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wortwechselDie Zeit zum Nachdenken nutzen

Leser sehen Verschärfungen im politischen Diskurs durch rechtspopulistische Gesinnung der AfD sowie autoritäres Gehabe von Union. Fehlt Robert Habeck der Bundespolitik?

Die Brandmauer in Deutschland wird von der Zivilgesellschaft gestützt Foto: Sebastian Christoph Gollnow/dpa

Zivilgesellschaft

„It ’s the money, stupi d! “,

wochentaz vom 1.–6. 3. 25

In welchem Land leben Sie eigentlich? Die von Ihnen so schmerzlich vermisste Zivilgesellschaft war sofort am Tag nach Merz’ Tabubruch genau aus den von Ihnen aufgeführten Gründen sichtbar!

Ich war in Berlin dabei und habe eine große Allianz von Großeltern mit ihren Enkeln, Jugendlichen, Eltern mit Kindern angetroffen. Auch nach diesem denkwürdigen Tag haben sich Millionen Menschen bei vielen weiteren Demonstrationen deutlich und friedlich gegen die auch von Ihnen beklagte „spektakuläre Abwehr von Menschenrechten“ gestellt, wie sie nicht zuletzt Friedrich Merz ganz aktiv betreibt. Die Zivilgesellschaft lebt – das ist Ihnen beiden offenbar entgangen!

Was ist die prompte Antwort des k­ünftigen Kanzlers und seiner Partei ­darauf? Eine dreiste und beleidigte Retourkutsche in Form von 551 Fragen, die zivilgesellschaftliches Engagement delegitimieren sollen.

Imke Fischbeck, Berlin

Politischer Diskurs

„It’s the money, stupid! “,

wochentaz vom 1.–6. 3. 25

Ich teile die Argumente von Frau Kinnert und Herrn Welzer, die sie in ihrem Beitrag darlegen. Dennoch ist es „intellektuelles Geschwätz“, das keine Wirkung auf die Dynamik, auf die nun seit Jahren stattfindenden Veränderungen und Verschärfungen im politischen Diskurs mehr hat! Die libertäre, rechtspopulistische und reaktionäre Agenda der AfD und anderer ist da schon weiter. Nicht zuletzt mit der tatkräftigen verbalen Unterstützung der Opportunisten und Populisten von Merz bis Söder in der Union.

Leider, so scheint es, geht die SPD mangels Masse den Kurs des Autoritären in den jetzigen Sondierungsgesprächen bereits mit! Die Demokratie und die Zivil­gesellschaft werden weiter leiden, siehe die Attacke der Union nach Vorbild der AfD auf die NGOs!

Peter Oedinger, Korschenbroich

Er ist noch jung

„Braucht Deutschland Robert Habeck nicht? “,

wochentaz vom 1.–6. 3. 25

Prinzipiell geb ich dem Autor Recht. Robert Habeck ist schon ein Guter: nur saß er zur falschen Zeit am falschen Hebel. Habeck hat zu oft schlechte Entscheidungen getroffen.

Das ging mit der Entscheidung für die Kanzlerkandidatur 2021 los, mit der Wahl des Wirtschaftsministeriums weiter, dann kamen handwerkliche und Compliance-Fehler dazu und mit einem offenen Gegenprogramm der Grünen Jugend zwei Wochen vor der Wahl hat man’s dann rund gemacht. Hätte, wäre, wenn.

Habeck ist mit 55 Jahren noch relativ jung für einen Politiker, ist weiterhin Abgeordneter, und die Grünen könnten ja mal lernen bis zur nächsten Wahl. Dann kann auch Habeck wieder’ne Rolle spielen. Merz ist mehrfach gescheitert und jetzt bald Kanzler.

Deep South auf taz.de

Demokratieverständnis

„Braucht Deutschland Robert Habeck nicht? “,

wochentaz vom 1.–6. 3. 25

„Je wütender die Union dämonisiert wird, desto stärker wird die AfD.“ Oder aber:

Je wütender die Kritik an der CDU als Dämonisierung missverstanden wird, desto oberflächlicher und minimalistischer wird das Demokratieverständnis, was am Ende nur die AfD stärker macht.

Es wäre auch wichtig zu verstehen, dass Populismus von rechts und links mit­nichten dasselbe ist: Inhalte, Ansprache, Zielsetzung, Gegner, Kampagnenformen, Verhältnis zur Gesellschaft – alles unterschiedlich. My Sharona auf taz.de

Chance

„ Opposition ist nicht nur Mist“,

wochentaz vom 1.–6. 3. 25

Schaun wir mal. Nun kann Friedrich Merz, das große politische Talent der Union, der regierungsunerfahrene ehemalige Blackrock-Manager aus dem Sauerland, sich politisch in die Hände der Grünen begeben.

Wenn die das Blatt, das Merz jetzt an sie ausgegeben hat, richtig spielen, dann fällt die Schuldenbremse! Merz bleibt als Alternative, der Union durch eine Zusammenarbeit mit der AfD den Todesstoß zu versetzen oder in Neuwahlen unterzugehen. Ich konnte die Schwarzen noch nie leiden, der Tag verspricht ein guter zu werden.

Klaus-Joachim Heuser, Gütersloh

Ironie und Lehrstück

„Opposition ist nicht nur Mist“,

wochentaz vom 1.–6. 3. 25

Zeit und Raum für Reflexion ist jetzt dringend notwendig. Die Grünen müssen sich auf ihre Kernthemen besinnen und eine klare Alternative zu rechts bieten.Das Heranwanzen an Merz war fatal. Für ihre Wähler und Wählerinnen war der Irrweg klar erkennbar. Warum sich vor allem Habeck in diese Richtung bewegt hat, ist nur mit unbedingtem Machtwillen zu erklären. Wären sie nicht auf den Migrationszug aufgesprungen und hätten stattdessen – wie die Linke – eine eigene Agenda gepusht, hätten sie womöglich deutlich besser abgeschnitten. Ironie und Lehrstück zugleich.

BoLuz auf taz.de

Stoff

„Wäre ein bisschen Infektionsschutz wirklich so unzumutbar?“,

wochentaz vom 1.–6. 3. 25

Ihre Worte sprechen mir aus der Seele – nicht nur deshalb, weil ich Risikoperson bin. Sondern auch deshalb, weil ich dieses verdammte Stück Stoff vor meinem Mund nach wie vor für ein Symbol des Respekts und der Solidarität halte.

Dass ich seitdem ausgegrenzt, angegangen und als Psycho abgestempelt werde, hat mein gesamtes Leben auf den Kopf ­gestellt und mich um etliche „Kontakte“ ärmer gemacht. Sei es drum.

Jedenfalls hoffe ich sehr, dass die ­Reaktionen auf Ihre Kolumne überwältigend sein werden. Das wäre so unsagbar ­ermutigend und wohltuend!

Thea Emmerich, Berlin

Inspiration

„Frauentaz“, wochentaz vom 7.–14. 3. 25

Ich (männlich, 56 Jahre) möchte mich ganz herzlich und voller Begeisterung bei Euch für die Frauen-taz vom Wochenende bedanken. So viele aufschlussreiche, interessante, inspirierende und spannende Artikel, die mir als Mann recht viele neue Einblicke gewährt haben, wirklich beeindruckend. Die vielen guten Fotos und Zeichnungen haben das Ganze perfekt gemacht.

Dass Ihr dem Frauentag eine ganze ­Zeitung exklusiv gewidmet habt, dafür möchte ich Euch vielmals und von Herzen danken, einfach wunderbar.

Martin Paukner

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