was macht eigentlich... … die BVG-Kundenfreundlichkeit? : Nerven
Wir freuen uns auf den 14. Dezember. Nicht wegen der Aussicht auf das näher rückende Weihnachtsfest, das sei betont. Nein, einzig und allein die Hoffnung lässt uns diesem Tag entgegenstreben, dass endlich wieder Ruhe einkehrt unter dem Alexanderplatz. Geplant war dort, im U-Bahnhof, eigentlich eine Soundinstallation mit Formel-1-Rennwagen, die aber auf kommenden Sommer verschoben wurde. Trotzdem kommt, wer hier allein schon dem allmorgendlichen, beruflich begründeten Mobilitätsbedürfnis folgend ein-, aus- oder umsteigt, nicht umhin, nun ja, zugedröhnt zu werden. Und zwar mit der reinen, gutmeinenden BVG-Kundenfreundlichkeit: „Sehr geehrte Fahrgäste“, berlinern die Lautsprecher bahnsteigauf, bahnsteigab, „bis zum 14. 12. 2003 ist wegen Bauarbeiten auf der Linie U 5 zwischen Alexanderplatz und Frankfurter Allee ein Busersatzverkehr eingerichtet. Bitte folgen Sie den Hinweisschildern zur Haltestelle am Hotel Park Inn. Vielen Dank.“ So weit, so gut, verstanden, danke für die Info, denken wir uns. Aber dann: kommt das Ganze noch mal. Und noch mal. Und wieder. Erst wenn die Rücklichter des letzten Waggons in der Tiefe der Betonröhre verschwinden – und der Lautsprecher den Satz beendet hat –, ist endlich Ruhe. Bis die nächste Metro naht. Ständige Wiederholung, weiß das Lehrbuch der Psychologie, überführt eine Information aus dem Kurzzeit- in das Langzeitgedächtnis. Das heißt: U 5. Alexanderplatz. Ersatzverkehr. Bis 14. Dezember. Wir werden es nie vergessen. OH FOTO: ARCHIV