Blockupy in Frankfurt: Polizei setzt auf Eskalation
Kaum hat die Demonstration begonnen, wird sie auch schon angehalten. Der Einsatz wegen verletzter Auflagen erscheint unverhältnismäßig.
FRANKFURT/MAIN taz/dpa | Mit einer Kundgebung hat am Samstag in Frankfurt die zentrale Demonstration der kapitalismuskritischen Protestbewegung Blockupy begonnen. Die Demonstranten wollen zum Willy-Brandt-Platz in der Nähe der Europäischen Zentralbank (EZB) ziehen. Um 16.00 Uhr soll es dort eine Abschlusskundgebung geben.
Bereits nach einer halben Stunde begann die Polizei, die Demonstration unter anderem unter Anwendung von Pfefferspray gegen die Aktivisten zu teilen. Augenscheinlicher Grund dafür war das Abfeuern einer Leuchtrakete und die Verletzung von Auflagen über die Länge der mitgeführten Transparente.
Der Zug bewegt sich wegen des Einsatzes seit 13 Uhr nicht mehr von der Stelle. Ob hier mit polizeilichen Mitteln die Niederlage der Stadt im Rechtsstreit um die Demoroute ausgebügelt werden soll, ist noch unklar.
Am Freitag hatten die Aktivisten vor der EZB, auf der Einkaufsmeile Zeil, vor der Deutschen Bank und am Flughafen protestiert. Im vergangenen Jahr beteiligten sich mehr als 20 000 Menschen an der Blockupy-Demonstration.
taz lesen kann jede:r
Als Genossenschaft gehören wir unseren Leser:innen. Und unser Journalismus ist nicht nur 100 % konzernfrei, sondern auch kostenfrei zugänglich. Texte, die es nicht allen recht machen und Stimmen, die man woanders nicht hört – immer aus Überzeugung und hier auf taz.de ohne Paywall. Unsere Leser:innen müssen nichts bezahlen, wissen aber, dass guter, kritischer Journalismus nicht aus dem Nichts entsteht. Dafür sind wir sehr dankbar. Damit wir auch morgen noch unseren Journalismus machen können, brauchen wir mehr Unterstützung. Unser nächstes Ziel: 40.000 – und mit Ihrer Beteiligung können wir es schaffen. Setzen Sie ein Zeichen für die taz und für die Zukunft unseres Journalismus. Mit nur 5,- Euro sind Sie dabei! Jetzt unterstützen
meistkommentiert
Exklusiv: RAF-Verdächtiger Garweg
Meldung aus dem Untergrund
Wahlprogramm von CDU und CSU
Der Zeitgeist als Wählerklient
Anschlag auf Magdeburger Weihnachtsmarkt
Vieles deutet auf radikal-islamfeindlichen Hintergrund hin
Keine Konsequenzen für Rechtsbruch
Vor dem Gesetz sind Vermieter gleicher
Anschlag in Magdeburg
Auto rast in eine Menschenmenge auf dem Weihnachtsmarkt
Russische Männer auf TikTok
Bloß nicht zum Vorbild nehmen