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zweite liga round upFC Union kommt in der zweiten Liga an

Fiel schöner Fußball

1. FC Union - A. Aachen 5:1 Es wird viel diskutiert zur Zeit über die Zukunft der Eisernen von der Alten Försterei. Gehört Union in die erste Liga? Ist dort noch Platz neben der großen Hertha? Soll weiterhin in Köpenick gespielt werden oder ist die Suche nach einem neuen Stadionstandort in Mitte angesagt? Von einer Zukunft in der zweiten Liga spricht kaum einer, als gehöre es sich nicht, Zweitligist zu sein. Der Gegner des FC Union am Sonntag, Alemannia Aachen war lange Zeit so etwas wie der Inbegriff eines Zweitligisten, und als die Mannschaft vom Niederrhein 1999 aus der Regionalliga, in die man abgerutscht war, wieder aufstieg, hieß es allenthalben: Schön, Aachen gehört einfach in die Zweite Liga. Vielleicht ist dort ja auch der Platz des FC Union.

Und Zweitligafußball kann sich durchaus sehen lassen: Es wurde gekämpft, gearbeitet, gelaufen am Sonntag in der Alten Försterei. Beide Mannschaften gingen in der ersten Halbzeit ein hohes Tempo. Bisweilen tauchte ein Spieler vor dem Tor auf und die Fans mussten kurz den Atem anhalten. Und dann war da noch Christian Fiel. Der Spanier in Diensten des FC Union sorgte für die magischen Momente im Spiel. Nach etwa einer halben Stunde tanzte er an der Strafraumgrenze seine Gegenspieler zum ersten Mal aus, sein Schuss ging an den Außenpfosten. Wenig später machte er es noch besser. Drei Aachener gaben nicht mehr als menschliche Slalomstangen für Fiel ab, der dann den Ball auch noch schön über den Torwart hinweg zum 1:0 über die Linie zirkelte.

In der zweiten Hälfte stellte Fiel dann seine Fähigkeiten als Vorbereiter unter Beweis. Nach einer Ecke fand der von ihm getretene Ball den Fuß von Mannschaftskapitän Steffen Menze, der aus kurzer Distanz einschob. Nicht viel später versenkte Kostadin Vidolov die Kugel mit einem satten Volleyschuss von der Strafraumgrenze im Tor. Die Flanke kam natürlich wieder vom Mann des Tages. Nach 55 Minuten stand es 3:0 für den 1.FC Fiel und Co. Die Stimmung war prächtig in der Alten Försterei und wurde auch durch den Treffer des Aacheners Frank Schmidt (68.) nicht sonderlich getrübt.

Es wurde weiter gekämpft, gearbeitet und gelaufen, dass es eine wahre Freude war. Aachen bemühte sich weiter, schaffte aber letztlich nicht mehr, als einen passablen Gegner in einer guten Zweitligapartie abzugeben. Und auch die Fiel-Show ging weiter. Der schöne Heber von der 16-Meter-Linie war ebenso sehenswert wie sein erster Treffer. Am Ende gelang Menze per Elfmeter noch das fünfte Tor für Union. Fußball kann so schön sein – auch in der zweiten Liga.

ANREAS RÜTTENAUER

1. FC Union: Beuckert - Kozak - Persich, Ernemann - Koilow, Widolow (83. Okeke), Menze, Fiel, Nikol - Isa (74. Zechner), Durkovic (71. Balcarek)

Tore: 1:0 Fiel (38. Minute), 2:0 Menze (51.), 3:0 Koilov (55.), 3:1 Schmidt (68.), 4:1 Fiel (82.), 5:1 Menze (Foulelfmeter 84.); Zuschauer: 8640

Mannheim - Babelsberg 4:1 Der SV Waldhof Mannheim hat das Duell zweier Abstiegskandidaten gegen den SV 03 Babelsberg mit 4:1 (2:1) gewonnen. Damit feierten die Kurpfälzer im zweiten Spiel unter ihrem neuen Trainer Walter Pradt den ersten Sieg in der 2. Fußball-Bundesliga und fanden wieder Anschluss ans Mittelfeld. Zudem beendeten die Mannheimer am Sonntag eine Negativserie von neun sieglosen Spielen in Serie. Babelsberg wartet dagegen seit zehn Partien auf einen Drei-Punkte-Erfolg und steckt immer tiefer im Abstiegsschlamassel.

SV Babelsberg 03: Thomaschewski - Laars - Slzezak (62. Efe), Kinkel - Härtel - Gatti, Civa, Miftari, Chalaskiewicz - Kampf, Milovanovic Schiedsrichter: Späker (Marl)

Tore: 0:1 Chalaskiewicz (17./Foulelfmeter), 1:1 Licht (29.), 2:1 Pasieka (43.), 3:1 Teber (59.), 4:1 Klausz (88.) Gelbe Karten: Hollerith, Pasieka / Chalaskiewicz, Kampf Zuschauer: 4650

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