wdr gegen revier : Lokalzeit ändern
In der Metropole Ruhrgebiet sendet der WDR wie aus einem vereinsamten Dorf: An der Stadtgrenze hören die Berichte meist auf. Deshalb liegen die rot-grünen Medienpolitiker Rudolph und Keymis richtig: Die Revier-Berichterstattung des Westdeutschen Rundfunks ist reformbedürftig. Die bürokratische Dreiteilung des Potts geht an der Realität vorbei. Im WDR-Fernsehen ist diese Region gerade gut für drei mal 30 langweilige Minuten „Lokalzeit“. Dabei haben die Gebührenzahler ein Recht darauf, Aufbrüche und Brüche im Revier sehen zu können.
KOMMENTAR VON MARTIN TEIGELER
Deshalb muss der WDR nicht nur einheitlich über die Ruhrschiene berichten, sondern vor allem: besser. So öde wie das Revier oft in den WDR-„Lokalzeit“-Magazinen dargestellt wird, ist es nicht. Entlaufene Tiere, Joggen mit Olaf Thon, Ameisenplage in den Kleingärten – auf diesem Niveau spielt sich die TV-Berichterstattung über den spannendsten Ballungsraum Deutschlands ab. Besonders hart hat es Duisburg getroffen. Die Hafenstadt kommt in der „Lokalzeit Düsseldorf“ kaum vor. Der Duisburger Gebührenzahler erfährt wenig über Strukturwandel und Wirtschaftskrise, dafür allerlei Lokales aus der Landeshauptstadt (inklusive buntem Kö-Klatsch). Die Äußerungen von WDR-Programmmacher Harald Brand machen wenig Hoffnung auf Besserung. Die „Lokalzeit“ mache doch Quote, so Brands schlichter Abwehrmechanismus. Dem öffentlichen-rechtlichen Rundfunk geht es wirklich zu gut in NRW.