wortwechsel: Kipppunkte des Klimas: Die fossile Mafia bringt uns um
Die Erde und ihr Klima unwiderruflich zu zerstören, kalkuliert die Öl- und Gasmafia offenbar ein. „Drill baby, drill!“ Das Geschäftsmodell? Die skrupellose Ausbeutung – um jeden Preis
Alles Schall und Rauch?
„Brände in den USA: Das Feuer, die Asche und die Schuldfrage“, taz vom 13. 1. 25
Los Angeles steht in Flammen!
Da fliegen wir zum Mond, bauen Autos mit Massagesitzen, mischen Gold und Kristallglas in den Lack als Extra zum Preis eines Kleinwagen – aber bei Naturkatastrophen scheinen wir machtlos und restlos überfordert. Ob Feuer, Hochwasser oder Dürreperioden, es endet fast immer in einer Tragödie. Über Nacht kann vieles plötzlich verloren sein, viele Menschen opfern dennoch ihre Gesundheit, ihre Lebenszeit, um noch mehr zu kaufen, zu besitzen. Aber am Ende kann sich alles ganz schnell in Schall und Rauch auflösen, und nicht wenige würden dann alles wieder hergeben, um wieder gesund zu sein und etwas mehr Lebenszeit zu haben.
Enrico W. Arndt, Heidelberg
Öffentlicher Druck!
„Bundestagswahl 2025: Wählen und kämpfen!“, wochentaz vom 11. 1. 25
„Hallo? Ist da noch wer?“, fragt die taz. Ja, da ist noch wer! In unserem südbadischen Landkreis planen gerade mehrere lokale Klimagruppen dezentrale Aktivitäten, um das Thema Klimaschutz in den Wahlkampf einzubringen. Aufbauend auf einem gemeinsamen Positionspapier, wollen wir dafür alle sich bietenden Gelegenheiten nutzen: Wahlveranstaltungen, Infostände, Leserbriefe, Teilnahme an Umfragen wie swr.de/wahl bis hin zu persönlichen Gesprächen und Diskussionen in unserem eigenen Umfeld. Auf allen Ebenen wollen wir der zunehmenden Abschottung und sozialen Kälte und den kursierenden Fake News unsere konstruktiven Konzepte zum klimaschonenden und sozial gerechten Umbau unserer Gesellschaft entgegensetzen. Kein Klimaschutz kommt uns alle sehr viel teurer wie auch die aktuellen immensen Schäden in Los Angeles zeigen, Steuerhinterziehung kostet uns sehr viel mehr als Bürgergeld und Zahlungen an Geflüchtete. In einer eskalierenden Klimakrise kann es keine prosperierende Wirtschaft, keinen Frieden und keine lebenswerte Zukunft für unsere Kinder und Enkel geben. Wir brauchen öffentlichen Druck – auch in den Medien! – der die neue Bundesregierung zwingt, den sozialökologischen Umbau unserer Gesellschaft konsequent fortzusetzen! Wolfgang Schäfer, Waldkirch
Musk und die Medien
„Elon Musks politischer Feldzug: Der Besessene“, wochentaz vom 11. 1. 25
Hoffentlich erhöht sich die Skepsis der Bevölkerung gegenüber diesen „unsozialen Medien“ in gleichem Maße wie deren mediale Gewalt zunimmt. Einzig hätte ich mir noch eine deutlichere Differenzierung zwischen ökologischer und faschistischer Kritik an der Geburtenrate gewünscht. Leider scheint mir auch hier die einseitige Beschäftigung von Rechten mit den Thema Geburtenraten und Geburtenkontrolle dazu zu führen, dass die gesamte Thematik (globaler) Geburtenkontrolle aus ökologischer, nicht-rassistischer Perspektive zu diskutieren, als „verbrannt“ gelten wird. Werner Wollek, Köln
Tödlicher Klimawandel
„Wasserkreislauf wankt durch Erderhitzung“, taz vom 7. 1. 25
Vielen Dank für diesen Anhaltspunkt! Sie schreiben: „Weltweit 8.700 Todesopfer durch Wetterextreme.“
Da jedoch der Begriff „Wetterextreme“ momentan so eng gefasst wird, dass zum Beispiel Sommertage mit extremer Hitze nicht darunter verbucht werden, könnte der falsche Eindruck zurückbleiben, dass diese 8.700 die einzigen Todesopfer der Erderhitzung sind.
In meinem Gedächtnis sind jedoch noch Meldungen der letzten Jahre von Zehntausenden von Hitzetoten, eine alarmierende Übersterblichkeit in Europa. Es waren meist alte Menschen, die zum Beispiel in Großstädten durch die Überhitze an Kreislaufversagen starben. Ohne Klimaerwärmung könnten sie noch am Leben sein.
Mehr als 47.000 Menschen hat die Sommerhitze auf unserem Kontinent im vergangenen Jahr das Leben gekostet, schätzt eine neue Studie unter Federführung des Barcelona Institute for Global Health. Das sind „nur“ die Zahlen für Europa! Sehr viele Menschen verlieren durch die Klimaerhitzung (oft für immer) ihre Heimat oder verhungern, da die Ernten wegen Dürren oder Überschwemmungen weitgehend ausbleiben.
Harald Tillmann, Leipzig
Tödlicher Kapitalismus? Kein Ausweg nirgends?
Es macht mich immer noch fassungslos zu erleben, wie der Zusammenhang zwischen dem Produktionssystem Kapitalismus und dem lebensbedrohlichen Klimawandel (nicht nur im Wahlprogramm der Grünen!) ausgeblendet wird.
Dabei ist es nicht schwer, ihn zu sehen: Kapitalismus funktioniert nur mit Wachstum, was auf einer endlichen Erde an eine Grenze stoßen muss. Bis diese Grenze definitiv erreicht ist, hilft einstweilen nur, den Globus mit immer radikaleren Methoden auszubeuten und immer mehr Energie zu verbrauchen. Da diese riesige Menge an Energie nicht klimaneutral zu haben ist (nachzulesen in „Das Ende des Kapitalismus“ von Ulrike Herrmann), nimmt die Erderwärmung zu.
Deshalb ist die Aufgabe der Politik nicht mehr, die Wirtschaft zu päppeln, sondern der ungerechten Verteilung des Wohlstands entgegenzuwirken. Nicht Wachstum muss jetzt die Devise sein, sondern Umverteilung! Christian Burgmann, Bonn
Sozialstaat? „Another one bites the dust!“
„Sozialpolitische Zeitenwende: Frontalangriff auf den Wohlfahrtsstaat“,
taz vom 30. 12. 24
Ich würde gerne häufiger von Herrn Butterwegge lesen. Das Thema Klassismus fristet hier bestenfalls ein Nischendasein gegenüber den grünliberalen Themen. Wie war das noch mal mit dem Klimageld? Wer wird es sich in der Zukunft noch leisten können, in einer dann hoffentlich geretteten Welt zu leben? Egal ob im globalen Süden oder in Deutschland. Ralph Tews, Sprockhövel
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