was fehlt ...: ... gute Erziehung!
Früher war alles besser. Weihnachten war immer weiß, es gab noch keinen „Chai-Latte“ (sondern „draußen nur Kännchen“), der antiimperialistische Schutzwall hielt einem die Sachsen vom Leib und „Video“ war noch Latein.
Auch vor der Kindeserziehung macht der neuzeitliche Verfall keinen Halt. Den unumstößlichen Beweis entnehmen wir einer Umfrage des Fachblattes „Apotheken Umschau“: Mehr als jeder Zweite der Befragten (54,1 Prozent) meint, dass Mädchen und Jungen heute schlechter erzogen sind als vor zehn bis 15 Jahren. Die Einschätzung, dass die Folgegenerationen sittlich vollkommen verroht ist, existiert allerdings seit dem Frühmittelalter.
Aber was, wenn diese ungehobelten Teenager, denen die Hosen in den Kniekehlen hängen, die zu blöd sind, sich die Schuhe zuzubinden und die einen halben Eisenwarenladen im Gesicht tragen, tatsächlich zur ersten Generation gehören, bei der die Sorgen der Altvorderen berechtigt sind? (pl/taz)
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