wortwechsel: Das subjektive Alter ist durchaus spürbar
Das chronologische Alter kann man heutzutage gut verbergen, es zwickt und zwackt trotzdem, wissen LeserInnen. Heizen Balkonkraftwerke die Städte weiter auf?
Rechtsstaat
„Sie nennen es Notwehr“,
wochentaz vom 20. – 26. 5. 23
Klimakleber, die Straßen blockieren, sind das eine. Das andere sind die körperliche Gewalt und Beleidigungen der Autofahrer als selbst begründete Notwehr. Dann stellt sich zumindest die Frage, ob eine Strafanzeige wegen Beleidigung und Körperverletzung ebenfalls berechtigt ist. Wo bleiben die Anzeigen und Gerichtsverhandlungen? Fehlanzeige?
Die Berichterstattung sollte ebenfalls nach allen Seiten objektiv sein. Im Rechtsstaat gibt es eine Notwehr, aber nur dann, wenn konkret das eigene Leben aktiv unter anderem mit einer Waffe bedroht wird.
Thomas Bartsch Hauschild, Hamburg
Spitzenverdiener
„Pferderente ist nicht sicher“,
wochentaz vom 20. – 26. 5. 23
Sie liegen hier schon ziemlich richtig, allerdings ist ja alles noch sehr höflich formuliert. Leider ist es eben nicht so, dass es nur die 90 Prozent „ Kanonenfutter“ der sogenannten Rennpferde betrifft, sondern – fast noch gruseliger – die wenigen sogenannten Spitzenpferde und Großverdiener der Milliardäre. Jene werden bis zur absoluten Neige im wahrsten Wortsinne abgeschöpft, und danach, so steht es zu vermuten, greift die Versicherungspolice zur kommerziellen Abrundung des „tollen Deals“. Eva Maria Limmer, Königshorst
Vermieter
„Balkonkraft? Ja bitte“,
wochentaz vom 20. – 26. 5. 23
Vielen Dank für diese schöne Zusammenstellung zu Balkon-Photovoltaik (PV). Der wichtige Punkt der „Erlaubnis“ des Vermieters wurde leider nur bedingt klar dargestellt. Die Zustimmung des Vermieters muss lediglich dann zwingend eingeholt werden, wenn die PV-Anlage fest am Gegenstand der Mietsache montiert/installiert wird, also am Balkongeländer, der Hauswand etc., was mir auch völlig logisch erscheint.
Wird dagegen die PV-Technik einfach aufgestellt, auch auf einem Tisch oder Regal, ist keine „Erlaubnis“ des Vermieters erforderlich. (Wozu auch? Wenn ich den Toaster mit 800 Watt auf den Balkon stelle, hat das meinen Vermieter auch nicht zu interessieren.) In diesem Fall empfiehlt es sich, eben nicht von einer PV-„Anlage“ und deren „Installation“ oder „fester Montage“ zu sprechen, sondern von einem transportablen Gerät, welches schlicht hingestellt und jederzeit bewegt oder entfernt werden kann wie ein Blumenregal.
Thomas Teichelmann, München
Aufheizung
„Balkonkraft? Ja bitte“,
wochentaz vom 20. – 26. 5. 23
Bevor man die Dinger im großen Maßstab montiert, sollte mal jemand ausrechnen, ob die zusätzlichen (dunklen) Flächen der Panels weiter zur Aufheizung der Städte beitragen. Bei großen Solarparks ist der Effekt an einem heißen Sommertag nicht zu übersehen.
KABELBRAND HÖLLENFEUER auf taz.de
@Kabelbrand Höllenfeuer:
Diese Frage stellt sich gleichfalls für alle in der Stadt geparkten Fahrzeuge. Diese bringen nicht einmal während ihrer Standzeit einen energetischen Gewinn und stehen noch dazu im Weg für Spiel und Spaß der Bewohner der Stadt.
SONNENHAUS auf taz.de
Ageismus
„60 ist die neue 40! So ein Quatsch!“,
wochentaz vom 20. – 26. 5. 23
Ich finde es grotesk, dass ernsthafte Wissenschaftler*innen mit ihren Fragestellungen unreflektiert Stereotype nicht nur bedienen, sondern vertiefen. Alt bin ich vom ersten Tag meines Lebens an, einen Tag, ein Jahr, 20, 40, 60 Jahre alt und so weiter, solange ich lebe. „Alter“ ist ein soziales Konstrukt. Mit der Ausgangsfrage wird die gesellschaftliche Bewertung „jung = gut“, „alt = schlecht“ verstärkt. Absurd. Jede 40-Jährige würde mit Recht protestieren, wenn sich eine 60-Jährige neben sie stellte und behauptete, sie fühle sich wie sie. Wie alt soll ich mich denn fühlen mit meinen 78 gelebten Jahren? Da kann ich nur antworten, dass ich mich meist sehr wohl fühle und die Erfahrungen dieser 78 Jahre sehr zu schätzen weiß.
Elke Schilling, Berlin
Gefühl und Zahl
„60 ist die neue 40! So ein Quatsch!“,
wochentaz vom 20. – 26. 5. 23
Bin ich die einzige Person, die sich bei so was immer denkt, Alter ist doch kein Gefühl? Meine Zähne und Augen wissen ziemlich genau, wie lange ich schon auf der Welt bin; meine Gesichtshaut fängt an, es zu wissen, ein wachsender Anteil meiner Haare auch. Es sind auch manche Phasen meines Lebens schon unwiderruflich vorbei und lange her. Aber ich fühle mich deshalb doch nicht wie eine Zahl?
STIMMEAUSDEMOFF auf taz.de
„Stadtelite“
„Gendern op Platt?“,
wochentaz vom 13. – 20. 5. 23
Auf dem Land hat man andere Sorgen und einen anderen Lebensinhalt und -sinn. Früher schrieb die Kirche die Regeln, heute eine abgehobene Stadtelite. Von Ersterer haben wir uns gesamtgesellschaftlich befreit. Nun sollen wir uns von einer medial gut aufgestellten Minderheit disziplinieren lassen? Die Eingriffe in die persönliche Freiheit werden immer dreister.
Ingrid Dannhorn, Wachau
Gute Idee
„Gendern op Platt?“,
wochentaz vom 13. – 20. 5. 23
Da steckt eine wirklich gute Idee drin! Ich gender ja (gelegentlich) in der Hoffnung, dass sich irgendwann echte und praktikable generische Formen herausbilden.Luther hat seinerzeit die Hochsprache seiner Bibelübersetzung hauptsächlich aus dem Sächsischen entwickelt, das man als späten, kolonialistischen Dialekt eigentlich als ein Konglomerat aus den vielen älteren deutschen Dialekten sehen muss: So nochmal beim Gendern ansetzen, bis es irgendwann nicht mehr so grässlich ungereimt beziehungsweise -reimbar durch Texte stolpert?
KE1NER auf taz.de
Kein Büffel – Bauer
„Tell me Moor!“,
wochentaz vom 20. – 26. 5. 23
In diesem Artikel steht unter „Bedeutung für die Landwirtschaft“: „Auf den Flächen [nassen Hochmooren] können außerdem Wasserbüffel gehalten werden.“ Daneben aber ist kein Wasserbüffel, sondern ein Kaffernbüffel abgebildet, der eher nicht bereit wäre, sich landwirtschaftlich nutzen zu lassen.
Wilfried Haßelberg-Weyandt, Chemnitz
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