wochenübersicht: kinderhort : Winkelmaiers suchen nach den schönsten Spielsachen
Seien wir mal ehrlich. Viel ist nicht los dieser Tage an kindertauglichen Veranstaltungen. Diese Kolumne aber ist so lang wie eh und je, also bemühen wir uns doch in die Staatlichen Museen der Hauptstadt, in ehrwürdige Hallen, wo dicke Mauern wenigstens die übelste Hitze ein wenig abhalten. In der Alten Nationalgalerie beispielsweise wird uns in der Reihe „Guck hin!“ heute ab 15 Uhr verraten: „Baden macht Spaß“ (ab sechs Jahre). Als hätte man es noch nicht gewusst, aber tatsächlich führt Anna Ahrens alle Schwitzenden durchs Museum immer auf der Suche nach einer visuellen Erfrischung. Trockenplanschen sozusagen, die Alternative zum Wannseebad, wo man vermutlich über aufgetürmte Leiber wird klettern müssen, um ins Wasser zu gelangen. Wem die bloße Aussicht auf ein Badevergnügen zu frustrierend ist, kann man ebenfalls heute ab 15 Uhr in der Sammlung Berggruen dem Nachwuchs etwas konventioneller Kunst näher bringen lassen: Unter dem Titel „Grüne Fingernägel, gelbes Haus, blaue Seilspringerin – Spielen mit Farben und Formen wie Picasso, Klee und Matisse“. Dass die altehrwürdigen Pinselschwinger spielten, als sie ihre Meisterwerke schufen, mag manchem zu flapsig daherkommen, aber den Kindern dürfte die Mischung aus Führung und Malaktion im besten Falle die Ehrfurcht vor dem Kunsterziehungslehrer nehmen. Schließlich, um unsere kleine Tour abzuschließen, könnte man am Montag frühstücken gehen. Aber nicht in einem dieser Cafes, in denen Schnittkäsescheiben traurig ihre Ecken hängen lassen. Nein, unsereiner beginnt den Tag ganz gediegen im Ethnologischen Museum beim „Märchenfrühstück“, das aufgrund der frühen Stunde unter dem Motto „1001 Morgen im orientalischen Zelt“ steht. Zum Marmeladenbrot Märchen vorgelesen bekommt, wer rechtzeitig reserviert hat unter 68 08 93 44.