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Archiv-Artikel

was uns blüht: frauenfernsehen Schau genau, eine Frau!

Moderatorin Monica Lierhaus gehört von heute an zum ARD-„Sportschau“-Team. Das Erste möchte damit gezielt Zuschauerinnen ansprechen. Eine antwortet schon mal

Von SL

Der Termin muss sofort in den Personal-Woman-TV-Planer eingetragen werden: Samstag, 18 Uhr 10, ARD einschalten. Wegen der Frau Lierhaus und ihres „schönen Gesichts“, wie ARD-Programmdirektor Günter Struve ausgeplaudert hat. Sofort streichen aus dem Planer dagegen: „Wetten, dass …?“ wegen Herrn Gottschalk. Tagesthemen, wenn Herr Wickert moderiert. Wetter, wenn Kachelmann ansagt. Dafür Christiansen. Maischberger. Will. Und eben Frau Lierhaus.

ARD-Manager scheinen soziologisches Königswissen zu besitzen: Frauen schauen Fußball im Fernsehen, wenn eine Frau die einzelnen Beiträge moderiert. Männer wenden sich dagegen gelangweilt ab, weil sie nicht in ein schönes Gesicht sehen wollen beim Fußballgucken. Und die Frauen wiederum freuen sich so, dass es endlich wieder eine in die „Männermoderationsdomäne“ geschafft hat, dass sie sofort den ultimativen und bisher zum Glück einmaligen Frauen-Fußballmoderatorinnenfehler auswendig und aufsagen lernen, um eventuelle folgende Frauen-Fußballmoderatorinnenfehler relativieren zu können: „Nicht so katastrophal wie Carmen Thomas und ihr Schalke 05.“

Dabei dachte man doch bisher, dass auch Frauen einfach die Sportschau ansehen, weil sie sich für Fußball interessieren. Dass sie sich auch nicht von Frau Lierhaus dazu bewegen lassen, dies zu tun, obwohl sie rollenden Bällen und kickenden Beinen so gar nichts abgewinnen können.

Vielleicht werden sich diese Frauen einfach auch nur die Frage stellen, warum sie dieses eine schöne Lierhaus-Gesicht demnächst auch bei der Fußball-EM und der Tour de France, mit Krimishow-Bodo Hauser und Einfach-Millionär Frank „Ich freu mich so“-Elstner sehen werden. Und die Sportschau dann, wenn Gerhard Delling moderiert. SL