wochenschnack: Kampf den Talaren
Vor 50 Jahren stand die Hamburger Universität einmal kurz im Zentrum der Geschichte. Und das alles nur wegen eines Transparents
Geh doch rüber!
Vermutlich wird sich jeder Student, der im Saal auf die Bannerträger mit dem Spruch „Unter den Talaren, Muff von 1000 Jahren“ blickte, auch an die Plakate über den neuen Rektor erinnern, die vor dem Audimax und am Philosophen-Turm zu finden waren: „Ehrlicher wird immer entbehrlicher!“ Und Bertold Spulers Wutausbruch der Hilflosigkeit entsprach durchaus der üblichen Bemerkung zu kritischen Studenten, besonders von Arbeitern lauthals geäußert: Wenn’s euch hier nicht passt, dann geht doch rüber! (in die DDR, oder die Zone, wie man üblicherweise sagte). Der Weg zur Mitbestimmung der Studenten war noch ein schwerer.
Ernst-Friedrich Harmsen, Berlin
Zwei Seiten
Alles hat zwei Seiten. Im Artikel ist (nur) die Seite der Studenten dargestellt. Aus der Sicht eines Professors kann man diese Zeit in Hamburg bei Helmut Thielicke, „Zu Gast auf einem schönen Stern“ (ab Seite 483), nachlesen. Frank Burghart, taz.de
taz-Schreibe
@Frank Burghart & noch ne Seite mehr:
„Sofort degradieren!“, befand der Fähnrichslehrgangs-Offizier, als ihm in Munster gesteckt wurde: „Einer der beiden ‚Bannerträger‘ -;) Hptm. d.R. !;))“
& „Die Aktion im Audimax blieb in anderer Hinsicht nicht folgenlos: Der Marsch durch die Institutionen, die sich gerade junge Sozialdemokraten aufs Panier geschrieben hatten, fruchtete …“ Jau, bis heute. Bis in die altbacken altbürgerliche Sprache des Herrn Autor.
„Unser Wappen wird überspannt vom sogenannten Kriegsgeschrei ‚Alsatia sei’s Panier!‘. Panier, von lat. pannus, bedeutete ursprünglich ‚Banner‘, ‚Fahne‘ oder ‚Feldzeichen‘, später im übertragenen Sinne etwas, dem man sich zur Treue verpflichtet.“ (Eintrag „Studentenwappen“ bei Wikipedia)
Gell. Das mufft doch noch ganz schön – kerr! Nu & ‚nen Talar braucht’s da gar nicht mehr – wa! Die taz-Schreibe hier reicht! Lowandorder, taz.de
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