wochenübersicht: konzert : Andrea Edlinger hört auf den Sound der Stadt
Das Bodenständige des Punkrock verzieren The Killers mit allerlei Schnörkel: Ihre Songs spicken sie bis zum Abwinken mit Keyboardsounds. Das hört sich aber überraschenderweise meist richtig gut an, und deshalb kann man ihren Hit aus dem Jahr 2004 „Somebody Told Me“ immer noch hören und sich auch Karten für ihr morgiges Konzert in der Arena besorgen.
Mit Hilfsmittel ganz anderer Art rundet der Gitarrist Jeff Gburek seine experimentellen Musikstücke ab: Nägel, Messer, Gabeln und Drähte setzt er in die Saiten seiner Gitarre ein und darauf legt er noch Glöckchen, Schalen oder kleine Motoren. Wie Jeff Gburek seiner Gitarre Töne entlockt und wie die dann klingen, ist bei seinem Konzert am Montag im Exploratorium zu erfahren. Danach gibt es noch das Trio Ampio zu hören. Die Musiker improvisieren mit Posaune, Klavier und Geige.
Familiensache ist das Konzert des kanadischen Quartetts Cowboy Junkies, die entspannt schläfrige Rockmusik machen, am Donnerstag in der Passionskirche. Denn drei Viertel der Bandmitglieder sind miteinander verwandt. Außerdem ist das Thema ihrer neuen Platte „At The End Of Paths Taken“ Familie. Ob den Songschreiber Michael Timmins der Zeitgeist oder seine persönliche Situation dazu bewogen hat, kann er selbst nicht so genau sagen. Immerhin ist er Vater von drei Kindern, ältester Bruder und Sohn von alternden Eltern.
Familie – dieses Thema dürfte die beiden Herren, die am Mittwoch in der Max-Schmeling-Halle auftreten, herzlich wenig interessieren. Ex-Gangmitglied aus Los Angeles Snoop Dogg und der New Yorker Rapper, Musikproduzent, Geschäftsmann und Modedesigner P. Diddy dissen sich nicht gegenseitig in einschlägigen Publikationen, sondern nutzen lieber ihr Dasein als Superstars und touren gemeinsam durch Deutschland.