was fehlt ...: ... vier schwedische Äffchen
Es geht nicht immer nur um Menschenrechte in Saudi-Arabien. Vier Äffchen sind die Protagonisten des jüngsten Kapitels im diplomatischen Gezänk mit Schweden. Den Tieren aus Stockholm wird die Einreise nach Saudi-Arabien verweigert.
Noch stehen die Zwergseidenäffchen, die nur wenige Zentimeter lang sind und so viel wiegen wie eine Tafel Schokolade, zwar nicht an der Grenze. Noch springen sie munter im Stockholmer Skansen-Zoo umher. Doch eigentlich sollten sie längst in Saudi-Arabiens Hauptstadt Riad von neugierigen Zoogängern bestaunt werden.
„Sie wollten die Affen wegen der politischen Situation nicht mehr“, sagt der Stockholmer Zoodirektor Jonas Wahlströhm laut schwedischen Medienberichten. Im März hatten sich die beiden Königreiche einen diplomatischen Zickenkrieg geleistet, nachdem Schwedens Außenministerin Margot Wallström es wagte, die Menschenrechtslage in dem Golfstaat offen zu kritisieren.
Für die Saudis war das eine inakzeptable Einmischung in die inneren Angelegenheiten. Riad zog den Botschafter aus Stockholm ab, die Schweden verlängerten einen Waffendeal mit den Saudis nicht, schwedische Staatsbürger durften nicht mehr einreisen.
Was die Äffchen damit zu tun haben? Das weiß Zoodirektor Wahlströhm selbst nicht, nimmt es aber mit Humor: „Es ist ein bisschen witzig“, sagte er einem schwedischen Radiosender, „ich muss warten, bis sie schwedischen Geschäftsleuten wieder Visa geben.“ Dann könnten vielleicht auch Affen wieder einreisen. (taz/hag)
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