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was macht die bewegung?

Die Chroniken der Antifa

Bernd Langer blickt auf ein langes antifaschistisches Leben zurück. Der 65-Jährige war entscheidend am Aufbau der Antifa-Strukturen in der BRD beteiligt. In den 1990ern gehörte er zur berüchtigten Autonomen Antifa (M) Göttingen. Gegen ihn wurde wegen Mitgliedschaft in einer terroristischen Vereinigung ermittelt. Doch Langer ist nicht nur Veteran, sondern auch Chronist der antifaschistischen Bewegung. In drei Bänden hat er auf 1.200 Seiten die Geschichte der Antifa aufgearbeitet – vom Ersten Weltkrieg bis zur Gegenwart. Am 1. Oktober erscheint der dritte Band, den Bernd Langer im Alternativen Jugendprojekt Horte in Strausberg Interessierten vorstellt.

Freitag, 8. August, Peter-Göring-Str. 25, 18 Uhr

Fundi-Netzwerke beleuchten

Ein wichtiger Teil des derzeitigen Comebacks der extremen Rechten sind die christlichen Fundamentalist:innen. Die treiben schon längst nicht mehr nur in hinterwäldlerischen Teilen der USA ihr Unwesen, sondern arbeiten europaweit hochprofessionell, um ihren Einfluss in den Parlamenten zu stärken. In Deutschland haben diese Kräfte zuletzt etwa versucht, das Selbstbestimmungsgesetz zu sabotieren, das Abtreibungsverbot zu erhalten und die Wahl von Frauke Brosius-Gersdorf als Rich­te­rin für das Bundesverfassungsgericht zu sabotieren. Eine Veranstaltung des queer-feministischen What the Fuck?!-Bündnisses und von Research against Global Authoritarianism beleuchtet die transnationalen Netzwerke der Fundis – und diskutiert Gegenstrategien.

Freitag, 8. August, Aquarium, Admiralstraße 1–2, 19 Uhr

Trompeten gegen Grenzzäune

Munter wird es am Samstag. Da spielt die aktivistische Künst­le­r:in­nen­grup­pe Lebenslaute wieder Konzerte, im Rahmen ihrer Aktionswoche „Mit Pauken und Trompeten gegen Grenzzäune und Raketen“. Die Mu­si­ke­r:in­nen sind bekannt dafür, klassische Musik mit zivilem Ungehorsam zu verknüpfen. Am Samstag spielt die Gruppe am 80. Jahrestag der Atombombenabwürfe in Hiroshima und Nagasaki auf einer Kundgebung am Deserteur-Denkmal in Potsdam.

Platz der Einheit, 11 Uhr, abends gibt es noch ein weiteres Konzert: Potsdam, Französische Kirche, 19 Uhr

CSD in Bautzen unterstützen

Abgerundet werden kann das Wochenende schließlich mit einer Verteidigung von queerer Vielfalt. Am Sonntag findet der CSD in Bautzen statt, wo im vergangenen Jahr Hunderte Neo­nazis eine Regenbogenflagge verbrannten und das vielfältige Leben militant einzuschüchtern versuchten. Um am CSD teilzunehmen und diesen auch zu schützen, gibt es Busanreisen aus Berlin.

Tickets gibt es im Späti in der Lenau­straße 5 in Neukölln und in der Baiz in der Schönhauser Allee 26a

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