was fehlt ...: … das CDU-Logo
Wie unterstützt man als Partei am besten seinen Bürgermeister-Kandidaten? Indem man ihn nicht mit sich selbst in Verbindung bringt. So wie die CDU in Hannover.
Wiesbaden, Frankfurt am Main, Karlsruhe und Stuttgart – die CDU hat zuletzt mehrere Bürgermeisterwahlen verloren, überhaupt stellt sie in den 20 größten deutschen Städten nur drei Bürgermeister (Düsseldorf, Dresden, Wuppertal). Da kann Merkel ihre Partei noch so sehr in die politische Mitte treiben, beim urbanen Wahlvolk kommt man einfach nicht gut an.
Deswegen wird der Kandidat für die Hannoveraner Oberbürgermeisterwahl im September, Matthias Waldraff, auf seinen Wahlplakaten auf die Parteibezeichnung verzichten, sagte Parteichef Dirk Toepffer der in Hannover erscheinenden Neuen Presse. Der Verzicht auf das Kürzel CDU signalisiere Überparteilichkeit und eröffne „die Chance, die Gruppe der Nichtwähler zu erreichen“.
Vielleicht könnte Waldraff, der erst seit einige Monaten CDU-Mitglied ist, auch aus der Partei wieder austreten und stattdessen in eine andere Partei wechseln, zum Beispiel zur SPD oder den Grünen – das würde seine Chancen vermutlich noch weiter steigern. (afp/taz)
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