was tun in hamburg?:

Sa, 14. 7., 19.30 Uhr, Römischer Garten, Strandweg/Falkensteiner Ufer
Theater mit Korb
Eine eigene Spielstätte hat sie seit Jahren zwar nicht mehr, aufgegeben hat die freie Theatergruppe Theater N.N. aber bis heute nicht. Auch diesen Sommer bespielt die Gruppe um Regisseur Dieter Seidel wieder das Amphitheater im Blankeneser Römischen Garten am Falkensteiner Ufer in englischer Picknicktheater-Tradition mit einem Sommerprogramm, noch diese Woche von Donnerstag bis Sonntag, drei weitere Termine gibt es Anfang August (Karten gibt’s unter www.theater-nn-hamburg.de). Zu sehen ist zum zweiten Mal eine eigene Interpretation von Carlo Goldonis Commedia-dell’arte-Hit „Der Diener zweier Herren“. Das Stück ist ja auch immer zeitgemäß: dass man sich für zwei Chefs abrackert und trotzdem nie auf einen grünen Zweig kommt.
So, 15. 7., 15 Uhr, Louise-Schroeder-Straße/Ecke Unzerstraße
Blutiger Sonntag
7.000 Nazis, darunter viele SA-Leute, marschierten am 17. Juli 1932 durch die Altstadt des „roten Altona“. Eine Provokation im damals als „Klein-Moskau“ bekannten Stadtteils: Schüsse fallen, zwei SA-Männer sind tot. Kurz darauf eröffnet die Polizei das Feuer auf vermeintliche Angreifer und „Dachschützen“. Am Ende der Auseinandersetzung waren 16 Unbeteiligte tot – die meisten offenbar Opfer einer wild herumschießenden Polizei. Ein knappes Jahr später kam es zum inszenierten Prozess vor dem Altonaer NS-Sondergericht, an dessen Ende die kommunistischen Widerstandskämpfer August Lütgens, Walter Möller, Karl Wolff und Bruno Tesch ohne Beweise wegen Mordes zum Tode verurteilt wurden.
Jetzt wird ihrer und der anderen Opfer des „Altonaer Blutsonntags“ gedacht. Die Gedenkveranstaltung findet direkt am Ort der Hinrichtung hinter dem Amtsgericht statt: auf dem Spielplatz zwischen Gericht- und Schnellstraße.
Di, 17. 7., 19 Uhr, Menschenzoo
Tote Cops
Dass sie mit diesem Namen nicht „lieber einen Bogen um Hamburg“ machen, wie es Innensenator Andy Grote gerade irgendwelchen Krawallmachern nahelegte! Hinter der Abkürzung M.D.C. verbirgt sich zwar mit jedem neuen Album ein neuer Name, bekannt sind die 1982 in Austin/Texas gegründeten Hardcore-Anarchopunks um Dave Dictor aber bis heute vor allem als „Millions of Dead Cops“. Unversöhnlich klingen auch alle anderen bis dato versammelten Backronyme: „More Dead Cops“, „Millions of Deformed Children“, „Missile Destroyed Civilization“ usw. usf. Bis heute ist ihr Song „John Wayne Was a Nazi“ ein Punk-Smash-Hit.
Im November 2016 hatte die Gruppe um Dave Dictor dann noch mal einen veritablen Schlager im Programm, dessen Refrain seitdem auf Anti-Trump-Demos skandiert wird: „No Trump, no KKK, no fascist USA“. Sogar im Fernsehen war der Slogan an prominenter Stelle zu hören: Zur Verleihung der American Music Awards sangen Green Day den Slogan während ihrer Live-Performance zu „Bang Bang“. Dictor hat’s gefallen.
bis 9. 8., Freelens-Galerie
Rund um den Ball
Bilder von der Fußball-WM gibt’s genug, nur wenige blicken aber so kritisch hinter die Kulissen wie die des Fotografen und Fußballfans Christian Frey. Seit 2006 fotografiert er bei WM- und EM-Turnieren, rückt deren Gigantomanie in den Fokus oder erzählt kleine intime Geschichten aus südafrikanischen Townships oder Favelas in Brasilien im Kontext der gesellschaftlichen, politischen und sozialen Lage. Bis August sind sie in der Freelens-Galerie zu sehen. (matt)
Eine Koalition, die was bewegt: taz.de und ihre Leser:innen
Unsere Community ermöglicht den freien Zugang für alle. Dies unterscheidet uns von anderen Nachrichtenseiten. Wir begreifen Journalismus nicht nur als Produkt, sondern auch als öffentliches Gut. Unsere Artikel sollen möglichst vielen Menschen zugutekommen. Mit unserer Berichterstattung versuchen wir das zu tun, was wir können: guten, engagierten Journalismus. Alle Schwerpunkte, Berichte und Hintergründe stellen wir dabei frei zur Verfügung, ohne Paywall. Gerade jetzt müssen Einordnungen und Informationen allen zugänglich sein. Was uns noch unterscheidet: Unsere Leser:innen. Sie müssen nichts bezahlen, wissen aber, dass guter Journalismus nicht aus dem Nichts entsteht. Dafür sind wir sehr dankbar. Damit wir auch morgen noch unseren Journalismus machen können, brauchen wir mehr Unterstützung. Unser nächstes Ziel: 50.000 – und mit Ihrer Beteiligung können wir es schaffen. Es wäre ein schönes Zeichen für die taz und für die Zukunft unseres Journalismus. Mit nur 5,- Euro sind Sie dabei! Jetzt unterstützen