was fehlt ...: ... die Kamera
„Catch me if you can“ im echten Leben: Er lebte als Pilot, Arzt, Adeliger oder Diplomat und flog irgendwann auf: Seit Mittwoch verhandelt das Landgericht Düsseldorf nun über die Berufung eines notorischen Betrügers, der sich eine Scheinwelt erschaffen – und bestens darin gelebt hat: Er bestellte Porsche-Sportwagen und bändelte mit Stewardessen an.
Einen großen Teil seiner Zeit verbrachte er nach eigenen Angaben in Pilotenuniform auf Flughäfen. „Ich habe mich in vielen Situationen auch als Pilot gefühlt“, sagte der Angeklagte zum Prozessauftakt. „Das war eine sehr angenehme Erfahrung.“
Der mittellose junge Mann hatte mit seinen Betrügereien einen ausschweifenden Lebensstil vorgegaukelt, die Porsche-Sportwagen bestellt, jedoch nicht bezahlt und Prostituierte um ihr Geld geprellt. Wegen Betrugs in 56 Fällen verurteilte ihn das Amtsgericht im Mai zu mehr als drei Jahren Haft. Für das Berufungsverfahren hat das Landgericht zunächst vier Termine bis zum 22. August angesetzt. (juni)
taz lesen kann jede:r
Als Genossenschaft gehören wir unseren Leser:innen. Und unser Journalismus ist nicht nur 100 % konzernfrei, sondern auch kostenfrei zugänglich. Texte, die es nicht allen recht machen und Stimmen, die man woanders nicht hört – immer aus Überzeugung und hier auf taz.de ohne Paywall. Unsere Leser:innen müssen nichts bezahlen, wissen aber, dass guter, kritischer Journalismus nicht aus dem Nichts entsteht. Dafür sind wir sehr dankbar. Damit wir auch morgen noch unseren Journalismus machen können, brauchen wir mehr Unterstützung. Unser nächstes Ziel: 50.000 – und mit Ihrer Beteiligung können wir es schaffen. Setzen Sie ein Zeichen für die taz und für die Zukunft unseres Journalismus. Mit nur 5,- Euro sind Sie dabei! Jetzt unterstützen
Starten Sie jetzt eine spannende Diskussion!