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Kommentar Lampedusa und Beppe GrilloDer Stiefel ist voll

Michael Braun
Kommentar von Michael Braun

Zwei Senatoren wollen illegale Einwanderung als Straftatbestand abschaffen. Dagegen hetzt auch Beppe Grillo in rechtspopulistischer Manier.

Zeigt, wessen Geistes Kind er ist: Übervater der 5-Sterne-Bewegung, Beppe Grillo. Bild: dpa

I talien steht unter dem Schock der Tragödie von Lampedusa, und die bisherige, auf Abschottung ausgerichtete Ausländerpolitik ist auf dem Prüfstand.

Nur Wenige im Land wunderten sich, dass im Senat das Movimento5Stelle (M5S) die Initiative ergriff. Im Justizausschuss brachten zwei M5S-Senatoren am Mittwoch einen Änderungsantrag ein, sein Inhalt: Abschaffung des Straftatbestandes „illegale Einwanderung“.

Der Antrag kam durch, alle Parteien von links bis zur Mitte stimmten zu. Von rechts dagegen, aus dem Berlusconi-Lager und der fremdenfeindlichen Lega Nord, kam der erwartete Aufschrei.

Alles wie gehabt, alles wie erwartet, wenn nicht noch einer aufgeschrien hätte: ausgerechnet Beppe Grillo, Gründer und Übervater der 5-Sterne-Bewegung.

Grillo rechnet in einem wütenden Post, unterzeichnet von ihm selbst und vom zweiten starken Mann des M5S, dem Web-Guru Gianroberto Casaleggio, mit den allzu fremdenfreundlichen Senatoren aus den eigenen Reihen ab. „Rein persönlich“ sei deren Initiative gewesen, donnert er. In nur wenigen Zeilen folgen dann ein paar Lektionen, die es in sich haben.

Die erste Lektion zielt auf die Entscheidungsmechanismen im M5S. Die Bewegung wolle keine Parlamentarier, die „als Dr. Seltsam ohne Kontrolle“ agieren, „ohne sich mit irgendjemand zu beraten“. Dumm nur, dass jenseits der Fraktionen das M5S gar keine Entscheidungsmechanismen hat – außer den regelmäßigen Machtworten Beppe Grillos.

Das macht am Ende aber gar nichts, wenn man Grillo glauben darf. Schließlich hat, dies die zweite Lektion, M5S ein Programm und eine Methode, an die sich die Parlamentarier gefälligst halten sollen. Die Methode ist recht einfach: M5S wolle der „öffentlichen Meinung“, dem „Volkswillen“ Rechnung tragen und nicht wie die Altparteien „die Bürger ‚erziehen‘“.

Ein charismatischer Anführer, der ziemlich alles allein entscheidet, dazu „Volkes Stimme“, die unverbrüchlich gilt: Das hatten wir schon in der italienischen Politik. Umberto Bossi, Gründer und jahrzehntelanger Chef der Lega Nord, genauso wie Silvio Berlusconi fuhren prächtige Erfolge ein, indem sie den ausländerfeindlichen „Volkswillen“ anstachelten.

Grillo stellt seine Position klar

Und eben dies, so scheint es, hat jetzt auch Grillo vor. Über seinem Post zur illegalen Einwanderung prangt das Foto einer armen, alten, natürlich italienischen Rentnerin; die Frau wühlt am Markt im Müll, um sich ein paar Tomaten aus den Abfällen zu klauben, und Grillo schreibt: „Dieser Änderungsantrag (zur Abschaffung des Straftatbestands illegale Einwanderung, die Red.) ist eine Einladung an die Immigranten aus Afrika und dem Nahen Osten, sich auf den Weg nach Italien zu machen. Lampedusa steht vor dem Kollaps, und Italien geht’s auch nicht besonders gut. Wie viele Klandestine können wir aufnehmen, während jeder achte Italiener nicht genug zu essen hat?“

Immer wieder ist gerätselt worden über die Natur des M5S. „Eigentlich links“ erschien sie vielen, schließlich hatten sich da junge, kritische, informierte Bürger aufgemacht, um die italienische Politik zum Tanzen zu bringen, und viele ihrer Forderungen konnten Linke ohne weiteres unterschreiben: Stopp der Anschaffung von F35-Kampfflugzeugen, Stopp des Baus der Hochgeschwindigkeitsstrecke im Susatal, Grundsicherung für alle Bürger, umweltfreundliche Energie- und Abfallpolitik.

Jetzt aber ist „das Boot voll“, jetzt essen illegale Einwanderer der italienischen Oma die letzte Tomate weg. Grillo ist in bester Gesellschaft, in der Gesellschaft der Le Pens, der Wilders, der Straches – all jener rechtspopulistischen Parteien, die das Immigranten-Gesocks einfach nicht haben wollen. Es ist eine mehr als deutliche Klarstellung: für die Wähler, die Aktivisten, die Parlamentarier des M5S. An ihnen liegt es, ob sie diese offen rechtspopulistische Positionierung in der Ausländerpolitik mitmachen wollen.

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Michael Braun
Auslandskorrespondent Italien
Promovierter Politologe, 1985-1995 Wissenschaftlicher Mitarbeiter an den Unis Duisburg und Essen, seit 1996 als Journalist in Rom, seit 2000 taz-Korrespondent, daneben tätig für deutsche Rundfunkanstalten, das italienische Wochenmagazin „Internazionale“ und als Wissenschaftlicher Mitarbeiter für das Büro Rom der Friedrich-Ebert-Stiftung.
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34 Kommentare

 / 
  • R
    ruhender

    M5S entpuppt sich als italienische AfD.

  • P
    Passwort

    Wer Grillo wählt, dem wird es völlig "Wurscht" sein, was zum Beispiel das Ausland darüber denkt.

     

    Wohin das alles führen kann, sieht man ja am Beispiel Griechenland. Nur Italien ist nicht Griechenland. Im kommenden Jahr (Saturnjahr) wird es so richtig knallen. Wetten!

  • S
    Steven

    @ Ursula

     

    Illegale Einwanderung kann die Sozialsysteme nicht zerstören, weil illegale Einwanderer nichts aus Sozialsystemen entnehmen können. Das ist auch logisch, weil sie dann nicht illegal wären, sondern vom Sozialgesetzbuch anerkannt.

     

    Illegale Einwanderer arbeiten in informellen Arbeitsmärkten, und zhalen indirekte Verbrauchsteuern in den Fiskus ein.

     

    Es ist gerade anders herum, Menschen wie Sie und ich profitieren von illegaler Einwanderung durch preiswerte Güter und mehr Umverteilung durch die Steuerzahlungen der illegalen Einwanderer.

    • E
      Europa
      @Steven:

      Doch, diese bekommen quasi Hartz4-Leistungen.

       

      Ein illegaler Einwanderer kostet Deutschland daher über 1500 € im Monat. Und das Jeden Monat!

      • B
        Balduin
        @Europa:

        1500 Euro, da plärren Sie rum?

        Was wäre bloß aus den deutschen Flüchtlingen im Krieg geworden, wenn man überall ausgerechnet hätte, was einer im Monat kostet?

         

        Naja, Deutschland halt. Wer nicht Deutscher ist, ist halt auch kein Mensch, sondern nur ein Stück Vieh, das man mit geld aufwiegt. Und da regen sich dieselben Leute noch über Menschenhandel auf.

         

        Erbärmlicher geht´s nicht mehr. Deutschsein ist wieder zur Schande geworden.

    • @Steven:

      Sorry, aber das ist eine Illusion, als wäre jeder "Illegaler" in Wahrheit ein Gewinn und würde überhaupt nichts kosten bzw. die Kosten würden sich voll amortisieren. Ich weiss nicht, wer Ihnen dieses Märchen erzählt hat.

       

      Wäre es so, würden alle Staaten auf der Welt sich selbst schädigen, weil sie "illegale" Einwanderun wider besseres Wissen verhindern. D müsste nur wie bei Energiewende mutig vorangehen und die Grenzen öffnen. Alle würden reicher und die Güter preiswerter.

  • AN
    Alles Nazis außer die taz

    Man muß dann nur noch Diebstahl, Vergewaltigung, Mord und Drogenhandel als Straftatbestand abschaffen und alles ist in Butter. Keine Kriminalität mehr in Italien. OK, der nächste Mussolini kommt dann bald aber bis dahin ist alles gut.

    • @Alles Nazis außer die taz:

      Diebstahl, Vergewaltigung, Mord und Drogenhandel sind also nicht schlimmer als ein Verwaltungsvergehen wie eine illegale Einreise?

      • B
        Balduin
        @librarymistress:

        Nicht das Verwaltungsvergehen ist schlimm, sondern kein Deutscher zu sein: Das ist das schlimmste Verbrechen, das in Deutschland begangen werden kann. Es bedeutet das Todeurteil.

  • M5S ist ein Sammelbecken unzufriedener Wähler mit den unterschiedlichsten Vorstellungen. Grillo hat sie mit mit Charisma vereint. Nun aber betreiben sie unter Grillo nichts weiter als Blockadepolitik, was sie wieder unzufrieden macht und erste Mitglieder ausscheren läßt. Grillo selbst hat sich vom Komiker zur Fratze entwickelt, die nur noch Gift spuckt und zerstören will.

     

    M5S ist ein vorübergehendes Phänomen, das bis zu seinem Verschwinden noch einigen Schaden anrichten wird, aber es wird verschwinden.

  • U
    Ursula

    R R:

    Nein, es ist trotzdem nicht gerecht, Menschen fremder Länder, die noch nie eingezahlt haben, zu alimentieren. Wenn sie in der Familie in eine notkasse für schlechte Zeiten einzahlen über Jahrzehnte und plötzlich ist die Nachbarfamilie in Schwierigkeiten und will das Geld daraus haben, was würden sie sagen?

    Sehen sie, wie im Kleinen, so im Großen!

    • @Ursula:

      Sie können ja bei den Diktaturen und Kriegstreibern mal nachfragen, ob die für ihre Geschundenen die Alimente im Voraus überweisen.

      Ich nehme mal an, Sie meinen eine bessere Überprüfung im Asylfahren, ansonsten wäre Ihre Äußerung einfach unmenschlich, oder hungern Sie schon ?

    • @Ursula:

      Sehr schön erklärt und auf den Punkt gebracht!

       

      Trotzdem kapieren es die Alimente BefürworterInnen nicht.

       

      Die indirekte Beteiligung über Steuergelder ist zu wenig spürbar.

       

      Erst wenn ein „Lampedusa-Soli-Zuschlag“ direkt vom Konto abgeführt würde, werden einige aufwachen.

  • Viel zu viele Grillos.

  • LU
    Linke und konservative Journalisten

    Hmmmmm......

     

    Noch vor etwa einem halben Jahr hat der LINKE Journalist Jakob Augstein den Beppe Grillo in Schutz genommen und gelobt:

     

    http://www.spiegel.de/politik/deutschland/schweizer-anti-abzock-gesetz-die-wahren-clowns-sind-wir-deutschen-a-886689.html

     

    ".....

    Wo Korruption, Kriminalität und Kleptokratie herrschen, ist der Clown vielleicht die Alternative der Vernunft. Aber Grillo ist gar kein Clown. Er ist ein Moralist. Das ist man in der italienischen Politik nicht gewohnt - in der deutschen auch nicht.

    ...."

     

    Umgekehrt:

    Der KONSERVATIVE Journalist Jan Fleischhauer hat Grillo als antidemokratisch kritisiert:

     

    http://www.spiegel.de/politik/ausland/italiens-wahlsieger-grillo-der-gefaehrlichste-mann-europas-a-888851.html

  • @Ursula, @Sabine, @...

     

    Wenn das Geldsystem nicht einen Automatismus hätte, dass alles Geld dahin fließt, wo sowieso schon viel Geld ist, wäre es kein Problem, Flüchtlinge und die Oma zu versorgen.

  • Schade um M5S.

    Wie schon immer werden rechtlose Gruppen gegeneinander ausgespielt.

    siehe "Sabine", die voll drauf reinfällt. Nicht die europäischen Sozialsysteme sollten in Gefahr sein, sondern die die Drittyacht des griechischen Reeders und die Immobilien der deutschen Milliardäre (dort sollte man Flüchtlinge einquartieren). Das Spiel heisst reich gegen arm und nicht süd gegen nord.

    • S
      Sabine
      @kric:

      Sie brauchen sich wirklich keine Sorgen machen, dass ich auf etwas "hereinfalle". Auch Frauen haben einen eigenen Kopf und sind der Überzeugungsbildung mächtig. :-)

  • H
    Hans

    Ganz einfach und trotzdem nicht:

    Wir deglobalisieren die Welt.

    Scheitert wohl leider an der globalisierten Welt.

     

    Es stimmt, dass es nicht die beste Lösung ist, die Flüchtlinge alle aufzunehmen. Es hat ja seinen Grund, dass die Menschen von dort fliehen.

     

    Wie können wir dazu beitragen, dass es in jenen Ländern besser aussieht?

     

    1)Volksvertreter wählen, die ein System begünstigen, welches die Ausbeutung von Rohstoffen/Umwelt, Arbeitskraft, etc begünstigt und auch nicht autöritäre/militaristtische Regime unterstützt

    2)Wir müssen bereit sein einen fairen Preis für Rohstoffe und Produkte (inkl. Arbeitskraft) und Produkte zu zahlen, die von den Menschen dieser Länder erwirtschaftet werden und nicht von Ländern mit einem Steuersitz auf den Kanalinseln

    3)Wir dürfen nicht die Märkte dort mit unfairen Mitteln als Konkurrenz verdrängen

    4)...

     

    Am Ende wirds dann ziemlich kommunistisch, weil große Kapitalvermögen dem System zuwider laufen. Erst wenn das Kapital gleich verteilt ist, wird man solche Prozesse stoppen. Und wie wir alle wissen wird das nie passieren.

     

    Also müssen Sie sich wohl damit abfinden, da sie in einem Land mit vergleichsweise erhöhtem Wohlstand, dass Menschen aus Ländern ankommen, in denen dieses Kapital fehlt, und es sich erhoffen, dass sie es bei uns besser haben werden.

     

    Wandern Sie doch einfach aus und machen Platz für Menschen, denen es schlechter geht als Ihnen. Dort können Sie dann vielleicht auch mal Impressionen bekommen, warum die Menschen fliehen.

  • F
    FaktenStattFiktion

    Hier stellen sich gleich mehrere Fragen:

     

    1. Wenn Italien aus jeder illegalen Einreise eine legale Einreise macht - bleiben dann die illegalen Einwanderer auch in Italien und werden vom dortigen Steuerzahler finanziert bzw. erhöhen die Arbeitslosenquote dort?

     

    2. Darf Italien im Alleingang die Einreise in den EU-Raum erlauben?

     

    3. Dürfen wir dann im Gegenzug die Einreise nach Deutschland verweigern?

     

    4. Wann lernt die Presse, dass die Politiker jedes Landes die Angestellten der Bürger sind - und nicht die Anwälte irgendwelcher Personen aus Drittländern vertreten soll?

     

    Wenn dies das Ergebnis der Wahlen in Italien ist, dann wünsche ich mir nebem dem Komiker Beppo Grillo auch wieder Sivio Berlusconi zurück. Der hätte diesen Ausverkauf der Interessen seiner Landsleute verhindert.

  • K
    Kattegatt

    Warum beschäftigt sich die taz mit dem Spinner Grillo und nicht mit den beiden Senatoren? Es werden nicht mal deren Namen genannt!

  • MM
    Markus Meister

    Man sollte hier erwähnen das nach neuesten Zahlen von Credit Suisse das Privatvermögen seit 2000 deutlich gestiegen ist. Demnach sind auch Italiener im Durchschnitt um 20 Prozent reicher als Deutsche.

     

    Das zeigt doch, dass die Armut in Europa hausgemacht ist und nicht von Flüchtlingen oder Einwanderern hereingetragen wird.

     

    Die Reichen und Ihre Raffgier sind das Problem und die Unfähigkeit der Mittelschicht das zu begreifen und auf Propaganda wie "volle Boote", "staatliche Steuerabzocke" oder "Eurokrise" hereinfallen.

  • H
    Hans

    Sehr schön, wie Grillo sich selbst demaskiert.

  • S
    Sabine

    Grillo hat völlig Recht. Illegale Einwanderung sollte zur Folge haben, dass die Illegalen sofort wieder außer Landes gebracht werden. - Was heßt denn "illegal"? Ungesetzlich, rechtswidrig. Wissen Sie das nicht Herr Braun? Können Sie nicht nachvollziehen, dass die arme autochthone Gesellschaftsschicht Angst um das eigene Leben hat? Wie verächtlich Sie von der "italienischen Oma" sprechen, die Angst um die letzte Tomate hat, zeigt, dass Sie selbst der Populist sind, der in seiner festgefahrenen Gedankenstruktur im Sinne der Linken (erst die Fremden, dann die Einheimischen in der Versorgungsskala) sich selbst entlarvt. Ich gebe lieber der "Oma", die - stellen Sie sich vor, das gibt es in Deutschland auch - an der Straße betteln muss, etwas ab als den Neuankömmlingen, die hier besser versorgt werden.

    • @Sabine:

      ...teile und herrsche...,sagten schon die alten Römer...,

    • H
      Hans
      @Sabine:

      So ein Unsinn. Von "linken" Gedankenstrukturen verstehen sie leider wenig, außer Ihre eigenen Vorurteile.

       

      Haben Sie schon mal überlegt, warum "die arme autochthone Gesellschaftsschicht Angst um das eigene Leben hat"? Warum sind die überhaupt arm in einem der wohlhabenderen Ländern der Welt? Warum machen wir es nicht gleich und begehren, was andere mehr haben? Weil es denen, die in unseren Gesellschaften die weniger haben als der Durchschnitt einfach nicht dreckig genug geht!

       

      Was würden Sie den Menschen dort raten? Was würden Sie selber machen, wenn sie in der Situation der Flüchtlinge sind?

       

      Das die "Neuankömmlinge" hier besser versorgt werden, zeigt einfach nur Ihre traurige Unkenntnis der Situation. Als Asylsuchender bekommt man merklich weniger als ALG-II und hat noch nicht mal das Recht arbeiten zu gehen.

      • S
        Sabine
        @Hans:

        Sie haben völlig Recht: von "linken Gedankenstrukturen" verstehe ich nicht viel. Ich denke eher konservativ.Ich wage es damit auch zuzugeben, dass ich keine Ahnung habe, was ich als Flüchtling machen würde, denn definitiv bin ich keiner. Aber ich kenne aus meiner Familienvorgeschichte die Umstände von Flucht und Vertreibung; diese Menschen haben sich überwiegend selbst ihr Brot verdienen müssen mit Arbeit beim Bauern, Heimarbeit etc. Sie haben pro Familie ein einziges kleines Zimmer zur Verfügung gehabt. Aber: Sie haben weder gejammert noch sind sie in den Hungerstreik getreten, sondern haben nach vorn geschaut und sich nicht hängen lassen. Die innere Haltung war eine andere, nicht so fordernd nach "Versorgtwerden" wie heute.

        Ich finde den Grillo gut.

    • @Sabine:

      Doch hat haushaltspolitisch die Oma nichts mit den Flüchtlingen zu tun. Beide Randerscheinungen werden hier gegenseitig ausgespielt.

      Grillo ist ein Populist.

  • 8G
    889 (Profil gelöscht)

    Damit wird nebenbei auch klar, was Grillo für die italienische Rentnerin übrig hat: Müll.

  • E
    Eisvogel

    Und was ist die linksliberal genehme Antwort auf die Flüchtlingsströme?

     

    "Das Problem ist gar keins"?

    "Wir können alle reinlassen"?

    "Hier ist Platz für alle"?

     

    Na los, wenn alle die sich eine Meinung leisten und sich einen Rahmen wünschen schon Nazis sind, wessen Geistes Kind seid Ihr dann? Mal ganz praktisch, was soll gemeint und getan werden.

     

    Wenn man diese fettgefressenen Professorenkommentare zuende denkt, läuft doch alles auf total offene Grenzen hinaus, oder was? Dann möchte ich auch wissen auf welcher Grundlage man das praktikabel findet. Was man denkt, was dann passiert und wieso.

     

    Dann müsste hier nämlich endlich mal jemand den bodenlosen Schwachsinn aussprechen der das Ende vom Lied wäre: "alle müssen herkommen und bleiben dürfen und sollen alle Rechte und Ansprüche bekommen und ich denke dass das keine Probleme geben würde die so groß sind dass man sie als Gegenargument akzeptieren müsste." Den verdienten Shitstorm will sich aber keiner geben, also wird schön vage geblieben. ZÜNDLER!

  • H
    Hans

    Och, jetzt finden die Linksinterlektuellen ihren Chaosclown nicht mehr toll? *lol*

  • U
    Ursula

    Wie kommt der Autor darauf, dass illegale Einwanderung in fremde Länder und damit auch in fremde Sozialsysteme okay ist?

    Da könnte er ja auch ein paar Illegale bei sich aufnehmen und versorgen.

    Wenn er das ein paar Jahre lang getan hat, soll er den Artikel nochmal schreiben. Illegale Einwanderung unterhöhlt und zerstört unsere Sozialsysteme- diese sind ein hohes Gut.

    • H
      Hans
      @Ursula:

      1) Unsere Sozialsysteme sind schon längst kein Hohes gut mehr, sondern ein von CDU, SPD, FDP und Grünen ausgehöhlte Ikone

      2)Das Argument: Dann soll er mal bei sich zu Haus Leute aufnehmen ist eine bewährte Nebelkerze

      3)Wenn die reichen Staaten aufhören würden, deren (Wirtschafts-)Systeme zu zerstören (sei es mit Subventionen unserer Industrie, Waffenexporten oder Ausbeutung von Rohstoffen und Arbeitskraft), würden man in den Flüchtlingsländern auch mehr Anreiz haben, zu bleiben.

  • K
    Konstantin

    Beppe Grillo kann man sicher polulistische Tendenzen nicht abstreiten. Wenn man Helmut Schmidt zitiert, dann gilt dies für obama allerdings genauso. Und gegen den nicht selten in der taz propagandierten "Internationalsozialismus" wirkt alles andere im Vergleich sowieso rechts. Ich lasse mich nicht verrückt davon machen.