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wortwechselLass los! Das bringt nichts!Es hat doch keinen Sinn …

Kämpfen wir noch darum, die Klimakrise zu stoppen? Glauben wir, die Klimakatastrophe aufhalten zu können? Fridays for Future hat nicht aufgegeben – aber wir? Kein Wahlthema

Mit Herz bei der Sache: Klima-Aktivist:innen protestieren gegen Tatenlosigkeit der Politik Foto: Stefan Boness/Ipon

„Klimastreik in Sachsen: Dem rechten Mainstream trotzen. Etwa 50 Menschen sind in Freiberg dem Aufruf von Fridays for Future gefolgt. In der Stadt zeigt sich, wie schwer Klimaschutz ist, wenn die Mehrheit von dem Thema nichts wissen will“, taz vom 16. 2. 25

Respekt

Ich habe größten Respekt vor diesen mutigen Demonstrant:innen.

Wir waren gestern mit unserer Familie auch auf der Straße, allerdings mit einer vierstelligen Zahl in einer Stadt, in der die Grünen Teil der Ratskoalition sind, und in der sich nach der Abstimmung zum Migrationsantrag spontan eine ebenfalls vierstellige Zahl vor dem CDU-Büro versammelt hatte.

Da fällt das Demonstrieren sehr viel leichter.

Beim Gedanken, meine Kinder mit auf eine Klima- oder Anti-Rechts-Demo in Freiberg oder Görlitz (wo wir viel Verwandtschaft haben) mitzunehmen, würde mir aber mulmig …

cvtmnstrm auf taz.de

Establishment?

Als Lehrerin kann ich sagen, dass Fridays for Future unter der Schülerschaft erheblich an Glaubwürdigkeit eingebüßt haben. Da sind die großen Geschichten wie die Bali-Reisen, aber auch undemokratische und exkludierende Strukturen.

Meine Schüler sind längst der Meinung, FFF sei inzwischen wie all das andere Establishment. Mimi Panini auf taz.de

Support the local planet!

Zusammenrücken, Konsumverzicht, Haltbarkeit, Reparierbarkeit, so wenig Industrie wie möglich, gute Öffis. Patricia Winter

Das Schild „support your local planet!“ auf dem Foto zum Text ist ein Meisterwerk. the real günni auf taz.de

Alles ist ein Deal

Der soziale Deal ist klar: Wir, die Wirkmächtigen, die den Planeten ruiniert haben, bekommen weiterhin alles, inklusive Deutungshoheiten, und ihr dürft euren Fremdenhass behalten.

Gerhard Krause auf taz.de

Klimawandel: Die Diskrepanz zwischen Wissen und Wirken. Sich für den Schutz der Erde zu positionieren, die Suche nach Lösungen aber anderen zuzuschieben, ist unredlich. Wir alle tragen Verantwortung“, taz vom 16. 2. 25

Was soll das bringen?

Endlich! Ein Artikel, der die Taten der Einzelnen und die ökologischen Krisen in den Mittelpunkt rückt. Bravo! Aber dann schreiben Sie, dass die bewusste Entscheidung gegen eine Flugreise keinen messbaren Einfluss auf die globalen Klimaveränderungen habe. Und damit sind Sie in genau die Falle (der kognitiven Dissonanzreduktion) gegangen, die Sie zuvor zurecht kritisiert haben. Die, die gerne auf anderes verweisen, das sich ändern muss, aber bitte nicht der eigene Lebensstil. „Was soll meine einzelne Entscheidung, nicht in den Urlaub zu fliegen, schon bringen?“, Das wird selbst in Klimagruppen fast mantraartig wiederholt. Eigentlich das Argument, das Sie in Ihrem sonstigen Essay zurecht angreifen. Denn es sind ja eben diese vielen „Einzelentscheidungen“, die in der Summe das ganze Drama der Klimakrise und des Artensterbens erst möglich machen. Unser ganzer Lebensstil spiegelt sich in der Industrie und umgekehrt. Deshalb haben Sie dann auch recht, dass es auf diese Einzelentscheidungen und damit diese Lebensstiländerungen doch ankommt. Wenn sie sich dann fortsetzen können – in der eigenen sozialen Blase und schließlich darüber hinaus. Viele Regierungen starten einen gigantischen Rollback beim Klima- und Artenschutz; um so mehr kommt es auf unsere eigenen Entscheidungen an.

Anke Hofmann, Sasbach

Die Fridays kämpfen!

Mit großem Interesse habe ich Ihren Artikel gelesen – bis zu der Stelle „Fridays for Future war auf dem richtigen Weg, hat aber leider zu früh aufgegeben und das Netzwerken zu wenig verfolgt.“ Dieser Satz hat mich empört und wütend gemacht. Vor ein paar Tagen waren in Hannover über 4.000 Menschen auf der Straße! Ist es nicht großartig, dass Menschen heute noch auf die Straße gehen, obwohl sie als Klimaaktivisten von Politik und Medien angeprangert und von der Polizei auf Demos gefilmt werden?

Welche positiven Auswirkungen hat die Bewegung angestoßen? Wären wir sonst nicht noch weiter zurück? Corona hat einen deutlichen Einschnitt verursacht. Einige Aktive sind an der Untätigkeit der Politik verzweifelt und haben sich zurückgezogen, andere meiden nach Corona Menschenansammlungen, weitere haben sich in extremeren Bewegungen angesiedelt, da sie nicht gehört wurden. Ja, bei uns im Dorf hat sich die „Fridays for Future“-Gruppe aufgelöst, da es an Nachwuchs fehlte. Dennoch haben die jungen Menschen damals etwas Großartiges angestoßen. Schaut man auf die Unterstützerliste der letzten Demo, so finden sich dort viele „Future-Gruppen“, da ist es schon etwas gemein, zu behaupten, dass das Netzwerkkonzept zu wenig verfolgt wurde. Vielmehr sollte man an der Stelle auch die Darstellung der „For Future“-Bewegung in den Medien hinterfragen.

Antje Stemmermann

„Zu früh aufgegeben?“

„Fridays for ­Future hat aber leider zu früh aufgegeben“. Laugh out loud! Es hat sich nur plötzlich niemand mehr für uns interessiert. Frech, das FFF in die Schuhe zu schieben. Hypermaskuline Maus auf taz.de

Es gibt nur zwei Wege, in einem reichen Land klimaneutral zu leben: unfreiwillige Armut und staatliche Lenkung (um nicht deutlich zu sagen: Zwang). Alles andere ist Bourgeoisie, Gefühlsduselei und „grünes Wachstum“. Das, was inzwischen die Klimapolitik der Grünen zu bestimmen scheint. Mal abgesehen davon, dass in Deutschland das Gesamtemissionsvolumen Einzelner dem Industrieoutput weniger Sekunden entspricht.

Hessebub auf taz.de

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