was alles nicht fehlt:
Corona stört nicht: Am Samstagabend fand in Managua, der Hauptstadt von Nicaragua, ein Profiboxabend vor Hunderten Zuschauern statt. Immerhin wurde zwischen den Sitzen reichlich Platz gelassen, viele Anwesende trugen Masken, Desinfektionsmittel für die Hände stand bereit, aber über den Schutz der Boxer war nichts zu erfahren. Neben Belarus, Turkmenistan und Burundi gehört Nicaragua zu den wenigen Ländern, in denen noch Profisport betrieben wird. Fußball wird vor Geisterkulisse gespielt.
Corona war’s nicht: „Im Fußball werden jedes Jahr Umsatzrekorde verkündet. Jetzt bringen neun Spieltage, die auszufallen drohen, nicht wenige Vereine in eine existenzbedrohende Situation“, sagt Helen Breit, Sprecherin der Fangemeinschaft „Unsere Kurve“. Die Klubs sollten zugeben, dass nicht die Pandemie sie in die Krise gebracht hat, sagte Breit der Süddeutschen Zeitung. Es gehe um gerechtere Verteilung der Fernsehgelder, um Bildung von Rücklagen und einiges mehr. Sie spricht sich gegen Geisterspiele aus.
Trotz Corona: Bis mindestens 2024, wenn die Olympischen Spiele in Paris stattfinden, ist die Förderung der Deutschen Sporthilfe gesichert, sagte der Vorstandsvorsitzende Thomas Berlemann. Die Stiftung unterstützt 4.000 deutsche Athleten. Die Coronakrise tangiere die Förderung kaum. „Bislang haben wir nur vereinzelt Signale erhalten, etwa Bitten um Zahlungsaufschub.“
Corona gilt nicht: Der englische Premier-League-Club Chelsea FC verlangt von seinen Profis keinen Gehaltsverzicht. Der Londoner Club suche nach anderen Möglichkeiten, wie die Spieler während der Ligapause einen Beitrag leisten können, heißt es.
Corona stoppt nicht: Bundesfinanzminister Olaf Scholz (HSV) hofft auf einen Neustart der Zweiten Fußballbundesliga – „soweit es verantwortbar ist für Sportler und Trainer“. Grund für den SPD-Politiker, der einmal Hamburgs Regierender Bürgermeister war: „Corona sollte den Aufstieg des HSV nicht in letzter Minute verhindern.“
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