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Kommentar Neuer Trainer FC BayernSepp Guardiola

Ambros Waibel
Ambros Waibel
Kommentar von Ambros Waibel und Ambros Waibel

Mit der Verpflichtung des Startrainers aus Barcelona ruft der FC Bayern mal wieder die Revolution aus. Damit sich nichts verändern muss.

Ob Hoeneß, Sammer und Rummenigge Pep Guardiola auch auf Händen tragen werden? Bild: reuters

D ie Zukunft des Fußballs ist immer ungefähr 12 Jahre alt. In diesem Alter verfestigen sich Vorlieben und offenbaren sich große Talente. Wer in diesem Alter noch kein Verhältnis zu dem von Geschrei begleiteten Hin-und Her zwischen zwei Alugebilden hat, wird es ziemlich sicher auch später nicht mehr entwickeln. Die Zimmerwände der Zwöfjährigen im Jahr 2013 ziert eine Ikone: Lionel Messi; erst darunter hängen die schwarz-gelben Stars: Mario Goetze und Marco Reuss.

Bei den Trainern ist es umgekehrt. Hier hängt der Dortmunder Jürgen Klopp ganz oben. Aber dann kommt auch schon Pep Guardiola, der ab dem Sommer den FC Bayern München trainieren wird.

Der Mann beflügelt Phantasien – nicht nur Sportliche. Und es sind Phantasien und Ikonen, die der FC Bayern dringend nötig hat. Mit seinen Triumvirat alter, böser Männer an der Spitze, die es so wahrscheinlich nur noch im Vatikan gibt, hat er den Kampf um's Image bei der Jugend schon lange verloren. Und der ewige Charmebolzen Beckenbauer zieht es schon lange vor, über den Wolken zu schweben und jeden gutbezahlten Werbevertrag zu unterschreiben, der ihm hingehalten wird.

Bild: Alexander Janetzko
Ambros Waibel

ist Redakteur der taz in den Ressorts Meinung und taz2.

Das dumpfe „Mia san Mia“ des FC Bayern Politbüros Hoeneß, Rummenigge, Sammer fällt gegen die fröhliche, aber natürlich nicht minder verlogene Botschaft „Wir sind Fußball“ gnadenlos ab – auch wenn man auf die Stadt Dortmund bezogen immer ergänzen muss: Klar seid ihr Fußball. Sonst gibt es ja nichts.

Beim FC Bayern ruft man mit dem Engagement von Guardiola nun zum dritten Mal die Revolution aus, damit sich nichts verändern muss. Nach dem Scharlatan Klinsmann und dem unverdaulichen Van Gaal – von dessen großen fußballerischen Sachverstand die aktuelle Bayern-Mannschaft wesentlich lebt – will man nun mit Pep Guardiola, der am Freitag 42 Jahre alt wird, endlich und dauerhaft und schön spielend an die Spitze; und zwar nicht der Bundesliga, sondern an die Europas.

Obwohl er zu jedem Verein der Welt hätte gehen können, entschied er sich für den FC Bayern. Weiß Guardiola, was ihn da an der Säbener Straße erwartet? Vielleicht unterscheiden sich seine Gründe gar nicht so sehr von denen der vielen jungen Spanier, die derzeit in Deutschland die beste Lebensperspektive für sich wähnen.

Aber genug gemosert: So wie es einst einen Giovanni Trappatoni brauchte, damit Lothar Matthäus mit links wie mit rechts passen lernte, so wird Pep Guardiola fußballerische Grundlagenarbeit für die Bundesliga und den ganzen deutschen Fussball leisten. Die D-Jugend zwischen Füssen und Kiel ist jedenfalls bereit.

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Ambros Waibel
taz2-Redakteur
Geboren 1968 in München, seit 2008 Redakteur der taz. Er arbeitet im Ressort taz2: Gesellschaft&Medien und schreibt insbesondere über Italien, Bayern, Antike, Organisierte Kriminalität und Schöne Literatur.
Ambros Waibel
taz2-Redakteur
Geboren 1968 in München, seit 2008 Redakteur der taz. Er arbeitet im Ressort taz2: Gesellschaft&Medien und schreibt insbesondere über Italien, Bayern, Antike, Organisierte Kriminalität und Schöne Literatur.
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7 Kommentare

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Kommentarpause ab 30. Dezember 2024

Wir machen Silvesterpause und schließen ab Montag die Kommentarfunktion für ein paar Tage.
  • B
    Bayern-Hasser

    "Mit seinen Triumvirat alter, böser Männer an der Spitze" - auch wenn man Bayern nicht sonderlich mag, das ist doch einfach Blödsinn! Weder Rummenige noch Sammer sind jetzt sonderlich alt und der Uli H. leistet sicher mehr praktische soziale Arbeit als mancher linke Sprücheklopfer.

  • P
    PaoloPinkel

    Klopp hängt wohl nur bei Journalisten im Hobbykeller als Poster an der Wand.

    Die Kids lieben Pep und Mourinho. Klopp lieben nur Journalisten. Klopp macht Kindern Angst.

    Bei den Spieler kommt eigentlich noch vor Messi ein gewisser Ronaldo. Und der beliebteste deutsche Fußballer bei den Kids ist Özil, danach kommt Müller.

    Also nicht die eigenen Vorlieben auf Kids übertragen.

    Und der FCB wird die TAZ-Schreiberlinge noch viele Jahre ärgern.

  • R
    Revolution?

    Selbst wenn man alle diese dekadent teuren Sklaven des Profisports an die Scheichs verticken würde, um damit den Hunger auf der Welt zu lindern, wäre das nur eine kleine humanistische Geste.

  • BS
    Blondierte Spielerfrau

    Es wird eine kurze heftige Liaison werden: sobald Gomez, Robben, Müller und Ribery zugunsten von Alaba, Kroos, Can und Shaqiri rausrotiert wurden, geht der Stress los.

     

    Der Verein, der für einen wie Guardiola als einziges in Deutschland vom Potential und von der Perspektive her passt, wäre Dortmund. Ähnlich wie seinerzeit bei Barca ein Ensemble ohne Starallüren, aber mit einer Attraktivität sondergleichen für Klassefussballer, deren Stärke im Kollektiv liegt.

     

    Klopp könnte hingegen gut noch eins weiter rotieren. Mttlerweile dürfte er genügend Reputation haben, um sich in einem Laden wie Bayern durchzusetzen. Konsequent wäre also ein Tausch: "Kloppo" nach Bayern, "Pep" nach Dortmund.

     

    Und Heynckes wird Bundestrainer. Und Sammer wird Quartiermeister der Nationalmannschaft, sprich, beerbt den schönen Olli, der dann endlich ein Buch schreiben kann und Zeit hat für Gastauftritte bei diversen Soaps. So schnell könnten alle glücklich werden.

  • O
    Oh_my

    Haha. Wenn sich Fußball-Deutschland in eine Anti-Bayern und eine Pro-Bayern-Fraktion aufteilt (wobei die Verhältnisse nur im hypothetisch gerechtesten Fall 50/50 sein dürfte), so sei ihnen, lieber Herr Waibel, an dieser Stelle versichert: In den Kinderzimmern der anderen Fraktion als ihrer, hängt vielleicht, aber nur ganz vielleicht ein Messi. Aber sicher kein Reuss und kein Götze. Dass Kloppo über Guardiola hängt, ist ebenfalls eine Wahrnehmung, die sich nur mit schwarz-gelbem Schal um den Hals erleben lässt. Es sei ihnen gegönnt, sie sollten aber auch in diesem Themenfeld nicht den verhängnisvollen Fehler machen, von sich auf andere zu schließen.

  • MF
    Martin Frensch

    Welch überheblicher, pseudokritischer und vor allem spaßloser Artikel.

    Gut, dass man an allem was zu meckern findet.

    Die hoch professionelle Führungsetage des FC Bayern mit dem Vatikan zu vergleichen, grenzt schon fast an Frechheit und zeugt von fehlender Sachkenntnis (nein, ich sympathisiere NICHT mit dem FC Bayern!).

    Mit dieser Sicht auf Sport kann ich rein gar nichts anfangen...

  • PP
    Peter Pander

    Wie kann man sich mit so einem lebschen letzen Absatz den ganzen Artikel verhunzen?