesst es aus das die tat antisemitisch motiviert war!!

            Aber du hast recht wenn man so etwas scheiße findet sollte man das nicht nur denken sondern mit anderen darüber reden und sich gegen Antisemitismus und ,wie in deinem Beispiel, gegen Diskriminierung von Menschen aufgrund ihrer Herkunft!

          • @mowgli:

            Und diese Wuppertaler Synagoge war israelisches Staatsgebiet???