wochenübersicht: kinderhort : Winkelmaiers suchen nach den schönsten Spielsachen
Kinder, so das Klischee, sprechen unverdorben und unverbogen stets die Wahrheit. Ist natürlich Quatsch, aber manchmal sind ihre Kommentare doch einigermaßen erhellend. So auch damals, vor nun bald sieben Jahren, als „Kiriku und die Zauberin“ hierzulande der Presse vorgestellt wurde. Einige hatten ihren Nachwuchs mitgebracht, und einer der kleineren Zuschauer bemerkte laut hörbar: „Die Frauen laufen ja alle oben ohne rum.“ Das sagte allerdings weniger etwas über die Prüderie im Zuhause des Kindes, sondern viel mehr über die Verklemmtheit der marktbeherrschenden Kinderfilme. Denn das Bild von Afrika bestimmen in einer gewissen Altersschicht natürlich Hollywoodproduktionen wie „Das Dschungelbuch“ oder „König der Löwen“. Im Verhältnis dazu ist „Kiriku“ tatsächlich angenehm realistisch geraten – obwohl er in Frankreich entstand, ein Animationsfilm ist und auch noch ein Märchen erzählt. Nun gibt es mit „Kiriku und die wilden Tieren“ eine Fortsetzung, die in Frankreich bereits wieder ein großer Erfolg an den Kinokassen ist und ab heute als „Kinderfilm des Monats“ durch Berlin tourt. Diesmal erlebt der zu klein geratene Kiriku gleich vier Abenteuer mit Hyänen und Giraffen, Heilpflanzen und der Kunst des Töpferns. Barbusige Frauen sind auch wieder dabei.
Im Kino ist morgen auch Hans-Eckardt Wenzel zu finden. Allerdings guckt der Liedermacher, Geschichtenerzähler und Exclown keinen Film, sondern singt was vor. Seine nun auch schon anderthalb Jahre alte Platte voller Kinderliedklassiker wie „Fuchs, du hast die Gans gestohlen“ oder „Auf der Mauer, auf der Lauer“, die er eigentlich für seine Tochter aufgenommen hat, kam in Berlin bislang nicht zum Vortrag. Das wird nun endlich nachgeholt: „Wenzel singt Machas Kinderlieder“ am Sonntag im Babylon Mitte. Wurde Zeit.