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Jakob AugsteinAuszeichnung für Antisemitismus

Jakob Augstein wurde vom SWC in die „Top Ten der antisemitischen Beschimpfungen“ gewählt. Journalist Broder findet Platz 9 sogar noch zu weit hinten.

Zweifelhafte Ehre für Jakob Augstein: Platz 9 auf der „Top Ten der antisemitischen und antiisraelischen Beschimpfungen“. Bild: dapd

BERLIN taz | Jakob Augstein ist Herausgeber der linken Wochenzeitung Der Freitag, Buchautor, Journalist und Medienpreisträger. Zum Jahresende hat der 45-Jährige noch ein neues Alleinstellungsmerkmal dazu bekommen: Das Simon Wiesenthal Center (SWC) setzte Augstein auf Platz 9 der „2012 Top Ten Anti-Semitic/Anti-Israel Slurs“, also die „Top Ten der antisemitischen und antiisraelischen Beschimpfungen“.

Wie er zu dieser zweifelhaften Ehre gekommen ist? Der Sohn des Spiegel-Begründers setzt sich in seiner Kolumne „Im Zweifel links“ auf Spiegel online wöchentlich mit politischen Themen auseinander, besonders gerne mit Israel, welches er als „Besatzungsmacht“ bezeichnet. Schon mehrfach gab es Kritik über Augsteins Ton, den er im Umgang mit den Nahen Osten zu Tage legte.

„Früher war es eine Schande, für einen Antisemiten gehalten zu werden“, schreibt Augstein in seiner Kolumne vom 26. November unter dem Titel „Überall Antisemiten“. Und folgert daraus: „Inzwischen muss man einen solchen Vorwurf nicht mehr ernst nehmen. Im Meer der hirn- und folgenlosen Injurien des Internets geht auch diese Beschimpfung einfach unter.“

Einziger Deutscher auf der Liste

Doch der Journalist irrt: Diesmal hat es der Vorwurf der Judenfeindlichkeit bis nach Los Angeles ins renommierte SWC geschafft, Augstein ist als einziger Deutscher auf der Liste. Platz eins belegen die ägyptischen Muslimbrüder Muhammad Badie und Futouh Abd al-Nabi Mansour. Der Artikel zum Ranking in der Jerusalem Post ist seit dem Erscheinen am Freitag der meistgeklickte.

Ist Augstein ein Hamasversteher? Von einem linken, intellektuellen Antisemitismus infiziert? Einer der Polterstenden, Henryk M. Broder, hat diese Frage für sich jetzt deutlich mit Ja beantwortet. In seinem „Brief an meinen Lieblings-Antisemiten“ (Welt, 6.12.) wendet sich der Journalist Broder direkt an Augstein und macht sich über dessen „Juden-Obsession“ her: „Auch ich kenne einen Antisemiten, den ich mag. Er ist umfassend gebildet, hat gute Manieren, ein Herz für die Armen und Ausgebeuteten und er verjubelt sein Erbe, um ein sieches Zeitungsprojekt am Leben zu erhalten. (...) Sie, Jakob Augstein, sind 'my favorite anti-Semite'.“

Broder ist im Meinungskampf wahrlich nicht der Feinste. „Bei dem Publizisten Henryk M. Broder sind ohnehin schon seit langem alle Bremsen defekt“, attestierte ihm Augstein im November. Eine Diagnose, die durchaus nicht immer ganz unsinnig erscheint.

Doch das SWC ist schon eine andere Liga als Broder. Jedes Jahr gibt das Zentrum eine Liste der „meistgesuchten NS-Kriegsverbrecher“ heraus. Es vergibt auch Noten an Länder für die strafrechtliche Verfolgung von NS-Verbrechern. Sie reichen von A wie ausgezeichnet bis F wie fehlerhaft.

Die 1977 gegründete internationale Menschenrechtsorganisation hat ihren Hauptsitz in Los Angeles und wurde nach dem österreichischen Juden Simon Wiesenthal (1908 bis 2005) benannt. Der Nazijäger verlor viele Angehörige während des Holocaust. Das Wiesenthal-Zentrum kämpft weltweit gegen Rassismus, Antisemitismus, Terrorismus und Völkermord und setzt sich für die Förderung von Toleranz ein. Die Stellungnahmen haben Gewicht und werden weltweit geachtet.

Nicht antisemitisch, aber eindeutig antiisraelisch

Doch wie hat Augstein es geschafft, auf eine Liste mit Muslimbrüdern und dem ukrainischen Nationalisten Oleg Tyagnibok zu kommen? Augsteins Kolumnen sind nicht antisemitisch zu lesen, sie sind aber eindeutig antiisraelisch. Was sie auch sein dürfen, denn Israelkritik ist nicht verboten, es geht nicht um undifferenziertes Beklatschen jeder Zumutung des israelischen Ministerpräsidenten Benjamin Netanjahu.

Doch Augstein pauschalisiert nahezu durchgehend, differenziert kaum, seine Wortwahl ist gruselig. Nur vier Beispiele: „Gaza ist ein Gefängnis. Ein Lager. Israel brütet sich dort seine eigenen Gegner aus“ (19.11., Spiegel Online), der israelischen Regierung attestiert er Kapital aus dem Mohammed-Schmähvideo zu schlagen (17.9., Spiegel Online), „Sie (die israelische Politik) hat Angst vor der Zukunft und außer Gewalt kennt sie kaum eine Antwort“ (15.9.2011, Spiegel Online). Schon alleine Gaza und Lager in einem Atemzug zu nennen, ist unerträglich. In einem Beitrag giftet Augstein gegen ultraorthodoxe Juden, die Kinder bespucken würden und folgert daraus: „Diese Leute sind aus dem gleichen Holz geschnitzt wie ihre islamistischen Gegner. Sie folgen dem Gesetz der Rache“ (19.11., Spiegel Online).

Broder findet sogar, dass der neunte Platz viel zu weit unten sei. „Er gehört weiter nach oben, auf Platz drei etwa“, sagte er der taz und bemängelt insgesamt: „Diese Liste hat einen Fehler. Moderne Antisemiten wie Augstein werden kaum berücksichtigt. Die klassischen Antisemiten und Holocaustleugner stehen zu sehr im Vordergrund.“ Eine Ansicht, die man nicht teilen muss und die angesichts Augsteins Kalender-Polemiken zu weit ausgeholt erscheint.

Ob er, wie ihm vorgeworfen wird, ein Antisemit ist oder sich als missverstandener Kritiker Israels sieht, das kann nur Augstein selbst beantworten. Für die taz war er bisher nicht erreichbar. Auf Facebook postete er diese Stellungnahme: „Das SWC ist eine wichtige, international anerkannte Einrichtung. Für die Auseinandersetzung mit dem und den Kampf gegen den Antisemitismus hat das SWC meinen ganzen Respekt. Um so betrüblicher ist es, wenn dieser Kampf geschwächt wird. Das ist zwangsläufig der Fall, wenn kritischer Journalismus als rassistisch oder antisemitisch diffamiert wird.“

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226 Kommentare

 / 
  • R
    Robert

    @Hartmut Wagner:

    Sie sprechen mir aus der Seele und bringen es auf den Punkt.

    Leider wird der deutsche Wahn, Israel ständig und in unertraglicher Weise zu maßregeln, gesellschaftsfahig. Ich weiss nicht, woher diese unselige Mischung aus Indolenz und geschichtlicher Ignoranz herkommt.

  • HH
    H. Herbst

    Da bin ich doch gerne ein Augstein.

  • H
    Hubert

    > Doch Augstein pauschalisiert nahezu durchgehend, differenziert kaum, seine Wortwahl ist gruselig. Nur vier Beispiele: „Gaza ist ein Gefängnis. Ein Lager. Israel brütet sich dort seine eigenen Gegner aus“ <

    Wo ist denn da eine "Wortwahl"? Das sind zulässige Behauptungen über einen skandalösen, menschenunwürdigen Umgang mit einem Problem, der angesichts der Historie Israels und der europäischen Juden umso beschämender erscheint.

    Und antisemitisch und anti-israelisch in einer Hitliste zu verwursten ist schon eine Idiotie in sich, mit der sich das SWC gründlich diskreditiert. Allein schon weil ein Kritiker israelischer Palästina-Politik, und die IST absurd, schon eher den Freunden des Landes an sich zuzurechnen sein dürfte.

  • S
    Stephanie

    Natürlich ist Augstein kein Antisemit, diese Diffamierung dient nur dem Zweck ihn öffentlich zu beschädigen. Broder & Co. sind hundertprozentige Kulturrassisten und werden noch von der taz hofiert. Das >Böse< schwimmt leider zu allen Zeiten immer oben.

  • W
    wauz

    Es geht um Kritik, nicht um Antisemitismus (Teil 1-3)

     

    Herr Augstein dürfte Antisemit sein, so viel er nur wollte, es würde weder Herrn Broder noch das SWC kratzen, wenn er denn nur nicht den Staat Israel/seine Regierung öffentlich kritisieren würde. Er erhält diese Bezeichnung ja gerade, weil er kritisiert. Nun könnte man auf den Gedanken kommen, es ginge dabei um eine narzisstische Kränkung derer, die es ja so gut gemeint haben (und leider nicht so gut gemacht), und die jetzt eben jeden Kritiker beschimpfen. Ihn sachlich zu widerlegen war jedenfalls bislang nicht ihre Stärke.

    Aber es geht um etwas anderes. Es geht um Geld. Um viel Geld.

    Die Regierung des Staates Israel, die sich selbst als die Speerspitze der zionistischen Bewegung ansieht, und den Staat Israel als einen zionistischen Staat, braucht Unterstützung. Politisch. Aber viel mehr noch materiell.

    Der kleine Staat Israel bringt bei weitem nicht die Mittel hervor, die für die Umsetzung dieser Politik nötig sind. Ohne Unterstützung aus dem Ausland wäre diese Politik bald am Ende. Der Staat Israel könnte dann zumindest als zionistischer Staat heutiger Prägung nicht weiter existieren. Deshalb muss für diese Regierung sowohl die politische als auch die materielle Unterstützung erhalten bleiben.

    Auf der ganzen Welt gibt es Organisationen, die sich als zionistisch verstehen oder aber zionistische Ziele, mal offen, mal verdeckt, unterstützen. Gemeinsam arbeiten sie daran, dass eben diese Regierung des Staates Israel ihre derzeitige Politik weiterführen kann.

    Ohne die materielle Unterstützung ist die politische nicht viel wert. Deswegen zielt das politische Handeln auf die Hauptgeberländer ab, die USA und Deutschland. Wenn in diesen Ländern die Unterstützung wegbricht, hat die Regierung in Jerusalem ein existentielles Problem. Darum ist es die wichtigste Aufgabe aller zionistischen Organisationen, dafür zu sorgen, dass diese Unterstützung nicht aufhört.

  • W
    wauz

    Zionismus heute (Teil 2-3)

     

    Der Zionismus hat sich in dem Moment, da der Staat Israel als zionistischer Staat gegründet war, von einer politischen Idee in eine herrschende Ideologie verwandelt. Herrschende Ideologie zuerst einmal im Sinne von einer Ideologie derer, die herrschen. Aber auch in dem Sinne einer Ideologie, mit derer Hilfe geherrscht wird. Zionismus ist zu einem Mittel und zu einer Legitimation der Herrschaft geworden. Und das nicht nur im Staat Israel. Der Zionismus beansprucht in der Zwischenzeit, grundsätzlich für alle Juden zu sprechen und grundsätzlich die Interessen aller Juden zu vertreten. Wer dem widerspricht, ist "Antisemit", selbst wenn er Jude ist. So wird aus einer (im Staat Israel) durch Wahlen legitimerte Herrschaft einer Regierung eine ideologische Herrschaft über alle Juden weltweit.

    Wer das kritisiert, delegitimiert.

    Besonders gefährlich, weil besonders delegitimierend, ist Kritik von den "eigenen Leuten", also von denen, für die man vorgibt, zu sprechen. Aus zionistischer Sicht ist es ja schon schlimm genug, wenn Juden der Meinung sind, sie wären an einem anderen Platz als dem Staat Israel besser aufgehoben. Das darf man sie natürlich nicht aussprechen lassen. In Deutschland bekommt daher kein Jude einen Fuß an den Boden, wenn er sich in die zionistischen Strukturen nicht einpasst.

    Damit das so funktionieren kann, gibt es ein Bündnis der Herrschenden. Die deutsche Regierung übt "unverbrüchliche Solidarität" mit der des Staates Israel, weil das ihren Interessen dient, obwohl das den deutschen Staat (Steuerzahler) viel Geld kostet. Wieviel, bleibt übrigens geheim, es wäre ja ein innenpolitischer Aufreger.

  • W
    wauz

    Das Bündnis der Mächtigen und seine Auswirkungen (Teil 3-3)

     

    Der Nutzen, den die deutsche Regierung (bzw. die dahinter stehenden tatsächlich Herrschenden)vom Wirken der zionistischen Organisationen hat, liegt darin, dass diese in einem Wahljahr die bekämpfen, die sie selbst als ihre Feinde ansieht. Alles, was man so einfach als "links" bezeichnet.

    Die derzeitigen Angriffe der zionistischen Propagandamaschine dienen also drei Zielen:

    1. Der Einschüchterung aller nicht-zionistisch denkenden Juden.

    2. Der Dämonisierung aller Kritik an der Regierung des Staates Israel und allen zionistischen Organisationen.

    3. Der Ablenkung von der realen Politik des Staates Israel. Denn solange die deutsche Öffentlichkeit darüber diskutiert, ob dieser oder jener nun Antisemit sei, oder nicht, können deutsche und israelische Regierung weiter machen wie bisher.

     

    Das Schlimme ist: wenn das Etikett "Antisemit" so inflationär verteilt wird, befördert man natürlich die Sache der echten Antisemiten. Das stört weder die deutsche Regierung noch die des Staates Israel, denn jede herrschende Ideologie hat sich immer gern des aggressiven, chauvinistischen Rassismus bedient, wenn es ihrer Herrschaft gedient hat. Aber es nimmt in Deutschland (und teilweise auch den USA) alle Juden zu Geiseln der zionistischen Politik. Der Druck eines dann tatsächlich aufkeimenden Antisemitismus zwingt sie dann dazu, entweder den Staat Israel zu unterstützen oder dorthin auszuwandern.

    Und in einem sind sich ja alle Rassisten dieser Welt einig: Jede "Rasse"/"Nation"/"Volk" soll auf der Welt nur einen einzigen Platz zum Leben haben.

  • P
    peroh

    Wem nützt das Ganze??

     

    1. Herbert fragt, warum so "ein kleines Licht" wie Augstein auf die Liste kommt?

    Antwort: Weil es um eine Beeinflussung des deutschen Diskurses geht. Z.B.dass, wie jemand hier richtig schrieb, in Talkshows Leute wie Augstein u.a. nicht mehr eingeladen werden.

    Es geht um eine Beeinflussung der deutschen Politik: Und es reiht sich ein in eine Reihe von Vorgängen in 2012:

    - Gruppen wie Pax Christi werden z.B. auf WDR5 polemisch angegangen, weil sie die Aktion „Besatzung schmeckt bitter“ unterstützen.

    - In Köln wird erstmalig im Projekt "Ein Buch für die Stadt" dem Buch einer palästinensischen Autorin durch den Kölner Stadtanzeiger das Buch eines Israelis an die Seite gestellt.

    - Einem kleinen Verein in Köln wird nach Intervention einflussreicher Kreise mit Sanktionen gedroht, weil sie dieAusstellung zur Vertreibung der Palästinenser (NAKBA)ermöglichen.

     

    2. Das SWC. Es hat es eine solche Werbung wohl nötig."We invite members of the public to forward to the Wiesenthal Center anti-Semitic and/or anti-Israel so that such incidents can be exposed and that the perpetrators be held accountable in the court of public opinion." (www.wiesenthal.com/2012slurs). Disqualifizierend.

     

    3. Hr.Broder. Seine Unverschämtheiten werden jetzt auch international verbreitet: Er versucht Augstein mit Gestapo-Vergleichen fertig zu machen: (zitiert auf der SWC-Homepage). Menschenverachtend und m.E. justiziabel. Vor einigen Jahren kündigte er an, Deutschland unwiderruflich gen Israel zu verlassen. Offensichtlich hängt für ihn der Brotkorb in Deutschland doch um einiges niedriger als dort.

     

    4. Die TAZ: Sie hat einen Aufreger produziert. Über die unsachliche, unprofessionelle Seite des Kommentars wurde bereits berichet. Aber warum geht ein solcher Text überhaupt raus? Warum wird Cigdem Akyol überhaupt beauftragt? Wie steht es um die Verantwortung der TAZ? Wird hier absichtlich ein "Skandal" produziert? Damit die TAZ im Gespräch bleibt? Um sich anzubiedern? Antworten sind fällig.

  • PA
    Poor and Standard

    Mit Bedauern stellen wir fest, dass das altehrwürdige SWC unvorsichtigerweise faulen Zertifikaten des Krawallbrokers H. M. Broder von der Dreckschleuder & Hysterie Incorp. aufgesessen ist, obwohl dessen Kreditunwürdigkeit und scheinintellektuelle Taschenspielertricks bereits seit Jahren bekannt sind. Dadurch hat nun auch die Bonität des SWC gelitten und ist neuesten Bewertungen zufolge auf Ramsch-Niveau gesunken.

     

     

    Schade eigentlich.

  • J
    Julius

    Herr Wagner,

     

    Sie haben es wunderbar auf den Punkt gebracht.

  • HG
    Herbert Gutzer

    Folgendes vorausgeschickt: Cigdem Akyol ist eine Frau! Das wissen anscheinend nicht viele ihrer Kritiker. Gut- das muss nicht wichtig sein. Aber man(n) könnte sich ja mal die Frage stellen, ob "Cigdem" denn nun ein männlicher oder ein weiblicher Vorname ist.

    Inhaltlich haben die Kritiker aber leider recht: Cigdem Akyol vergisst etwas Wesentliches: Jakob Augstein mag möglicherweise mit seiner Kritik an Israel falsch liegen, aber er ist KEIN ANTISEMIT!!!

    Und dass Sie diese Grenze nicht glasklar gezogen haben in Ihrem Artikel, das nehme ich Ihnen übel, Frau Akyol! Trotzdem haben Sie (und die TAZ) nach wie vor meine Sympathie.

  • HW
    Hartmut Wagner

    Sehr geehrte Damen und Herren,

    der Artikel war sehr gut und hat gezeigt, dass Augstein ein richtiger Antisemit ist.

    Die Leserzuschriften beweisen, dass es in Deutschland jede Menge "Augsteinisten" gibt.

    Ich möchte mal wissen, welch ein nationalistisches Getöse in Deutschland los bräche, flögen täglich aus Belgien Raketen nach Oldenburg, Hamminkeln oder Hameln.

    Morgen würde die Bundeswehr mobilisiert und übermorgen wäre Belgien vernichtet und die Belgier ausgerottet.

    In seinen Memoiren beschreibt Reich-Ranicki, wie jüdische Frauen von deutschen SS-Mördern dazu gezwungen wurden, mit ihren Schlüpfern die Bürgersteige aufzuwischen.

    Am Ende seiner Memoiren meint er, es gäbe nicht mehr viel Antisemitismus in Deutschland. Niemand im heutigen Deutschland habe sich ihm gegenüber je antisemitisch geäußert.

    Kein Wunder, jeder weiß, dass Reich-Ranicki Jude ist.

    Wo Deutsche untereinander sind, reden sie anders.

    Deutscher Linker: Kapitalistisch-jüdische Weltverschwörung!

    Deutscher Kapitalist: Kommunistisch-jüdisches Komplott!

    Deutscher Kirchentagschrist: Jesus- und Völkermörder an den sanftmütigen Hamas-Palästinensern.

    Ich, 1944 geboren, als Sohn eines kleinen Nazis, der im Arbeitsdienst war, den NSDAP- Parteiausweis besaß und Briefe mit "Heil Hitler" beendete, habe eine ganz eindeutige und nach meiner Ansicht unübertreffbare Definition für das, was ein deutscher Antisemit ist:

    Jeder Deutsche, auch jeder schuldlose Nachkomme der Nazimörder, ist ein Antisemit, sobald er in irgendeiner Form kritische Äußerungen über Juden oder Israel von sich gibt.

    Kein Nachkomme der Nazi-Mörder hat das moralische Recht über das Verhalten der Kinder der Opfer zu richten.

    Es gibt Milliarden Menschen aus Nationen, die keine 6 Millionen Juden umgebracht haben. Wenn Israel zu kritisieren ist, sollen die das tun, wenn sie wollen.

    Kein einziger Deutscher hat nach meiner Ansicht das Recht in irgendeinert Form Israel oder die Juden zu kritisieren.

     

    Mit freundlichen Grüßen Hartmut Wagner

    • @Hartmut Wagner:

      Selten so einen Müll gelesen! Das ist Faschismus!

    • @Hartmut Wagner:

      Zitat:

      "Kein einziger Deutscher hat nach meiner Ansicht das Recht in irgendeinert Form Israel oder die Juden zu kritisieren."

       

      Ihnen ist aber schon klar, dass diese Haltung Diskriminierung in Rheinkultur darstellt?

      Sie diskriminieren alle Deutschen und zwar lediglich aufgrund des Alleinstellungsmerkmals "Deutsche" und sprechen jenen pauschal das Recht zu jeglicher kritischer Meinungsäußerungen ab?

       

      Mal abgesehen von dieser zutiefst diskriminierenden Haltung, stellt die Logik dieser Einstellung einen moralischen/ethischen Offenbahrungseid dar.

       

      Sie sagen letztlich nichts anderes, als dass Israel ja sogar selbst beispielsweise so etwas wie einen Holocaust praktizieren könnte und selbst dann "die Deutschen" noch keinerlei Recht hätten, hierzu etwas kritisches zu sagen?

       

      Man ist m.E. niemals gut beraten, Extremismus mit entgegengesetztem Extremismus zu bekämpfen!

       

      Genau diese Art "pseudomoralischer Diktion" halte ich dagegen für eine der schlimmsten Entwicklungen unserer Zeit...

  • H
    hschweizer

    Kleine Frage: Was ist die Definition für Israelkritik, die über's Ziel hinausschiesst?

    Es ist wahrhaftig ein Riesenvergnügen zu beobachten, in welches Wespennest das SWC und Broder gestochen haben. All die notorischen "Israelkritiker" der deutschen Presse rotten sich zusammen, um einander in ihrer Not beizustehen.

    Herrlich!

  • WF
    Werner Fröhlich

    Das ein SWC seine Reputation durch die Zeugenschaft eines Rassisten wie Broder verheizt ist dämlich. Das die TAZ sich zum Wiederkäuer von Dämlichkeit macht ist peinlich, vorwiegend für ihre Glaubwürdigkeit.

    Nur der Kampf um die Begriffsverwirrung geht hier weiter.

  • BJ
    Bruder Johannes

    Ja, geht's noch gut! Das war's von meiner Seite. Mir tut jeder Euro leid, den ich in die TAZ investiert habe!

  • H
    hhn

    Linker Antisemitismus ist ein "begrifflicher Zentaur - eine contradictio in adjecto". Antisemitismus ist ein Rassismus. Rassismus ist nach Memmi "die verallgemeinerte und verabsolutierte Wertung tatsächlicher oder fiktiver biologischer Unterschiede zum Nutzen des Anklägers und zum Schaden seines Opfers". Vieles Unterschiedliche ist links. Was aber alle irgendwie linken Geisteshaltungen verbindet, also eine "notwendige Bedingung" dafür ist, eine Position als "links" einzuordnen, ist die Ablehnung des biologischen Determinismus. "Der Mensch ist was er isst". Dass sich Juden in ganz Europa im 19. und 20. Jh stark für den Sozialismus engagiert haben, hängt - auch - damit zusammen. Es war eine der Bewegungen, die ihnen nicht nur gleiche Rechte wie allen anderen, sondern auch gleiche Akzeptanz und Anerkennung versprach. Wenn dieses Versprechen z.B. im real existierenden Sozialismus häufig schmählich verraten wurde, oder es auch früher unter sozialdemokratischen Arbeitern häufig Antisemitismus gab, so ist das von der theoretischen Frage zu trennen. Wirkliche Menschen sind oft nicht frei von Widersprüchen und Denkfehlern. (Augstein z.B. bezeichnet sich als links und hat doch Peer Steinbrück als Kanzlerkandidaten der SPD begrüßt - auch ein Denkfehler)

  • IE
    Ich, ein Jude

    Na 10 jahre abo der Taz, es ist so weit Bye, Bye!

    Wie viel kostet Freitag in Abo?

  • S
    SomaRiot

    @Herbert

    Es ist nun mal recht eindeutig, welche Seite in dieser Auseinandersetzung moralisch und intellektuell überlegen ist. Sie können jeden Pro-Augstein-Kommentar herausnehmen. Wenn überhaupt eine überprüfbare Aussage drin ist, ist es immer Quark. Nehmen wir einfach "Rüdiger Jung":

     

    "Es ist also z.B. antiisraelisch, auf die völkerrechtswidrige Besetzung der Westbanks, auf die völkerrechtswidrige Enteeignung palästinensichen Grund und Bodens,den illegalen Bau neuer Siedlungen hinzuweisen? Und dafür die aktuelle rechte israelische Regierung mit ihrem rechtsradikalen Außenminister als Verantwortliche zu benennen?"

     

    Er hat null Hemmungen in zwei, drei Sätzen Vorurteile über den israelischen Staat wiederzukäuen. Er bezeichnet diverse Vorgänge als völkrerechtswidrig, ohne vermutlich nur die geringste Ahnung von Völkerrecht zu haben. Er bezeichnet Herrn Lieberman als rechtsradikal. Auch das ist etwas, was man in der antizionistischen Meute von NPD bis Linkspartei (und ja, sie sind hier in einem Atemzug zu nennen), einfach macht, ohne irgendeinen Reflexionsbedarf zu sehen. Reine, ahnungslose Diffamierung. Alles Mini-Augsteins mit beschränktem Horizont. Wobei Augstein auch nur ein Mini-Augstein wäre, wenn er nicht Augstein hieße. Das besondere an seiner Stellung ist lediglich, dass er dem Mainstream-Ressentiment eine noch unverfrorenere Stimme gibt, als in den Leitmedien gemeinhin üblich (P. Münch in der SZ ist aber genauso schlimm).

  • RJ
    Rüdiger Jung

    Zu der nicht ernst zu nehmenden Behauptung, Jakob Augstein sei Antisemit ist bereits viel Richtiges gesagt und geschrieben worden.Was den Artikel in der TAZ von Herrn Akyol aber so besonders ärgerlich macht, ist die subtile Tendenz, an dem Vorwurf sei eventuell doch was dran, zumindest sei Augstein "eindeutig antiisraelisch". Das ist derart plump oberflächlich, dass es einem jedenfalls bei einem Artikel in der TAZ fast die Sprache verschlägt.Es ist also z.B. antiisraelisch, auf die völkerrechtswidrige Besetzung der Westbanks, auf die völkerrechtswidrige Enteeignung palästinensichen Grund und Bodens,den illegalen Bau neuer Siedlungen hinzuweisen? Und dafür die aktuelle rechte israelische Regierung mit ihrem rechtsradikalen Außenminister als Verantwortliche zu benennen? Sind die jungen israelischen Ex-Soldaten, die sich in der Organisation "Breaking the Silence" zusammen getan haben, um ihre Erfahren darüber weiter zu geben, was Besatzungspolitik mit ihnen und den Palästinensern macht, sind die auch antiisraelisch ?

     

    Und warum kann nach der kruden Auffassung des Herrn Akyol nur Jakob Augstein selbst beantworten, ob er Antisemit ist?

    Herr Akyol weiß doch auch, dass Herr Augstein "eindeutig antiisraelisch" ist. Mit dieser rein rhetorisch aufgeworfenen Frage suggeriert Herr Akyol, dass der Bannstrahl des Antisemitismus gegen Augstein durchaus seine Berechtigung haben könne. Schade, dass so was flaches und letztlich diffamatorisches ausgerechnet von der TAZ verbreitet wird. Wirklich ärgerlich und journalistisch fragwürdig.

     

     

     

    Rüdiger Jung

  • M
    Marc

    Wer sich einmal die besagte Liste des SWC anschaut muß erkennen, dass Jakob Augstein dort selbstverständlich gar nicht hineinpassen kann. Was die Verantwortlichen des SWC geritten hat, ihn dort zwischen wirklich unappetitlichen Neu-Nazis und ganz unverholenen Antisemiten zu platzieren, bleibt wohl für immer deren Geheimnis.

  • N
    Norden

    Die taz ist nur noch ein schlechter Witz und verdient Henryk M. Broder als Chefredakteur oder Herausgeber.

  • B
    Boris

    Es war zu erwarten, dass ueber einen taz Redakteur die Hoelle losbricht, wenn er beschreibt, wie es ist. Augstein ist antiisraelisch/antijuedisch. Die gepflegte Linke ist es in Deutschland auch.

  • K
    Klaus

    Da haben die halbintelligenten nun auch die TAZ erobert.

    Was hat Kritik an der Pölitik Israels mit Religion zu tun?

    Und warum wird eine solche Pfeife wie Broder überhaupt in der TAZ erwähnt?

     

    Wo geht ihr hin?

  • H
    Homer

    Ich hatte bisher für die SWC großen Resekt. Nun hat mich die SWC zutiefst schockert und bestürzt.

     

    Wie kann die SWC so böse und töricht sein, einen der klügsten Köpfe des deutschen Journaismus auf dieser Art zu verunglimpfen und krminalisieren.

     

    Antisemitismus ist eine große Torheit

     

    Nicht Herr Augstein ist antisemetisch sondern Broder SWC-Betreiber und die Regierung Israel.

     

    TAZ- und Freitag-Leser Homer

  • H
    Harald

    Zunächst möchte ich der taz Redaktion ausdrücklich danken, an der Stelle überhaupt eine Diskussion zuzulassen und somit diese Dokumentation des aktuellen Juden- und Israelhasses zu ermöglichen.

     

    Beispielhaft für die zeitgeschichtliche Herleitung des heutigen Antisemitismus ist die phänomenale Befassung mit dem Publizisten Broder.

     

    Bei der Lektüre der Kommentare zu ihm hier im Forum wird anschaulich deutlich, in welcher Denk- und Sprechschule der heutige, der moderne Antisemitismus, seine tradierten Wurzeln hat.

     

    Vielen der Formulierungen zu Broder sind die historischen Vorbilder deutlich anzumerken. Die Empörung der 'Israelkritiker', daß dieser überhaupt in der Öffentlichkeit tätig werden darf, ist ein unseliger Nachhall vergangen geglaubter Keifexzesse.

  • H
    Herbert

    Danke someonesdaughter für die Aufstellung der unsäglichen Diffamierungen, die hier mit dem Brustton der moralischen und intellektuellen Überheblichkeit vorgebracht werden. Ich ergänze noch aus einer menschlichen Perspektive: Wieso soll ich mit Menschen diskutieren, die andere abwerten und beleidigen (SomaRiot: „Sie stellen sich nicht nur doof, sie sind es.“), die ihre Gesprächspartner ohne persönliche Kenntnis pauschal mit Mördern in Verbindung bringen (schlomo: „Enkel von Nazi-Mördern“), die mit Verschwörungstheorien die einzige internationale Institution diffamieren, die weltweit versucht für Frieden und Gerechtigkeit einzutreten (Harald: „Dazu verfügen Antisemiten über die UN“)? Das ist unterstes (Broder-)Niveau der Diffamierung und soll nur eines bewirken: Das Gegenüber entmenschlichen, sozial isolieren und zum Schweigen bringen!

  • I
    inversematrix

    Viele die vor einigen Wochen ernsthaft mitdiskutierten über die Beschneidung von Kindern und wie sich das mit den Rechten von Kindern verträgt, durften sich von Herrn Graumann unterstellen lassen „Antisemitismus zu transportieren“.

    Weil Jakob Augstein gegen die Politik der israelischen Regierung und deren Atomwaffen ist, muss er folglich laut Henryk Broder und jetzt dem Simon-Wiesenthal-Zentrum ein Antisemit sein.

     

    Diese inflationäre Verleihung des Titels „Antisemit“ ist nur noch lächerlich. Gibt es denn so wenige Anitsemiten auf der Welt und sind sie so unverzichtbar, dass man jetzt schon Leute in diese Gruppe zwanghaft hineindefinieren muss?

     

    Und ich frage mich persönlich ob es aktuell schon ausreicht, dass ich als Tierschützer gegen das Schächten bin um als Antisemit bezeichnet zu werden, oder muss ich zusätzlich Michel Friedman als Moderator auch noch schlecht finden?

  • G
    Gerd

    Für einen TV Auftritt und drei Artikel 8 Plätze hinter diese Ägypter ? Das SWC wollte einen Deutschen, der seine Meinung meist unterlegt, unter die ersten 10 bringen. Mehr muß man zu der Arbeit des SWC nicht sagen.

  • S
    someonesdaughter

    "Yoram:

    Dieser Nazi hat es doch verdient auf die Liste zu kommen.

     

    Konstantin F.:

    Augstein hat sich diese Auszeichnung verdient, seine Israelhetze ist unerträglich.

     

    Herr Augstein hat es sich redlich verdient auf dieser Liste zu stehen. Seine Artikel zum Thema Israel strotzen nur so von Vorurteilen und einseitiger "Israelkritik".

     

    RedHead:

    Diese Auszeichnung hat der Sozialist der dummen Kerls sich wohl verdient!"

     

    Früher hieß so etwas schlicht Gepöbel, fomaljuristisch Verleumdung - heute ist es taz-Linie und man zitiert dazu den Springer-Hassprediger Broder. Ekelhaft. Und für so etwas soll ich Geld ausgeben? Dann abonniere ich doch lieber den 'Freitag'.

  • D
    Dietrich

    Ob Augstein Antisemit ist, kann ich nicht beurteilen. Ich vermute nein.

     

    Ob er in diese Liste gehört, dagegen schon. Definitiv nein.

     

    Damit zeichnet sich ein Trend ab, dass politische Gegner oder sonstige Konkurrenten mit Hilfe des Antisemitismus oder Nazi Vorwurfs unschädlich gemacht werden sollen.

     

    Bei uns in der Piratenpartei im KV Köln haben wir einen ähnlich gelagerten Fall. Ein unbequemes Mitglied wurden Textcollagen genauso wie der damit verbundene Antisemitsmus und Nazivorwurf untergeschoben. Die Diskussion dauert noch an und führt unweigerlich zur politischen Lähmung.

     

    Dies alles ist der politischen Kultur völlig abträglich und führt, wenn wir uns nicht dagegen stemmen geradewegs in die Meinungsdiktatur. Orwell ist nicht mehr weit.

     

    Gerade von der TAZ hätte ich mir in dieser sensiblen politischen Lage mehr Fingerspitzengefühl gewünscht.

     

    Oder ist die wirtschaftliche Not schon so groß, dass man seine Seele verkaufen muss?.

  • GM
    golda meir

    ihr wollt einfach nicht verstehen, dass es hier nicht um kritik an israel geht. niemanden würde das aufregen, die israelis selbst machen das täglich mit leidenschaft. es geht um antisemitismus von leuten, die glauben, sie könnten keine antisemiten sein, weil sie links sind und das mit dem terminus "israelkritik" versuchen zu tarnen. wen es interessiert, der findet hier eine gute beschreibung:

     

    http://flatworld.welt.de/2013/01/02/ist-jakob-augstein-ein-linker-antisemit/

  • H
    Harald

    Hallo Herbert

     

    Wer schweigt? Was ist verboten? Was darf nicht gesagt werden?

     

    Es gibt keine globale Gruppe, die lauter, massiver und erfolgreicher ihr Anliegen kommuniziert, als Antisemiten.

     

    Dazu verfügen Antisemiten über die UN GA und ihre Ausschüsse und Gremien, wo es kein anders Thema zu behandeln gilt, als Israel.

     

    Von 26 UN Resolutionen vergangenes Jahr verurteilen 22 Israel, nur 4 Resolutionen betreffen den Rest der Welt.

     

    http://blog.unwatch.org/index.php/2012/12/27/this-years-tally-21-u-n-resolutions-on-israel-4-on-rest-of-world-combined/

     

    http://www.unwatch.org/cms.asp?id=3688530&campaign_id=63111

  • CS
    Calogero Sciascia

    Wenn Jakob Augstein der deutsche Top-Antisemit sein soll, würde das heißen, dass Deutschland von Antisemitismus praktisch kuriert wäre.

  • ID
    Ich denke noch

    Angesichts dieses Artikels, der sogar Menschenrechtsverächtern wie Broder eine Plattform gibt, ist dieses Zitat leider angebracht. Die, die es kennen, versuchen vielleicht mal selbst zu denken; die, die es nicht kennen, sollten die Chance haben, sich über den Hintergrund zu informieren, um eigenständiges Denken zu praktizieren:

    Krieg ist Frieden

    Freiheit ist Sklaverei

    Ignoranz ist Stärke

  • S
    SomaRiot

    Danke an Suri2. Sie, er oder es bringt es auf den Punkt.

     

    Also an alle Antizionisten, Israelkriker und Augsteinverteidiger, egal ob ihr in der NPD seid, oder Grünenwähler:

     

    Suri2 erwähnt 1.500 Todesopfer im Gazastreifen.

     

    Suri2 fragt nicht nach Gründen, nach Ursachen, nach Verantwortlichkeit.

     

    Suri2 weiß a priori, dass Israel allein daran schuld ist.

     

    Das Verhalten von Suri2 tritt massenhaft auf. Es tritt in diesem Maßstab NUR in Bezug auf Israel auf. Das Alleinstellungsmerkmal des jüdischen Staates besteht in der mehrheitlich jüdischen Bevölkerung und in der extrem feindeseligen Umgebung - beginnend mit der Staatsgründung.

     

    Diese unreflektierte Haltung, diese Weigerung gegenüber jeglicher rationaler Auseinandersetzung mit dem jüdischen Staat ist exemplarisch für das moderne antisemtitische Ressentiment, dieses tief sitzende Bedürfnis, dem jüdischen Staat etwas anzuhängen. Es ist - in der Masse und in der Breite - nicht anders zu erklären, als mit einem sekundären antisemitischen Ressentiment.

     

    Das ist der Kern des Ganzen. Und die Antizionisten/Israelkritiker weigern sich schon, diesen Umstand überhaupt zur Kenntnis zu nehmen. Sie stellen sich nicht nur doof, sie sind es. Deshalb wird auch dieser Kommentar nichts nützen.

     

    J. Augstein steht hierfür exemplarisch. Das Schlimme an ihm ist, dass er ein riesiges Forum für seine Ressentiments bekommt. Deswegen ist er in der Tat gefährlich.

     

    Schlimm ist auch, dass er seine Kolumne "im Zweifel links" genannt hat. Er tut so, als ob der Mist den er schreibt, irgendetwas mit linker Politik zu tun hätte. Der Begriff taugt wohl nicht mehr als politische Kategorie, dient nur noch dazu, sich bei dem Scheiß den man vertritt, irgendwie gut zu fühlen. Weil man ja links ist. Und links ist gut. So ficht es die "Linkspartei" auch nicht an, wenn einiege ihrer Bundestagsabgeordneten sich an kriegerischen Handlungen gegen Israel beteiligen. Man ist ja gut. Deswegen kann man auch kein Antisemit sein. Man möchte ja nicht ausdrücklich die Vernichtung jedes Juden. Darunter ist man halt kein Antisemit.

  • H
    Herbert

    Mit der Antisemitismuskeule in der Hand verwandeln sich alle Deutschen zu "Enkel von Nazi-Mördern", die Welt versinkt "knietief in Blut" und jeder "deutsche Israelkritiker" möchte mit "Jakob, der moderne Antisemit" Israel abschaffen. Damit haben wir das Niveau, das in Israel (und den USA) alltäglich ist, z.B. die englische Website des Massenblattes Arutz Sheva am 16.6.2012 über den Präsidenten der USA: "Obama's Attitude Towards Pollard Proves His Anti-Semitism". Weitere "anerkannte" Antisemiten: Pulitzerpreisträgerin Alice Walker, der südafrikanische Bischof Desmond Tutu, der Harvard Professor S. Walt und der Professor von Chicago Mearsheimer, die Liste zu vervollständigen wäre der Mühe wert, um zu zeigen, worum es einzig geht: Menschen zum Schweigen bringen (Silencing)!

  • H
    Harald

    Wie Teermaschine unten schon ganz richtig bemerkt hat und sich an der großen Anteilnahme hier bestätigt, darf Augsteins Platzierung auch als Würdigung und Anerkennung seiner zahlreichen Überzeugungsfreunde hierzulande gewertet werden.

     

    Der Trubel ist nachvollziehbar. Schließlich ist das Hobby 'Israelkritik' eine in den vergangenen Jahren stets populärer gewordene Erscheinung, die als zeitgenössische Form, als besondere Hinwendung und Aufmerksamkeit dem Juden als solchen und seinem Land Israel entgegengebracht wird.

     

    Was nur zu verständlich ist. Ist doch der direkte Umgang mit jüdischem Leben umständehalber in D/EU nur noch in geringem Umfang möglich. Zumal sich die verbliebenen Juden in der Öffentlichkeit vermehrt tarnen und sich somit der fälligen, kritischen Ansprache entziehen.

     

    Doch komme was da wolle. Die Welt kann knietief in Blut versinken, jeder Staatsverbrecher sich in den UN den Scheinheiligenschein aufsetzen, furchtbare Juristen aus schlachthofgleichen Ländern über Israel zu Gericht sitzen; das Land kann mit Bombenterror und Raketenteppichen eingedeckt werden:

     

    Wenn Israel sich nicht gemäß den Wünschen von Fatah, Hamas und Hezbollah abschaffen lassen will, gleich geht’s hier rund. Schon weiß der deutsche 'Israelkritiker' aber ganz genau, was Juden in Israel dürfen und was nicht.

     

    Dann doppelstandardisierts, delegitimierts und dämonisierts aus allen Rohren. Und Jakob, der moderne Antisemit, voran.

  • E
    Eddie

    Natürlich kann er nur antiisraelisch statt antisemtisch sein - weil die TAZ doch seit Jahren in die gleiche Tute bläst. Sonst müsstet ihr doch zugeben, dass ihr nicht anders seid. Wie schön übrigens, dass ihr mit der FAZ (!) einer Meinung seid. Vielleicht nähert ihr euch alle langsam aneinander an, bis wir die "Deutsche Einheitszeitung" haben. Kann nicht mehr lange dauern. Macht auch viele Journalisten-Arbeitsplätze frei.

  • S
    Suri2

    Wenn Israel keine Besatzungsmacht ist, was denn dann? Barmherzige Samariter, die im Gaza-Streifen 2009 erwiesenermaßen 1.500 Personen getötet haben?

     

    Die Personen, die Augstein kritisieren, sollten lieber selbst einen Preis bekommen: den Mit-Antisemitismuspolemik-Kriegsverbrechen-Vertuschungs-Award!

  • D
    drui

    @Dr. Nathan Warszawski

     

    Sie können noch so viele Doktortitel vor Ihren Namen setzen, es ändert nichts:

    Israelkritik entspricht nicht Antizionismus, Antizionismus entspricht nicht Antisemitismus, Staat entspricht nicht Religion, Broder entspricht nicht "respektierter Journalist", Apfel entspricht nicht Birne, Vollmeise entspricht nicht Wissenschaft.

  • HR
    Hartmut Runge

    Ich habe selten solchen Stuß in der TAZ gelesen, wie in diesem Artikel.

     

    Eine Zeitung, die Herrn Augstein (der von Broder als Dreckschleuder bezeichnet wurde) diffamiert und einem seit langem von allen Geistern verlassenen Broder bei seinen Haßtiraden assistiert, wird jedenfalls auch aus meinem Portfolio gestrichen.

     

    Für alle, die glauben, Herrn Broder beispringen zu müssen wenn es um die Wirklichkeit im GAZA-Streifen geht, empfehle ich das Buch "Palästina, Frieden, nicht Apartheid" von Jimmy Carter.

     

    Ich gehe davon aus, dass der ehemalige Präsident der Vereinigten Staaten von Amerika über jeden Zweifel in Hinsicht auf antisemitische Grundhaltungen erhaben ist. Es würde mich allerdings nicht wundern, wenn Herr Broder das Gegenteil behauptet.

  • H
    Herbert

    Endlich ein Deutscher unter den ersten Zehn! das wird die deutschfeindlichen Vorurteile in aller Welt amtlich bestätigen. Danke! Aber: Wo sind Judith Butler, Gilad Atzmon, John Galliano, Mell Gibson, Chuck Hagel, Jimmy Carter und Barak Obama? Da ist Augstein doch nur ein kleines Licht.

  • J
    Julius

    @name @shlomo

    prima!

    Sie haben in kurzen Sätzen die Wahrheit auf den Punkt gebracht!

  • L
    lilafrosch

    liebe taz..das wars ein heftiges und liebevolles verhältniss, aber hier ist schluss bei dieser broder liebesaffäre welche ihr hier vortragt ist bei mir der knoten geplatzt, ich bin jude aber den staat israel mag ich nicht , upps bin ich jetzt antisemit..laut dem broder bin ich sofort mit H. und G. und Streicher gleichzusetzen.

    Solche ausagen auch noch zu papier zu bringen ist eckelhaft. der STAAT"ISRAEL" darf jederzeit kritisiert werden, seine politischze handlungsweise ist zutiefst verstörend. wenn ein Staat das nicht aushält ist es ein sehr sehr gestörtes dingsi.....

    fragen sie bitte deutsche juden zur ihrer meinung nach der israelischen politik...uuppss noch mehr broderfeinde. ach ja das mit dem abo hat sich erledigt

    tüdelü

  • S
    SomaRiot

    Wow. Wenn man einen Querschnitt durch die "Gedankenwelt" linker und rechter Antisemiten zum Thema "Menschenrecht auf Israelkritik" haben will, muss man die ersten hundert Kommentare zum Artikel durchlesen, das ein oder andere Auge zudrücken und den Würgereiz unterdrücken. Unglaublich. Keine Chance auf Heilung.

     

    Allein schon, Augstein, den Oberbanalo, als kritischen Journalisten zu bezeichnen, ist schon lächerlich. Und Broder als Faschisten, klar. Gaza ein "Lager", das sei nunmal die WAHRHEIT. Wir denken erst gar nicht darüber nach, dass es anders sein könnte. Antisemit ist nur wer "ausdrücklich" gegen Juden hetzt, allerdings nur solange er sich nicht ausdrücklich auf jüdische Staatsbürger bezieht, wie?

     

    Antizionisten sind einfach intellektuell begrenzt. So muss man es wohl sehen. Nur weil die Begriffe Antizionismus und Antisemitismus nicht bedeutungsgleich sind, wird daraus geschlossen, dass das eine mit dem anderen ja gar nicht zusammenhängt. Schlichte Gemüter.

  • M
    Martin

    Ich denke der Titel in der taz sollte doch eher sein "SWC full of shit". Dass das SWC auf Broder reinfällt, ist echt ein riesiger Lacher, der einem im Halse stecken bleibt.

     

    Ich würde mich freuen über einen Beitrag von Wolfgang Benz, der sagt, dass das Simon Wiesenthal Zentrum einen Knall hat und Augstein nur sich zu fein um Broder vor den Kadi zu zerren. Ich würd mich auch freuen, wenn die Taz einfach sagen würde was Sache ist, statt Denunzianten ein Forum zu geben.

  • B
    BadenMailer

    Ist die "taz" neuerdings auf Niveau des Stürmer? Welch unsägliche Hatz auf einen fundiert argumentierenden linken Journalisten wie Jakob Augstein - und als Kronzeuge auch noch diesen wahrlich unsäglichen Broder. Ein schändliches intellektuelles Niveau, welches die "taz" da verbreitet. Wohltuend dagegen die differenziert argumentierende wert-konservative "FAZ": http://www.faz.net/aktuell/feuilleton/antisemitismus-vorwurf-eine-offene-gesellschaft-12011369.html

  • T
    tolu

    Kann mir jemand sagen was der Artikel in der taz zu suchen hat?

    Der Autor teilt uns seine unausgegorene Meinung mittels einer eher unbeholfenen Polemik mit ohne nennenswerte Informationen zu liefern.

    Warum wurde jetzt Herr Augstein in die Topten gesetzt ?

    Nur wegen einiger Meinungsäußerungen, wenn ja welcher genau. Kann ich aus dem Artikel nicht entnehmen.

    Dann kommen vier Beispiele für angeblich undifferenzierte Meinungen von Augstein - leider ohne zu erklären was daran so undiffernziert ist. Keine davon hat irgendetwas mit Antisemitismus zu tun.

    Da würde ich doch darum bitten mir kleinem Dummerchen das zu erklären.

     

    Ich hoffe mal, dass solch schlampige Artikel in der taz die Ausnahme bleiben.

     

    Ach nur eine kleine Frage am Rande - was ist eigentlich Antisemitismus ?

    Die Nazis haben den Unsinn verbrochen, dass Juden eine Rasse wären (was immer sie damit meinten). Ich dachte ja eigentlich immer Juden wären Mitglieder einer eher kleinen Religionsgemeinschaft (und Semit wäre mehr oder weniger ein anderes Wort für Jude).

    Geben die Juden jetzt etwa den Nazis recht? Wenn nein wogegen ist dann ein Antisemit eigentlich ?

  • N
    name

    Herr Augstein hat es sich redlich verdient auf dieser Liste zu stehen. Seine Artikel zum Thema Israel strotzen nur so von Vorurteilen und einseitiger "Israelkritik". Erheiternd aber auch vorhersehbar ist zu sehen, wie sich der linke und rechte Mob hier im Kommentarbereich die Hände reichen und sich immer wieder versuchen einzureden, dass ihre "Israelkritik" legitim sei.

  • R
    Ramallahbewohner

    Leider hat sich nun das SWC selbst diskreditiert. Nach dieser unsinnigen Bewertung von Augstein müsste nun jeder kritischer Leser und eigentlich auch die taz die anderen neun Namen auf dieser Liste recherchieren, anstatt auf die Seriosität und Glaubwürdigkeit des SWC zu vertrauen. Bei mir ist das Simon Wiesenthal Center nun als mutwilliger Zerstörer von Reputation unten durch. Ich denke dies war auch im Falle Augteins die Absicht.

  • S
    schlomo

    Die 3 Ds:

     

    Dämonisierung

    Doppelstandards

    Delegitimation

     

    All dies sind integrale Elemente der antisemitischen Israelkritik. Ich begrüße die "Auszeichnung' in außerordentlichm Maße. Der Antisemitismus nach Auschwitz hat sich nunmal gewandelt. Dass das die Enkel der Nazimörder nicht wahrhaben wollen - weil sie doch links sind - ändert dies nicht.

  • W
    wauz

    Die "Antisemitismusdebatte" verstehen

     

    Die Gleichsetzung der Kritik an der Politik (der Regierung) des Staates Israel mit Antisemitismus gibt es bislang in dieser verschärften Form nur in Deutschland. Das hat mit ein paar politischen Besonderheiten in Deutschland zu tun, die selten oder nie zur Sprache kommen.

    Das einzige Land, in dem es eine jüdische Staatskirche gibt, ist - Deutschland. Und diese Organisation ist fest in der Hand der Fraktion des Judentums, die sich zionistisch nennt und von sich behauptet, dass sie das "Herz des Judentums" sei. (Was eine Lüge ist!) Die Zionisten können in Deutschland unwidersprochen behaupten, dass sie für alle Juden sprächen, obwohl dies nicht stimmt. Das hat ganz viel mit dieser Antisemitismusdebatte zu tun. Nach der zionistischen Definition von Antisemitismus wären nämlich ein nicht unbedeutender Teil der Juden (auch in D) Antisemiten. Mit diesem Etikett werden in allererster Linie diejenigen zum Verstummen gebracht, die eben als Juden durchaus das Recht haben, dem Staat Israel zu verwehren, in ihrem Namen zu sprechen.

    Der rhetorische Kniff, alle Kritik am Zionismus in Antisemitismus umzumünzen, schafft ein Klima der Angst und Bedrohung. Natürlich nicht bei echten Antisemiten. Auch nicht wirklich bei Zionismuskritikern aus den Gojim. Aber durchaus bei Juden. So wird das Wasser trübe gemacht, um die Vormachtstellung der Zionisten in Gemeinden und Verbänden aufrecht zu erhalten.

  • B
    Barnim

    ohne alle vorigen Kommentare gelesen zu haben: Der Artikel und die ganze Wertung sind wirklich lächerlich. Besonders die Zitate. So wird "Besatzungsmacht" in Anführungszeichen geschrieben. Ist der Artikel Satire? Israel ist eine Besatzsmacht. Das ist außer von Israel anerkannte völkerrechtliche Position. "Lager" und "Gaza" in einem Satz, das sollten Deutsche nicht schreiben. Was aber wäre, wenn 1,5 Mio jüdische Israelis unter den Bedingungen wie in Gaza leben müssten? Jeder Nazi-Vergleich würde herangezogen, so wie es die israelische Regierung schon mit Bedrohungen macht. Die Realität der Besatzung ist aber keine Bedrohung sondern tägliche bittere und bisweilen tödliche Realität. Jede Diskussion über angeblichen Antisemitismus soll davon ablenken. Der doppelte Maßstab ist nirgendwo so deutlich wie beim Nahostkonflikt. Schönen Dank auch taz- Kulturredaktion!

  • ES
    Erwin Suding

    Einfach nur lächerlich J. Augstein hier als Antisemiten darzustellen. Es lasst sich kaum noch eine sachliche Diskussion führen.

    Leute wie Broder und seine Gefolgsleute sind für mich in erster Linie nur ein eins: Diskussions-Zerstörer- oder neusprech Diskussions-Troll! Sorry.

  • KN
    Kosher Nostra

    Klaro, man muß weder Juden noch Israel leiden können.

    So wenig wie man Sachsen, Ostfriesen, Bayern oder Katholiken gut finden "muß".

    Und kritisieren kann man an und in Israel jede Menge - so wie in jedem beliebigen Land der Welt ebenso.

    Nur sollte man (Leute wie Augstein) die Eier haben, zuzugeben, daß ein Toter, ein Problem, ein x-beliebiger Vorfall, für sie erst dann interessant ist, wenn "der Jud" dabei eine Rolle spielt.

    Wenn sich einer mit der Problematik "umstrittener Territorien" beschäftigt und dabei auch die Lage in/um Israel behandelt - so what.

    Aber der Antisemit Augstein interessiert sich eben nur dann für die Thematik, wenn Israel involviert ist. Das ist Fixierung, und ganz klarer Antisemitismus - eben wegen der notorischen Fixierung.

     

    Man kann das Grundproblem der Staatenbildung etc gerne kritisieren.

    Nur, “die Juden“ machen das, was ALLE anderen auch machen - sie wollen sich dabei nicht in die Suppe spucken lassen. Wenn einer aus der gebildeten TAZ-Leserschaft in der Lage ist, auch nur eine Grenze in Europa zu benennen, die

    auf friedliche Art und Weise entstanden ist ... Bin gespannt.

     

    Unterm Strich bleibt eines übrig: Der Jude soll für Augstein Kunststücke aufführen, die noch keinem gelungen sind. Und weil er es nicht kann, wird er kritisiert. Das nennt man dann zu recht Antisemitismus!

  • A
    Anders

    Wenn man das Wort "Antisemitismus" aus den Sprachen tilgt, dann wird er zu 97,2 % aus der Welt verschwunden sein. Die restlichen 2,7 % könnte man unter "Fremdenhass", "Rassismus" etc. verbuchen.

     

    Keine Volksgruppe, keine Minderheit genießt solche sprachlichen Schutzmittel wie die Juden bzw. der Staat Israel. Gibt es Antideutschismus, Antirussismus, Antitürkismus, Antichristismus, Antiislamismus? Ja, das gibt es - aber es gibt dafür keine Vokabel.

     

    Fällt jetzt der Groschen? Der Philosoph Alain Badiou sagt, wer solchen Status (Luxus) des Außerwähltseins beanspruche, würde auf jeden Fall keine Liebe erwarten können...

     

    In Afrika sterben durch Kriege, Hunger, Umweltverschmutzung, Ausbeutung Millionen von Menschen jährlich - davon kriegt keiner was mit. Sobald aber jemand wie Augstein, Butler oder Finkelstein den Staat Israel oder ultrarechte Juden kritisiert, geht gleich das Geschrei los - das gehört gleich auf die Vorderseite der Printmedien und dafür gibt es auch Extra-Sendezeiten im Fernsehen.

     

    So verhält es sich nämlich mit diesen restlichen 2,7% des Fremdenhasses - meistens sind sie aufgeblasen und hausgemacht und im Vergleich mit aktuellen Verbrechen nicht der Schlagzeile wert.

  • A
    aner2012

    "Doch Augstein pauschalisiert nahezu durchgehend, differenziert kaum, seine Wortwahl ist gruselig. Nur vier Beispiele:..."

     

    Ich erwarte von einem Autor der TAZ Professionalität. Dazu gehört m.E., dass er seine persönliche Meinung sprachlich als solche kenntlich macht und sie nicht als Tatsache postuliert. Er kann die Wortwahl des Herrn Augstein gruselig FINDEN. Andere FINDEN das nicht.

     

    Des Weiteren erwarte ich von einem Autor der TAZ ein gewisses Maß an Fairness und intellektuellem Niveau.

    Dazu gehört, dass er, wenn er Beschuldigungen gegen eine Person ausspricht und Behauptungen aufstellt, diese begründet und belegt. Das Aufzählen von aus dem Zusammenhang gerissenen Zitaten bzw. Wortfetzen ist keine Begründung.

     

    Wenn der Autor meint, dass Herr Augstein falsche Behauptungen aufstellen würde, dann möge er sie bitte in der Sache widerlegen, statt die Person anzugreifen und mit Unterstellungen zu polemisieren.

    Ein meiner Meinung nach gruseliger Artikel.

  • HI
    Holger Ismael

    Ich persönlich finde es schade, dass man heutzutage die Politik Israels nicht mehr kritisieren kann, ohne sofort als Antisemit abgestempelt zu werden.

    Nicht jeder der Israel kritisiert ist ein Israel-Hasser und schon gleich gar kein Antisemit, auch

    wenn Neonazis ihren Antisemitismus gerne als Israelkritik tarnen.

    Antiisraelismus und Antisemitusmus sind zwei grundverschiedene Dinge, die es zu differenzieren gilt.

  • OG
    Opa Georg

    Kritischer Journalismus, und um nichts anderes handelt es sich bei den Augstein'schen Äußerungen, ist für einige Institutionen offensichtlich noch schwerer zu ertragen.

  • MD
    Michael der Finne

    Wenn es nicht so ernst und traurig wäre, müsste man wirklich lachen über all diese Nullargumentation der Anti-Augstein-Front!

     

    Sie können selbstverständlich das SWC und die israelische Regierung verteidigen und Augstein kritisieren - das ist ihr gutes Recht. Aber wenn sie "Antsemitismus" schreien, sollten sie das auch begründen können, sonst machen sie sich lächerlich.

     

    Rufmord nach Bauchgefühl? Oder finden sie wirklich, dass jeder, der die israelische Regierung kritisiert, automatisch auch gleich ein Judenhasser sein muss? Ein paar grundsätzliche Fragen sollte man schon klären, bevor man solche Worte in den Mund nimmt.

     

    Und wenn wir schon mal beim Nachdenken sind - wie "darf" ein linksintellektueller Deutscher denn bitteschön die israelische Regierung kritisieren, ohne vom SWC auf eine schwarze Liste gesetzt und von der taz verarscht zu werden?

  • T
    tazitus

    @Arne: "..wenn das SWC schon selber da trennt zwischen Israelkritik und Antisemitismus..."

     

    Sie beherrschen nicht nur die Kunst des Überlesens. Sie verstehen es auch, "Antiisrealismus" in "Israelkritik" zu verwandeln und die Vermengung von Antisemitismus und Antiisraelismus als Trennung zu interpretieren. Ihnen könnten viele Preise verliehen werden. z.B für selektive Wahrnehmung und Fehlinterpretation. Glückwunsch.

  • O
    ole

    Undifferenziert, pauschal, gruselig;

     

     

    Broder ist da natürlich ganz anders:

    “Jakob Augstein (a little Streicher) is not a salon anti-Semite, he’s a pure anti-Semite... an offender by conviction who only missed the opportunity to make his career with the Gestapo because he was born after the war. He certainly would have had what it takes.”

     

     

    Ein toller Kronzeuge. Einen schlechteren Start ins Jahr 2013 hätte die taz kaum hinlegen können.

  • UW
    Udo W

    Wer Israel Apartheid-Politik vorwirft und Gaza als Lager bezeichnet ist also ein Antisemit. Das ist so als würde man sagen, wer die Wahrheit sagt ist ein Lügner. Einfach nur lächerlich. Das SWC disqualifiziert sich eigentlich nur selbst und macht sich von einer ernstzunehmenden Institutiuon zu einer Lachnummer.

  • J
    Julius

    Die Deutschen interessiert es überhaupt nicht, wenn eine arabische Menschenrechtsgruppe inhumane Praktiken und Menschenrechtsverletzungen gegen palästinensische Zivilisten aufdeckt, die die palästinensische Autonomiebehörde begangen hat. Sowas kommt in der deutschen Presse nicht vor. Sowas kann man nur in „The Jerusalem Post“ nachlesen, hier:

     

    http://www.jpost.com/MiddleEast/Article.aspx?id=297746

     

    Wenn man es den Juden nicht anhängen kann ist es den Deutschen offenbar wurscht.

  • HH
    Helmut Hesse

    Manchmal finde ich die TAZ unerträglich. zum Beispiel und vor allem dann, wenn in einem Beitrag Nachricht und Wertung vermengt wird, wie es hier ganz stark der Fall ist. Sich dann auch noch teilweise auf Broder als Kronzeugen zu berufen, ist dann schon peinlich. Obendrein wird keines der von Augstein vorgebrachten Argumente - die das offizielle Israel kritisieren, aber mitnichten antisemitisch sind - wirklich widerlegt. Nein, es ist offensichtlich: Die TAZ mag Augstein nicht und da ist ihr jedes Mittel recht, aber offen sagt sie es nicht, geschweige, dass der Widerwille begründet wird. Mit Journalismus hat das nichts mehr zu tun.

    Zum Glück gibt auch noch andere Beiträge, deretwegen es sich dann doch immer wieder lohnt, die TAZ zu lesen. Eine Entschuldigung oder Rechtfertigung für einen solchen tendenziösen Artikel ist das freilich nicht.

  • A
    Arno

    Solchen Antisemiten sollten man nicht noch eine Plattform in der TAZ geben. Die gehören gesellschaftlich geächtet. Aus solchen Quellen ziehen Mörderbanden wie NSU und Islamisten ihren Hass. Solche Leute gehören Meinungsmäßig isoliert.

  • P
    palmz

    Augsteins Facebook-Stellungnahme ist armselig:

    Natürlich versucht er seine antisemitischen Ausfälle als vermeintlich legitime "Israelkritik" zu verkaufen.

    Schade nur, daß er auf die konkreten Vorwürfe von Broder nicht eingeht.

  • V
    Voltair

    Wer Broder noch ernst nimmt ,ist selber schuld.Langsam wirds lächerlich.Das dient doch nur der Ablenkung der israelischen Arroganz .Wo sind die anderen Augsteins,um die Broders in den Medien endlich mal zurecht zuweisen .Es wird höchste Zeit .

  • OK
    Oma Kruse

    Der Antizionismus hat sich inzwischen zur gesellschaftlich akzeptierten Form des Antisemitismus gemausert. Er ermöglicht es Judenhassern, wieder offen gegen Juden zu hetzen, ohne sich verstecken zu müssen. Ich bin Henryk M. Broder dankbar, dass er es auf sich nimmt, diese braune Brut bloßzustellen. Der SWC hat zweifelsohne richtig gehandelt, Augstein offen als Judenhasser zu brandmarken. Es wird lange dauern, diese Wiedergeburt von NS-Gedankengut in Deutschland zu bekämpfen. Und wenn man die Kommentare hier im Forum liest, mag man verzweifeln, aber die Hitler-Diktatur hat gezeigt, wohin es führt, wenn man diese Menschen gewähren lässt. Darum: Kein Fußbreit den Antizionisten!

  • DN
    Dr. No

    Was der SWC macht, ist in hohem Maße gefährlich. Israel ist eine Art modernes Sparta, das die Araber mit Hochtechnologie und Waffen in Schach halten will. Das kann auf Dauer nicht funktionieren. Wenn man ein echter Freund Israels ist und das ausspricht, ist man doch kein Antisemit.

     

    Die größten Kritiker des Staates Israel sind selbst Juden und nach Broder und Co alles Antisemiten.

     

    Herr Broder, verehrtes SWC, wenn ich Neonazis Scheiße finde, bin ich dann ein Feind Deutschlands???

  • M
    Murk

    Unabhängig davon ob jemand, selbst falls dieser fortgesetzt und grundlos (und ob Augstein das macht weiss ich nicht) den Staat Israel kritisiert, als 'jüdischen Menschen gegenüber feindlich eingestellt' eingestuft werden sollte, verstehe ich nicht dass hierfür der Begriff 'Antisemitismus' als korrekt angesehen wird.

    Semiten sind doch die hier:

    http://de.wikipedia.org/wiki/Semiten

     

    Soweit ich das verstanden habe der Begriff von jemand initiiert, der selbst der gegen Juden agitiert hat:

    http://de.wikipedia.org/wiki/Antisemitismus_(bis_1945)

  • JV
    Jenseits von Böse

    Antisemitismus, das ist so ziemlich der schlimmste Vorwurf, den man einem deutschen Linken machen kann, der sich bewusst mit dem Faschismus und der Geschichte seines Landes auseinander gesetzt hat.

     

    Allerdings habe ich die letzte Kolumne des Herrn Augstein gelesen, statt sie nur wie im taz-Artikel nach passenden Zitaten zu fleddern, und komme in's Staunen:

     

    Augstein warnt vor einem inflationären Gebrauch des Antisemitismus-Vorwurfs, weil der tatsächliche und real existierende Tatbestand so seiner Bedeutung beraubt würde - eine ähnliche Debatte haben Linke mit gewissen Autonomen zu führen, die jeden dahergelaufenen Ordnungshüter als Faschisten diffamieren.

     

    Nun hat das SWC seine bittere Berechtigung, und ohne weitere Prüfung kann ich mich nicht qualifiziert zu dessen Hitparade der Antisemiten äussern - ein Defizit, welches der taz-Artikel hätte lindern können.

     

    Stattdessen werde ich aber mit Zitatschnibseln und den Dummheiten eines medienverliebten Selbstdarstellers abgespeist, der sich als ernsthafter Diskussionspartner längst disqualifiziert hat. Sorry taz, aber dafür gibt's nur eine Note: Sechs, setzen!

  • J
    jan

    Tja, ganz der Papa. Die Auszeichung ist passend, bis zum Platz fünf wäre es auch gegangen.

    Man muss Broder nicht gut finden um zu erkennen, dass er in diesem Punkt recht hat.

    Israel hat jedes Recht der Welt, sich gegen Nachbarn zu wehren, die es offen auslöschen wollen.

    Und zur unsägliche Verdrehung von Täter und Opfer, die in der scheinheiligen Klage vor dem "Antisemitismusvorwurf" steckt, hat sich Adorno schon in alles Ausführlichkeit angemessen angewidert geäussert.

  • R
    Rpeg_term_03

    In kann schon garnicht mehr ernsthaft sagen, welche Kritik an Israel berechtigt ist und welche antisemitisch ist. Da habe ich schon lange jeden Überblick verloren.

     

    Nur was definitiv gesagt werden kann, ist das der "Zentralrat der Juden" nervt. Was macht der Verein eigentlich außer Leuten Antisemiten nennen und Rücktritte nahelegen?

  • G
    Gonzi

    Ich bin ratlos,

    was muss er nun tun, um in dem Ranking in entscheidender Weise nach vorn zu rutschen, also seine Position zu verbessern?

     

    Warum ist Hermann Dierkes aus der Liste der Top-Ten rausgefallen und warum taucht Bischof Tutu in dem Ranking nicht auf?

  • H
    Homme

    Na wer sich heute anti-israelisch aeussert ist gleich ein Nazi oder Antisemit. Wie sieht es mit der freien Meinungsaeusserung aus ? Broder, was wollen sie mit Broder. Er ist doch genauso menschenverachtend, wenn er gegen die Muslime in Deutschland oder Europa hetzt. Immer die Kirche im Dorf lassen. Die Israelis sind eindeutig der Aggressor wenn es um Gaza geht.

  • J
    JensPeter

    Mit dieser Aufnahme in die Antisemitenliste wurde Augsteins Artikel perfekt bestätigt. Weiter so Mr. Augstein!

    Das Wort Antisemitismus wird gerade Sinnentleert. q.e.d.

  • T
    tommy

    Also ich würde mich an Stelle von Augstein über den Preis freuen - so bodenlos schlecht wie seine Artikel sind, ist es ja eher unwahrscheinlich, dass er dafür noch viele andere Auszeichnungen bekommen wird.

  • R
    RedHead

    Diese Auszeichnung hat der Sozialist der dummen Kerls sich wohl verdient! Herzlichen Glückwunsch Herr Augstein und nebenbei bemerkt: Unter zivilisierten Menschen ist es immernoch nicht angesagt, Antisemit genannt zu werden. Sich das aber einzureden muss sehr befreiend wirken, das kann ich schon nachvollziehen.

  • MD
    Michael der Finne

    Seltsamer Streit. Dass dieser Themenkreis für die Deutschen und ihre Medien ungemein schwierig ist, muss allen klar sein. Leider hat das schon lange dazu geführt, dass vernünftiger Diskurs weitestgehend auf der Strecke bleibt und stattdessen Extremisten und Demagogen die berühmte "Keule" schwingen dürfen - vor welcher natürlich fast alle in Deckung gehen. Man will ja nicht abgestempelt werden.

     

    Doch von der taz hätte ich schon deutlich mehr Intelligenz und Rückgrat erwartet! Statt zu hinterfragen, was mit den Typen im SWC los ist und warum sie Kritik an Israels Regierung mit Antisemitismus gleichsetzen, werden Broders! ebenso persönliche wie schwachsinnige Angriffe wiedergegeben. Sind Augsteins (muss der hier Feinde haben...) Kritikpunkte vielleicht nicht gerechtfertigt?!

     

    Was soll an Augsteins Wortwahl bitte so "gruselig" sein? Und inwiefern "pauschalisiert" er "nahezu durchgehend"? Was macht man denn in der taz? Man weicht den eigentlichen Fragen aus und versucht sich in völlig unangebrachtem Zynismus (Der ewige Israeli), konkurriert geradezu mit Broder (Im Zweifel deutsch) und jetzt das.

     

    Die Keule wird stärker. Die Rechtsextremen dürfen sich in Fäustchen lachen - und sich bei der taz bedanken.

  • AK
    Alfred Klimpel

    Was für ein elender Artikel der TAZ. Setzt nur weiter die Kritik an der Netanjahu-Regierung mit Antisemitismus gleich. Vielleicht könnt Ihr dann bald als Beilage der "Welt" erscheinen. Broder ist ein wunderbarer Zeuge, auf den die TAZ sich berufen kann.

    Weiter so.

  • A
    André

    Augstein gehört zu den Israel-Kritikern, nicht zu den Antisemiten - diese ganze List ist deswegen m.M. stümperhaft. Aber so ein Image kann an einem kleben, es ist für ihn sicherlich weniger einfach, das wieder loszuwerden, als er momentan glaubt, zumal er ja gar nicht prinzipiell gegen Juden ist, ungerecht ist es auch.

     

    P.S. Henryk M. Broder gehört auf die Liste der am stärksten abgestiegenen (Spitzen-)Journalisten - das steht für mich auch fest. Er ist der Big-Israel-Fan, aber er kann in Israel nicht leben. Und auf Palästinenser schießen will er auch nicht, jedenfall nicht auf den echten Schlachtfeldern mit echten Waffen, sondern wenn schon, dann bequem vom Sofa aus. Besser aber noch NPD-artige SPD-Aussteiger wie Thilo Sarrazin hochjubeln und über jeden und alles lästern. Der Typ verliert immer mehr seine Renommee und will das wohl auch so haben.

     

    Das ist insofern ein kleiner Adelsschlag für Augstein, wenn so ein Absteiger wie Broder ihn angreifft, das bedeutet, er hatte wenigstens ein Stück weit recht mit seiner Kritik.

  • WK
    Wie kommt Augstein auf diese Liste ?

    Antwort: Broder hat per copy and paste ein paar Textausschnitte Augsteins ans SWC geschickt und hat behutsam darauf geachtet, dass man die Textausschnitte falsch verstehen kann um politisch zu punkten. Wenn so ein ungebildeter wie Broder schon mit dem Begriff Antisemit um sich wirft, verliert er wahrlich jede Bedeutung. Broder sollte sich bei der Menschheit entschuldigen, dafür, dass er den Kampf gegen den Antisemitismus lächerlich macht.

  • J
    jbs

    Wenn noch nicht geschehen, möchte ich auf die Veröffentlichung des SWC hinweisen: http://www.wiesenthal.com/atf/cf/%7B54d385e6-f1b9-4e9f-8e94-890c3e6dd277%7D/TT_2012_2.PDF

     

    Interessanterweise wird Broder zitiert, der sich über Augstein auslassen darf.

  • TS
    the Schoener

    soll dieser Artikel Qualitätsjournalismus sein ?

     

    ich kauf mir jetzt den Freitag.

  • W
    wahrheit2012

    Gaza ist kein Lager, in Afghanistan kein Krieg und die USA foltern keine Menschen mit unserer Unterstuetzung... So einfach ist das...

  • A
    Anti-Rassist

    Die Kommentarspalten der taz entwickeln sich immer mehr zu einer wahren Fundgrube :-)

     

    Hier scheinen sich PI- und kreuz.net-User besonders wohl zu fühlen. Besonders amüsant finde ich es immer zu lesen, wenn Antisemiten uns "Unwissenden" erklären möchten was Antisemitismus ist (bzw. in ihren Augen zu sein hat).

     

    Das ist genauso, als würde man bei der Definition von Rassismus, Homophobie und Fremdenfeindlichkeit ausgerechnet auf die Erklärungen von Rassisten, Homophoben und Fremdenfeinden zurückgreifen :-)

     

    Gebt Euch keine Mühe!

    Weder lassen wir eine Deutungshoheit von Nazis darüber zu was Nazi-Ideologie ist, noch die Verharmlosungsversuche von Antisemiten, Rassisten und Homophoben über ihre eigenen kranken Vorurteile.

  • NS
    not sure if troll

    Wirklich? Verstehen Broder und das SWC eigentlich, dass sie Augstein damit im Prinzip bestätigen? In seinem Artikel beschreibt er doch gerade das Phänomen, dass Antisemitismus, Antizionismus und Kritik am Staat Israel völlig durcheinander geworfen und verwendet werden. Gerade das häufig angeführte Argument "Israelkritik = Antizionismus" zieht einfach nicht: Der Antizionismus widerspricht einer generellen Existenzerlaubnis eines jüdischen Staates. Kritik an Israel, ist Kritik an einem Staat, wie jedem anderen. Wenn man Israel nicht kritisieren darf, darf man keinen anderen Staat der Welt kritisieren. Das gilt dann auch für Nordkorea, Iran, Weißrussland, China, und die zig anderen Staaten die kritikwürdig handeln, die BRD auch irgendwo auf dieser Liste stehend.

    Das SWC und ähnliche Institutionen machen sich mitschuldig, wenn der Vorwurf des Antisemitismus in berechtigten Fällen nicht mehr ernstgenommen bzw. relativiert wird.

     

    Auch Augsteins angebliche Fixierung auf den Nahostkonflikt, die von manchen sogar als obsessiv beschrieben wird, ist nicht weiter verwunderlich. Viele Leute sind eben von einem gewissen Thema besonders angetan, weil es sie interessiert. Augsteins Gefühl für die Ungerechtigkeit in Gaza und der Westbank als antisemitisch abstempeln zu wollen, ist gleichsam blauäugig wie auch lächerlich.

     

    Wer die Verbindung von Zionismus und existierendem Staat zu eng zieht, kann die Dimension des Nahostkonflikts überhaupt nicht mehr erfassen. Nur weil Hamas, Hisbollah usw. in ihrem Hass Antisemitismus und Antizionismus oft vereinen mögen, ist das nicht bei jedem Gegner des israelischen Politik automatisch genauso.

  • S
    Sigmund

    Vielleicht hat das SWC auch einfach nur völlig falsch recherchiert und kennt sich mit der deutschen Presselandschaft schlecht aus.

    In der Veröffentlichung steht nämlich über Broder:

    "respected columnist".

    Und das ist ja wohl in jedem Fall eine Falschmeldung!!

  • D
    David

    Augstein ist ein Antisemit! Punkt.

     

    Chomsky ist übrigens auch ein Antisemit. Punkt.

     

    Norman Finkelstein ist ein Antisemit. Punkt.

     

    Butler ist ebenfalls eine Antisemitin. Punkt.

     

    Baruch Kimmerling? Antisemit. Punkt.

     

    Israel Shahak? Antisemit. Punkt.

     

    Michael Warschawski ist ein Antisemit. Punkt.

     

    Ilan Pappe ist Antisemit. Punkt.

     

    Shlomo Sand auch.

     

    Naomi Klein, Amira Hass: Antisemitinnen. Punkt.

     

    Der olle Melzer, natürlich: Antisemit. Punkt.

     

    Deutscher, war auch Antisemit. Punkt.

     

    Marx? Na klar: Antisemit.

     

    Felicia Langer? Antisemitin, was sonst.

     

    Die Jüdische Stimme und die Jewish Voice for Peace: Alles Antisemiten. Punkt.

     

    J Street, krasse Antisemiten. Punkt.

     

    Ich bin dann übrigens auch Antisemit.

     

    Augstein befindet sich anscheinend in ziemlich guter Gesellschaft. Willkommen!

  • H
    horst

    broders rechtspopulistisches geschwätz kann ich auch woanders lesen.

     

    jetzt weiß ich wieder warum ich lieber die sz bezahle als die taz

     

    ich hatte übrigens erwartet hier viele undifferenzirte rechte kommentare zu lesen. die taz-leser erscheinen aber gar nicht so undifferenziert.

     

    PS: was soll gaza denn bitte sein wenn kein "lager" oder refugee-CAMP? es ist eine art großes flüchtlingslager so wie das westjordanland in weiten teilen ebenfalls. diese bezeichnung findet sich übrigens in offiziellen un-dokumenten häufig, wenn orte im westjordanland bezeichnet werden.

  • A
    Arne

    Also, ich gebe ja mal ehrlich zu, als ich den Artikel las, habe ich mit Freuden auf die Kommentare gewartet, die hier von der Leserschaft abgelassen werden.

     

    Leider interessieren mich persönlich keine der hier beschriebenen peinlichen Persönlichkeiten wie Herr Augstein oder Herr Broder. Ich gehöre zu den glücklichen, die beide geflissentlich überlesen können.

     

    Aber das, obwohl das SWC die Liste ausdrücklich nicht nur TOP 10 der Antisemiten nannte, sondern eben auch TOP 10 der Antisemiten/Antiisraelis und dann hier Argumente kommen, dass jemand, der Israelkritik übt, doch gar nicht antisemitisch sei, ist schon komisch genug. Niemand, offenbar nicht mal das SWC hat jemanden, der Israelkritik äußert, Antisemitismus unterstellt, wenn das SWC schon selber da trennt zwischen Israelkritik und Antisemitismus.

    Dann kommt der Vorwurf, dass man das doch nicht zusammenlegen könne, das könne man doch dann nicht mehr ernstnehmen... Ja, natürlich, eine Liste der TOP 10 Antisemiten/Antiisraelis ist bestimmt auch zum Ernstnehmen gemacht worden. (Ganz früher gab es bei der Titanic immer die 10 peinlichsten Persönlichkeiten des Monats. Diese Liste hätten bestimmt auch manche gerne ernst genommen.)

    Würde man eine ernstzunehmende Liste der Israelfeinde zusammenstellen, dann wären sicherlich iranische Politiker und deren Klerus ganz oben. Im Sinne des Holocaustgedenkens hätte ich es der Stuttgarter Staatsanwaltschaft gegeben, die sich noch dieses Jahr weigerte, den Mördern der SS in Sant'Anna zu ermitteln.

    Aber sowas ist ernst zu nehmen. Augstein (und auch Broder) sind es nicht.

     

    Btw ist das SWC keine staatliche israelische Organisation, die wie die Türkei Gesetze machen kann, sondern eine NGO aus Los Angelos, die Wiesenthal gründete, damit sie sich mit dem Holocaust auseinandersetzt. Dies hat sie hier wohl etwas satirisch getan, was eben der deutsche "Antisemit/Antiisraelit" nun mal gar nicht versteht und mag.

  • G
    Gonzi

    Das wird sich wohl als eine Werbung für diesen Augstein und als eine Herabwürdigung von Simon Wiesenthal erweisen.

     

    Aber wie soll das auch anders möglich sein, wo schon die Abscheu, Kleinkindern die Vorhaut abzuschneiden, als "Antisemitismus" gebrandmarkt wird.

  • M
    Mauk

    Immer wieder erstaunlich, wie bei diesem Thema immer polarisiert wird. Geben sie es doch zu, sie sind auch einer von denen! Hahaha...

     

    Statt extremistische Positionen in die Schlagzeilen zu bringen, sollte mehr den analytischen, konstruktiven Stimmen Gehör verschafft werden. Die gibt es auch, sind vermutlich nur nicht so populär weil kein eindeutiges Feindbild erkennbar ist.

  • K
    kerl

    Dank der undifferenzierten Artikel in der TAZ kann Mensch den Inhalt der Artikel gleich anhand der Überschrift erraten.

    Das spart Zeit! kein lästiges Lesen langer Artikel mehr!

     

    Wer doch mal gerne liest, gucke doch mal in die Zeitung des "Antisemiten".

    Die zitieren wenigstens nicht Broder.

  • B
    barbara

    Na, ausgerechnet Broder muss sich zu dem Thema melden - der davon lebt, aggressiv anti-PC zu sein und damit zu provozieren. Aber zum Beispiel ekelhaftiste und absichtliche Frauenfeindlichkeit sind wahrscheinlich in seinem gestörten Weltbild nicht so schlimm wie vermeintlicher oder tatsächlciher Antisemitismus. Augstein hat in der Tat oft nicht die Sensibilität für angemessene Kritik am israelischen Staat, aber ich halte ihn deshalb nicht für jemanden, hinter dessen unpassenden Formulierungen ein ausgewachsener Antisemit steht. Er provoziert halt auch gern, ohne rücksicht auf Verluste und Sensibilitäten. manchmal ist das ok, manchmal eben nicht, eben bei solchen senliblen Themen, die mal schnell nach hinten losgehen können. Das geht in seiner Position nicht, da muss er auch mal über Feinheiten nachdenken, ob da Vergleiche und Formulierungen wirklich den Punkt treffen oder jenseits des schmalen Grats ins Unangemessene und tatsächlich Antisemitische abgleiten.

  • P
    Pilger

    Naja, was solls, die 3-5 % Semiten in Israel werden das verkraften können.

  • DH
    der Herr Karl

    Die Autorin scheint immer mal für einen Eklat zu haben zu sein. Die "muslimische jugend" hatte sich mal - bei einem anderen Fall - wie folgt über sie als taz-Journalistin geäussert:

    "Es ist für uns bedauerlich, einen so schlecht recherchierten und so undifferenzierten Artikel sowie ein tendenziöses und jegliche Objektivität vermissendes Interview in einer in Deutschland so bedeutenden Tageszeitung wie der taz lesen zu müssen. Anhand einiger Kommentare zum Artikel auf der Internetseite der taz müssen wir zudem feststellen, dass es Menschen gibt, die alles glauben, was in der Zeitung steht. Hierbei wird deutlich, dass der Artikel von Frau Akyol und das Interview mit Frau Spuler-Stegemann geeignet sind, die Kluft zwischen Muslimen und Nichtmuslimen in Deutschland zu vertiefen, ohne das irgendein konstruktiver Beitrag von eine der beiden geleistet wird."

    http://www.mjd-net.de/wir-lassen-uns-nicht-abstempeln

  • M
    Martin

    taz zitiert Broder.

    Und Augstein ist ein Antisemit.

     

    Sonst geht gut, oder?

     

    Mir nicht mehr. Würg.

  • J
    JimHawkins

    Na was!

     

    Sind die Juden wieder frech geworden?

     

    Man wird ja wohl noch sagen dürfen.....

     

    Israel ist ja bekanntlich das schlimmste Land der Welt und das muss man doch sagen dürfen, immer und immer wieder, oder?

     

    Das hat doch ÜBERHAUPT gar nichts mit Antisemitismus zu tun. Überhaupt, dieser Antisemitismus...wer hat sich den eigentlich ausgedacht?

     

    Dumm gelaufen Augstein

  • A
    Abraham

    Wenn ich bisher noch überlegt habe, ob ich lieber die taz oder den Freitag aboniere - jetzt ist es entschieden. Dieser Artikel ist leider ziemlich bescheuert. Alleine Henrik M. Broder zu zitieren, geht's noch? Ist das Konkurrenzdenken gegenüber dem freitag so groß, dass man sich nun lieber mal ein bisschen der "Welt" anbiedert?

  • W
    wauz

    Antisemitismus ist...

     

    Vor Jahren hatte ich mal ein Probe-Abo der Jüdischen Allgemeinen. (Der Werbeflyer dafür lag, wenn ich das recht weiß, unsrer WG-taz bei). Da erschien eines Tages ein Leitartikel mit lauter fürchterlich verknoteten Sätzen. Ich habe mich dann an die in der Schule gelernte Taktik für das Lesen von M. Tullius Cicero erinnert und erst mal die Verben gesucht...

    Da kam dann ein interessanter Hauptsatz heraus:

    "Wer den Zionismus, seinen Staat und seine Institutionen angreift oder kritisiert, ist Antisemit."

    Garniert war das noch mit der Behauptung, dass "der Zionismus das Herz des Judentums" sei.

  • SO
    Stefan O.

    Das interessanteste an dem Artikel sind mal wieder die Kommentare, die er im Internet provoziert. Aber ist das die Aufgabe von Journalismus?

     

    Es hätte in dem Artikel deutlicher analysiert werden können, wieso die antisemitischen Äußerungen von Augstein eben antisemitisch motivierte Vorurteile also Lügen sind. Das hätte zwar weniger Kommentare provoziert, weil es den Antisemiten den Geifer schwieriger gemacht hätte, aber mehr Leser zur Selbstreflexion gebracht.

  • M
    Marco

    Ich kann die Schadenfreude das Autors ja menschlich nachvollziehen, aber wenn Augstein ein Anti-Semit/Anti-Zionist ist, weil er die Politik der israelischen Regierung kritisiert, dann ist die taz genauso anti-semitisch/anti-zionistisch. Denn die selben Kritikpunkte isrealischer Politik die Augstein äußert, werden auch in Artikeln der taz kritisiert.

     

    Mir ist durchaus bewußt, dass Israel-Kritik von Anti-Semiten missbraucht wird um ihren eigenen Hass zu rechtfertigen bzw. zu verschleiern, aber deshalb ist Kritik der Politik der Regierung Israels noch lange nicht anti-semitisch.

  • SB
    Stefan Becker

    Das SWC geriert sich als Hüter der einzigen Wahrheit.

    Ich habe dennoch auch eine und gebe dem SWC im Antimuslimismus eine 5 und Broder eine 1.

    Glückwunsch

  • I
    I.Q

    Die Fixierung auf „Israel“ ist ein seltsamer Vorwurf an Kritiker Israels und Platz 9 auf dieser Liste war auch im Vorjahr von einem bundesdeutschen belegt, nämlich Hermann Dierkes.

    Der fand es läppisch nur das völkerrechtliche Existenzrecht, eines Staates anzuführen, als ob es nicht auch die Rechte anderer Staaten und vor allem Menschen gäbe was ihm prompt im Munde umgedreht wurde.

    Er sprach sich dafür aus, wegen der Untätigkeit der EU-Regierungen die Boykott-Kampagnen israelischer Waren zu befürworten, auch das war natürlich Grund, um über ihn herzufallen.

     

    Ich weiß nicht, wie viele Städtepartnerschaften mit Nordkorea, dem Iran oder der Türkei unterhalten werden und ob diese Partnerstädte zu Wallfahrtsorten erklärt werden, wo man großzügig Land zuspricht und verschenkt, das einem selbst gar nicht gehört und davon spricht, es gäbe da ein besonderes „Existenzrecht“ für Nordkorea, dem Iran und der Türkei, welches Ausnahmen vom Völkerrecht und von den Menschenrechten zulässt.

     

    Aber man sollte die „Fixierung auf „Israel““ sicher nicht jenen überlassen, die den Glauben, es bestände im Nahen-Osten die Notwendigkeit eines Disneylandes für religionstümelnde Idiotie, beständig hervorkehren.

    Um mehr geht es bei diesem Staat schon lang nicht mehr.

  • S
    Schwarzwald

    Sehr geehrte Damen und Herren,

     

    ich halte Ihren Artikel zu Augstein für überzogen! Was ist denn grundlegend falsch an seinen Meinungsbeiträgen; sicherlich sind sie nicht immer frei von Polemik, aber Augstein als "Antiisraelit" zu bezeicnen, dies ist ebenfalls Polemik! Ist der "SWC" die einzig wahrhafte Institution die dies beurteilt? Man sollte sich immer inhaltlich auseinandersetzen und nicht anders!

    Und Herrn Broder zu zitieren schlägt das Fass den Boden aus; dessen Polemiken und Aggressionen sind manchmal kaum auszuhalten. Die "taz" sollte sich vielleicht mal inhaltlich mit Broder befassen.

     

    Mit humanistischen und freundlichen Grüßen

  • A
    Alien59

    Das SWC ist aber auch der Verein, der in Jerusalem ein Zentrum auf einem muslimischen Friedhof baut. Was ist die Bezeichnung dafür?

     

    Broder schlägt doch nur noch wütend um sich, und leider bekommt er viel zu viel Aufmerksamkeit.

     

    J. Augstein gilt meine Hochachtung - an ihm zeigt sich, dass Grass richtig lag, als er schrieb, es gehöre Mut dazu, in Deutschland Israel zu kritisieren. Diese Diffamierung von Israelkritikern - und das sind beide, nicht aber Antisemiten - ist unglaublich. Warum ausgerechnet Cigdem Akyol ausgerechnet hier in der taz dem Beifall klatscht, ist mir unbegreiflich. Schade.

  • D
    D.J.

    @Mein name

     

    "...sorgt im Grenzgebiet für gemischte Siedlungen.

    Dann wird das bombardieren für beide Seiten schon schwieriger."

     

    Süß, Ihre Naivität. Als ob das den Hamas-Typen

    Ich kenne mich ganz gut mit sunnitisch-schariatischem Kriegsrecht aus: Es gestattet ausdrücklich den Beschuss von Siedlungen unter ungläubiger Herrschaft (Ausnahme: Zeiten befristeter Waffenstllstände), auch wenn sich dort Muslime und Nichtkombattanten (Frauen und Kinder aufhalten). Lediglich der gezielte Beschuss dieser Personengruppen ist verboten (Ausnahme: Muslime und Frauen unterstützen die Ungläubigen im Kampf).

  • IG
    Ihr guillermo emmark

    @ Dr. Nathan Warszawski:

     

    "Antizionismus ist eine nicht mehr allzu moderne Variante des Antisemitismus. "Israelkritik" ist ein Euphmismus für Antizionismus, also Antisemitismus.

    Dem antizionistischen Spruch " Man darf doch Israel kritisieren" entspricht die antisemitischen Aussage " Man darf doch Juden kritisieren" mit allen Konsequenzen, von denen sich Anisemiten, Antizionisten und Israelkritiker à priori von jeglicher Schuld freisprechen."

     

    Von welcher Schuld sollten sich denn Antizionisten und Israel-Kritiker freispechen können oder wollen?

     

    Zwar gibt es so einige, die ihren latenten Antisemitismus als Israel-Kritik kaschieren und auch selbst glauben, dass das eine nicht mit dem anderen in Verbindung steht. Daraus jedoch wie Sie hier oben eine Regel abzuleiten, derzufolge jedwede Kritik am Zionismus oder an Israel mit Antisemitismus gleichzusetzen ist, ist irreführend, weil falsch.

     

    Sicherlich gibt es auch und paradoxer Weise Juden, die sich antisemitisch gerieren. Deren Zahl würde aber potentiell heftig und ins Uferlose ansteigen, wenn man obige Kriterien - Israel-Kritik, Antizionismus - anlegte.

     

    Selbstverständlich "darf" man Israel kritisieren und auch die "jüdische" Siedlungspolitik ohne dabei mit (Neo-)Nazis in einen Topf geworfen zu werden. Diese doch etwas filigrane Diskussion über die Deutungshoheit zu "Antisemitismus" erinnert fatal an die internationale Studentenbewegung der Sechziger und Siebziger, wo auch gern mal jeder Polizist als "Pig" oder Faschist tituliert wurde. Blöd nur, dass dann die Massstäbe fehlten, als wirklich wieder welche aus ihren Versenkungen kamen.

  • E
    Egal

    Oh doch, Augstein hat die Auszeichnung verdient. Und die vielen Leser im Forum, die jetzt hyperventilieren sollten mal in sich gehen.

     

    Denn Augstein hat 1) beständig positive Fakten über Israel ausgelassen: Die Vorsicht bei den Militär-Aktionen in Gaza (Anrufe vorher bei Familien, SMS, Flugblätter). Israel beliefert trotz allem den Erzfeind seit Jahren mit Energie und Lebensmitteln - und hat arabische Opfer immer in seinen Krankenhäusern behandelt.

     

    A. hat stets 2)negative Fakten über die Araber ausgelassen: Die Vernichtungsfantasien von Hamas und Teilen der PLO. Die Benennung von Straßen und Plätzen nach Mördern. Die Unterschlagung der Tatsache in Schulbüchern, dass die Hebräer vor tausenden Jahren ihren Staat in Judäa und Samaria hatten. Ganz zu schweigen vom Holocaust. Den Fakt dass es seit 1922 de facto mit Jordanien einen Palästinenser-Staat gibt. Die Bevölkerungsexplosion in der islamischen Welt, die zwangsweise zu neuen Konflikten führt.

     

    A. beschäftigt sich 3) fast ausschließlich mit Israel. Massenmorde in Algerien, Gräuel in Lybien und Syrien, Folter im Iran - alles egal.

     

    Kommt dieses Denkschema in der linken Szene jemandem bekannt vor? Die Auslassung ist die übliche Methode der Verleumder und Hetzer. Die traurige Wahrheit: Kommunisten sind genauso antisemitisch wie ihre braunen Brüder.

  • T
    Tangermann

    Dieser Artikel zeigt es uns sehr deutlich, dass die Bezeichnung Antisemitismus nichts mehr wert ist, es widerspiegelt imgrunde nicht mehr den Hass auf den Juden, sondern man benutzt es auch schon für Kritiker der israelischen Politik und das ist dann schon nicht mehr nur sehr merkwürdig, sondern auch sehr gefährlich.

  • A
    Andreas

    Liebe Frau Akyol, Ihr sehr einseitiger Artikel läßt leider tiefergehende Analyse völlig vermissen. Wo hat Herr Augstein denn jemals ausdrücklich gegen Juden gehetzt? Kritik - auch schärfere an der verfehlten Politik der israelischen Regierung muss doch zulässig sein, ohne in den Antisemitentopf geworfen zu werden. Und dass Sie dann noch ausgerechnet den Springer-Publizisten Henryk M. Broder als Autorität auf diesem Gebiet zu Wort kommen lassen, macht das Ganze ungenießbar. Mit ein klein wenig Mühe hätte sich bestimmt jemand anderes gefunden, um die Situation zu bewerten.

  • CR
    Christine Rölke-Sommer

    da hat Cigdem Akyol aber einen gewaltigen griff ins klo getan!

    und was bei dem SWC los ist, wüßt ich ja auch gern. verspielt doch diese einrichtung gerade und ganz ohne not ihr renommé.

  • JN
    Jörg Nawrocki

    Der Artikel und die Liste erinnern mich stark an "früher". Jede noch so kleine Kritik an der SED wurde pauschal als den Weltfrieden und den Sozialismus gefährdend gewertet und geahndet. Ich mag dem Augstein seine Kommentare auch nicht unbedingt, muss ich auch nicht, aber ein Dauerpersilschein für Israel und jüdische Fundamentalisten ist sicher keine Alternative.

  • ON
    Otto N.

    "Im Zweifel links"

     

    Nun ist ein Linker einmal in die eigene Falle gelaufen:

     

    Wer den Islam kritisiert ist islamophob.

    Wer für den Schutz von Ehe und Familie ist, ist homophob.

    Wer nicht links ist, ist rechtsextrem.

    Und wenn alle Diffamierung nichts hilft, ist der Andersdenkende Antisemit.

     

    So laufen in Deutschland die Diskussionen und die journalistische Meinungsmache.

     

    Tja - und jetzt hat es einen von denen erwischt, die ansonsten so gerne andere in die "rechte Ecke" stellen.

     

    Die Geister, die ich rief ...

  • TH
    Theloneous Honk

    russen sind die neuen semiten?

    i guess stranger things happened.

  • HH
    Helmut Hesse

    @ Paul Gerhardt: "Schnösel Augstein", "Reiche Linke sind zum Kotzen"

    Was ist denn das fvür ein'Argument'? ess sagt mehr über den geistes- und Denkzustzand des Verfassers als über Menschen wie Augstein aus.

    ist dir ein armer rechter Zeitgenosse lieber als ein reicher Linker? Augstein finanziert von seinem Vermögen immerhin eiune linke Zeitung und macht vielleicht noch andere gute Sachen damit.

    Oder hättest du gerne die Kohle und ist das nur plumper Neid, der aus deinen Worten spricht? Jedenfalls scheint Nachdenken und Differenzieren deine Stärke nicht zu sein.

  • S
    Semmel

    Der Großteil der Kommentare beweist, daß Artikel wie dieser richtig und notwendig sind. Ich bin sehr froh, daß in der TAZ verstärkt grundverschiedene Meinungen zu lesen sind. Daher habe ich ihn auch bezahlt. Oje- bin ich jetzt Teil der Israel-Lobby, die angeblich die Medien dominiert? Ach so, noch eine Frage an die Pro-Augstein-Kommentatoren- Darf man euch denn wenigstens als Anti-Zionisten beschimpfen? Finde ich persönlich schlimm genug

    http://de.wikipedia.org/wiki/Antizionismus

  • O
    ottissimo

    @Paul Gerhardt:

    Ihr Kommentar ist es noch nicht eimal wert, dass man ihn ignoriert.

  • KM
    Karina M.

    @Bitbändiger

     

    Sehr guter Kommentar. Ich sehe es auch so, dass wenn mich jemand als Antisemit bezeichnet das eher eine Auszeichnung als Beleidigung ist, denn es bedeutet, dass man kritisch und differenziert mit der Politik der Israelis genauso wie einiger Juden (Rohtschild, Goldman Sachs) in der Finanzwelt umgeht.

     

    Im Gegenteil, wenn man wie die PI-News-Webseite oder die PRO-Parteien völlig unkritisch gegenüber Israel ist, dann wird man zu Recht mit den Nazis in Verbindung gebracht, denn da galt ja auch bedingloser Gehorsam und Gefolgschaft.

     

    Augstein dagegen differenziert und ist damit mehr DEMOKRAT als der überzeugte Zionist Henryk M. Broder, der jegliche Diskussion unterbindet, wie übrigens auch der ZdJ, Dieter Grauman und diese Wiesenthal-Stiftung.

  • C
    Citoyen

    Augstein, Jacob,

    ist weder antisemitisch noch antiisraelisch. Er ist kritisch gegenüber der momentanen rechtsreaktionären (Lieberman ist reaktionär) Regierung Israels.

     

    Seine Kritik drückt in etwa das aus, was Richard Goldstone ( http://de.wikipedia.org/wiki/Goldstone-Bericht ) i.A. UNO recherchiert und publiziert hat. Und dessen, was in den UNO-Resolutionen ausgedrückt wird.

     

    Es ist offenbar Strategie der rechtsreaktionären Regierung Isaels und ihrer PR-Agenten (H. Broder ist leider ein solcher geworden), alle ihrer schlechten Politik gefährlichen Kritiker als Rassisten und Antisemiten zu denunzieren.

     

    Das ist ein Spiel der besonders bösen Kategorie: Die Opfer der NS-Massenmörder haben nicht gelitten, damit man mit ihren Qualen Kritiker schlechter Politik niedermachen kann. Diese Instrumentalisierung der Shoah nimmt den Opfern nochmals ihre Menschenwürde.

     

    Israel und Broder sind reine Machttaktiker geworden, Ethos und Wahrheit sind ihnen gliechgültig.

  • F
    FaktenStattFiktion

    Der linke Antisemitismus von Jakob Augstein (biologisch nicht verwand mit Rudolf Augstein) ist doch offensichtlich. Dessen Äußerungen aus dem Munde eines NPD-Funktionärs hätten fraglos als Argument zu deren Verbot gegolten.

     

    Ich frage mich nur, warum der ehemalige SS-Mann Grass auf dieser Liste nicht auftaucht.

  • J
    Jimbo

    Unbequeme Kritiker mit medialem Einfluss werden von den Meinungsführern so lange unter Druck gesetzt bis sie endlich schweigen. Die SWC "Auszeichnung" ist nur ein weiterer Schuß gegen Augstein. Auch die Welt tut sich in letzter Zeit hervor Augstein als Antisemiten zu diffamieren - er gibt ein so leichtes Ziel ab.

  • OH
    Otto Huber

    Antisemitismus und Rassismus sind extrem inflationär verwendete in einem historischen Kontext entstandene Begriffe, die heute nur mehr

    berechtigt sind so sie ethnische Diskriminierungen im Sinne von gravierenden Menschrechtsverletzungen

    beschreiben. Solche Menschenrechtsverletzungen haben die Juden in der Vergangenheit mit vernichtender Wucht getroffen.

    Die heutige Situation ist jedoch gänzlich anders und es muss daher scharf unterschieden werden zwischen historischer Reflexion bzw. Würdigung und Kommentierung der heutigen Situation in der der israelische Staat bzw. ihre Vertreter sehr wohl auch als Verletzer von grundlegenden Menschenrechten agieren.

  • D
    DerDemokrator

    Die beiden größten publizistischen Polemiker sind Alice Schwarzer und Henryk M. Broder. Ich kenne niemanden, den ich wg. seiner Themen gerne ernst nehmen möchte, der so einseitig Stimmung macht wie diese beiden Publizisten. Diese beiden Journalisten zu nennen wäre eine Schande für den Berufsstand, denn der Journalist berichtet unabhängig und ohne durch seinen Stil wirtschaftliche Vorteile zu erlangen.

     

    Ciao

    DerDemokrator

  • K
    Katev

    Wenn ich für taz-Texte zahlen soll, möchte ich für diesen duckmäuserischen Kram am liebsten eine kleine Entschädigung erhalten, so ein Euro auf mein PayPal-Konto.

  • DP
    Daniel Preissler

    "Auszeichnung für Antisemitismus

     

    Jakob Augstein wurde vom SWC in die „Top Ten der antisemitischen Beschimpfungen“ gewählt. Journalist Broder findet Platz 9 sogar noch zu weit hinten."

     

    "nicht antisemitisch, aber eindeutig antiisraelisch"

     

    Schreiben die Autoren ihre Überschriften etwa nicht selber?

    Laut Text und laut link (SWC) wird Augstein mitnichten Antisemitismus vorgeworfen (das tut nur Broder ;-) ) - und schon gar keine Beschimpfungen. Er wird stattdessen für auffallend häufige und schlecht formulierte Israelkritik angegriffen.

    Die Autorin ist also der Vermischung Antisemitismus/voreingenommene Haltung Israel gegenüber, welche das SWC propagiert, voll auf den Leim gegangen (Das SWC versucht zudem einen Antizionismus mitreinzunehmen, wodurch es vollkommen schräg wird).

    Über den Unsinn von "verbotener und erlaubter Kritik" im Text haben sich hier schon andere ausgelassen. Um herauszufinden, ob bei Augstein eine strukturelle Voreingenommenheit Israel gegenüber vorliegt, müsste man tatsächlich den Untersuchungs-Korpus erweitern. Das geben die Zitate nicht her. Selbst eine weitgehende Beschränkung auf das eine Thema wäre lediglich notwendige, nicht aber hinreichende Bedingung. Mit vielen anderen Kommentatoren halte ich die Bezeichnung "Lager" für Gaza für unglücklich, aber nicht prinzipiell für falsch (immer interessant, was Assoziationen so alles anstellen können!). Auch eine Begeisterung für die Hamas ist in den zitierten Textstellen (hier und beim SWC) nicht erkennbar - im Gegenteil. Was ich zu erkennen glaube (wenn die Zitate repräsentativ sind), ist eine Konzentrierung auf Aktionen der derzeitigen Regierung und bestimmter Bevölkerungsteile Israels. Das kann problematisch sein, muss es aber nicht. Schließlich ist Israel was Beziehungen, Technologie, Medienwelt und Geschichte anbelangt weit mehr Teil "unserer Welt" als es die Palästinensergebiete sind - und darüber unterhält man sich mehr (vergleiche: Nachrichten aus den USA/Nachrichten aus Indien, China, Kongo in dr. Medien). Darüber hinaus hat Israel den Anspruch als Demokratie gesehen zu werden, was die Messlatte höher legt.

     

    Alles in allem eine sehr interessante, wenn auch wirklich nicht erfreuliche Geschichte - wobei ich den Artikel in der taz enttäuschender finde als das unsaubere Gebaren des SWC!

     

    Freundliche Grüße

    DP

  • D
    D.J.

    @John

     

    "Und heutzutage werden dann "simple" rassistische Beleidigungen bereits als Antisemitismus deklariert"

     

    Könnten Sie uns den Begriff "simple rassistische Beleidigung" kurz erläutern - diese scheinen ja in Ihren Augen eher ein harmloser Zeitvertreib zu sein.

     

    @Veermaster

     

    Könnten Sie bitte belegen, inwieweit Broder ein "PI-Sympathisant" ist? (und warum weigert sich dann die "Achse des Guten" erklärtermaßen - m.E. mit gutem Grund - PI zu verlinken?

     

    @Andreas Müller

     

    Andreas Müller:

     

    "Von dem deutschen Faschisten Henryk Mittelinitial M. Broder und den um seine 'Achse des Guten' versammelten Gesinnungskriegern ist nichts anderes zu erwarten."

     

    Ist das jetzt ironisch oder sind Sie wirklich so abgrundtief (Rest könne Sie sich denken).

     

    Schade, dass sich unter solchen diskutablen Artikeln oft die nicht gerade Klügsten unter den Linken (?) versammeln.

     

    Zu dem J.A. werde ich mich nicht mehr äußern, Beachtung schiene mir zu viel des Lobes.

  • LK
    Ludo Kamberlein

    Genauso, wie es legitim ist, die israelische Regierung zu kritisieren, ist es zum Glück auch legitim, selbstherrliche Verlegersöhne zu kritisieren, die sich zu allem Unglück auch noch zum politischen Weltgeschehen meinen äußern zu müssen.

  • T
    Tangermann

    Einfach nur lächerlich wie man mit Kritikern der israelischen Politik umgeht.

    Einigen ist es lieber wenn man sich über die Auseinandersetzung der israelischen Politik mit den Palästinensern zurückhalt.

    Freiheit ist auch immer die Freiheit der Anderen, wer nur sich im Spiegel betrachtet, der bekommt ein falsches Bild von der Wirklichkeit.

  • K
    KlausK

    Broders seltsam eindimensionalen Ansichten wird in der taz fast so viel Platz eingeräumt wie denen Grass´ in der Süddeutschen.

     

    Ich muss zugeben, da ist mir Grass hundertmal lieber.

  • J
    Julius

    Was soll dieses ewige Jammern, der Begriff des Antisemitismus würde "inflationär" verwendet?

     

    Will man uns damit im Nachhinein sagen, dass es im 3. Reich nur ne Hand voll deutscher Antisemiten gab und die Morde von den Marsmenschen begangen wurden?

     

    Die Zahl der Antisemiten im Deutschland von heute hat sich im Vergleich zu damals nicht verringert. Diese Zahl ist eben inflationär.

     

    Nur weil man sich leicht die gesellschaftliche Reputation versauen kann, wenn man als Antisemit erkannt wird, legt man sich heute die rote Tarnkappe um.

  • M
    Momo

    @Bitbändiger__Vielen Dank für Ihren Leserkommentar! Ich kann mich Ihren Worten nur anschließen.

  • R
    Rudolf

    Ein Anruf von Broder und schon ist man Antisemit. So schön ist unsere Welt!

     

    Da hilft nur Freitag lesen...

  • PH
    Prinz Harry

    Im Gegensatz zur taz lässt sich Augstein nicht jeden Artikel über Israel zunächst von Broder & Co. genehmigen. Dieser Umstand macht ihn natürlich verdächtig.

  • HR
    HP Remmler

    Broder ist Journalist? Sind Sie da ganz sicher?

  • FS
    Frank Schmidt

    Jetzt wäre ich fast Genosse geworden...

     

    Nachdem ich jetzt eine Nacht drüber geschlafen habe: Liebe taz! Mit diesem Artikel seid ihr endgültig im Springer-Imperium angekommen! Einen H.M. Broder zu bedienen, der ironischerweise als unsäglicher undifferenzierter Gleichmacher und Hetzer bekannt ist, ist für mich der Sündenfall (z.B. hat sich schon der Autor G. Wiesnewski gerichtlich gegen Broders Gleichmache gewehrt...und gewonnen). Und dann noch Augstein ebendas vorzuwerfen! tststs...

    Ich verabschiede mich von euch!

  • WM
    Walter Müller

    Von Broder nicht gemocht zu werden, halte ich für eine Auszeichnung.

  • AW
    Alexander Wallasch

    Hallo?

    Geht es noch ein bisschen tendenziöser?

    Der Autor hat ganz sicher die Begründung für die Platzierung gelesen, hier aber nicht einmal erwähnt oder in einen kausalen Zusammenhang gestellt. Begründet wird die Platzierung nämlich explizit mit Broders Kritik, der dort sogar zitiert wird. So etwas als Journalist zu ignorieren ist sträflich. Zumal der Sachverhalt den gesamten Artikel konterkariert.

  • MN
    Mein Name

    Gaza IST ein Lager.

     

    Wenn man um einen Landstrich Mauern baut und die Ausgänge bewacht hat man ein Lager, oder nicht?

     

    Wenn man dieses Lager dann aus der Luft bombardiert, dann nenne ich das unmenschlich.

    Genauso unmenschlich wie der Terror der Hamas mit ihren selbstgebauten Raketen, die allerdings militärisch bedeutungslos sind.

     

    Luftschläge mit geächteten Waffen sind dann aber wieder einfach eine ganz andere Liga.

     

    Gebt den Palestinensern einen eigenen Staat und sorgt im Grenzgebiet für gemischte Siedlungen.

     

    Dann wird das bombardieren für beide Seiten schon schwieriger.

     

    Und bitte nicht berechtigte Kritik am Vorgehen Israels mit Antisemitismus verwechseln.Wenn jemand unrechtmässig oder unverhältnismässig handelt darf und muss man dies kritisieren (können) - auch wenn derjenige Jude ist.

  • V
    vic

    Von mir gibt`s dafür die Auszeichnung für eine dumme Artikelüberschrift. Glückwunsch!

  • S
    Skorpiun

    Sehr traurig, dass das bisher von mir sehr geschätzte SWC Kritik an Israel mit Antisemitismus gleichsetzt.

    Das gleiche gilt für leider oft für das Verhalten der Taz.

  • L
    Lisbeth

    Die Fokussierung eines Augsteins auf Israel ist schon seltsam. In Nordkorea, dem Iran und sogar der Türkei geht man viel schmählicher mit Minderheiten um, darüber verliert er kein Wort. Warum? Weil dort keine Menschen jüdischen Glaubens leben?

     

    Wenn er mal einen kritischen Artikel über Israel bringen würde, dann wäre er glaubwürdig. So gehört er auch nur zu den verkappten Antisemiten, die ihre Obsession an diesem kleinen Land ausleben.

     

    Pfui! Und die Kommentare bestärigen dies noch!

  • M
    marco

    Was ist an seinen Kommentaren falsch? Die Fakten sprechen fuer sich. Wenn befreundete -sekulare- Juden , u.a. Israelen selbst, das gleiche sagen ist es eine politische Bemerkung, sagt ein Germane dies ist es Antisemitismus. Es ist leider nicht Usus die kurze Geschichte Israels einmal komplett durchzulesen re. Ursachen und Wirkung. Sich geschichtlicher Verantwortung bewusst zu sein ist eine Sache , kritiklos alles hinzunehmen was aus dieser Ecke kommt, ist absurd. Und religioese Fanatiker sind eben religioese Fanatiker,gefaehrliche Anachronismen, egal welcher Couleur: Bibelbelt, Zeugen Jehovas, Taliban und juedische Gottessiedler. 300 Jahre Aufklaerung um mit Religion einigermassen frei umgehen zu koennen sollten nicht revidiert werden nur weil der Planet inzwischen zu voll von militanten Ignoranten ist sondern dazu fuehren an der menschlichen Freiheit weiterzuentwickeln. Und dazu gehoert, dass sich Staaten , die sich den Anschein von Demokratie und Zugeheorigkeit zur Voelkergemeinschaft geben , zumindest an die ohnehin duerftigen internationalen Vereinbarungen halten .

  • T
    Thy

    @ Paul Gerhardt:

    Warum das denn? Was hat der Kontostand damit zu tun? Soweit ich weiß, definiert "links" eine innere Einstellung und keine Lebensumstände.

  • PG
    Paul Gerhardt

    Ich kann den Schnösel Augstein eh nicht leiden. Reiche Linke sind zum Kotzen.

  • J
    John

    Ich finde es bedauerlich, dass der Begriff "Antisemitismus" so inflationär verwendet werden und befürchte, dass ein Großteil derjenigen, die den Begriff verwenden, nicht einmal dessen wahre Bedeutung verstehen.

     

    "Richtigen" Antisemitismus kriegt man ganz gut bei Marr und Dühring zu sehen, wo Juden mit Parasiten gleichgesetzt werden, die von grundauf schlecht sind und sich in den letzten 1000 Jahren nicht weiterentwickelt haben, und dass man sich nicht mit ihnen einlassen sollte.

     

    Und heutzutage werden dann "simple" rassistische Beleidigungen bereits als Antisemitismus deklariert und ein so großes Trara darum gemacht, dass es irgendwann soweit kommt, dass man bei solchen Vorwürfen einfach weghört und dann wirklich dem wahren Antisemitismus Tür und Tor öffnet. Erinnert etwas an die Geschichte mit dem Jungen, der immer schreit, dass der Wolf komme, und er kam in Wirklichkeit nicht. Die Leute fingen an, ihn zu ignorieren, und wurden dann, als der Ernstfall eintrat, allesamt vom Wolf gefressen.

  • B
    Bitbändiger

    Ich wundere mich sehr, in der taz so einen einseitigen, undifferenzierten Artikel zu lesen. Ebenso wundere ich mich, dass der Name "Simon Wiesenthal" von einer Einrichtung missbraucht werden darf, die "Anti-Semitic/Anti-Israel Slurs" gleichwertig bzw. -unwertig nebeneinanderstellt und damit offen dokumentiert, dass sie Kritik an Israel als antisemitisch zu denunzieren gedenkt.

     

    Dass die taz, sich hinter dem Nebensatz "denn Israelkritik ist nicht verboten" versteckend, ins gleiche Horn stößt, ist jämmerlich. Jede der zitierten und als "nahezu durchgehend pauschalisiert", "kaum differenziert" und in der Wortwahl "gruselig" abqualifizierten Äußerungen Augsteins könnte ich besten Gewissens unterschreiben. Was etwa am Vergleich des abgeriegelten Gaza mit einem Lager unerträglich sein soll (von "Konzentrationslager" war keine Rede!), erschließt sich mir nicht. (Nein, ich hege keine Sympathie etwa für die Hamas, bin aber mit Augstein der Überzeugung, dass Israel zu sem Hass, der die Hamas stark macht, entscheidend beiträgt.) Und gegen ultraorthodoxe Juden, die kleine Schulmädchen wegen unbekleideter Arme bespucken, würde ich nicht nur "giften", wie der Autor polemisiert, wollen. Und zwar nicht, weil sie Juden, sondern weil sie menschenverachtende, anmaßende und gefährliche religiöse Fundamentalisten sind von der Sorte, die leider auch unter dem Deckmantel des Christentums und des Islam reichlich zu finden ist.

     

    Wenn jemand jetzt auch mich als "Antisemiten" beschimpft - bitte sehr; ich ertrage es gelassen. Dass ich mich zu Herrn Broder nicht äußere, ist übrigens kein Versehen: Es gibt eine Niveau-Untergrenze.

  • A
    AlexZander

    Auch die taz kann nicht sachlich schreiben, wenn Antisemitismusvorwürde laut werden und der Nahostkonflikt als Thema mitschwingt. Die einfachsten Regeln seriösen Journalismus werden über Bord geworfen, wo sie doch sonst akribisch befolgt werden.

     

    Der Artikel mischt Bericht und Kommentar. Im Anleser wird er aber als Bericht ausgegeben. Deswegen ist die Vermischung der Textsorten umso ärgerlicher. Schade taz, das könnt ihr doch besser.

  • TT
    Toni Tornado

    Die Antisemitismuskeule hat wieder mal zugeschlagen, Kritik an Israel ist tabu? Grass.

  • FS
    Frank Schmidt

    "Doch Augstein pauschalisiert nahezu durchgehend, differenziert kaum, seine Wortwahl ist gruselig. Nur vier Beispiele..."

    Jetzt war ich gespannt; jedoch sind die Zitate doch ganz und gar nicht undifferenziert. Der Autor führt seine Aussage selbst ad Absurdum.

  • T
    thinktankgirl

    Ich finde es gibt eine Menge an Jakob Augstein - besser gesagt an ihm als Verleger des Freitags - zu kritisieren, aber dieser Artikel ist leider nur ungeschickt aufgemachte Polemik - auf gut deutsch: Bauernfängerei - da eingeräumt wird, daß Augstein nicht antisemitisch, sondern antiisraelisch ist - wobei Kritik an Verhältnissen heißt nicht unbedingt, daß der Verursacher derselben abgeschafft werden soll.

  • V
    Veermaster

    das die taz seit geraumer zeit von den "antideutschen" kommentatoren übernommen wurde ist ja bekannt, aber das ihr jetzt auch noch dem PI-sympathisanten und inhaltlich substanzlosen selbtbefriediger broder als kronzeugen bemüht und ihm im euren blatt auch noch eine plattform gebt ist einfach unglaublich.

    echtes springer niveau. keine unterstützung mehr für euch von mir.

  • T
    Thomas

    Was ist an Augsteins Äußerungen denn antisemitisch?. Seine Analyse der Lage im Nahen Osten ist doch durchaus zutreffend. Der Antisemitismusvorwurf wird derart inflationär bedient, dass der wahre Antisemitismus nicht mehr wahrgenommen wird. Absurd das Ganze.

  • M
    Malte

    Richtige Konsequenz, dem selbstgefälligen Millionenerben geht es schon lange nur um Diffamierung und Hetze.

  • I
    Itzak

    Wo Herr Augstein Recht hat, hat er Recht!!! So einfach ist es. Da gibt es nix zum drum herum zu diskutieren!!!

  • M
    Maximilian

    Broders Bücher wären längst verboten, würde man das Wort "Moslem" mit dem Wort "Jude" tauschen. Trotzdem durfte er für die "linke" taz den Rassisten Sarrazin interviewen.

     

    Daher ist es schon fast eine Auszeichnung, von Broder beschimpft zu werden.

     

    Das SWC setzt einen deutschen Journalisten auf die Liste nur weil er sich traut die Wahrheit über Israel und seine völkerrechtswidrige Politik zu schreiben? In was für einer verlogenen Welt leben wir denn eigentlich Frau Akyol?

  • H
    Hewi

    Im Gegensatz zur taz hat Augstein wenigsten den Mut zur Wahrheit. Vielleicht sollte man zukünftig eher den Freitag lesen.

  • C
    Chris

    Gruselig ist wohl eher die einseitige und israelunterwürfige Berichterstattung der taz über den Nahost-Konflikt.

  • N
    Nadine

    „Gaza ist ein Gefängnis. Ein Lager. Israel brütet sich dort seine eigenen Gegner aus“

     

    Was bitte ist ein dieser Aussage falsch Frau Akyol?

  • B
    Ben

    Augstein ist cool und sagt was auch ich denke. Die Auszeichnung zeigt, dass er kein "Warmduscher" ist.

  • D
    DieKritik

    Alleine Israel und das Wort Lager in einem Atemzug zu nennen ist unerträglich....ich finde jeden UNERTRÄGLICH der mit diesem im Moralismus ersäuften Wort herum hantiert.

     

    Warum fühl ich immer an Frau Lovejoy aus den Simpsons erinnert?

     

    "Denkt doch einer an die Kinder, denkt doch bitte einer an die Kinder!!!"

  • MM
    Marcel Mustermann

    „2012 Top Ten Anti-Semitic/Anti-Israel Slurs“, so so...

    Damit wird also Kritik an Israel gleichgesetzt mit Kritik an Juden bzw. dem Judentum. Mit anderen Worten: Kritik an Israel wird damit zu allgemeinem Antisemitismus umstigmatisiert und Henryk M. Broder macht man sich auch noch zum (Verbal-)Feind?

    Beste Voraussetzungen also, um einen Platz auf dieser Liste zu einer ingeheim heißbegehrten Auszeichnung werden zu lassen...! ;-)

  • H
    Haha

    "....als rassistisch oder antisemitisch diffamiert.."? So wie Sarrazin? Wer im Glashaus sitzt sollte nicht mit Steinen werfen.

  • LK
    Lenning Köstler

    Ein geklauter Begriff

     

    Der Begriff Antisemitismus hat schon lange seine ursprüngliche Bedeutung verloren, in der er ein Phänomen der politischen Rechten bezeichnetete: Ressentiments gegen die Juden an sich, besonders das "Finanzjudentum" oder sie verelendeten "Ostjuden" im Europa der 20er und 30er Jahre.

     

    Inwzischen begegenet einem die Vokabel fast nur noch in den Tiraden der islamophoben Neuen Rechten, allen voran deren Sprachrohr Henryk M. Broder, in denen sie gegen linke Gutmemschen, Islamversteher etc. zu Felde zieht.

     

    Mit anderen Worten, die politische Rechte hat sich einen Begriff zu eigen gemacht, der mit dem größten von der politischen Rechten begangenen Verbrechen dieses Jahrhunderts in Verbindung steht, und benutzt ihn jetzt, um Menschenrechtler oder linke Journalisten wie Jakob Augstein zu diffamieren.

     

    Interessanterweise kann weder der Artikel in der Jerusalem Post, noch der Kommentar von Broder, noch der taz-Artikel oben mit einem Zitat von Augstein aufwarten, in dem er sich negativ über Juden äußert, und meines Wissens gibt es eine solche Äußerung von ihm auch nicht.

     

    Dass das angesehene Simon Wiesenthal Center jetzt auf den Zug "linker Antisemitismus" aufspringt und sich damit von der Neuen Rechten einspannen läßt, ist fast schon tragisch.

  • K
    Kritik

    "... Augsteins Kolumnen (...) sind aber eindeutig antiisraelisch. Was sie auch sein dürfen, denn Israelkritik ist nicht verboten ..."

     

    Vielleicht sollte die taz ein wenig besser differenzieren, denn

    - nicht nur Israelkritik ist nicht verboten, sondern

    - auch Antisemitismus ist nicht verboten (jeder darf sich selbst als Antisemit darstellen, indem er öffentlich verkündet, dass er "Juden nicht leiden könne"), das ist nicht verboten, entlarvt den Antisemiten jedoch als Dummkopf, der sich außerstande erweist Menschen individuell einzuschätzen. Diese pauschale Aussage ist genauso schwachsinnig, wie andere Vorurteile, etwa die generell "keine Schwarzen", "keine Rothaarigen" oder "keine Schwulen" zu mögen.

     

    Was aber zu recht strafrechtlich relevant ist, sind

    Hetze und Aufstachelung zu Hass gegen Teile der Gesellschaft (wozu neben Juden auch andere Minderheiten gehören), siehe hierzu § 130 StGB

  • AF
    A. Franke

    Für mich ist das ein weiterer Beweis dafür, dass diese sogenannte Antisemitisdebatte völlig aus dem Ruder gelaufen ist und völlig anderen Interessen dient, als wirklichen Antisemitismus zu bekämpfen. Jenseits unterschiedlicher Haltungen über ein Problem so zu diskutieren, dass der Gesprächs"partner" nicht gleich als Person diffamiert wird und so seine Argumente nicht mehr beachtet werden müssen, er also mundtot gemacht und gesellschaftlich geächtet wird, scheint auf diesem Feld nicht möglich zu sein. Und dann noch Broder als Zeugen, der jeden, der nicht seiner Meinung ist und den er als Antisemiten ansieht (wen eigentlich nicht, wenn Kritik an israelischer Politik geübt wird?!) in der übelsten Weise attackiert. Der Mann ist nicht umsonst bei Springers Welt gelandet!-

    Kritik an Israel ist nicht von vorn herein israelFEINDLICH.

    Hier ein Vortrag von Moshe Zuckermann, aber wahrscheinlich ist das auch ein ganz böser selbsthassender Jude.

    http://www.youtube.com/watch?feature=player_embedded&v=xagTeSK4WXU

  • E
    ebertus

    Ja, als "Deutscher" hat man sich wohl an die entsprechenden Konventionen zu halten; auch wenn sich "draussen" die Welt weiter dreht, Kritik an dem Gebaren von Israel eher gängig denn die Ausnahme ist und den Staat zunehmend in die Isolation treibt.

     

    Und die Sprache? Begrifflichkeiten, welche hier beinahe auf dem Index stehen, bei den bekennenden Broderfans gar den Herzkasper auslösen können, die sind in kritischen israelischen und nordamerikanischen Medien und von (gerade jüdischen) Einzelpersonen eher die Regel in der deutlichen Benennung. Augstein ist da eher noch sehr zurückhaltend, historisch deutsch determiniert.

     

    Insofern sollte die hierzulande weichgespülte Staatsräson durch einen Blick auf -und gerade- israelische und nordamerikanische, englischsprachige Medien ergänzt, ein Stück weit gar ersetzt werden. Von "Haaretz", über "+972mag" bis "Mondoweiss" und/oder "OpenZion", letzteres ein liberal-zionistisches Blog darf sich der Informationsbogen gerne spannen. Auch in der NYT finden sich immer mal entsprechende Artikel, kürzlich der von Avraham Burg zum Thema "Boykott".

     

    Das hilft der dahingehend deutschen geistigen Enge ein ganzes Stück weit über hierzulande nicht nur broderseitig kraftvoll geschwungenen Antisemitismus- und Holocaustkeulen hinweg.

  • DW
    damals wars

    "Wer gegen die israelische Unterdrückung ist(Gaza- Ghetto, Westjordanland-Ghetto) ist selbstverständlich Antisemit.

    Und stellt die Atommacht Israel in Frage!

     

    Ist zwar billigste Polemik wird aber von den Sympatisanten der Unterdrückungspolitik immer gern verwendet.

    Zieht aber schon lange nicht mehr.

    Zeigen doch die Umfragen in Deutschland, das die Menschen sehr genau zu unterscheiden wissen zwischen Unterdrückern und Unterdrückten.

  • U
    Ute

    Und das soll eine internationale Menschenrechtsorganisation sein?

  • BD
    Bernd Dahlenburg

    Augsteins Rechtfertigungsversuch bei Facebook ("„Das SWC ist eine wichtige, international anerkannte Einrichtung. [...] Das ist zwangsläufig der Fall, wenn kritischer Journalismus als rassistisch oder antisemitisch diffamiert wird.“)

     

    ...zeigt das typische Verhaltensmuster des ertappten (modernen) Antisemiten: Er deutet auf diejenigen, die ihn überführt haben und bezichtigt sie mehr oder weniger deutlich des Denunziantentums. Nichts anderes macht Augstein hier, auch wenn er sich einer diplomatischen Formulierung bemüht.

     

    Erbärmlich.

  • FM
    Florian Meyert

    Sehr peinlich für das SWC, dass es Antisemitismus und Kritik an der Politik des Landes Israel in einen Topf wirft. Dadurch eine völlig bedeutungslose Liste.

     

    Vermutlich nichts weiter als gesteuerte Meinungsmache der israelischen Regierung um öffentliche Kritik an den israelischen Heldentaten der letzten Jahre zu unterbinden.

  • L
    lala

    Langsam wird's lächerlich.

    Was daran 'unerträglich' sein soll, Gaza und Lager in einem Atemzug zu nennen, erfordert einiger Erklärung. Vermutlich hat sich Cigdem Akyol das Ganze bisher noch nicht persönlich angesehen. Oder es fehlt schlichtweg an Sensibilität und Menschlichkeit. Und auch den anderen, hier als schlimme Beispiele und Beleg eines unzweifelhaften 'Antisemitismus' genannten Zitate verstärken eher den Eindruk, als handele es sich beim SWC weniger um eine Menschenrechtsorganisation als viel eher um eine vergrämte Lobby-Truppe israelischer Politik am rechten Rand.

     

    Gerade so moralisch aufgeladene und lediglich höchst subjektiv zu deutende Begrifflichkeiten wie 'unerträglich' und 'gruselig' sind duch diese Debatte derart ausgenudelt, dass es 'kaum noch zu ertragen' ist. Ebenso wie die das reflexartige Gekläffe Broders.

    Eine etwas tiefergehende Auseinandersetzung mit dieser Thematik hätte ich mit von der taz durchaus gewünscht. Aber das war verutlich zu viel erhofft.

     

    Wie sieht's denn eigentlich mit der Familie des von israelischen Hardlinern gemeuchelten Jitzchak Rabin aus: Halten die die SWC-Stimmungsmacher auch für Menschenrechtler und Austein für einen Antisemiten?

     

    Oder sind sie dafür einfach nicht rechts genug?

  • DN
    Dr. Nathan Warszawski

    Antizionismus ist eine nicht mehr allzu moderne Variante des Antisemitismus. "Israelkritik" ist ein Euphmismus für Antizionismus, also Antisemitismus.

    Dem antizionistischen Spruch " Man darf doch Israel kritisieren" entspricht die antisemitischen Aussage " Man darf doch Juden kritisieren" mit allen Konsequenzen, von denen sich Anisemiten, Antizionisten und Israelkritiker à priori von jeglicher Schuld freisprechen.

  • K
    KuKa

    Augstein, ein Antisemit? So'n Quatsch!

    Zu "Der ewige Israeli" habe ich das Folgende geschrieben - und mir scheint, das passt auch in Bezug auf diese "Auszeichnung ...":

     

    Ich wundere mich: Warum ist Kritik an der Politik der israelischen Regierung oder an gesellschaftlichen Kräften, die dahinterstehen, "antiisraelisch" oder gleich "antisemitisch"? Es muss doch möglich sein, sich damit auseinanderzusetzen, ohne gleich des Antisemitismus bezichtigt zu werden.

     

    Wenn von "Israel" in aktuellen politischen Zusammenhängen die Rede ist, dann ist doch i.d.R. nicht der Staat an sich gemeint, sondern - im Sinne von totum pro parte (guckscht du: http://de.wikipedia.org/wiki/Totum_pro_parte) - die aktuelle konservative Netanjahu-Regierung.

     

    In Israel leben 20% arabische Palästinenser, die als Staatsangehörige Israeli sind. Die lehnen u.a. die Siedlungspolitik Netanjahus genauso ab wie große Teile der hebräisch sprechenden Bevölkerung, die N. nicht gewählt haben.

     

    Und das gilt, sowohl für Israeli, die den jüdischen Glauben praktizieren, wie auch für Israeli, die nicht religiös sind. Ob deren Kritik an N. auch antisemitisch ist?

  • H
    Henio

    Wer sich dem kritischen Journalismus zurechnet, sollte für sich erst mal klären, warum er sich obsessiv ausscließlich mit Israelkritik befasst und nicht mit der Hamas z.B., die tagtäglich durch ihre Anfùhrer erklären lässt, dass für den Staat Israel kein Platz ist oder mit der Hizbolah, deren Anführer nicht müde wird, unkritisiert damit zu prahlen, in der nächsten Auseinandersetzung so viele Zivilisten wie möglich in Israel mit Raketen zu töten odef mit einem Staat, dessen Regierungspolitik es ganz unverhüllt ist, ein anderes UNO Mitglied zu beseitigen oder mit der Türkei, die seit dreissig Jahren einen Teil eines EU Landes besetzt hält und dort ethnische Säuberung vornimmt oder China, das dasselbe in Tibet getan hat u.s.w.

    Wenn Herr Augstein darüber nachgedacht hat, wird er vielleicht verstehen, dass Herr Broder ( und z.B. auch ich ) ihm bis zur Beantwortung dieser Fragen vorwerfen, dass seine Motivation sehr wohl von seiner Abneigung gegen Juden getragen wird, nicht etwa gegen Israelis, denn auf den israelischen Arabern und Christen hackt er ja wohl nicht herum.

  • A
    Anonym

    Die Tatsache, dass eine "Top Ten Anti-Semitic/Anti-Israel Slurs" (dass die taz den Querstrich durch ein 'und' ersetzt, zieht weitläufige inhaltiche Konsequenzen für den Rest des Artikels nach sich!) existiert, spricht doch bereits für sich. Sehr schade, dass selbst das Wiesenthal-Zentrum im Punkt Israelkritik/ Antisemitismus sehr undifferenziert zu urteilen scheint!

     

    Im Ürbigen ist Broder erklärter Islam-Feind, der für eine Zeitung schreibt, die dem Springer-Verlagswesen angehört. Bekanntermaßen stehen deren Publikationen für eine rassistische Kontinuität, wie sie in Deutschland einmalig ist.

  • Y
    yberg

    da augstein über die berufs-und honorarschiene nicht eingeschüchtert und mundtot gemacht und in die defensive gedrängt werden kann,da reich für immer und wirtschaftlich unabhängig,werden nun seine potentiellen einlader zu talksshows ins visier genommen:die öffentlich rechtlichen und die privaten sender

     

    die trauen sich doch immer weniger in sachen meinungsvielfalt und sollen sich ja nicht trauen dem talkshowkönig 2012 -handelsblatt 27.12 - weiterhin einzuladen und ihm auch über das thema israel und pälestina nahost eine plattform zu bieten.

     

    eine hinterhältige und übel eingefädelte intrige mit dem ziel einen mutigen publizisten mundtot zu machen.

     

    die neidbasierten einlassungen des polit- und satireclowns broder,zwischenzeitlich an springers tropf klebend, sind der beste beweis für die wichtigkeit der augsteinschen perspektive und argumente ,was den nahostkonflikt und die andauernde diskussion darüber in unsrer gesellschaft angeht.

     

    der errungene beobachterstatus palästinas bei der UN läßt grüßen und schon liegen noch mehr nerven blank

  • G
    Gonzi

    Auszeichnung für Antisemitismus?

     

    Scheint fast som als werde aus dem Vorwurf so langsam eine Auszeichnung.

     

    Er wird ja ohnehin oft nur dann verwendet, um das Leid der Palästinenser vergessen zu machen.

    Darüber kann auch berechtigte Kritik an Vorgängen in Ungarn etc. nicht hinwegtäuschen.

  • P
    Paul

    "Und 'wenn’s Judenblut vom Messer spritzt', dann gehts Jakob und seinen Brüdern gleich 'nochmal so gut', dann haben sie ihren Judenknacks endlich überwunden." Broder

     

    Quelle: "Achse des Guten" am 09.04.2012

     

    Muß man vielleicht nicht mehr kommentieren.

  • M
    Michel

    Viel zu viel Aufmerksamkeit für diesen Hetzer.

     

    Der gebildete, nicht radikale linke Zeitungsleser reagiert spätestens bei:

     

    "Jakob Au..."

     

    mit dem Klick woandershin...egal wohin, nur ganz weit weg!

  • K
    Kischererbse

    Wenn man über Israel nicht sprechen darf dann muss man über den Iran auch Schweigen

  • PW
    Peter Wirtz

    Mit der Kombination "Anti-Semitic/Anti-Israel" haben die sich doch selbst disqualifiziert.

    Wer gegen die Politik der momentanen (!) Regierung Israels ist (z. B. die aggressive Siedlungsbau-Politik), ist deshalb noch lange kein Antisemit. Dann waeren auch viele Bewohner Israels und viele Anhaenger der jüdischen Religion Antisemiten - haha.

  • RB
    Rainer B.

    Für mich ist ein Antisemit ein Mensch, der Juden verfolgt und ausgerottet sehen will. Auf Jakob Augstein passt dieser Begriff nicht annähernd.

     

    Warum drückt man Leuten wie Augstein diesen Stempel auf, die ihn nicht verdient haben? Es gibt doch genug andere, die wirkliche Antisemiten sind. Will man von denen ablenken, oder will man grundsätzlich denen den Mund verbieten, die pointierte Kritik an der Politik Israels äußern?

  • Y
    Yoram

    Dieser Nazi hat es doch verdient auf die Liste zu kommen. Mich wundert es nur, dass Irena Wachendorff es nicht auf die Liste gekommen ist, jetzt, wo alle wissen dass sie keine einfache selbsthassende Jüdin ist, sondern nur eine schlechte Lyrikerin, Antisemitin UND Tochter eines Wehrmachtsoffiziers ist, der in Auschwitz gearbeitet hat.

  • M
    mehrdad

    allein die tatsache, dass er die “schuldigen” an den unruhen in der arabischen welt reflexartig in israel ausmacht, outet diesen linken kapitalisten als judenhasser.

     

    früher haben die leute auch bei pest, brunnenvergiftung…sofort an juden gedacht.

     

    nichts anderes macht augstein und somit ist die auszeichnung verdient.

     

    augstein ist echt das beste argument für 100% erbschaftssteuer.:)

  • T
    Teermaschine

    Mit der ihm eigenen Bescheidenheit wird der antisemitische Hetzer Augstein in seiner "Danksagung" sicher bemerken, dass er die Nominierung stellvertretend auch für die vielen anderen Antisemiten in Deutschland, die sich noch als "nur israelkritisch" maskieren müssen, entgegen nimmt. Und ein wenig Stolz wird wohl auch der ein oder andere Tazling verspüren, bedeutet doch die Aufnahme des prominenten Heroen in diesen illustren Kreis eine "Würdigung" auch der eigenen politischen Gesinnung.

  • J
    Jupp

    Es ist schon möglich, dass ein Satanistenclub aus den USA den Namen von Simon Wiesenthal in den Schmutz zieht, aber wer kommt auf die Idee, das SWC sei noch was anderes?

     

    Auch leuchtet es ein, es muss ungeheuerlich sein die Begriffe Pfadfinder und Lager, Tiefkühlkost und Lager, in Verbindung zu bringen, gar von einem Winterlager oder einem für Tiefkühlkost zu sprechen.

     

    Aber warum wird der verstehende Unsinn unter der Rubrik „Nah-Ost“ bzw. Politik eingeordnet?

     

     

    Übrigens, dieses Gremium hatte auch schon einen Mikis Theodorakis und den Duisburger Dierkes als „antisemitische Weltbedrohung“ auserkoren.

  • A
    Antiarschloch

    Glückwunsch Herr Augstein, sie schreiben zwar meisst nur linken Müll, aber ihre Israelkritik ist berechtigt und richtig. Das die Zionisten vom SWC und Broder das nicht mögen ist doch klar. Die haben keine Argumente sondern nur die A-Keule, was zeigt, wie Recht sie haben.

     

    Wer heute als ein Rassist, Antisemitist und Nazi genannt wird, wurde früher einfach als Arschl**h oder Idiot beschimpft. Man verspricht sich davon einfach mehr Bums in der Keule beim Draufhauen.

  • O
    ottoeins

    man bekommt das Gefühl die Juden brauchen immer Leute den sie Antisemitismus unterstellen damit sie sich weiterhin in der Opferrolle darstellen können.Ich mag diese Art nicht,genausowenig mag ich Israels Faschopolitik.Bin für die wahrscheinlich auch der oberantisemit,obwohl nur kritisch.Eine widerliche Art.UND:Der Augstein hat doch recht.Deswegen wird auch so gejault. otto

  • TR
    tabula rasa

    Ich misstraue Institutionen die in einer sinnentstellenden Art und Weise zitieren und darüber hinaus ihre Quellen nicht angeben.

     

    http://www.wiesenthal.com/atf/cf/%7B54d385e6-f1b9-4e9f-8e94-890c3e6dd277%7D/TT_2012_2.PDF

  • S
    Schwarzmaler

    Diese Unterscheidung zwischen Antisemitismus und Antizionismus, zwischen Judenfeinden und Israelgegnern hat sich mir nicht entschlossen. Antisemiten sind Antisemiten, egal ob sie von links oder von rechts kommen. Eine ungesunde Obsession.

  • S
    Susanna

    Ich habe mich immer für jemanden gehalten, der übergroße Antennen hat für jegliche Rassismen, Sexismen, Antisemitismen.

    Ich kann das hier nicht finden. Auch keine undifferenzierte Israelkritik. Da beschreibt einer, was wir alle längst sehen können, was sogar die meisten klugen Israelis wissen. Ich bin echt kein Augstein-Fan, aber das muss mir hier jetzt mal jemand erklären. Dass die besetzten Gebiete großen Lagern gleichen, ist doch kein Tabu.

    Der Vergleich mit Konzentrationslagern, der hier mal eben reingedacht wird (oder?), das wäre eine Ungeheuerlichkeit, aber die steht ja nirgendwo. Und dass in diesen Lagern die Feinde Israels heranwachsen, ist das ein undifferenzierter Kommentar?

    Man würde wahrscheinlich im ganzen Gazastreifen niemanden finden, der Israel nicht als Feind empfindet.

    Ich verstehe es nicht.

    Lass es mir aber gerne erklären.

  • A
    alsonäääjaah!

    Der SWC sollte großmütiger sein , oder nicht so pingelig . Koryphäen aus dem d u m m e n kritischen Journalismus sollte man nicht in die Top-Ten-Liste der Antisemiten aufnehmen .

    Außerdem : nicht alle können so ein feines Highbrow-Bewußtsein und Wissen von dem haben , was Antisemitismus ist, wie der SWC.

  • HB
    Heinz Boxan

    Ein guter Bekannter, eigentlich schon mehr ein Freund, ist Leib S., ein Galizischer Jude. Er betreibt eine Herrenmaßschneiderei zusammen mit seinem Sohn in Ffm. und ist oft in Tel Aviv.

    Hin und wieder sehen wir uns und diskutieren dann über Gott und die Welt. Wenn er über die israelische Politik schimpft, insbesondere über den Siedlungsbau, so halte ich mich trotz solidarischer Ansicht zurück.

    Warum? Ich scheue mich ein Antisemit zu sein, der ich nicht bin, doch ganz schnell für einen gehalten zu werden.

    inribonax

  • C
    Chat

    Schon bemerkenswert, dass die Liste "Anti-Semitic/Anti-Israel Slurs" (Betonung auf den Schrägstrich) heisst. Damit wird Israelkritik und Judenfeindlichkeit tatsächlich gleichgesetzt.

    Schuss ins Knie fürs Wiesenthalcenter und Hurra für alle, die schon immer behauptet haben wenn man Israel kritisiert, wird man als Antisemit bezichtig. Hier ist der Beleg dafür. Egal, was Augstein so brabbelt.

  • L
    Lucas

    Och Herr Augstein, bezüglich der Äußerungen von Herrn Broder, da würd ich mich mit dem Allerwertesten drauf setzen, für Broder ist man doch schon Antisemit wenn man Matzen nicht mag und sie ein wenig trocken findet...

    Da rein - da raus!

  • AR
    Antoninus R.

    Jakob Augstein - auf dem Umweg über BroderCausts Tiraden - zum Antisemiten zu machen, ist dumm. Nicht mal dreist. Nur piefig.

  • HS
    h s

    Man kann Henryk M. Broder offensichtlich einen Publizisten nennen, denn er publiziert. Die Bezeichnung als Journalist erscheint mir denn doch zu pessimistisch bzgl. dieses Berufsstandes...

  • D
    Desconocido

    Ich finde es erstaunlich wenn jemand der die Politik eines Staates kritisiert deshalb als Antisemit bezeichnet wird. MMn. gibt es im Moment durchaus genug Punkte Israel für seine Politik zu kritisieren. Oder ist Israel per se über jede Kritik erhaben?

  • R
    Rellüm

    Einer der wenigen, die einen klaren Standpunkt beziehen, denn Israel-Kritik hat nichts mit Antisemitismus zu tun. Mit dieser Methode werden alle Stimmen niedergemacht, die Israel kritisieren.

    Also weiter so !

  • H
    hopfen

    Also wenn die Verbindung von Gaza und Lager so unerträglich ist sollten die Israelis vielleicht mal aus ihrer Vergangenheit lernen und ihre Bürger nicht nach Ethnie unterscheiden.

  • G
    georg

    Es ist wie schon üblich bei der taz. Mit Versatzstücken von Meinungen, die von allem ein bisschen bieten, wird möglichst viel Stimmung gegen jeden und alle gemacht. Analyse sieht anders aus, Haltung auch. Das Wiesenthal-Zentrum als NGO zu bezeichnen, ist schlicht abenteuerlich. Seriös ist an denen genau so viel wie an Broder. Ihre einzige Daseinsberechtigung ist, jedwede Kritik an Israel zu schmähen und zu diffamieren. Wer jemals länger durch dieses Land gereist ist oder dort gelebt hat, wird diese oberflächlich Souce, die Frau Akyol da wieder bedient, leicht durchschauen. Freizügiges Labern ist nirgendwo so leicht möglich wie in der taz von heute. Erwartung voll bedient.

  • D
    drui

    „2012 Top Ten Anti-Semitic/Anti-Israel Slurs“

     

    Das sagt doch alles. Es wird nicht unterschieden zwischen Israelkritik und Antisemitismus, wie kann man das Ranking dann ernst nehmen?

     

    Jetzt kommt sicher bald Erdogan mit einer Top-Ten-Liste für "antiislamische, rassistische und antitürkische Beschimpfungen" und da kommt dann drauf, wer den türkischen Nationalismus nicht so knorke findet, den Völkermord an den Armeniern erwähnt oder zu weiche Gesetze gegen die PKK befürwortet.

  • MM
    Max Maier

    Da man heutzutage schon Antisemit ist wenn man sich gegen massive Kindermisshandlung ausspricht bin ich im Gegenzug von den Herrschaften ja auch zum Antisemiten gemacht worden.

  • M
    max

    Die zitierten Sätze von Augstein belegen ... was?

    Warum muss eigentlich jede Stellungnahme zum Thema Israel bis zum i-Tüpfelchen diffenrenziert sein, wenn man sich nicht dem Vorwurf des Antiisraelismus/Antisemitismus ausgesetzt sehen will?

    Ein idiotisches Muster, dass hier leider weiter perpetuiert wird.

  • B
    Broders

    Sicherlich sind die Äußerungen von Augstein kritisch zu sehen. Aber dann doch bitte nicht Broders unkritisch in den Vordergrund der Kritik stellen. Broders selber ist ein rechtsextremer der die Anschläge von Oslo beklatscht hat u.s.w.

  • WL
    W. Lorenzen-Pranger

    Seit wann ist ein schmieriger Ultra-Rechter wie Broder überhaupt zitierfähig? Gehts noch blöder?

  • MP
    Mr. Pink Eyes

    Was Herr Cigdem Akyol an der Wortwahl Augsteins grausam findet, erschließt sich mir ehrlich gesagt nicht wirklich. Sind gewisse Worte im Zusammenhang mit Israel nicht mehr verwendbar, obwohl sie ihre Funktion, den in Rede stehenden Gegenstand treffend zu beschreiben, sehr gut erfüllen?

     

    Es ist sicherlich nicht feinfühlig, oder sogar taktlos, zumal die Wahl des Wortes ganz offensichtlich bewusst getätigt wurde. Herrn Augstein daraus aber einen Strick zu drehen und die Wahl des SWC hier so unkritisch zu beschreiben, finde ich sehr traurig. Das zudem ein rassistischer Hetzer wie Broder hier als Referenz (wenngleich auch als zweifelhafte) hinzugezogen wird, ist einfach nur traurig.

  • BE
    Björn Eriksson

    Wurde nicht auch Henryk M. Broder in die Liste der bedeutendsten Eremiten aufgenommen, und landete auf Platz 2, knapp hinter Heraklit?

  • HU
    Hinz und Kunz

    Vorausgeschickt, dass man mit Augstein weder inhaltlich einer Meinung sein muss, noch seine Wortwahl gutheißen muss, kommen mir beim Lesen dann doch ein paar Fragen.

     

    1. Warum hat sogar das respektierte und verdienstvolle SWC es nötig, in seiner Rangliste anti-israelisch und antisemitisch gleichzusetzen? Und an welcher Stelle hat Augstein sich gegen die Existenz Israels ausgesprochen, sodass er die Bezeichnung "anti-israelisch verdient hätte?

     

    2. Ist Broder seit neuestem so eine intellektuelle Kapazität, dass jetzt auch in der taz ausgerechnet er zitiert wird, wenn es was zum Thema Antisemitmismus zu sagen gibt?

     

    3.Gaza als "Lager" zu bezeichnen ist tatsächlich in hohem Maße unappetitlich, doch was bitte ist an den anderen drei Aussagen inhaltlich falsch oder verwerflich?

  • U
    Uschlef

    Hmmm nun scheint es mir aber doch so zu sein das eine Kritik an der Politik Israels tatsächlich nicht möglich ist ohne sich gleich in einer Reihe mit Waschechten Antisemiten wieder finden zu müssen.... denn trotz des regelmässigen lesens des Freitag und der Kolumne auf SPON konnte ich bisher nicht feststellen das Jakob Augstein das Existenzrecht des Staates Isral bezweifelt (vielleicht hab ich da ja auch nicht gründlich genung oder mit zu wenig Böswilligkeit gelesen) ....

     

    was ich jetzt doch mal als Vorraussetzung für eine "Antiisraelische" Gesinnung verstehen würde .....

    denn eigentlich sagt Augstein die ganze Zeit nicht mehr als das e auf beiden Seiten eine Menge Verbohrheit gibt auf Palästinensischer wie auch israelischer...

     

     

    Wenn mir da bitte jemand den Zusammenhang zwischen einer Antiisraelischen Grundhaltung und der Kritik am vorgehen einer Regierung verdeutlichen könnte wäre ich dankbar (vorzugsweise nicht von oben herab :]) oder hat Augstein am Ende nur für den ein oder anderen zu einseitig kritisiert ?

     

     

    und zum Thema Broder...naja der war ja wohl genau so lange Links bis er selber wohlhabend wurde und schwingt seitdem halt wahllos Antisemitismuskeulen in alle Richtung mal sehen wann er ich selbst denunziert ....

  • T
    tychi

    Ich kann an den aufgeführten Kommentaren Augsteins nichts Antisemitisches finden. Gaza als "Lager" zu bezeichnen, empfinde ich als unglücklich, aber nicht böswillig formuliert - es handelt sich NICHT um eine Gleichsetzung mit Konzentrationslagern. Und würden die anderen aufgeführten Äußerungen Augsteins nicht von israelischen Oppositionellen bestätigt werden? Entscheidend ist: Augstein verwechselt die israelische Regierung nicht mit der israelischen Bevölkerung und schon gar nicht mit "den Juden". Es ist die kritisierte Seite, die das tut.

  • HH
    Helmut Hesse

    Guten Tag,

    dass die TAZ Jakob Augstein nicht mag, wird immer wieder mal offensichtlich, zuletzt zu merken an der Berichterstattung über die Vorgänge beim "Freitag" (("dampft die Redaktion ein" usw.). Man schätzt in der Dutschke-Straße das Konkurrenzblatt wohl nicht...

    An Jakob Augsteins Israel-Kommentaren, im" Freitag" oder auf "Spiegel-Online" habe ich nichts Antisemitisches finden können. Und eine deutliche, die Dinge beim treffenden Namen nennende Sprache ist oberste Journalistenpflicht. Auch an den von Ihnen zitierten Sätzen Augsteins vermag ich nichts Verwerfliches oder gar Falsches zu entdecken. Ich wäre froh, wenn ich in den Kommentaren der TAZ gäuifiger solche deutlichen Worte lesen könnte. Wie es neulich jemand im ARD-Presseclub sagte: Auch die TAZ ist vielfach "konform geworden". Zum Glück finden sich die Beispiele dafür bisher überwiegend nur in den Kommentaren. Vielleicht liebäugelt manch' ein Schreiber mit einem Angebot von der "Süddeutschen" und passt sein Denken schon mal an...?

    Helmut Hesse

  • KM
    Klaus Müller

    Der Absatz, mit dem der Autor begründen will, dass Augstein pauschalisiere und nicht differenziere, wenn es um Antisemitismus einerseits und Israelkritik andererseits geht, hat keinen Inhalt. Da steht nichts drin, was den Anwurf belegt. Schade. Augsteins Israelkritik ist sicherlich beißend. Aber das darf sie angesichts der Situation im Nahen Osten doch aus sein. Gaza ist ein Lager. War der Autor schon einmal dort? Ein Lager muss man ein Lager nennen dürfen, ohne antisemitisch zu sein. Das Problem ist doch ein ganz anderes: Wer Israel kritisiert, wird von beredter Seite sofort und ohne viel federnlesens zum Antisemiten erklärt. Darüber hätte der Autor vielleicht schreiben sollen, wenn ihm schon keine Belege für die Pauschalisierungen und Nichtdifferenzierungen einfallen. Und man kann ja vielleicht auch der Frage nachgehen, wie das SWC zu seiner Entscheidung kommt. Wäre ja auch einmal eine Frage, der nachzugehen sich lohnt.

  • T
    tazitus

    Jakob Augstein ist genau so wenig Antisemit wie Günter Grass.

  • M
    MoritzH

    Ich dachte bis lang, dass die Beleidigung einer Nation nur ein Straftatbestand im türkischen Gesetzbuch sei und in diesem Gesetzbuch zum düsteren Erbe einer nationalistischen Militärregierung gehört. Jetzt weiss ich, dass auch andere Nationen, die Person, welche sie 'beleidigen' öffentlich an den Pranger stellen und Journalisten ihnen als Vollzugsbeamte dienen. Die von Augstein zitierten Urteile mögen harsch sein, sie sind als Meinungsäußerung legitim. Antisemitismus und Kritik an der Netanjahu-Regierung zu verwechseln ist gefährlich.

  • A
    A.J.F

    Es wird Zeit, dass mal jemand übertreibt wie Augstein. Israel übertreibt schon lange. Fast gegen die gesamte aufgeklärte Welt betreibt es ihre Siedlungspolitik und folgt ihren Orthodoxen. Es wird auch Zeit zwischen Juden und Israelis zu differenzieren. Browser het wirklich keine Bremsen und Leitblanken. Trotzdem werde ich seine Beiträge lesen oder schauen.

  • V
    vic

    Das SWC übertreibt deutlich. Ich gebe Augstein größtenteils recht- Israels Regierung, orthodoxe Landbesetzer und religiöse Eiferer darf man kritisieren, meine ich.

    Über Broder zu schreiben, wäre jedes Wort eines zuviel.

  • KF
    Konstantin F.

    Augstein hat sich diese Auszeichnung verdient, seine Israelhetze ist unerträglich.

  • A
    abolos

    Wo nur bleibt das alte Profil der taz???

     

    So oft schon hieß es nur noch x vs. y und auch in diesem "Artikel" äußern sich nur unterschwellig fremde Agitatoren - nur nicht Stellung beziehen. Sollte es doch notwendig sein, so kann der Leser sich ja immer die passende Meinung zurechtbiegen, denn bei drei zusammenhangfreien Zitaten und zwei Ursache-Wirkungs-Fakten bleibt fast jeder Weg möglich.

     

    Muss ich andere Medien konsumieren um die taz zu verstehen?

     

    Nein, die taz muss ich nicht verstehen, sondern wende mich anderen Medien zu um mir ein Bild zu machen.

     

    Es ist traurig

     

    Ein Ex-Abonnent

  • E
    ebsw

    Welche Niveaulosigkeit - vom SWC! Antisemitismus und Antiisraelismus in einen Topf zu werfen. Unter selbständig Denkenden dürfte eine derartige Begriffsverwirrung wohl nur Ekel auslösen. Ist eigentlich geklärt, ab wann etwas antiisraelisch ist? Dafür müsste sich eine objektive Bewertung finden lassen, wenn man das Wort gebraucht. Hilfsweise versuche man sich das Gegenteil vorzustellen - Israelismus. Oder klingt das schon wieder wie Nationalismus???

  • D
    Daniel

    „Top Ten der antisemitischen und antiisraelischen Beschimpfungen“

     

    Ok wenn man sich gegen israel äußert ist man gleich antisemitisch... bestärkt nur den glauben an klischeehafte verhaltensmußtern das der staat israel immer gleich antisemit schreit wenn sich jemand kritisch über diesen äußert. Auserdem interessiert sich doch sowiso so gut wie niemand mehr (zumindest in der westlichen welt) für das label "antisemit" in der heutigen zeit. Es hat auch den bitteren beigeschmack das die verfolgung der juden mit einem eigenen label in irgendeiner weise als schlimmer oder bedeutsamer dargestellt wird als die irgend eines anderen volkes auf dieser welt.