was fehlt ...: ... die Bananenspinne
Unbemerkt soll sie über EU-Grenzen nach Deutschland gelangt sein. Als man sie entdeckte, konnte sie flüchten und ward nie mehr gesehen. Spinnenexperten rätseln noch immer, ob es sie je gab.
Zuerst wurde ihr der große Hof bereitet, jetzt ist man sich nicht mal mehr sicher, ob es sie überhaupt gab: Mit großem Geschütz in Form von Insektiziden wollte man am Wochenende einer angeblich aus Kolumbien importierten Bananenspinne den Garaus machen. Mitarbeiter eines Supermarktes im saarländischen Bexbach hatten die Behörden alarmiert, nachdem sie am Freitag vergangener Woche ein 13cm großes, haariges Spinnenexemplar beim Auspacken von Bananen gesichtet hatten.
Die Spinne war sofort geflüchtet, weshalb Experten nicht mit Sicherheit sagen können, ob es sich tatsächlich um die vermutete Spinnenart aus Südamerika handelt. Möglich sei auch, dass es sich nur um eine überdimensionierte heimische Spinne handle. Der Markt wurde vorsichtshalber geschlossen, Regale durchkämmte man nach der Flüchtigen erfolglos. Schließlich setzte man das Giftgas ein (ist im Gegensatz zur Spinne erwiesenermaßen giftig!).
Am Montag soll der Supermarkt wieder geöffnet werden, da die Spinne dieses Nebelgeschwader auf gar keinen Fall überlebt haben könnte, so Experten. Allerdings gingen letztere nicht davon aus, dass der Kadaver gefunden werde. Durch das Gift sei die Spinne wohl sehr geschrumpft. Unklar bleibt auch, ob die EU für den wirtschaftlichen Schaden aufkommen wird. Schließlich mussten die Bananen restlos entsorgt werden.
taz lesen kann jede:r
Als Genossenschaft gehören wir unseren Leser:innen. Und unser Journalismus ist nicht nur 100 % konzernfrei, sondern auch kostenfrei zugänglich. Texte, die es nicht allen recht machen und Stimmen, die man woanders nicht hört – immer aus Überzeugung und hier auf taz.de ohne Paywall. Unsere Leser:innen müssen nichts bezahlen, wissen aber, dass guter, kritischer Journalismus nicht aus dem Nichts entsteht. Dafür sind wir sehr dankbar. Damit wir auch morgen noch unseren Journalismus machen können, brauchen wir mehr Unterstützung. Unser nächstes Ziel: 40.000 – und mit Ihrer Beteiligung können wir es schaffen. Setzen Sie ein Zeichen für die taz und für die Zukunft unseres Journalismus. Mit nur 5,- Euro sind Sie dabei! Jetzt unterstützen
Starten Sie jetzt eine spannende Diskussion!