vormerken : Es geht um Sex
Die Musik auf Peaches’ aktuellem Album „Impeach My Bush“ ist nicht neu, aber eingänglicher. Die Texte sind nach wie vor knallhart, haben aber etwas mehr Feinschliff als sonst, sind weit weg von simplen Aneinanderreihungen pornografischer Ausdrücke. Auf dem neuen Album fließen Senf, Marmelade und Eiercreme, und jedes Girl bekommt zwei Boys. Aber auch politisch wird die gebürtige Kanadierin: Im Eröffnungssong „Fuck Or Kill“ sagt sie: „I’d rather fuck who I want than kill who I’m told to.“ Mit ihrer neuen Platte hofft die Künstlerin, die Popkultur diesmal sehr viel einfacher zu infiltirieren. Massenerfolg statt Untergrund-Status – ob der Wechsel klappt, lässt sich vielleicht schon beim morgigen Konzert erahnen. Wünschen tut man es sich, denn das hieße, dass das Hinterfragen von Geschlechterrollen, Machtverhältnissen, Autoritäten und sexuellem Rollenverhalten endlich auch bei der Masse angekommen ist. Gegen überkommene Macht- und Geschlechterverhältnisse wehrt sich auch Janine Rostron aka Planningtorock, die morgen vor Peaches auf der Bühne stehen wird. Und vielleicht bietet sie ja dieses Mal wieder eine ihrer spektakulären Bühnenshows dar, mit kalkweißem Gesicht und Zauberstab mit aufgespießtem Plastikgehirn.