wohin heute? : Integriert im Männerhort
1999 bereits stellte Regisseur Zhang Yang den Spielfilm „Das Badehaus“ fertig, der erst zu Anfang dieses Jahres auch auf deutsche Leinwände gelangt ist. Erzählt wird darin die Geschichte des geistig behinderten Er Ming und seines Vaters Liu, die ein traditionelles Badehaus in Peking betreiben; und von dem verlorenen jüngeren Sohn Da Ming, der im Laufe der Geschichte nicht nur körperlich, sondern auch seelisch heimkehrt.
Dabei ist es weniger die Läuterung dieses reichlich rechteckig wirkenden Geschäftsmannes, die diesen Film so besonders macht. Berührend wird er durchden feinsinnig gezeichneten Alltag im Badehaus, einer Bastion der angeschlagenen Männlichkeit, zu der Frauen keinen Zutritt haben – und in der Er Ming doch vollkommen integriert ist. Auch wenn man ahnt, dass das in China keine Selbstverständlichkeit ist und selbst die nettesten Chinesen mitunter Angst vor Behinderten zeigen: Diese Alltagsbilder wird man nicht vergessen. ALDI
täglich 20.30 Uhr, 3001