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Archiv-Artikel

was machen eigentlich... … die Standesämter? Geschlossen bleiben

Von STA

Flexibilität ist das Zauberwort dieser Zeit. Alles verfügbar in jedem Moment. Nur noch eine Frage der Zeit, bis weder Kirchen noch FDP-ferne Politiker Ladenschluss und Sonntagsruhe mehr halten können. Längere Arbeitszeiten, die sich später vielleicht abfeiern lassen, sind angesichts drohenden Jobverlusts längst gang und gäbe.

An Teilen des öffentlichen Dienstes hingegen geht der Trend vorbei, was derzeit in mehreren Standesämtern zu erleben ist. 4. 4. 04 – als Schnapszahl ein schönes Datum zum Heiraten, meinten viele Brautpaare, und wenn es nur deswegen ist, um später, in weniger verliebten Zeiten, den Hochzeitstag nicht zu vergessen. Da das Datum aber aber auf einen Sonntag fällt, bleiben die Standesämter in Mitte, Pankow oder Tempelhof-Schöneberg dicht.

Der Run auf den 4. 4. 04 begründet sich nebem abergläubischen Glückshoffen sozialwissenschaftlich wie folgt: Hochzeitspaare würden mit diesem außergewöhnlichen Datum für sich, aber auch für andere ein zusätzliches Zeichen für ihren Entschluss setzen, wird ein Institut für angewandte Kindheits-, Familien- und Jugendforschung zitiert.

Ob derart wissenschaftlich begründet oder nicht – möglich ist das magische Heiratsdatum über Sonderöffnungszeiten nur in Charlottenburg-Wilmersdorf und Steglitz-Zehlendorf. Darüber hinaus zeigen die Ämter nur wenig Begeisterung. Eine Mitarbeiterin aus Friedrichshain-Kreuzberg sagt: „Ein Sonntag ist unser ganz persönlicher, heiliger Feiertag. Da bleiben die Türen zu.“ STA FOTO: ARCHIV