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Archiv-Artikel

vorlauf konzert Thomas Mauch hört aufden Sound der Stadt

Das Herz für Jazz. Schlägt. Weil dieses flotte Wort mit den vier Buchstaben hintenaus auch so schön zu zischeln weiß. Vier Buchstaben, in die längst alles hineingepackt werden kann, dass man dann dazu gar nicht mehr unbedingt Jazz sagen muss. Ersatzweise könnte man es mit „Musik“ versuchen, was aber auch nur wieder annähernd umschreibt, was Sven-Åke Johansson so betreibt, der bereits dem Energieschub Free Jazz eine herrliche Abgründigkeit bescherte. Von Haus aus ist er Schlagwerker. Eigentlich. Und mehr. Seine Performance heute im Ausland (22 Uhr). Am Samstag Carlos Bica, der portugiesische Bassist mit seiner Band (dabei der Gitarrist Frank Möbus) und Irgendwie-doch-auch-noch-Jazz-mit-Folk-Koketterie-und-den-ganzen-sonstigen-Möglichkeiten. Bei der CD-Präsentation von „Look What They’ve Done To My Song“ (ja, das Melanie-Stück) in der Werkstatt der Kulturen (20 Uhr). Songs in ihrer lauteren Form, so mit Strophe und Refrain, wird man in der Sonic Arts Lounge eher selten hören, die als Nachtprogramm von MaerzMusik, dem Festival für aktuelle Musik, im Haus der Berliner Festspiele eingerichtet ist (siehe auch das umseitige Interview mit Matthias Osterwold). Dafür Lautsprecherorchester, Klangmontagen und am Samstag um 22 Uhr gleich die Klabautermänner aller Medientheorie und eklektischen Soundschnipsler von Negativland. Im Zweifelsfall immer noch Kunst. Und wenn man schon beim Clubkontext in seiner Künstlichkeit ist, soll auch auf die letzten Konzerte im Club Neustadt der Volksbühne verwiesen sein: Heute um 23 Uhr gastiert zum Beispiel Hallucinator (mit Anna Piva, Ex-Rip, Rig & Panic und der Bass bei Tricky) in dem höchst eindrucksvollen Bühnenbild von Bert Neumann.