wohnungsbauoffensive : Münchner Verhältnisse
Mit seiner Wohnungsbauoffensive ist der Senat auf dem richtigen Weg. Er hat jahrelang geschlafen und auch jetzt noch bleiben die Fertigstellungszahlen hinter dem zurück, was Experten und der Senat selbst für notwendig halten. Der Senat hat Mühe, mit dem Erfolg des Leitbildes Wachsende Stadt Schritt zu halten.
KOMMENTAR VON GERNOT KNÖDLER
Nachdem die CDU 2001 die Führung im Senat übernommen hat, sind die Neubauzahlen eingebrochen. Die Folgen lassen sich am Mietenspiegel ablesen, nach dem die Mieten stärker gestiegen sind als die allgemeinen Lebenshaltungskosten. Günstiger Wohnraum, das bestätigen auch die Genossenschaften, ist knapp. Dass bei immer mehr der vor Jahrzehnten gebauten Sozialwohnungen die Mietpreisbindung ausläuft, macht die Sache nicht besser.
Für den Senat stellt sich das Problem, dass er einen Nachholbedarf hat entstehen lassen, während die Bevölkerung, wie von ihm gewünscht und gefördert, wuchs und weiter wächst. Die Umwandlung von Konversionsflächen – alten Kasernen und Bahnanlagen – zieht sich hin. Großsiedlungen auf der grünen Wiese sind nicht mehr durchsetzbar und auch nicht wünschenswert. Und bei drastisch gestiegenen Baupreisen wollen die Unternehmen längst nicht mehr an jedem Ort bauen. Unter diesen Umständen drohen Hamburg Münchner Verhältnisse.