was tun in hamburg?:
Di, 22. 1., 17 Uhr, Rathaus
KZ-Häftlinge im Alltag
Überall in der Stadt waren sie für die Hamburger Bevölkerung sichtbar, im Betrieb, auf der Straße begegneten sie ihnen immer wieder: Hamburger Betriebe setzten Häftlinge aus dem KZ Neuengamme zur Zwangsarbeit ein, nach den schweren alliierten Luftangriffen im Juli und August 1943 mussten Häftlinge Trümmer räumen und Tote bergen. 1944 wurden 15 Außenlager des KZ Neuengamme errichtet, um die Gefangenen in der Rüstungsproduktion oder der Werftarbeit einzusetzen.
Wie umfangreich der Einsatz von KZ-Häftlingen in der Stadt war, verdeutlicht im Foyer des Rathauses die Ausstellung „Eine Stadt und ihr KZ: Häftlinge des KZ Neuengamme im Hamburger Kriegsalltag 1943-1945“. Am Dienstag stellen die Ausstellungsmacherinnen Alyn Beßmann und Lisa Herbst den Häftlingseinsatz vor und benennen Akteure, die ihn initiierten und davon profitierten.
So, 20. 1., 16 bis 20 Uhr, Kunstverein Harburger Bahnhof
Lustige Demokratie
In der Reihe „Track Academy“ führt der Kunstverein Harburger Bahnhof seit zwei Jahren Formate aus Wissenschaft, Kunst und Vermittlung zusammen. „Demokratie ist lustig!“ heißt die 15. Ausgabe an diesem Sonntagnachmittag, die „Gespräche und Berichte zur gelebten und behaupteten Demokratie“ präsentiert.
Unter anderem spricht Clara Maier vom Hamburger Institut für Sozialforschung über die politische Theorie und Ideengeschichte des 19. und 20. Jahrhunderts in Bezug auf Rechtsstaatlichkeit und Demokratie in Deutschland seit der Weimarer Republik.
Anschließend lesen die Schauspielerinnen Bibiana Beglau und Gala Winter aus der Anklageschrift des Staatsanwaltes Dietrich Kuhlbrodt aus dem Jahr 1973 gegen Pastor Lensch – zur Zeit des Nationalsozialismus Leiter der Alsterdorfer Anstalten – und Kurt Struve – während des NS Leiter der Allgemeinen Verwaltung der Hamburger Gesundheitsbehörde – wegen Beihilfe zum Krankenmord. Und zum Abschluss diskutieren Beglau, Winter, Kuhlbrodt und der Künstler Alex Wissel über Demokratie in Geschichte und Gegenwart. (matt)
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