was fehlt ...: ...das Tagebuch
Was man nicht im Kopf hat, muss man im Tagebuch haben. So geht es auch Martin Walser. Der hat sein Tagebuch nun aber im Zug liegen gelassen...
Auf einer Zugfahrt von Innsbruck nach Friedrichshafen blieb es auf dem Sitz liegen: Das Tagebuch von Martin Walser. „In rotes Leinen gebunden. Drin kein Name, keine Adresse. Ich hatte ja nicht vor, es liegen zu lassen“, sagte der 85-jährige Schriftsteller. Wie gut, dass die Person, die das Machwerk in den Händen hält, jetzt weiß, wer der Autor ist. Gefunden wurde das Tagebuch bislang nicht. Ob sich darin weitere Todeswünsche gegen Literaturkritiker und „Moralkeulen Auschwitz“ finden, ist unklar. Aber wahrscheinlich wird sich die Person, die das Ding jetzt in den Händen hält, genauso langweilen wie ein fliehendes Pferd.
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